2017/2018, Folge 1–21

  • Folge 1
    * Warten auf das Wunder: die Marienerscheinung von Unterflossing
    In Unterflossing in Oberbayern soll die heilige Mutter Gottes erscheinen – am 9.September 2017 um 16:30 Uhr in der kleinen, privaten Laurentiuskapelle von Otto Masszi. Er hat die heilige Maria „eingeladen“. Jetzt laufen die Vorbereitungen, mindestens tausend Menschen sollen kommen! Doch wieviel Wunder verträgt ein Dorf mit 112 Einwohnern? Auch die Kirche ist „not amused“ und prüft das Ganze, schließlich könnte hier auch eine Sekte am Werk sein. Mit einer „echten“ Marienerscheinung wäre in Unterflossing jedenfalls nichts mehr, wie es einmal war. Aber so etwas gibt es ja zum Glück in Wirklichkeit nicht.
    * Streit am Tegernsee: Bäckergeruch stinkt Zuagroastem
    Die meisten Menschen lieben den Geruch von frischen Semmeln und Brezen. Nicht so ein jüngst zugezogener Nachbar der Bäckerei Tremmel im oberbayerischen Rottach-Egern. Der fühlt sich von dem morgendlichen Backwaren-Geruch empfindlich gestört und hat einen Anwalt eingeschaltet. Doch gehört der g’schmackige Semmel-Duft nicht zur Leitkultur des Oberlandes? Müssten sich „Zuagroaste“ da nicht auch anpassen, sich integrieren? Die Debatte darüber ist im Tegernseer Tal voll entbrannt – Oberlandler gegen Zuzügler. Ein Lehrstück, wie aus Fremdenverkehr irgendwann Fremdenfeindlichkeit wird.
    * Wahlkampf-Langeweile? Deutschlands Luxus-Problem
    Ein Mehltau liegt über Deutschland – ein Mehltau namens Langweile. Denn es ist Wahlkampf: mit einer Wahlvolk einlullenden Angela Merkel, einem ermüdenden TV-Duell als angeblichem Höhepunkt und einer Wählerschaft im Wohlfühlmodus. Sollte Wahlkampf nicht mehr bieten als Einigkeit, Gleichheit, Stetigkeit? Mitnichten. Andere Länder beneiden uns um unsere besonnenen Politiker und wünschten sich solch eine Beständigkeit. Weiß das auch der deutsche Wähler zu schätzen?
    * Ernte ohne Obst: der bayerische Apfel in Gefahr
    Ein warmer März, ein frostiger April, ein Sommer mit Hitzewellen und Unwettern – die bayerischen Obstbäume haben dieses Jahr ganz schön was mitgemacht. Das Resultat sieht man jetzt in der Erntezeit. Obstbauern und Keltereien beklagen massive Einbußen bei Äpfeln, Birnen und Zwetschgen. Die Folge: weniger Auswahl bei steigenden Preisen. Findet das bayerische Obst da überhaupt noch Abnehmer oder gilt es bald als Mangelware? Für die Bauern hierzulande dürfte es jedenfalls immer schwieriger werden, am Weltmarkt zu bestehen.
    * Almhütten im Wandel: Wieviel Komfort verträgt der Berg?
    Immer mehr Leute wollen auf die Berge, und immer mehr wollen dort auf nichts verzichten. So werden immer mehr Berghütten den gestiegenen Ansprüchen der Wanderer angepasst: warme Duschen statt Katzenwäsche an der Quelle, Wlan allerorten, Einbettzimmer statt Schlafsaal. Ein neuer Zeitgeist weht zum Ärger der puristischen Bergfexe um die Gipfel. Sie sehen eine Tradition verschwinden. Denn hat man sich erstmal an den Komfort in den modernisierten Hütten gewöhnt, lässt man künftig die ursprünglichen Unterkünfte links liegen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 07.09.2017BR Fernsehen
  • Folge 2
    Fehlende Billigarbeiter: Wiesn-Preisspirale dreht sich weiter
    Es ist fast keine Nachricht mehr wert: die Wiesn wird teurer. Wie jedes Jahr. Gleichzeitig klagt der Verein der Münchner Schausteller: es gebe keine Mitarbeiter mehr, die die Fahrgeschäfte auf- und abbauen wollen. Die Rumänen und Polen fänden inzwischen in ihrer Heimat Arbeit und kämen nicht mehr, das hohe Lohnniveau hier gefährde aber eine familienfreundliche Wiesn. Eine Fahrt mit der Achterbahn könne bald 20 Euro kosten. Der Verein fordert deshalb: billigere Arbeiter aus der Ukraine oder Marokko müssen her. Warum kann das teuerste Volksfest der Welt keine guten Löhne zahlen?
    Steinzeit-Software: Ist die Bundestagswahl sicher?
    Ein Informatik-Student und der Chaos Computer Club haben eine deutsche Wahlsoftware gehackt. Das Passwort für die verschlüsselte Übermittlung der ersten Schnellergebnisse in Hessen war: „test“. Der Aufschrei ist groß: Kann die Bundestagswahl manipuliert werden? Der Bundeswahlleiter bemüht sich um Schadensbegrenzung: Es seien bereits Software-Updates gemacht worden, zusätzlich sollen die Ergebnisse via Telefon und Fax gegengeprüft werden. Also alles gut? Der Vertrauensverlust bleibt und könnte von Populisten genutzt werden.
    Angst vorm bösen Wolf: Nutztierhalter auf den Barrikaden
    Es ist eine Sensation: Diesen Sommer sind im Bayerischen Wald junge Wölfe von einer Wildkamera aufgezeichnet worden – der erste bestätigte Nachwuchs der Raubtiere auf bayerischem Boden. Doch was Naturschützer und romantisierende Städter verzückt, ist für andere ein wahr gewordenes Horrorszenario. Landwirte und Tierhalter fürchten, dass sich der Wolf jetzt endgültig breitmacht in Bayern und zur Gefahr wird für Tier und Mensch. Und man rüstet man sich für den Kampf gegen den Eindringling. Indes stellt sich die Frage: Wie groß ist die Gefahr wirklich?
    Denkmal? egal! Wie Bagger Geschichte zertrümmern
    Giesing ist überall: Während der Freistaat sich auf seinen 100. Geburtstag vorbereitet, verrotten überall historische Gebäude oder werden für Neubauten abgerissen. Dabei haben alte Häuser einen Wert für unsere Heimat, der über die reine Frage nach Profit hinaus geht. Ein Verein will die Abrisswut deshalb nach dem Vorbild des britischen National Trust aufhalten. Vielleicht schon zu spät für die Bürger von Bachhagel … Die stellen sich diese Woche Baggern in den Weg, um drei historische Häuser im Ortskern zu erhalten.
    Gelbe Seuche: Asiatische Leih-Fahrräder überschwemmen Städte
    Sie kamen über Nacht: tausende gelbe Leih-Räder, die ein Start-Up aus Singapur in München abgeladen hat. Schnell wird aus der eigentlich guten Idee des Bike-Sharings ein Müllproblem: Fahrradberge im Englischen Garten, ramponierte Räder in Gebüschen, überfüllte Gehwege. Für die Räder gibt es keine Ständer und Reparaturen waren für den Anbieter bisher Nebensache. Die Bürger sind genervt vom Chaos in den Stadtvierteln und fragen sich – wie kann so etwas passieren in einer Stadt, in der sonst alles reguliert wird? (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 14.09.2017BR Fernsehen
  • Folge 3
    Taxi Mama: Helikoptereltern gefährden Schulkinder:
    Was Schülern früher peinlich gewesen wäre, liegt heute im Trend: Eltern bringen ihre Kinder mit dem Auto zur Schule und holen sie auch wieder ab. Weil es praktisch ist und sicherer – zumindest für das Kind das kutschiert wird. Für andere Schüler werden die Elterntaxis zur Gefahr. Es sind schon Kinder angefahren worden, weil sich zu viele Autos vor der Schule gedrängelt haben. Das Memminger Gymnasium lässt deshalb sogar die Straße vor dem Schulgebäude zu Stoßzeiten von der Polizei sperren. quer aus der Kampfzone vor der Schule.
    Metallstangen im Feld: Wieder Anschläge auf Maisäcker:
    Es geht wieder los: Unbekannte verstecken hinterhältig Metallstangen in schwäbischen Maisäckern. Wenn die Landwirte ernten, werden die Maishäcksler zerstört. Der Sachschaden beläuft sich auf Zehntausende Euro. Noch schlimmer: Es wird für die Landwirte lebensgefährlich, Mais zu ernten. Wenn Metallstücke in die Walze gelangen und umherfliegen, können sie Menschen schwer verletzen. Vergangenes Jahr trieb der Täter in Wolferstadt sein Unwesen, dieses Jahr schlägt er 40 Kilometer weiter zu, in Rain am Lech und in Niederschönenfeld. Die Polizei tappt nach einem Jahr noch immer im Dunkeln.
    Kollaps statt Verkehrswende: Brummis überrollen Bayern:
    Schwere Unfälle, kaputte Straßen, genervte Brummi-Fahrer. Lastwägen stehen auch in Bayern kreuz und quer. Weil der Lkw-Güterverkehr auf den Autobahnen ständig weiter zunimmt, reichen die Parkplätze an den Raststätten hinten und vorne nicht. Dabei versprechen Politiker seit Jahren die „Verkehrswende“, Güter sollen weg von der Straße und auf die Schiene. Doch das Gegenteil wird umgesetzt: Der Lkw-Verkehr hat sich vervielfacht, bis 2030 sagt das Verkehrsministerium eine weitere Zunahme um 40 Prozent voraus.
    Tariflohn adé? Bäckerei feuert aufmüpfige Verkäuferinnen:
    Verkäuferinnen einer Aschaffenburger Großbäckerei wollten nach Tarif bezahlt werden – dann wurde ihnen gekündigt. Jetzt herrscht Streit zwischen Gewerkschaft und Bäcker-Chefs. Die Gewerkschaft fordert eine existenzsichernde Entlohnung der Arbeitnehmer. Tariflohn sei nicht bezahlbar in Zeiten immer härterer Konkurrenz und Discount-Brötchen, sagen die Bäcker. Betriebe entziehen sich trickreich der Tarifbindung. Macht das Modell Schule?
    Zukunftstechnologie mit Tücken: Geothermie lässt Erde beben:
    Eine zukunftsweisende Technologie: Aus tausenden Metern Tiefe pumpen Geothermie-Anlagen heißes Wasser an die Oberfläche und versorgen bayerische Haushalte mit Wärme und Strom. Doch Geothermie hat Nebenwirkungen: Erdbeben. Das bestätigen Experten. In Poing hat schon zum dritten Mal innerhalb eines Jahres die Erde gebebt – zwar nur leicht, dennoch haben einige Häuser Risse davongetragen. Müssen bayerische Häuser bald erdbebensicher gebaut werden? (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 21.09.2017BR Fernsehen
  • Folge 4
    * Funkloch Freistaat: Handynetz mit vielen Lücken Bis 2020 sollen 98% aller Haushalte mit Mobiltelefonie versorgt sein. Nur will man ja auch und gerade außerhalb von Haushalten erreichbar sein. Auf dem Land ist und bleibt Handyempfang aber nach wie vor Glücksache. Binnen weniger Tage meldeten Leser einer Nürnberger Zeitung bei einer Umfrage über 1000 Funklöcher. Die Politik hat offenbar Vorgaben gemacht, die sich weniger an den Bedürfnissen der Kunden als vielmehr denen der Mobilfunkanbieter orientieren.
    * CSU auf der Suche nach dem Wählerwillen Das überraschend schlechte Abschneiden bei der Bundestagwahl bereitet den CSU-Granden Kopfzerbrechen. Hatte sie sich zu weit rechts positioniert? Oder nicht rechts genug? Oder raubte der Schlingerkurs zwischen beidem die Glaubwürdigkeit? Keine rosigen Zeiten für Horst Seehofer, dessen Partei nächstes Jahr die absolute Mehrheit in Bayern verteidigen muss. Einfacher machen es sich da erste Vertreter der CSU-Basis. Besonders aus dem Heimatbezirk des mutmaßlichen Kronprinzen Markus Söder: Die sagen: Seehofer muss weg. Doch der wehrt sich nach Kräften.
    * Rasanter Anstieg von Pilzvergiftungen Gerade wurde eine 25-jährige aus dem Klinikum Regensburg entlassen. Sie hat glücklicherweise eine Pilzvergiftung überlebt. Doch dieses Jahr sind schon doppelt so viele Menschen an Vergiftungen gestorben wie letztes Jahr. Die Gefahr lauert unter anderem in der vermeintlichen Allwissenheit des Internets. Junge Naturbegeisterte verlassen sich bei der Pilzbestimmung gern auf Apps. Die können aber den Rat eines Fachmenschen nicht ersetzen.
    * Shoppen auf bairisch: Bringt Dialekt mehr Diridari? In Rott am Inn gibt’s einen REWE, der spricht die Kundschaft auf Preisschildern und Wegweisern auf bairisch an. Oder zumindest so, wie sich der Grafiker Bairisch vorstellt. „Doag“ und „Nudl’n“ gibt es da oder „Kernd’l Fuada“. Der Ladenbesitzer will damit „einen Heimatbezug herstellen“, zur Freude der Kunden vor Ort. Doch abgesehen vom überflüssigen Apostroph: viele Waren in einem Supermarkt haben diesen Heimatbezug längst nicht mehr. Bairisch im Supermarkt – Sprachpfleger sprechen von einem Ausverkauf des Dialekts. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereDo 28.09.2017BR Fernsehen
  • Folge 5
    Wem gehört der Wald? Biker gegen Forstbesitzer Grundsätzlich gilt in Bayerns Wäldern freies Betretungsrecht für Spaziergänger und Radfahrer. Freizeitspaß und Naturschutz passen aber offenbar immer öfter nicht mehr zusammen. Waldbesitzer beschweren sich über rüpelhafte Mountainbiker. Die wiederum fühlen sich gegängelt und pochen auf dem staatlich festgelegten Betretungsrecht. Ein Streit, der zunehmend auch abseits von Trails im Wald ausgefochten wird – nämlich vor Gericht.
    Milliardengrab A94: Nächster Akt im Isental-Theater 30 Jahre lang wird schon um sie gerungen. Die Isental-Autobahn. Eigentlich dachte man, der jahrzehntelange Streit sei beigelegt und die Trasse könne nun gebaut werden. Verkehrsminister Alexander Dobrindt feierte die öffentlich-private Partnerschaft mit der die A94 gebaut werden sollte als Win-win-Situation für alle Beteiligten – allen voran den Bund. Doch jetzt wird klar, mit den geplanten 400 Millionen Euro ist der Bau nicht zu stemmen. Das Verkehrsministerium hält indes am System der ÖPP fest. Eine unkalkulierbare Kostenfalle zu Lasten der Steuerzahler.
    Volkssport Wilderei? Illegale Jagd nimmt zu Illegal geschossene Hirsche, abgetrennte Rehköpfe, mit Kleinkalibern zu Tode gequälte Wildschweine. Das Bayerische Landeskriminalamt verzeichnet immer mehr Fälle von Wilderei in Bayerns Wäldern. Und die Jäger haben eine grausame Vermutung: Es ist nicht mehr nur die Lust aufs Wildbret, die die Wilderer zum Töten antreibt. Sondern immer häufiger ein sadistischer Spieltrieb. Darauf lassen auch die Spuren an den Tatorten schließen.
    Pestizid-Rebellen: Apfelbauern kämpfen gegen Pflanzengift Mals in Südtirol hat sich als erster Ort in der EU dafür entschieden komplett pestizidfrei zu sein. Mitten in einer der wichtigsten Apfelanbau-Regionen Europas. Eigentlich eine tolle Idee. Doch die Malser erfahren seit ihrer Entscheidung nicht nur Zuspruch, sondern vor allem auch heftigen Widerstand. Sogar Morddrohungen stehen im Raum. Die konventionellen Apfelbauern kritisieren, dass ihre Produkte jetzt im Vergleich schlechter dastehen. Sogar von oberster Stelle, von der Landesregierung wird gegen Mals geschossen. Und jetzt weitet sich der Konflikt auch noch bis Bayern aus.
    Nach Verfallsdatum: Supermarkt verschenkt Lebensmittel Im oberbayerischen Fürstenfeldbruck gibt es in einem Supermarkt jetzt diverse Lebensmittel kostenlos. Nämlich wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum noch am selben Tag abläuft. Verzehr auf eigene Verantwortung. So kommen Lebensmittel an den Mann und die Frau, und landen nicht im Müll. Eine schöne Idee. Unter anderem bedürftige Menschen können so beim Einkauf ein wenig Geld sparen und haben gute Lebensmittel. Doch was können einzelne Projekte wie diese ändern? Liegt das Problem nicht eigentlich woanders? In der staatlich unterstützten Überproduktion von Lebensmitteln? (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 05.10.2017BR Fernsehen
  • Folge 6
    Milchmädchenrechnung: Warum die Butter plötzlich teuer ist Jahrelang waren Milchprodukte billig. Zu billig für die Landwirte. Viele Milchbauern mussten ihre Höfe aufgeben. Doch jetzt steigen die Preise wieder. Besonders drastisch bei Butter: Um 60 Prozent ist der Preis in zwölf Monaten gestiegen. Die Milch ist durch das Höfesterben knapp geworden, schlechtes Wetter und die Russlandsanktionen brachten den Bauern zusätzliche Probleme. Die Butterproduktion kann auch nicht beliebig erhöht werden, weil dann den Molkereien die Milch für Käse und Joghurt fehlt. Kurz vor der Plätzchenbackzeit vor Weihnachten wird damit die Butter wieder zur knappen und teuren Edelzutat.
    Belastetes Trinkwasser: Unterfranken sagt Nitrat den Kampf an Tiefere Brunnen, leistungsstärkere Pumpen, komplexe Filteranlagen. Seit Jahren wird die Trinkwasserförderung in Bayern komplizierter. Längst warnen die Wasserversorger und das Umweltministerium vor Preissteigerungen um bis zu 60 %. Der Hauptgrund: Zu hohe Nitratbelastung im Grundwasser. Dass es auch anders geht, zeigen fränkische Bauern und Bäcker mit einem „Grundwasserschutzbrot“ aus Weizen, der weniger gedüngt ist. Nur ein kleiner Lichtblick, aber einer, der dort ansetzt, wo die Ursachen liegen: An den Konsumgewohnheiten.
    Jagdzeit: Wer sind die Wolfsbefreier vom Bayerwald? Seit über einem Jahrzehnt gibt es Streit um die Wölfe im Bayerischen Wald. Spaziergänger haben Angst um ihre Kinder. Jäger Angst um ihre Rehe. Landwirte Angst um ihre Schafe. Jetzt erreichte der Streit seinen bisherigen Höhepunkt. Unbekannte haben das Wolfsgehege im Nationalpark aufgebrochen und 6 Wölfe freigelassen. Wölfe, die von Menschen aufgezogen wurden und deshalb keine Angst vor Menschen haben und genau deshalb tatsächlich gefährlich werden können. Jetzt heißt es: Die Jagd ist eröffnet.
    Streit um ICE-Strecke: Franken Zug um Zug abgehängt Moderner, schneller, weiter. Bald soll man mit dem ICE in unter vier Stunden von München nach Berlin kommen. Doch da war ja noch was zwischen München und Berlin. Da war doch dieses Franken. Fränkische Häuser müssen für die ICE-Strecke weichen. Fränkische ICE Haltestellen gibt es jedoch nur wenige. Nach Windrädern und Stromtrassen ein weiteres Projekt, bei dem die Menschen in Nordbayern das Gefühl haben, gegenüber dem Süden benachteiligt zu sein.
    Klotzen statt kleckern: Wie Förderpolitik das Land versiegelt Im kleinen Dinkelsbühl in Mittelfranken sollte eigentlich nur eine kleine Brücke saniert werden. Doch für kleine Baumaßnahmen gibt es keine Fördergelder. Jetzt wird zusätzlich der Feldweg zur Brücke asphaltiert. Damit wird die „Verkehrssituation verbessert“, und damit ist das Projekt förderungsfähig. Allerdings brauchen weder Fahrradfahrer noch Fußgänger einen asphaltierten Weg. Nennenswerten Verkehr gibt es auf dem Feldweg auch nicht. Zu allem Überfluss bleiben die Kosten für die Gemeinde gleich. Ist das sinnvolle Förderpolitik? (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 12.10.2017BR Fernsehen
  • Folge 7
    Biber-Krieg: Bürokratie rettet weder Mensch noch Tier Bürgermeister und Landwirte in Donau-Ries sind überzeugt: in ihrem Landkreis leben zu viele Biber. Traktoren brechen in Biber-Bauten ein. Vor kurzem hat es einen Spaziergänger erwischt – dreifacher Bänderriss. An einer Kläranlage haben Biber Schäden von 20 000 Euro verursacht. Doch die Kommunen scheitern am Biber-Management: Die Tiere sind streng geschützt, dürfen nur in Lebendfallen gefangen und im Landratsamt abgegeben werden – im Rahmen der Öffnungszeiten. Ein großer Aufwand für die Gemeinden. Doch im Landratsamt angekommen wartet auf die Biber kein geschütztes Leben, sondern der Tod.
    Klimawandel: Alpen werden zur Gefahrenzone Mit den Gletschern schmilzt auch der Permafrost an der Zugspitze, der den Fels wie Zement zusammenhält – und es geht viel schneller als gedacht. Forscher an der TU warnen, dass der Permafrost bis Ende des Jahrhunderts verschwunden sein könnte. Die Folge: Felsstürze, Murenabgänge, Naturkatastrophen. Nirgends ist der Klimawandel schon jetzt so sichtbar, wie in den Bergen. So kommt es zum Beispiel im Mühltal immer wieder zu Erdrutschen. Seit September begräbt eine Mure eine ganze Straße bei Nußdorf am Inn.
    Elektromobilität: Bayerische E-Revolution von unten China schafft bald Verbrennungsmotoren ab, Oxford wird zur reinen E-Mobil-Stadt. Und Deutschland? Hier hinkt man in Sachen E-Revolution abgeschlagen hinterher. Es gibt viel zu wenige Ladestationen und wer sich selbst helfen will, bekommt auch noch bürokratische Steine in den Weg gelegt. Aber der Pioniergeist ist nicht aufzuhalten: Vom Start-Up, das Laternen zu E-Tankstellen macht, über Studenten, die mit Solardächern selbstaufladende Autos schaffen. Während die Politik schläft, hat die E-Revolution von unten längst begonnen.
    Hotelstreit in Bad Wiessee: Historische Ruine contra Luxusbau In Bad Wiessee verfällt seit Jahren ein Hotel in bester Lager am See. Der Hotelbesitzer kämpft unerbittlich um sein Lebenswerk. Das Haus sei ein historischer Ort, hier habe Adolf Hitler persönlich den Röhm-Putsch verhindert. Ein Investor hat es geschafft, die Immobilie zu kaufen und will dort statt dessen ein Luxushotel bauen. Das ist vielen Leuten im Ort auch nicht recht. Kurz bevor die Abrissbirne kommt, holt der Hotelbesitzer noch einen Trumpf aus dem Ärmel: im Hotel hat eine geschützte Fledermausart Unterschlupf gefunden. Baustopp?
    Blutsauger-Plage: Die Bettwanze ist zurück Sie galt als fast verschwunden, nun hat sie der weltweite Tourismus wiedergebracht: die Bettwanze. Hat sie sich einmal eingenistet, ist die Bettwanze schwer weg zu bekommen. Ein Almhüttenbesitzer hat im Winter alle Fenster offen gelassen, denn erst bei Temperaturen unter minus 18 Grad gehen die Horrortierchen ein. Wissenschaftler haben jetzt das Genom der Bettwanze entschlüsselt, um mit gezieltem Gift der Plage Herr zu werden. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 19.10.2017BR Fernsehen
  • Folge 8
    Riss in der Tonne: Abfall-Irrsinn in Schwabmünchen An inzwischen 77 Biotonnen haben Bürger aus Schwabmünchen Risse entdeckt – immer gleich lang, immer an derselben Stelle. Ein Fabrikationsmangel liegt nahe, also fordern die Betroffenen neue Tonnen, schließlich drohen die nun aufzuplatzen. Doch der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Augsburg glaubt nicht an einen Mangel, sondern gibt den Bürgern die Schuld. Und bietet stattdessen einen Workshop an zum Tonnen-Reparieren. Sogar ein Lehrfilm ist in Planung. quer mit einer Geschichte über Bürger, die ihre Infrastruktur selbst erhalten sollen.
    Stadel oder Supermarkt? Volksaufstand gegen Denkmalschutz Geht es nach einem Eigentümer, einem Investor und dem Bürgermeister, soll der historische Stadel in der Ortsmitte von Bernbeuren abgerissen werden – und Platz machen für einen Supermarkt. Dafür stimmten im Juli auch 97 Prozent der Bernbeurer in einem Bürgerentscheid – und damit gegen die Sichtweise des Denkmalschutzes, der den Stadel erhalten will. Doch seitdem ist nichts mehr passiert. Und während alle auf eine Entscheidung aus dem Landratsamt warten, verwandelt sich der zarte Hauch direkter Demokratie in puren Zorn.
    Grüner wird’s nicht: Graswurzel-Bewegung gegen Glyphosat Sieben Jahre soll das Pflanzengift Glyphosat noch zugelassen sein, wenn es nach dem aktuellen Votum des EU-Parlaments geht. Doch einige Gemeinden in Bayern wollen früher Schluss machen: Haßfurt in Unterfranken hat Glyphosat eigenmächtig verboten und begründet den Schritt mit dem Rückgang zahlreicher Insektenarten. Und auch in Oberbayern wächst der Widerstand: Hier erwägt inzwischen sogar eine Molkerei, ihren Genossenschaftsmitgliedern die Verwendung von Glyphosat zu untersagen. quer über eine Graswurzel-Bewegung, die nicht weiter auf die Politik warten möchte.
    Sag’s mir ins Gesicht: Rentner „schämt“ sich für AfD-Wähler Weil zehn Prozent der Wähler in Ochsenfurt AfD gewählt haben, stellt sich Rentner Jürgen Schuhmann jeden Montag vor das Rathaus – auf seinem Plakat steht, dass er sich dafür schämt. Dafür erntete er tausende Haß-Kommentare im Netz. Doch anstatt auf anonyme Kämpfe im Netz setzt Schumann eh lieber auf die persönliche Konfrontation in der realen Welt – und hat sogar schon erste Anfragen von Nachahmern. In Regensburg demonstriert ein Professor, in München ein Steuerberater. Stehen wir am Beginn einer neuen politischen Debattenkultur?
    Fahrt ins Nirgendwo? Das Würzburger Schulbus-Chaos Eltern in und um Würzburg sind beunruhigt, seitdem der ÖPNV für den Schulweg neu konzipiert wurde. Seitdem ist vieles schlechter als vorher. Busse kommen oft zu spät oder gar nicht. Immer wieder kennen Busfahrer die neuen Routen offenbar schlecht und verfahren sich. Die Kinder müssen eine komplexe Fahrt auf sich nehmen, inklusive mehrmaligem Umsteigen. Die Folge: heilloses Durcheinander, wütende Eltern und Schüler, die regelmäßig zu spät zur Schule kommen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 26.10.2017BR Fernsehen
  • Folge 9
    Wahn oder Sinn? Autonomie-Virus befällt Bayern Lange galt die Forderung nach einem eigenständigen Staat Bayern als politische Folklore, als nicht ernst zu nehmende Reminiszenz an selige Kini-Zeiten. Doch im Gefolge der Unabhängigkeitsbestrebungen von Katalonien bis Norditalien gewinnt die Idee auch bei ernstzunehmenden Politikern wieder an Glanz. Manche schielen auf eine Art Alpenunion mit dem charismatischen österreichischen Wahlgewinner Sebastian Kurz. Nach aktuellen Umfragen wünschen sich auch 33 Prozent der bayerischen Bürger einen Abschied aus der Bundesrepublik. „quer“ forscht nach, wie ernst dieses politische Phänomen zu nehmen ist.
    Letzte Ruhe 2.0: die digitale Verdrängung des Todes Die Totenruhe ist heute anders als früher. Praktische, pflegeleichte Urnengräber lassen Friedhöfe schrumpfen und machen Platz für die Lebenden. Auch die beliebten Friedwälder sind unauffällige und unaufwändige Ruhestätten. Fast scheint es, als verdränge der moderne Mensch die Auseinandersetzung mit dem Tod am Ort der letzten Ruhe. Stattdessen erwecken elektronische Dokumentationen über den Toten und eigens eingerichtete Facebook-Seiten für Verstorbene den Eindruck, das Leben gehe einfach weiter. „quer“ begibt sich auf den neuen Wegen der Begräbniskultur.
    Rache des Nagers: Feldhamster verhindert Ortsumgehung Jahrzehntelang wurden sie dezimiert, Dorfkinder bekamen Kopfprämien für erbeutete Feldhamster. Der Lebensraum der einst zahlreichen Nager wurde Stück um Stück zerstört – durch schwere Landmaschinen und intensive Bodenbewirtschaftung. Heute ist der Feldhamster in Bayern so selten, dass ein einzelnes Exemplar genügt, um Bauvorhaben wie eine Ortsumfahrung oder einen Kreisverkehr zu verhindern oder zu verzögern. So geschehen in Euerbach bei Schweinfurt. Man kann diese Rücksicht übertrieben finden, aber irgendwie ist es auch die Rache des Feldhamsters.
    Fluch der Erdkabel: Aufstand gegen Monster-Stromtrasse Die Staatsregierung hat den Geist aus der Flasche gelassen: Für die großen Gleichstromtrassen durch Bayern setzte die CSU in Berlin flächendeckend die unsichtbare, aber viel teurere Erdverkabelung durch. Nun zeigt sich, dass auch die Menschen Erdkabel haben wollen, die sie eigentlich nicht bekommen sollen. So die Bürger von Simbach in Niederbayern, wo eine nur 13 Kilometer lange Stromleitung mit bis zu 70 Meter hohen Masten geplant ist. Bauern und Grundstücksbesitzer wollen die Leitung unter der Erde haben. Der Netzbetreiber aber winkt ab, da für Wechselstromtrassen laut Gesetz keine Erdkabel vorgesehen sind. Jetzt proben die Bürger den Aufstand.
    Cannabis-Chaos: Warum Schmerzpatienten leer ausgehen Es hilft gut, ist relativ unschädlich und könnte vielen Schmerzpatienten Linderung bereiten: Cannabis, dessen Blüten seit diesem März gesetzlich zur Schmerztherapie zugelassen sind. In der Praxis aber läuft es nicht rund mit dem Stoff. Denn Ärzte zögern, die auch als Droge beliebte Substanz zu verschreiben, Hanf-Anbauer stehen vor großen gesetzlichen Hürden bei der Produktion, und die Krankenkassen bewilligen nur die Hälfte aller Anträge auf Cannabis-Einsatz. „quer“ über eine äußerst hilfreiche Neuerung, die an einer restriktiven Praxis zu scheitern droht. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 02.11.2017BR Fernsehen
  • Folge 10
    Einbruchswelle im Freistaat: Bayern rüsten auf Die Uhren sind umgestellt, die Dämmerung beginnt früher und damit kommen sie wieder: die Einbrecher. An vielen Orten in Bayern ist die Polizei derzeit im Dauereinsatz gegen Banden und Gelegenheitstäter. Mit durchwachsenem Erfolg: Seit Jahren stagniert zwar die Zahl der Wohnungseinbrüche, aber die Aufklärungsquote im Freistaat lag zuletzt bei gerade mal 19 Prozent. Die Bayern helfen sich deshalb selbst: mit Sicherheitsschlössern, App-Überwachung und – ja – Nebelmaschinen! quer zeigt das große Aufrüsten.
    Streit um Trinkertreff: Wohin mit Augsburgs Säufern? Jede bayerische Stadt hat sie, keine will sie: Trinker, die sich in Gruppen an öffentlichen Plätzen aufhalten. In Augsburg versucht die Verwaltung das Problem jetzt zu lösen: mit einem von Sozialarbeitern betreuten Trinkertreff. Doch die CSU im betroffenen Stadtteil stellt sich quer – schließlich gibt es dort auch einen Kindergarten und ein Seniorenheim. Dabei zeigen Beispiele aus anderen Städten, wie etwa Nürnberg: Die Trinker nur von einem Ort zum nächsten zu treiben, löst das Problem nicht. Der Augsburger Ordnungsreferent zieht nun selbst von Haus zu Haus, um die Anwohner aufzuklären. Ob’s was bringt?
    Bürgerbeteiligung in Bayern: Wohlfühlpolitik ohne Folgen Die Regensburger sind sauer: Ihre Stadt hat eine Bürgerbefragung zum geplanten Kongresszentrum in Auftrag gegeben. Die Entscheidung für den Neubau scheint aber längst gefallen. Die Abfrage des Bürgerwillens – für die Kritiker des Projekts eine reine Farce. Und so läuft das nicht nur in Regensburg. Von der dritten Startbahn am Münchner Flughafen bis zur Ski-Schaukel am Riedberger Horn: Die Mittel der direkten Demokratie werden unterlaufen oder dienen bestenfalls dazu, politische Entscheidungen im Nachhinein zu legitimieren. Ein Missstand, den die Regensburger so nicht hinnehmen wollen.
    Lärmschutz ohne Lärm: Die unnütze Mauer von Neuperlach Die Proteste waren riesig, als vor einem Jahr in München-Neuperlach eine Lärmschutzmauer an einer neuen Asylbewerberunterkunft errichtet wurde. Das vier Meter hohe Bauwerk sollte die Anwohner vor dem Lärm der Flüchtlinge schützen. Jetzt zeigt sich: die Mauer ist völlig nutzlos. Die Unterkunft steht leer, weil keine unbegleiteten minderjährigen Asylbewerber kommen. Gerne würden Anwohner und Organisationen hier Studenten unterbringen, oder Obdachlose, oder Frauen in Not. Doch dafür braucht es die Genehmigung der Stadt. quer auf den Spuren einer Behörden-Posse.
    Dorffrieden im Visier? Eseltötung schockt Schwaben-Gemeinde Warum musste Esel Pepe sterben? Das fragen sich die Menschen im schwäbischen Edelstetten. Das zahme Tier wurde vergangene Woche auf seiner Weide erschossen, mit einer kleinkalibrigen Waffe, aus nächster Nähe. War es ein Racheakt oder die Tat eines gnadenlosen Tierquälers? Anwohner und Tierbesitzer sind schockiert über den plötzlichen Einfall von Gewalt in ihre friedlich-idyllische Gemeinschaft. Zusammen haben sie eine Belohnung ausgeschrieben für Hinweise zum Täter. Und alle fragen sich: Wenn jemand zu so etwas fähig ist – wozu dann noch? (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 09.11.2017BR Fernsehen
  • Folge 11
    Chemie-Gift-Skandal: Behörden lassen Bürger allein Bis 2008 wurde im Chemiepark in der Nähe von Altötting PFOA hergestellt und benutzt. Der höchstwahrscheinlich krebserregende Stoff gelangte so in den Boden, in das Wasser und schließlich in das Blut der Anwohner: Die Konzentration von PFOA im Blut von Bürgern aus Emmerting ist bis zu 20 Mal so hoch wie bei Münchnern – und das weiß das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit schon seit einem Jahr. Nur den Emmertingern hat es niemand gesagt.
    Anwohnerprotest: Aufstand gegen Straßenausbausatzung Auf bayerischen Straßen findet gerade eine Rebellion statt: Die sogenannte Straßenausbausatzung treibt die Bayern auf die Barrikaden. Der Grund: Anlieger müssen sich an den Sanierungskosten „ihrer“ Straße beteiligen. Die Kosten: bis zu 50.000 Euro pro Anwohner. Doch Protest lohnt sich scheinbar. Denn in München wurden z.B. so viele Klagen gegen die Beteiligung eingereicht, dass die Stadt die Straßenausbausatzung aussetzt. Der Verwaltungsaufwand sei einfach zu hoch.
    Feuerwehrautos: Förderpolitik bremst Modernisierung Nein, Wildpoldsried bekommt kein neues Feuerwehrauto. Nötig wäre es schon, doch der Antrag auf Fördergelder für Feuerwehrautos ist so kompliziert, dass kaum ein Bürgermeister in Bayern ihn alleine ausfüllen kann. Deshalb wollte der Bürgermeister von Wildpoldsried einen Profi beauftragt. Nur viele Ingenieurbüros lehnen solche Aufträge inzwischen ab. Selbst für Geld will sich keiner in den bayerischen Förderirrsinn begeben.
    Angst vor Bürgern: Werden Ämter zu Hochsicherheitstrakten? 25 Mann Security patrouillieren durch das Wohnungsamt Haidhausen. Zwei Security-Dienste durch das Münchner Rathaus und selbst in Kempten im Allgäu müssen Sicherheitskräfte das Jobcenter überwachen. Müssen Mitarbeiter der bayerischen Ämter tatsächlich Angst vor gewaltsamen Übergriffen haben? Vom Bürger-Amt zum Hochsicherheitstrakt.
    Wiese statt Wald: Ausgleichsflächen immer absurder Wenn irgendwo in Bayern eine Fläche versiegelt wird, muss dafür eine Ausgleichsfläche her. Seit langem haben Naturschützer den Verdacht, dass dabei mehr getrickst als ausgeglichen wird. Dass jetzt in Heuchelhof bei Würzburg als Ausgleich für einen Autobahnausbau ein Wald gerodet werden soll ist allerdings besonders erklärungsbedürftig. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 16.11.2017BR Fernsehen
  • Folge 12
    * Nach Jamaika-Aus: Schicksalstage der CSU Die CSU stand einmal wie nichts anderes für Mia-san-mia, Meinungshoheit und absolute Mehrheit. Kurz: für Bayern. Und jetzt? Gewaltige Stimmverluste bei der Bundestagswahl, die Rücktrittsrufe gegen Ministerpräsident und Parteichef, ein Kronprinz, der unverhohlen nach der Macht schielt. Die Basis fürchtet, dass die ehemals unangefochtene Volkspartei nach erfolglosen Sondierungsgesprächen in Berlin weiter zerfällt, in Richtungsstreit, Personalquerelen und Bedeutungsverlust. Bayern erlebt eine Zeitenwende.
    * Wellness vom Staat: Ärger über Luxus-Förderung Die „PremiumOffensive Tourismus“ rollt. Bayern will Tourismusland Nummer eins in Deutschland bleiben. Doch ausgerechnet das Luxussegment hat offenbar Nachholbedarf. Warum sonst verteilt das Bayerische Wirtschaftsministerium über sechs Millionen Euro Fördergelder an Projekte im Luxusbereich? So auch für das japanische Mizu Onsen Spa im Hotel Bachmair Weissach am Tegernsee. Sieben Millionen Euro kostete der Wellnessbereich. Knapp 500.000 schenkte der Staat dazu, weil er sich damit „Strahlkraft und Magnetwirkung“ für die ganze Region erhofft. Kritiker sehen darin indes eine Verschwendung von Steuergeldern, die anderswo fehlen.
    * „Zustell“dienste: Verkehrsinfarkt durch Online-Shopping Die Digitalisierung der Weihnachtseinkäufe hat analoge Konsequenzen. Aussuchen und Bezahlen ist virtuell zwar mühelos möglich. Aber die Lieferung erfolgt nach wie vor real auf der Straße und mit Lieferwagen. Und die stehen täglich im Weg und halten den Verkehr auf. Der Bayerische Städtetag warnt: Paketzusteller sind der Haupt-Risikofaktor für einen Verkehrsinfarkt. Denn die Zahl der Online-Einkäufe steigt rasant, die Verkehrsplaner kommen nicht mehr mit.
    * Das geteilte Dorf: Monsterbaustelle spaltet Warngau Seit Jahr und Tag geht die Bundesstraße 318 mitten durch die Voralpen-Gemeinde Warngau. Und mit ihr rollt jährlich mehr Verkehr durch den Ort. Doch jetzt macht ausgerechnet der Versuch, die Bewohner durch eine Art Tunnel zu entlasten, das Problem noch größer. Erstens, neben der Straße verläuft jetzt zusätzlich eine riesige Baustelle quer durch den Ort und zweitens steht diese Baustelle wegen Baustopp still. Denn die Tunnelwanne ist voll Wasser gelaufen. Ein Malheur mit Ansage, denn Mulden und Unterführungen laufen schon immer bei Regen voll und bleiben tagelang überflutet. Aber die Ingenieure wollten ja nicht hören.
    * Anbindung unerwünscht: Dorf gegen Autobahnausfahrt In dem ländlichen Gebiet zwischen Nürnberg und Amberg wundern sich die Leute, warum ausgerechnet für die 250-Einwohner-Dörfer Traunfeld und Schupf eine neue Autobahnausfahrt an der A6 entstehen soll. Die, die dort wohnen, wollen die Ausfahrt nicht. Nutzen würde das Millionen-Projekt derzeit niemand. Nur der Landrat will die Ausfahrt. Denn eins steht fest: Wo es eine Ausfahrt gibt, ist wirtschaftliche Erschließung möglich. Und seit der Lockerung des Anbindegebots sind Gewerbegebiete auch an Autobahnauffahrten erlaubt. Droht damit eine neue Dimension des Flächenfraßes in ganz Bayern? (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 23.11.2017BR Fernsehen
  • Folge 13
    Schnee von gestern? Grüntenlifte bangen um Zukunft Die Grüntenlifte sind pleite. Ein Skigebiet unter 1500m braucht entweder eine moderne Beschneiung – oder einen Plan B. Vor drei Jahren erschien ein Investor aus der Schweiz und lockte mit modernen Liften, Schneekanonen und einem Luxushotel. 80 Millionen wollte er am Grünten investieren. Doch dann – passierte nichts. Die Lifte stehen still, Familien, die ihren Skiurlaub bereits gebucht haben, rufen panisch im Touristenbüro an. Jetzt meldet sich der Investor und verspricht, das Problem werde diese Woche gelöst. Doch in Rettenberg glaubt man schon lange nicht mehr an Rettung.
    Kontaktsperre: Sollen Schulen Smartphones erlauben? In Karlstadt am Main verbietet die Rektorin des Gymnasiums die Benutzung von Handys in der Schule. Ein solches Handyverbot gilt in Bayern flächendeckend, mit Ausnahmen für die Benutzung zu Unterrichtszwecken. Schüler-, Eltern- und Lehrerverbände fordern jetzt, die Lebensrealität der Schüler nicht länger vom Schulhof zu verbannen. Die Befürchtung auf der anderen Seite: Ablenkung, Cybermobbing, Pornos. Wie soll das werden – erst recht, wenn immer mehr Schulen WLAN bekommen?
    Goldene Provinz: Arber-Region will Menschen zurückholen Die Städte platzen aus allen Nähten: die Mieten steigen, für Kitaplätze meldet man sich am besten schon vor der Zeugung an und beim Griechen um die Ecke muss man selbst unter der Woche mittags reservieren. Also: zurück in die Provinz! Wo Grundstückspreise klingen wie in einem fernen Traum und dank schnellem Internet auch Arbeiten auf einmal möglich ist. Die Arber-Region im Bayerischen Wald will mit einer Info- und Ausbildungskampagne ausgewanderte Bürger zurückholen und junge Leute in der Gegend halten. Der Kampf gegen die Landflucht verzeichnet erste Erfolge.
    Lager-Koller: Wie Flüchtlingsunterkünfte Aggressionen schüren Bayern setzt auf zentrale Lösungen bei der Unterbringung von Flüchtlingen: Gemeinschafts-unterkünfte. Innenminister Joachim Herrmann verspricht erst keine Probleme und dann, geschehen in Bamberg und Ingolstadt, mehr Polizeipräsenz und Videoüberwachung gegen Flüchtlings¬kriminalität. Dabei sind gerade die enge und schäbige Unterbringung und die restriktive Erteilung von Arbeitserlaubnissen Brutstätten der Gewalt. Der Flüchtlingsrat kritisiert, dass Bayern die Grundlagen der Kriminalität selber schaffe, die es dann in den Griff zu bekommen versucht.
    Inntal im Aufruhr: Streit um Bahnstrecke zum Brennertunnel Die Deutsche Bahn beginnt mit Sondierungsbohrungen im Inntal, um die Eignung des Bodens für die geplante neue Bahnstrecke zum Brenner-Basistunnel zu prüfen. Schon seit Jahren scheitert der deutsche Beitrag zum Eisenbahntransit an mangelnder politischer Initiative und Widerstand der Inntalgemeinden, die damit genau die Lösung verhindern, die auch ihnen Erleichterung im staugeplagten Tal bringen würde Die Österreicher ersticken derweil am Verkehr drohen pünktlich zum Ski-Saisonstart mit Blockabfertigung. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 30.11.2017BR Fernsehen
  • Folge 14
    Eigentum nur für Millionäre? Wohnungsnot trifft Mittelschicht Der Immobilienmarkt im Freistaat ist überhitzt, Wohnraum wird immer unerschwinglicher – auch weil die Baulandpreise explodieren. Längst belastet das nicht mehr nur Menschen mit geringem Einkommen, sondern auch die Mittelschicht. Im Großraum München etwa lässt sich der Traum von den eigenen vier Wänden meist nur noch über Genossenschaften realisieren. Doch obwohl sich die Stadt zu bezahlbarem Wohnraum bekennt, stockt der Ausbau. Alt-OB Hans-Jochen Vogel fordert jetzt eine Reform des Bodenrechts, um die Preisexplosion zu stoppen.
    Attacken auf Flüchlingshelfer: Gewaltwelle von rechts Der rechtsextreme Messerangriff auf den Bürgermeister von Altena in Nordrhein-Westfalen hat die Öffentlichkeit schockiert. Und auch in Bayern leben Amtsträger und Ehrenamtliche, die sich für Ausländer einsetzen, mit ständigen Einschüchterungen, Übergriffen und Morddrohungen. Der Kabarettist Christian Springer kennt wegen seines Engagements im Verein „Orienthelfer“ Anfeindungen von rechts aus eigener Erfahrung. Er will die Situation nicht mehr hinnehmen und fordert von Politik und Gesellschaft: Helft den Helfern!
    Innovativ, aber naiv: Bayerische Firmen werden ausspioniert Sie sind hochspezialisiert und innovativ – doch wenn es um die IT-Sicherheit geht, hinken viele mittelständische Unternehmen im Freistaat hinterher. Das nutzen Hacker aus dem Ausland, um sich wertvolle Daten zu sichern. Rund 90 Prozent der Cyber-Angriffe treffen kleine Firmen. Dazu kommt eine neue Masche: Delegationen, die direkt vor Ort spionieren oder USB-Sticks mit Schadsoftware zurücklassen. Der Bayerische Verfassungsschutz reagiert mittlerweile mit einem speziellen Cyber-Abwehr-Zentrum. Denn der Schaden für die bayerische Wirtschaft ist groß.
    Wertstoff-Lüge? Wertvolles vergammelt auf Wertstoffhöfen In der Vorweihnachtszeit brummt das Geschäft im Elektrofachhandel. Fernseher, Espressomaschinen oder Staubsauger – alles gibt es jetzt zum Schnäppchenpreis. Der Neukauf scheint alternativlos, dabei landen jeden Tag leicht zu reparierende oder funktionsfähige Geräte in den Containern der Wertstoffhöfe. Falsche Lagerung gibt den Toastern und Mikrowellen dann den Rest. Das muss nicht sein, finden Rohstoffexperten der Universität Augsburg und fordern jetzt ein besseres Müll-Management. Denn so ließen sich alleine in Bayern jedes Jahr 33.000 Tonnen Elektroabfall vermeiden – und wertvolle Rohstoffe recyceln.
    Fette Vierbeiner: Wenn Zuneigung dick macht Tierärzte sprechen von einer alarmierenden Zahl: Fast die Hälfte aller Haustiere in Deutschland ist zu fett. Ein schwerwiegendes Problem, denn Übergewicht kann die Tiere krank machen. Diabetes, Herz- und Bandscheibenschäden – die Ludwig-Maximilians-Universität München hat die Gefahr erkannt und die erste Adipositas-Sprechstunde für Haustiere eingerichtet. Das Phänomen verrät vor allem viel über die Herrchen. Denn die Tiere sind oftmals Ersatz für menschliche Beziehungen. Und Liebe geht ja, bekanntlich, durch den Magen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 07.12.2017BR Fernsehen
  • Folge 15
    Alles erleuchtet: Lichterwahnsinn im Advent Im Advent beginnt wieder das Wettrüsten. Vielerorts gibt man ein Vermögen aus für die schönste, hellste und auffälligste Weihnachtsbeleuchtung. Den Sternenhimmel kann man kaum noch sehen – dafür ist es zu hell. Und das Verschwinden der Nacht kann krank machen, denn die innere Uhr braucht den Wechsel von Hell und Dunkel. Es gibt nur noch wenige Orte, die das Prädikat „dunkel“ verdienen. Und so wird die „echte Dunkelheit“ jetzt als Highlight verkauft.
    Plastik im Blut: Funktionswäsche in der Kritik So funktional sind Funktionsklamotten gar nicht: Sie sind nicht biologisch abbaubar und schon beim Wäschewaschen lösen sich Plastik-Mikro-Partikel ab und gelangen so in die Umwelt. In einer Stadt wie München fallen täglich 2,5 Tonnen Mikroplastik an. Mit unabsehbaren Folgen für die Gesundheit – Beschichtungen wandern ins Blut und manche stehen im Verdacht, Krebs zu erregen. Wolle hingegen ist seit Jahrtausenden mit bewährter Hightech aus der Natur ausgestattet: selbstreinigend, atmungsaktiv, wasserabweisend und vor allem warm. Dennoch bleibt deutschen Schäfern oft nichts anderes übrig, als ihre Wolle zu entsorgen – weil sie keiner kauft.
    Mobiler Hühnerstall: Behörde piesackt Bauern Weil seine Kunden verstärkt Freiland-Eier kaufen wollen und er keinen Stall mehr bauen darf, hat Bauer Heidrich für seine 1000 Hühner einen beweglichen Stall gekauft, den er auf der Weide immer wieder umparken kann. Gut für die Hühner, gut für den Boden. Aber der Landkreis Starnberg will jetzt 3400 Euro Gebühr kassieren für den Bayerischen Naturschutzfonds. Eine Art Ausgleichsflächen-Ablass. Die Begründung: der fahrende Stall beanspruche unversiegelten Boden in nicht unerheblichem Ausmaß und vor allem das Landschaftsbild werde beeinträchtigt! …Nicht nur Bauer Heidrich versteht die Welt nicht mehr.
    Müll-Ärgernis: Warum reißt der gelbe Sack so leicht? Es ist immer wieder das gleiche Bild. Leere Joughurtbecher, Milchtüten oder Shampooflaschen liegen auf der Straße, weil der gelbe Müll-Sack reißt noch bevor er im Müllauto ankommt. Die dünnhäutigen Säcke sind inzwischen zum Ärgernis in Bayern geworden. So auch in Herrsching. Dort benutzt man die Plastik-Säcke inzwischen schon doppelt und dreifach, damit sich der Müll nicht vorher schon von selbst trennt. In Nürnberg wollte man die Säcke durch gelbe Tonnen ersetzen. Doch die Stadt bekam jetzt eine Abfuhr.
    Illegale Hunde-Importe: Tierheime stöhnen unter Kostenwelle Immer mehr illegale Tiertransporte werden in Bayern gestoppt. Der Grund: Des Menschen bester Freund sollte nicht nur reinrassig sein sondern auch noch spottbillig. Darum werden Rassewelpen von Osteuropa nach Deutschland geschmuggelt. Werden die Tiere z.B. als Beifang der Schleierfahndung entdeckt, landen sie im Tierheim. Die Tierheimen wächst die Aufgabe über den Kopf. Denn viele Tierschutzorganisationen bleiben auf ihren Kosten sitzen, der bayerische Tierschutzbund beziffert die Ausstände sogar auf über eine Million. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 14.12.2017BR Fernsehen
  • Folge 16
    Vom Netz auf die Straße: Wie Rechte nach dem Rechten sehen
    Aufregung in mehreren bayerischen Städten: Seit kurzem häufen sich die Berichte über das Auftauchen der „Soldiers of Odin“. Eine Gruppierung, die laut Verfassungsschutz Verbindungen ins rechtsextreme Milieu aufweist, die „Nachbarschaftshilfe“ leistet und beispielsweise wie eine Bürgerwehr über Christkindlmärkte spaziert. Die meisten Anwohner fühlen sich dadurch allerdings mehr verunsichert als geschützt. quer auf den Spuren einer neuen Strategie rechter Gruppierungen: statt knallhart nationalsozialistisch treten sie immer häufiger bürgernah auf – als Tierschützer, Spendensammler oder eben als Bürgerwehr. Wie gefährlich sind sie?
    Invasion der Heizpilze: Freiluft-Gastronomie nicht zu stoppen
    Es ist ein epischer Kampf: Heizpilze sind wegen ihrer katastrophalen Energiebilanz die Horror-Vision jedes Umweltschützers. Doch in Bayern kann sie scheinbar niemand stoppen: Heizpilz-Mekka ist Passau, dort sind sie zur Freude von Gastronomen und Rauchern erlaubt. Andere Städte wie Ingolstadt, Straubing, Augsburg oder Nürnberg haben Heizpilze zwar inzwischen verboten. Jüngst sogar die Landeshauptstadt, zumindest im Winter. Doch: irgendwie hapert es mit der Umsetzung: Bei Stichproben fand quer zahlreiche Freiluft-Trinker, die es warm hatten.
    Mit Drohnen auf Wildschweine: Bayerns Jäger rüsten auf
    Bayerns Jäger ziehen im Kampf gegen die zunehmende Wildschweinplage seit Jahren den Kürzeren. Die aufwendige und zeitintensive Jagd schafft es einfach nicht, die Schweinepopulation nachhaltig zu dezimieren – und überall wird über Sauschäden gejammert. Doch jetzt rüsten die Jäger auf – mit militärisch anmutender Nachtzieltechnik und Drohnen zum Aufspüren des Feindes. Sogar der Einsatz von Saufängen wird diskutiert – ein Fallentyp, mit dem sich ganze Rotten exekutieren lassen. Der Trend geht von der traditionellen Jagd zur Sauenvernichtung im großen Stil – wo ist die Grenze?
    Korruptionsverdacht: Trinkgeldverbot für Müllmänner
    Es ist eine schöne Tradition: Zu Weihnachten den Müllmännern Geschenke machen und Trinkgeld geben. Nicht so in Regensburg: Seit diesem Jahr verbietet die Stadt ihren Müllmännern, finanzielle Aufmerksamkeiten der Bürger anzunehmen – nur Sachgeschenke bis zehn Euro sind erlaubt. Begründet wird das unter anderem mit einer gestiegenen Sensibilität bezüglich Korruption. Der inzwischen suspendierte Regensburger Oberbürgermeister ist wegen Korruptionsverdacht angeklagt. Müssen das nun ausgerechnet die Müllmänner ausbaden? Diese Pappenheimer!
    Gemeinde streitet um wohltätiges Erbe
    Das mittelfränkische Pappenheim kam im Jahr 2008 zu unverhofftem Geldsegen: Eine ältere Dame hatte der Gemeinde 700.000 Euro, einige landwirtschaftliche Flächen und ihr Haus vermacht. Die Bedingung: Es sollte umgebaut und Bedürftigen als Wohnraum zur Verfügung gestellt werden. Geschehen ist: nichts. Nun – nach neun Jahren! – soll die Sanierung endlich angegangen werden. Doch das sorgt für Streit. Mehrere Stadträte fordern nämlich den Abriss des Anwesens – eine Sanierung sei schlicht zu teuer. Andere wiederum mutmaßen: Vielleicht will man in Pappenheim ja keine neuen Sozialwohnungen? quer über den Kampf um die Deutungshoheit über ein Testament – und einen Ort im moralischen Dilemma. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 21.12.2017BR Fernsehen
  • Folge 17
    Rationierte Säcke: Müll-Ärger im Landkreis Mühldorf
    Seit 1. Januar gibt es im Landkreis Mühldorf eine neue Regelung: Die gelben Säcke für den Verpackungsmüll werden nur noch gegen Coupons ausgegeben. Die Ration: drei Coupons pro Haushalt im Jahr! Die Bürger im Landkreis empfinden diese Zwangsausgabe als Schikane. Leider notwendig, entgegnet wiederum der Entsorger. Denn der Landkreis Mühldorf habe einen überdurchschnittlichen Verbrauch an den Säcken – deshalb die Rationierung. Stimmt nicht, sagen verärgerte Bürger. Der Streit ist vorprogrammiert …
    Von wegen Alltagshelfer! Neue Haushaltsgeräte oft nur Schrott
    Was war das wieder für ein Fest, dieses Weihnachten: neue Stabmixer, Staubsauger, Technikfirlefanz aller Art lag da unterm Baum. Statt in die Kirche ging’s ins Einkaufszentrum. Denn wie das Umweltbundesamt feststellte, gehen Haushaltsgeräte mehr als doppelt so oft kaputt als noch vor zehn Jahren. Und deshalb müssen wir einfach immer wieder neu: kaufen, kaufen, kaufen. Reparaturen lohnen sich schon längst nicht mehr. Die wenigsten wollen schließlich ein Gerät, das lange hält und lieber gleich das innovative Folge-Modell.
    Viva la konservative Revolution! Dobrindt ruft zum Umsturz auf
    Gerade erst Chef der CSU-Landesgruppe in Berlin geworden, macht Alexander Dobrindt letzte Woche von sich reden und fordert nichts anderes als: die Revolution! Eine konservative Revolution, denn die linke Meinungsvorherrschaft in Deutschland, das allgegenwärtige Übel der 68er-Generation müsse endlich ein Ende haben. Doch Moment: bedeutet Revolution nicht Systemänderung, Umsturz, radikaler Wandel? Was genau hat Herr Dobrindt damit gemeint? Und wie soll sich das deutsche Bürgertum, das diese Revolte ja scheinbar will, darauf vorbereiten? quer hört sich dazu im bayerischen Wahlvolk um und holt sich Tipps bei Menschen, die wissen, wie Revolution geht.
    Großer Streit um kleinen Mann – Bamberg kämpft um Sams-Ampel
    Bamberg hat einen berühmten Sohn, und zwar Paul Maar, den Schriftsteller. Zu seinem Geburtstag will ihn die Stadt mit einer Ampel ehren, auf dem das Sams zu sehen ist, seine bekannteste Kinderbuchfigur. Doch laut „Richtlinie für Lichtsignalanlagen“ wäre das eine Gefährdung des Straßenverkehrs – die Ampel wird nicht genehmigt. Die Bamberger fragen sich: wieso darf in Mainz das Mainzelmännchen den Fußgängerverkehr regeln? Und in Augsburg der Kasperl von der Puppenkiste? Wieviel Fantasie beim Ampelmännchen darf also sein?
    Der prophetische Blick in die Zukunft: Das bringt das Jahr 2018!
    So manch einer ist froh, dass das Jahr 2017 endlich vorbei ist: Schulz-Zug. Sondierungsgespräche. Brexit-Zank, Alternative Fakten. Trump-Getwitter. Wieder Sondierungen. Da kann das neue Jahr doch nur besser werden, oder? quer hat schon einmal exklusiv den Nachrichtenüberblick 2018 in einer „Jahresschau“ kompakt zusammen gefasst. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 11.01.2018BR Fernsehen
  • Folge 18
    Sag mir wo die Diesel sind: Der Schummel mit der „Umweltprämie“:
    Die Autohersteller haben die „Umweltprämie“ für den Umtausch älterer Diesel in Neuwagen ausgelobt. Aber was passiert mit den ausgedienten Alt-Dieseln? Alle verschrottet? Nein. Laut einer Umfrage der deutschen Auto-Treuhand wird nur jeder zweite zurückgegebene Diesel tatsächlich verschrottet. Der Rest wird ins Ausland verkauft und verpestet dort die Luft. quer erzählt das Märchen von der Diesel-Umweltprämie.
    Katastrophe hausgemacht: Schweinepest rückt immer näher: Bayerische Landwirte sind in Alarmbereitschaft. Von Osteuropa breitet sich die Afrikanische Schweinepest rasant aus. Nur 80 Kilometer von der tschechischen Grenze wurde die Tierseuche bei toten Wildschweinen nachgewiesen. Tierärzte sagen, es sei nur eine Frage von Wochen, bis die Krankheit auch in Bayern ist. Dabei ist die Landwirtschaft selbst nicht ganz unschuldig an der Ausbreitung der Schweinepest. Denn durch immer mehr Maisanbau sind die Wildschweinbestände enorm angestiegen – und durch immer größere Tierbestände erhöht sich das Risiko von Seuchen.
    Behinderter Zugang: Barrierefrei lässt auf sich warten: Eigentlich könnten die Steinhöringer ganz zufrieden sein. Denn ihr Bahnhof ist nach dem Umbau nun endlich barrierefrei. Nur die Züge sind es leider nicht. Denn zwischen Bahnsteig und Waggon klafft seit der Modernisierung eine große Lücke. Für die Bahn nicht verwunderlich. Denn der Freistaat hat keine barrierefreien Züge bestellt. Dumm ist nur, dass ausgerechnet in Steinhöring sehr viele Behinderte auf das Zugfahren angewiesen sind. Denn dort ist eine der größten Behinderteneinrichtungen in Bayern.
    Vergiftetes Vertrauen: Skandal im Chemiedreieck weitet sich aus: Seitdem bekannt ist, dass das Blut von Menschen aus dem Landkreis Altötting stark mit PFOA belastet ist, herrscht dort große Ungewissheit. Bis 2004 wurde der höchstwahrscheinlich krebserregende Stoff im Chemiepark Gendorf produziert, hat sich im Boden angereichert und ist so ins Grundwasser und damit ins Blut der Bürger gelangt. Doch erst jetzt wird den Bürgern das wirkliche Ausmaß der PFOA-Belastung bewusst. Zwar kommt jetzt ein Blut-Monitoring, aber die Bürger wissen nicht, was sie mit ihren Werten anfangen sollen. Denn ein Wert, ab dem PFOA als gesundheitsschädlich gilt, wurde in Deutschland bisher nicht definiert.
    Bootshaus am Ammersee: 16 Jahre Streit und kein Ende in Sicht: Die Polizei am Ammersee hat ein prachtvolles Polizeiboot. Doch weil es kein Bootshaus gibt, muss es im Winter auf dem Trockendock stehen und kann nicht zum Einsatz fahren. Seit 16 Jahren suchen die Behörden nach einem Plätzchen für ein Bootshaus. Aber die Bürger wollen ihr Stück Heimat nicht verschandeln lassen und haben immer neue Ideen, wie sie den Bau verhindern können. Bisher erfolgreich. Und nun könnte ihnen eine geheimnisvolle Alge auch noch in die Hände spielen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 18.01.2018BR Fernsehen
  • Folge 19
    Abbau oder Raubbau? Nußdorfer kämpfen gegen Steinbruch
    Im oberbayerischen Nußdorf am Inn blicken die Bürger voller Sorge Richtung Heuberg: Dort baut ein Zementwerk seit den 1960er Jahren Kalk ab. Immer höher ist die Abbruchkante gewandert – bis auf rund 850 Meter. Die Gemeinde fürchtet mittlerweile den Hangrutsch und klagt gegen den Abbau. Schließlich wurde einst im Abbauplan eine Bruchoberkante von maximal 758 Metern genehmigt. Ein reiner Richtwert, sagt das Landratsamt. Eine Frechheit, finden die Nußdorfer.
    Das Schweigen der Orgeln: Kirchenmusiker verzweifelt gesucht
    In Bayerns Kirchen bleiben bei Gottesdiensten immer häufiger die Orgeln stumm. Der Grund: Organistenmangel. Dabei liegt Orgelspielen eigentlich im Trend. Im Erzbistum Würzburg werden gerade 300 junge Organisten ausgebildet. Doch die wenigsten sind bereit, ehrenamtlich und für die Kirche ihre Wochenenden und Feiertage zu opfern. Die Work-Life-Balance ist vielen Nachwuchsorganisten eben wichtiger. Ein Tüftler aus Schwaben hat jetzt die Organola erfunden, eine selbstspielende Orgel. Maschinen statt Menschen – Der gesellschaftliche Wandel macht vor Kirchengemeinden nicht halt.
    Rätseln im Walde: Steht der dritte Nationalpark vor dem Aus?
    Monatelang haben sie demonstriert, nun schöpfen die Nationalparkgegner neue Hoffnung: Der designierte Ministerpräsident Markus Söder hat sich „skeptisch“ zu den Plänen geäußert, in der Rhön oder in den Donau-Auen einen dritten Nationalpark zu realisieren. War es das also mit Horst Seehofers Park-Projekt? CSU-intern soll bereits mit einem Plan B geliebäugelt werden: Kein Nationalpark, dafür zusätzliche Gelder für bestehende Schutzgebiete. Doch damit wollen sich die Parkbefürworter nicht zufriedengeben.
    Notruf vom Land: Bürger wehren sich gegen Klinikschließung
    In Hersbruck sind Ärzte und Patienten in Aufruhr: Die Gesellschaft Krankenhäuser Nürnberger Land hat beschlossen, das örtliche Krankenhaus zu schließen. Die Betten sollen nach Lauf verlegt werden. Obwohl das Krankenhaus offenbar schwarze Zahlen schreibt, setzt die Verwaltung auf zentrale Versorgung. Ähnlich ist es zum Beispiel im niederbayerischen Waldkirchen. In den ländlichen Gebieten des Freistaats sind zahlreiche kleine Kliniken von Schließung bedroht. Die Landbewohner befürchten, im Notfall nicht versorgt zu sein.
    Abschiebung um jeden Preis? Bayerns Behörden in der Kritik
    Die Sicherheitslage in Afghanistan ist prekär, trotzdem wurden auch in dieser Woche wieder Flüchtlinge dorthin abgeschoben. Bayern zeigt sich dabei besonders eifrig: Von 121 Afghanen, die im vergangenen Jahr nach Kabul zurückgeflogen wurden, kamen 56 aus dem Freistaat. Laut Staatsregierung sind nur Straftäter, Gefährder und sogenannte „hartnäckige Identitätsverweigerer“ betroffen. Doch viele Fälle in Bayern zeigen, dass die Behörden den Begriff „hartnäckige Identitätsverweigerung“ sehr weit auslegen. Flüchtlingshelfer sind entsetzt und sprechen von Willkür. Und sie fragen sich: Setzt die CSU vor der Landtagswahl auf Abschiebungen um jeden Preis? (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 25.01.2018BR Fernsehen
  • Folge 20
    Aus „Negerball“ wird „Megaball“ – doch der Streit geht weiter
    Der erste „Megaball“ im Bayerwald war gut besucht. Die Veranstalter haben ihre Faschingsparty umbenannt, nachdem sie im vergangenen Jahr ein Rassismus-Aufschrei erreichte – sogar aus dem Ausland schallte heftige Kritik, einen Spendenball für Afrika „Negerball“ zu nennen. Doch auch ein Jahr später können das noch immer nicht alle verstehen. Viele sprechen von Tradition, manche von erzwungener politischer Korrektheit. Warum? quer mischt sich unter die Feiernden.
    Auf eigenes Risiko: Landwirte wagen DIY-Agrarwende
    Glückliche Schweine sind in Deutschland eine äußerst seltene Rasse. Der Großteil vegetiert immer noch unter den mauen gesetzlichen Bedingungen, beengt und ohne Tageslicht dahin. Dagegen regt sich Widerstand. Seitens der Bürger, die am Wochenende auf Demos gegen die Agrarindustrie durch Berlin und Passau zogen. Aber auch durch konventionelle Landwirte. Strukturwandel und Wachstum um jeden Preis führten zu gewaltigem Höfesterben in den vergangenen Jahren. Gerne würden sie auf artgerechtere Tierhaltung umstellen – doch damit gehen sie große Risiken ein.
    Frauen bevorzugt: Franke darf nicht Bierkönig werden
    Patrick Karch ist überzeugter Feminist. Deswegen hat sich der 40-Jährige aus Unterfranken für eines der höchsten Ämter im Freistaat beworben: Als „Bayerische Bierkönigin“ für den Brauerbund. Doch der wollte Karch nicht. Die Kampagne werbe für „maßvollen Genuss“ – und nicht für „zügellose Gelage“. Dass Männer für den massenhaften Konsum von Bier verantwortlich sind, spreche gegen die Kür eines Königs. Dabei stellt sich die Frage, ob es in Zeiten von #metoo überhaupt noch passend ist, ein Produkt mit einer lieblich dekorierten Frau zu bewerben? quer über eine royale Genderdebatte – in Marketing-Gefilden.
    Dicke Schiffe: Der folgenreiche Boom der Flusskreuzfahrten
    Ein Flusskreuzfahrtschiff hat in Marktheidenfeld eine historische Brücke gerammt. Nicht der erste Unfall dieser Art. Kein Wunder – das Geschäft mit den Flusskreuzfahrten boomt. Die Schiffe werden immer moderner und nutzen die erlaubte Länge, Breite und Höhe voll aus. Da sind Brücken wie in Marktheidenfeld im Weg. Das Verkehrsministerium soll entscheiden, ob einer der Brückenpfeiler entfernt wird. Doch das wollen viele Marktheidenfelder um jeden Preis verhindern. quer über Tradition, Moderne – und ein Dilemma.
    Pfeifen ohne Ende: Rottalbahn nervt Passauer
    Das Leben könnte so ruhig und friedlich sein im Passauer Ortsteil Neustift – wenn da nicht die nahe Bahnstrecke wäre. Bis zu 200 Mal am Tag pfeifen und tuten die Züge durch das Tal, zum Leidwesen der lärmgeplagten Anwohner. Der Grund für die Dauerbeschallung: die zahlreichen unbeschränkten Bahnübergänge. Sicherheit geht vor, sagt die Bahn. quer berichtete schon 2010 über das Problem. Und obwohl Landes- und Lokalpolitiker Hilfe versprachen, hat sich nichts geändert. Was ist da los? (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 01.02.2018BR Fernsehen
  • Folge 21
    Heimatlose Schafkopfer: Für Wirtshäuser zu unwirtschaftlich
    Schafkopfrunden waren lange Zeit der Stolz bayerischer Wirtshäuser: Über Stunden wird gespielt, getrunken und lautstark „geklopft“ Doch mittlerweile will kaum ein bayerisches Wirtshaus die Kartler noch haben. Sie blockieren den Tisch einen ganzen Abend, mehr Umsatz machen die Wirte mit Gästen, die leise speisen. So setzen viele Wirtshäuser zwar auf bayerisches Flair, aber bitte gepflegt und nur, wenn der Gewinn stimmt.
    Grundwasser-Streit: Märchenschloss im Wasserschutzgebiet
    Im Allgäu tobt ein Streit ums Trinkwasser: Die Brunnen der Gemeinde Füssen liegen auf dem Gebiet der Nachbargemeinde Hohenschwangau. Die Menschen dort leben jetzt auf einmal im Wasserschutzgebiet und müssen sich an strenge Vorgaben halten. Es geht also um die Frage, was wiegt mehr: Wasserschutz oder wirtschaftliche Interessen und die Marke Neuschwanstein? Zum Schloss Neuschwanstein kommen jährlich zwei Millionen Besucher, 400 000 Busse und Pkws. Ausgleichzahlungen gibt es nur für Landwirte, Anwohner und Betriebe müssen klagen.
    CSU und Sargpflicht: Muss Tradition für Kommerz herhalten?
    Die Landtags-Opposition hat die Abschaffung der Sargpflicht allein in dieser Legislaturperiode schon drei Mal beantragt. Diese sei nicht mehr zeitgemäß. Schon allein, weil die Feuerbestattung auch in Deutschland immer mehr zum Trend wird. Wozu also noch einen Sarg? Die CSU dagegen hält an der Sargpflicht fest, sie sei „christliche Tradition“. Doch sogar die katholische Kirche sieht das anders. Auch das Gesundheitsamt sieht keine Notwendigkeit für eine Sargpflicht. Geht es der CSU am Ende um den Erhalt eines Geschäftszweigs, nämlich den Profit von Bestattungsunternehmen?
    Drama am Morgen: Pendler finden keine Parkplätze mehr
    Jeden Morgen der gleiche Kampf: Viele Pendler in Bayern müssen nervenaufreibend lange einen Parkplatz suchen, bevor sie gerade noch ihren Zug erwischen. Zwar ist politisch gewollt, dass möglichst viele Menschen pendeln, doch es gibt immer weniger Parkplätze. Die Deutsche Bahn sieht sich nicht in der Verantwortung für ihre Kunden, stellt zu wenige und kostenpflichtige Parkplätze zur Verfügung. Gerade in Ballungsgebieten sehen sich Kommunen machtlos, da sie Parkplatz-Grundstücke, wenn überhaupt, nur überteuert kaufen können. Die Folge: zugeparkte Wohngegenden, entnervte Pendler und Anwohner.
    Diesel-Fahrverbot verhindert! Innovation gestoppt?
    Jüngste Szene eines unwürdigen Schauspiels im Kampf um reine Luft: Der bayerische Verwaltungsgerichtshof verurteilt den Freistaat Bayern zu einer Geldstrafe von 4000 Euro, weil bisher keine Konzepte für Diesel-Fahrverbote ausgearbeitet wurden. Und was macht der Freistaat: zahlt und ignoriert die Forderung der Justiz. Schließlich sind Fahrverbote unbeliebt, gerade im Wahljahr und natürlich bei der Automobilindustrie. Aber vielleicht wären Fahrverbote ein Anreiz für die Autoindustrie, endlich Innovationen voranzutreiben. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 08.02.2018BR Fernsehen

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