Doku-Soap in vier Teilen, Folge 1–4

    • Alternativtitel: Die Zeitreise
    Folge 1
    Familie Boro findet sich langsam hinein in das Schwarzwälder Hofleben von 1902. Das Leben ist hart und voller Entbehrungen – keine Elektrizität, kein warmes Wasser, einfaches und recht eintöniges Essen, schlechte hygienische Bedingungen, keinerlei arbeitserleichternde Maschinen. Die Bauern sind größtenteils auf Selbstversorgung angewiesen. Milch von den eigenen Kühen, Gemüse aus dem Garten, Kartoffeln vom Acker – keines dieser Lebensmittel darf wegfallen, sonst kann die Familie nicht überleben. Nur wenige Dinge erleichtern den Alltag: Streichhölzer zum Beispiel sind schon erfunden und ein echtes Luxusgut. Die Familie erkennt schnell: Nur wenn sie zusammenhalten und die Arbeit auf alle Familienmitglieder aufteilen, haben sie eine Chance, den Hof erfolgreich zu bewirtschaften. Trotzdem sind sie gegen Katastrophen nicht gefeit.
    Die Kartoffelfäule ruiniert die Ernte. Der Vorrat wird für den Winter nun nicht ausreichen. Ein historischer Rückblick zeigt, wie im 19. Jahrhundert die Bewohner ganzer Dörfer wegen der Kartoffelfäule auswandern mussten, um dem Hungertod zu entgehen. Manche Lebensmittel kann man auch 1902 schon kaufen. Aber das Angebot im Kolonialwarenladen ist beschränkt und für die Bauernfamilie sehr teuer. Jeder Einkauf reißt ein großes Loch in die Haushaltskasse. (Text: hr)
    Deutsche TV-PremiereMo 02.12.2002Das Erste
  • Folge 2
    Gleich die ersten Tage setzen den Boros hart zu, nach Ismails Leistenbruch und der durch Kraut- und Knollenfäule verdorbenen Kartoffelernte folgt schon der nächste Schlag: Ihre einzige Milch gebende Kuh – eine Zweite ist trächtig, die Dritte noch zu jung – hat eine Euterentzündung. Die Milch besteht die Milchprüfung nicht, dass heißt, die Boros dürfen ihre Milchprodukte nicht auf dem Markt verkaufen. Damit scheitern sie zwar an einer strengen Qualitätskontrolle aus der Gegenwart, aber auch 1902 wäre das nicht lange gut gegangen: Die Kuh hätte immer weniger Milch gegeben und in ein paar Wochen wären die Boros am selben Punkt gewesen: Sie hätten die Milcheinnahmen verloren. Weitaus schlimmer trifft die Familie aber eine ganz andere Sache: Das Hausschwein Barney soll jeden Tag vom Stall ins Außengehege gebracht werden.
    Doch diese kurze Distanz wird zur Bühne eines Tierdramas, das die Boros tagtäglich in Atem hält. Denn Barney begreift nicht, was mit ihm geschieht: Ob es vom Stall zum Auslauf oder vom Auslauf zurück zum Fresstrog gebracht wird, jedes Mal glaubt das Schwein, dass es zur Schlachtbank geht und setzt sich panisch zur Wehr. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-PremiereMi 04.12.2002Das Erste
    • Alternativtitel: Auf Vorrat
    Folge 3
    Fast vier Wochen sind die Boros jetzt auf dem Hof. Zwei wichtige Termine rücken näher: Seras Geburtstag und die Niederkunft von Henny, der trächtigen Kuh im Stall des Schwarzwaldhauses. Was Henny betrifft, kann nichts schief gehen. Die Tierärztin hat den Familienmitgliedern gezeigt, wie man einem Kalb auf die Welt hilft. Nur Sera hofft, dass das Kälbchen nicht gerade an ihrem Geburtstag kommt, denn Familienfeste sind für die Boros heilig, nichts soll da stören oder ablenken, auch nicht der Stress mit der zweiten Heuernte. Ein sympathischer Zug, aber eben nur durch die Brille des 21. Jahrhunderts betrachtet. Denn die Entscheidung der Boros, erst einmal zu feiern und dann das Winterfutter auf der Bergwiese zu sensen hat fatale Folgen: In der Nacht nach Seras Geburtstag beginnt es zu regnen und es will und will nicht aufhören. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-PremiereFr 06.12.2002Das Erste
    • Alternativtitel: Liebe oder Schinken?
    Folge 4
    Es hat nicht sollen sein! Zwar haben die Boros noch die gesamte Heuwiese abmähen können, doch die einheimischen Erntehelfer sind skeptisch geworden: Dieser graue Strich am Himmel über den Vogesen, der verheißt nichts Gutes. Anno 1902 wäre es richtig eng geworden für die Boros. Da die Hälfte des Winterfutters im wieder einsetzenden Regen auf der Wiese verfault, müsste Ismail Futter hinzu kaufen, was er aber nicht kann, weil fast das gesamte Hofbudget für die Erntehelfer drauf gegangen ist. Also muss er sich von der Hälfte seines Tierbestandes trennen: Er verkauft Kuh Franka und schweren Herzens Schwein Barney. 1902 wäre der Hof auch nur einer von vielen gewesen, der im nächsten Jahr, vielleicht nach einem weiteren Schlag wie Kartoffelfäule oder Ausfall der Milchwirtschaft, unter dem Hammer geendet hätte. Dann kommt der Winter im Münstertal.
    Mit Dunkelheit, Schnee und Kälte. Und einer neuen Hiobsbotschaft: Ein Teil der Vorräte, die die Boros mit den Mitteln von damals konserviert haben, sieht gar nicht gut aus. Schwarzwaldleben anno 1902 – eine nicht enden wollende Kette von Nackenschlägen, Mühsal und Entbehrung? Am Ende des Experiments ist Ismail der Einzige, der sich vorstellen kann, noch einmal auf Zeitreise ins vorige Jahrhundert zu gehen. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-PremiereMo 09.12.2002Das Erste

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