2016/2017, Folge 1–21

  • Folge 1
    * Kreuz-Züge: Gipfelkreuz-Anschläge befeuern Streit um Berggipfel Seit in den bayerischen Alpen Unbekannte Gipfelkreuze zerstört haben, ist ein Streit um die christlichen Symbole entbrannt. Für viele gehört das Kreuz zu jedem guten Gipfel-Foto dazu. Andere betonen, die Bergwelt gehöre unabhängig von Konfessionen allen Menschen. Und wieder andere instrumentalisieren die Debatte für ihre Zwecke: Eine rechte Gruppe montiert neue Kreuze in Eigenregie. Und in der Schweiz ziert derzeit gar ein Halbmond als Kunstobjekt einen Berg. Es ist höchste Zeit, dass sich Bergsteiger-Instanzen wie Reinhold Messner einschalten!
    * Neuer Nachbar: Manuel Neuers Neubau-Leid mit den Tegernseern Manuel Neuer ist die Nummer eins vom FC Bayern, Kapitän der Nationalmannschaft, Welttorhüter. Dafür mögen ihn die Fans. Und er baut am Tegernsee. Doch das mögen einige nicht so sehr. Denn beim Bau des enormen Anwesens am Steilhang sollen Risse an den Häusern der Nachbarn entstanden sein. Jetzt wird viel geschimpft über den WM-Helden. Er würde viel zu wuchtig bauen. Einheimische verdrängen. Doch steckt vielleicht auch noch etwas ganz anders hinter dem Ärger? „quer“ über den Verteilungskampf um die letzten Sonnenplätze am Tegernsee.
    * Grundsatzfrage: trotz Terrorangst zum Oktoberfest? In Familien, Vereinen und an Stammtischen wird heiß darüber diskutiert, ob es auf der Wiesn dieses Jahr zu gefährlich ist. Oder ob man gerade jetzt rausgehen und a Gaudi haben sollte. Während Kabarettisten, Wirte und Polizei zum Wiesnbesuch aufrufen, rechnen Hotels und Campingplätze mit weniger Gästen. Obwohl die Behörden extra ein neues Sicherheitskonzept mit Zaun und Rucksackverbot umsetzen. München und seine Gäste schwanken zwischen gefühlter Unsicherheit und bayerischer Gelassenheit.
    * Acker-Gold: massive Preissteigerungen durch Land-Vorratskäufe Die Preise für Ackerland sind rasant gestiegen. Innerhalb eines Jahres um über 40 Prozent! Ackerland ist zum hart umkämpften Gut geworden. Täglich werden in Bayern 17 Hektar asphaltiert. Kommunen brauchen Ausgleichsflächen für Straßen und Bauprojekte. Und private Investoren haben Äcker als rentable Geldanlage entdeckt. Die Folge: Bauern müssen hohe Pachtpreise zahlen. Die kleinen weichen, die großen werden größer. Das ist eine Entwicklung, die auch dem Verbraucher schaden könnte, denn wenn Lebensmittelerzeugung industriell wird und die größten Erzeuger ein Monopol besitzen, können sie wettbewerbsbefreit den Preis diktieren.
    * Hoffnungsschimmer: Mehr Schulanfänger beflügeln Oberfranken Lange war der Osten Oberfrankens schon totgesagt, die Wirtschaft am Boden, unaufhaltsam der Bevölkerungsrückgang. Doch jetzt gibt es plötzlich wieder mehr Schulanfänger in der Region. Allein in Hof fingen diese Woche fast sieben Prozent mehr Erstklässler an als vergangenes Jahr. Auch Wunsiedel, Marktredwitz und Selb melden positive Zahlen. Ist das oberfränkische Tal der Tränen jetzt wirklich durchschritten? Und woran liegt das eigentlich? (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereDo 15.09.2016BR Fernsehen
  • Folge 2
    * Geschmacksverirrung? Unmut über Toskana-Häuser in Bayern „Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt.“ Mit ihrer Villa Kunterbunt wird Pippi Langstrumpf im Kinderbuch für ihre Individualität gefeiert. Sie hat sich genau das Traumhaus geschaffen, wie sie es mag. Überall in Bayern wollen Häuslebauer auch frei nach ihrem Geschmack bauen. Und dieser Geschmack wird oft eher von südlichen Gefilden wie der Toskana oder Mallorca bestimmt als von bayerischer Bautradition. Aber das führt zu Diskussionen: Inwieweit fügt sich ein solcher Baustil ins Ortsbild ein? Über Geschmack lässt sich vortrefflich streiten
    * Ausgebremst: Werden Reformschulen systematisch verhindert? Die Hälfte der Deutschen sind mit unserem Bildungssystem unzufrieden. 42 Prozent der Abiturienten haben nach dem Abitur keine Ahnung, was sie machen sollen und 5 Prozent der deutschen Schüler leiden unter Burnout. Dazu beschweren sich Wirtschaft und Universitäten über unselbstständige und unmotivierte Schulabgänger. Fazit: Unser Schulsystem krankt. Viele Eltern suchen die „Heilung“ in sogenannten Reformschulen. Doch denen macht der Staat es nicht gerade leicht.
    * Absurdes Recht: Ein Unternehmer kämpft gegen Insolvenz-Falle. Josef Müller, Geschäftsführer des oberbayerischen Unternehmens „Spritzguss Müller“ fällt ein Stein vom Herzen. Seine Firma hatte jahrelang Verschlüsse für Weinflaschen an einen Winzer geliefert, der aber nur unregelmäßig zahlte und schließlich Insolvenz anmeldete. 825.800 Euro sollte Müller zurückzahlen, so forderte es ein Insolvenzverwalter. Schließlich hätte er durch den Verzug der Zahlungen eine Pleite erahnen können. Doch Müller ließ sich nicht unterkriegen und kämpfte gegen ein absurdes deutsches Insolvenzrecht, das ihn fast selbst in den Bankrott trieb.
    * Scheingefecht? CSU kämpft gegen die große Schwester. So viel Streit war selten zwischen den Unionsparteien. Seehofer wettert gegen Merkel, CSU-Generalsekretär Scheuer gegen Senegalesen und die „Obergrenze“ wird zur Glaubensfrage. Dabei ist der Flüchtlingszuzug eigentlich längst unter Kontrolle, die Grenzen gesichert, die Gesetze verschärft. Jetzt geht Angela sogar auf Horst Seehofer zu. Und dennoch: Die CSU bleibt auf Konfrontation. Steckt dahinter am Ende etwa sogar eine brillante Strategie?
    * Verschlammte Idylle: Zu viel Natur am Tegernsee? Wer bayerische Postkarten-Idylle sucht, fährt gerne an den Tegernsee. Doch dort geht es derzeit alles andere als malerisch zu: In einer Bucht nahe Rottach-Egern sammeln sich immer mehr Schlamm und Äste an. Was für die einen ein natürlicher Prozess ist, der zu lebendigen Gewässern dazugehört, vergällt den anderen das Bade- und Rudervergnügen. Nun fordert eine Initiative, die Bucht vom Schlamm zu befreien und das Postkarten-Idyll wiederherzustellen. Natur soll schließlich schön sein. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereDo 22.09.2016BR Fernsehen
  • Folge 3
    Schleichender Wandel: Heimische Bäume sterben aus Gemütlich eine Maß unterm Kastanienbaum trinken? In ein paar Jahrzehnten gehört diese heimelige Biergartenidylle womöglich der Vergangenheit an. Unsere Stadtbäume kränkeln nämlich immer häufiger. Klimawandel und Immissionsstress sind für Kastanien, Eichen, Eschen oder Pappeln der Todesstoß. Davon sind bayerische Forscher überzeugt und suchen nach dem robusten Klimabaum, der sowohl große Hitze als auch Spätfrost übersteht. Amerikanische Lederhülsenbäume, chinesischer Gingko oder die Hopfen-Buche aus Südosteuropa passen sich den Bedingungen viel besser an.
    Steht uns also eine grüner Kulturwandel bevor?Acker-Krimi: Mysteriöse Mais-Anschläge in Schwaben Den Bauern im Landkreis Donau-Ries wird seit einiger Zeit vor jeder Ernte Angst und Bange: Ein Unbekannter steckt Metallstangen in Maisfelder, die dann bei der Ernte in den Maishäcksler geraten und Schäden bis zu 80.000 Euro anrichten. Und die Polizei tappt im Dunkeln. Der Täter muss sich auskennen, denn die Stangen sind aus Edelstahl, das von den eingebauten Metall-detektoren der Erntemaschinen nicht erkannt wird.
    Erst gestern hat er wieder zugeschlagen. Russisch Roulette im Mais-Feld. Denn nicht nur der Sachschaden ist groß: Die zerhäckselten Metallteile können zu lebensgefährlichen Wurfgeschossen werden. Wer will den Bauern auf diese Weise schaden? • Beziehungskrise: Die CSU und die Kirche Generalsekretär Scheuers Zitat vom „ministrierenden Senegalesen“, den man nicht mehr abschieben kann, hat vor allem in Kirchenkreisen große Empörung ausgelöst. Ein Schlag ins Gesicht aller um Integration bemühten Christen, heißt es vor allem bei ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern.
    Aber auch viel Lob hat der Generalsekretär für seine polemischen Worte bekommen. Nach dem Motto: Endlich spricht mal jemand Klartext. Ist die CSU auf Stimmenfang am rechten Rand? Quer beleuchtet das Verhältnis zwischen Glaube und Politik in Bayern und eine CSU, die scheinbar das Gespür für das „C“ im Namen verloren hat. Park verbannt Radler: Schlösserverwaltung in der Kritik Seit diesem Sommer patrouilliert im Park Schönbusch in Aschaffenburg ein privater Sicherheitsdienst. Der Grund: Besucher werden auf die neue Parkordnung aufmerksam gemacht.
    Radfahren ist nicht mehr gestattet, grillen schon gleich gar nicht. Sogar Jogger werden von Ordnern ermahnt – wegen „zu schnellen Laufens“. Der Schönbusch-Park wird offenbar zu exzessiv genutzt. Dadurch werde er abgenutzt, so die Schlösser- und Seenverwaltung in München. Doch der Weg durch den Park ist die Hauptverbindungsstrecke für Radfahrer zwischen Aschaffenburg und dem Nachbarort Großostheim, ein neuer Fahrradweg ist erst in Planung. Radfahrer sind aufgebracht. Schließlich ist der Park seit jeher ein „Volksgarten“. Aber in Aschaffenburg nur noch für Fußgänger. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 29.09.2016BR Fernsehen
  • Folge 4
    * Zurück in die Zukunft: Kalter Krieg in Ansbach Kalter Krieg reloaded? Wegen der zunehmenden Spannungen mit Russland wird Deutschland plötzlich wieder interessant als Stützpunkt der US-Armee. In Ansbach soll die Truppenstärke der GIs verdreifacht werden und viele Ansbacher fühlen sich vor den Kopf gestoßen. Während sich die einen um Hubschrauberlärm und nächtliche Flugübungen sorgen, fragen sich die anderen: Sind wir plötzlich wieder an vorderster Front im Spiel der Supermächte?
    * Nitrat im Trinkwasser: Zahl der Gülleunfälle steigt dramatisch Es sind alarmierende Zahlen: Tausende Tonnen von Gülle, die unkontrolliert auslaufen und das Trinkwasser mit potenziell krebserregendem Nitrat belasten. Genau das spielt sich laut einer aktuellen Untersuchung des BUND Naturschutz immer öfter in Deutschland ab. Die Umweltschützer beklagen einen deutlichen Anstieg von Verkehrsunfällen mit Gülle-Transportern. Die Politik tut sich schwer eine Lösung zu finden, denn die Unfälle sind das Symptom einer industrialisierten Landwirtschaft.
    * Religion Thermomix? Die unglaubliche Karriere eines Küchengeräts Der Thermomix: Wer ihn hat, gehört einem exklusiven Kreis an. Seine Besitzer treffen sich auf Verkaufspartys, tau- schen Rezepte und blicken mitleidig auf die armen Unerleuchteten, die noch mit Herd und Bratpfanne hantieren müssen. Eine Hochglanz-Zeitschrift versucht gerade zur Heiligen Schrift der Mixer aufzusteigen und ist ein Verkaufsschlager an den Kiosken. Doch so unverbrüchlich die Liebe zur Küchenikone, so heilig ist der Zorn gegen Zweifler. Das musste die Stiftung Warentest erfahren, die dem Gerät nur die Note „befriedigend“ gab und einen Shitstorm auslöste.
    * Mahn-Schikanen: Eon nimmt Geschäftskunden ins Visier Ein kleines Brauereiunternehmen in Unterfranken hat Angst, dass bald die Lichter ausgehen – nicht weil das Geschäft schlecht liefe, sondern weil der Betrieb mit einer Flut von Mahnbriefen des Stromanbieters Eon überschüttet wird. Dabei ist der Brauer längst nicht mehr Eon-Kunde, alle Rechnungen sind seit langem beglichen. Laut dem Bund der Energieverbraucher ein Fall, der viele Kunden betrifft.
    * Legal, illegal, digital: Facebook, Pokémon und die Justiz Horden von Pokémon-Jägern tummeln sich in bayerischen Schlossgärten und die Betreiberfirma ignoriert die Mahnungen der Schlösser- und Seenverwaltung freundlich. Facebook und WhatsApp gleichen allen Datenschutzbestimmungen zum Trotz munter Userdaten ab. Der Rechtsstaat scheint gegen milliardenschwere Internetriesen oft den Kürzeren zu ziehen. Doch in Würzburg bietet ein Anwalt jetzt dem Facebook-Imperium die Stirn. Weil das soziale Netzwerk nicht entschlossen genug gegen rechtsextreme Inhalte vorgehe, hat er Mark Zuckerberg wegen Volksverhetzung angezeigt. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereDo 06.10.2016BR Fernsehen
  • Folge 5
    Filmende Gaffer: Schaulustige werden immer skrupelloser Abbremsen, zuschauen, mit der Handy-Kamera drauf halten: Unfall-Gaffer sind inzwischen ein riesiges Problem auf deutschen Autobahnen. Denn durch ihre Sensationslust behindern sie oft die Arbeit der Rettungsdienste. Sie verursachen Staus und oftmals Folgeunfälle mit tödlichem Ausgang. Schaulustige bei Katastrophen hat es zwar immer schon gegeben – neu ist jedoch die mediale Dimension: Leid zu filmen – und das dann an Freunde und die Netzgemeinde zu verschicken. Filmende Gaffer sollen jetzt härter bestraft werden.
    Treppenwitz Barrierefreiheit: Bahnhof Zirndorf ist zu groß Die Stadt Zirndorf bei Nürnberg kämpft seit Jahren für einen barrierefreien Bahnhof in der Stadtmitte. Doch weder Land noch Bund wollen dafür Geld geben. Etwa 1400 Menschen steigen am Zirndorfer Bahnhof im Schnitt täglich ein und aus. 400 zu viel für das neue Modernisierungsprogramm von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt. Das Programm ist nämlich speziell für Bahnhöfe mit weniger als 1000 Fahrgästen am Tag vorgesehen. Und für den Fördertopf des Freistaats, der für den Umbau der großen Bahnhöfe gedacht ist, ist der Zirndorfer leider zu klein.
    Briefträger-Notstand: Wenn kein Postmann mehr klingelt Keiner dürfte sich derzeit mehr über Post freuen als manch Bürger aus Kirchseeon: Dort kamen Briefe in den letzten Wochen nur sporadisch ins Haus, krankheitsbedingt, wie die Post mitteilte. Andernorts ärgern sich Kunden über heillos überfüllte Postbank-Filialen – dabei kann sich noch glücklich schätzen, wer nicht vor ganz verschlossener Türe steht. Noch nie war es um den guten alten Brief schlechter bestellt als heute …
    Regensburger Filz: SPD-Oberbürgermeister in der Kritik In Regensburg bekommen seit Jahren drei große Bauträger die großen lukrativen Aufträge der Stadt. Sie bauen Wohnungen, Hotels und Bürogebäude. Das war schon so als die CSU im Rathaus regierte und ist auch nach dem Machtwechsel 2014 so geblieben. Jetzt wittert die Staatsanwaltschaft Korruption und ermittelt gegen den amtierenden Oberbürgermeister Joachim Wolbergs.
    Der Vorwurf: Er soll für seinen Wahlkampf Hunderttausende Euro von den drei Bauunternehmen erhalten haben. Deutschland Spitzenreiter! Plastikmüll und kein Ende Deutschland ist Vorreiter in Sachen Umweltschutz – so die einhellige Meinung. Doch die Realität sieht anders aus: Mit 11,7 Millionen Tonnen verbraucht in Europa kein anderes Land so viel Plastik wie Deutschland – Tendenz steigend! Die Kunststoffabfallmenge hat sich im Zeitraum von 1994 bis 2013 beinahe verdoppelt. Recycelt werden lediglich 42 Prozent des Plastikmülls. 56 Prozent werden verbrannt und gehen damit der Kreislaufwirtschaft für immer verloren. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 13.10.2016BR Fernsehen
  • Folge 6
    Ungeheurer Verdacht: NSU in Fall Peggy verwickelt? Der Mordfall Peggy und die Terrorserie des NSU, zwei der wohl spektakulärsten Kriminalfälle Deutschlands, könnten womöglich miteinander in Verbindung stehen. Die DNA des Rechtsterroristen Uwe Böhnhardt wurde am Fundort von Peggys Leiche sichergestellt. Mehrere Personen weisen sowohl Verbindungen zum Fall Peggy, als auch zum Fall NSU auf und eine Waldhütte unweit des Fundorts von Peggy war damals ein Neonazi-Treffpunkt.
    Überfüllte Notaufnahmen: Krankenhaus als Hausarztersatz Die Notaufnahmen in bayerischen Krankenhäusern sind verstopft – aber nicht etwa mit Notfällen, sondern ein Großteil der Patienten könnte sich einfach beim Hausarzt behandeln lassen. Viele lassen sich von Internetrecherchen verrückt machen und andere wiederum finden die Notaufnahme einfach praktischer: Keine Terminvergabe, flexible Zeiten. Viele Kliniken reagieren mit eigenen sogenannten Portalpraxen in die sie die nicht so dringenden Fälle schicken. Um wirkliche Notfälle schneller behandeln zu können.
    Eon flutet Bayern: Hochwasser als Profitbringer Der Energiekonzern Uniper, eine Unternehmenstochter von Eon, hat große Pläne an der Donau. Die Staustufen Bertoldsheim und Bergheim sollen weiter aufgestaut werden. Der Grund: Noch mehr Energiegewinnung und damit mehr Gewinn für das Unternehmen. Das sei schließlich, so Uniper, nicht nur politisch gewünscht, sondern auch rechtlich möglich. Ein alter Vertrag aus den 70er Jahren erlaubt eine Pegel-Anhebung. Die Menschen vor Ort laufen Sturm. Schließlich leben sie schon jetzt im Hochwassergebiet, der Grundwasserpegel steigt konstant, sie streiten seit Jahren um Polder wegen der ständigen Donau-Überflutung und jetzt soll alles noch schlimmer werden?
    Kronprinz in Nöten: Söder in der Seehofer-Falle Es galt schon fast als ausgemachte Sache, dass Markus Söder der Nachfolger von Horst Seehofer in der Staatskanzlei wird. Doch die letzten Wochen haben das politische Bayern auf den Kopf gestellt. Der Ministerpräsident will den ungeliebten Kronprinzen offenbar um jeden Preis nach Berlin wegloben und mit Joachim Herrmann bringt sich ein neuer Nachfolgekandidat ins Spiel.
    quer macht sich ernste Sorgen: Was wird jetzt nur aus Markus Söder?
    Gefahr durch 20 km/​h: Dinkelsbühl will wieder Tempo 10 Autofahrer in Dinkelsbühl könnten sich eigentlich freuen. Denn künftig dürfen sie in der historischen Altstadt doppelt so schnell fahren wie bisher. Statt zehn Stundenkilometer kann man jetzt mindestens 20 km/​h fahren. Denn alles darunter ist nicht messbar und somit nicht zu ahnden. Aber glücklich ist die Mittelalterstadt nicht. Vor allem um die historischen Häuser weiter zu schonen, will die Stadtspitze dringend wieder Tempo 10 zurück. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 20.10.2016BR Fernsehen
  • Folge 7
    Die CSU und die GBW-Affäre Beim GBW-Deal bewahrheiten sich die schlimmsten Befürchtungen: Sozialschwache Mieter fühlen sich durch Mieterhöhungen und Schikanen zum Ausziehen gedrängt. Und nun hat der BR brisante Details zur Rolle der Staatsregierung ans Licht gefördert. Hinter dem Käufer „Patrizia“ steht demnach ein anonymes Investorengeflecht mit Briefkastenfirmen in Luxemburg. Für die Betroffenen: ein ungeheuerlicher Skandal. Für die CSU: „Schafscheiß“.
    Ende der Selbstbestimmung: Komapatient darf nicht zur Familie
    Der 16-jährige Emanuel erleidet einen Verkehrsunfall und fällt ins Koma. Aufgrund einer Verkettung ungünstiger Umstände wird ein gesetzlicher Betreuer für ihn eingesetzt. Jahre später, als Erwachsener, wacht Emanuel wieder auf. Doch er bleibt auf der Station für Wachkomapatienten, obwohl er von seiner Familie gepflegt werden will und die das auch möchte. Nur der Betreuer weigert sich. Das ist eine Situation, die uns allen passieren könnte. Wer aufgrund eines Unfalls oder einer Krankheit seine Selbstbestimmungsfähigkeit verliert, sollte vorgesorgt haben.
    Alarm in Bayern: Angst vor „Horror Clowns“ geht um. Kurz vor Halloween treiben sogenannte Horror-Clowns ihr Unwesen: Kostümiert mit fiesen Fratzen bedrohen sie unschuldige Passanten, manche tragen sogar Messer oder Kettensägen mit sich. Auch in Bayern werden immer öfter Clowns gesichtet. Der Hype um die Horror-Clowns scheint sich zu verselbständigen, die sozialen Netzwerke überschlagen sich und nicht mal die Polizei vermag im Moment die Situation einzuschätzen. Ist Bayern am Rande des Ausnahmezustands?
    Quellenschutz: Bürger kämpfen um eigene Wasserversorgung
    Seit 50 Jahren bekommen die Klinglbacher ihr Trinkwasser aus der nahegelegenen Waldquelle. Damit soll bald Schluss sein. Der Grund: Das Landratsamt Straubing-Bogen befürchtet, die Quelle sei nicht ausreichend gegen Schadstoffeinträge gesichert. Der Bürgermeister will nun auf Fernwasser aus dem 50 Kilometer entfernten Frauenau umstellen. Doch die Klinglbacher wehren sich und wollen notfalls vor Gericht um ihr Quellwasser kämpfen. Nun droht ihnen der Zwangsanschluss.
    Chiemsee oder Chiemgau? Streit um lukrativere Vermarktung
    Eigentlich liegt fast der ganze Chiemsee auf dem Gebiet des Landkreises Traunstein. Für seinen Tourismusverband darf der Landkreis den Namen „Chiemsee“ aber nicht nutzen. Das darf nur der benachbarte Landkreis Rosenheim. Traunstein bleibt nur „Chiemgau“ – ein Begriff, der bei Touristen aus dem In- und Ausland deutlich weniger bekannt ist. Und obwohl die beiden Tourismusverbände schon seit Jahren fusionieren wollen, scheitert eine Einigung an politischem Gezänk. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 27.10.2016BR Fernsehen
  • Folge 8
    Selig die Frommen: Konnersreuth und das Resl-Wunder
    Die Resl von Konnersreuth – viele Oberpfälzer glauben fest daran, dass die Bauernmagd Therese Neumann Wunder vollbracht, die Wundmale Christi empfangen und sich rein von Hostien ernährt habe. Deshalb läuft seit 2005 ein offizielles Seligsprechungsverfahren, von dem sich die Region auch Fremdenverkehr erhofft. Denn die Resl ist ein Touristenmagnet. Wer im Verdacht steht, die Wunder-Resl anzuzweifeln, dem haftet schnell das Stigma des Ketzers an. Auch quer stößt in Rathaus und Pfarrgemeinde auf frommes Schweigen.
    Ende der Selbstbestimmung: Wer verfügt über Patienten?
    Ein Unfall, eine schwere Krankheit, und plötzlich ist man nicht mehr Herr über das eigene Leben. Den Gedanken daran schieben wir gerne weg. Wir beruhigen uns damit, dass im Falle des Falles automatisch der Partner oder die Familie einspringen. Ein Irrglaube. Mehr als eine Million Menschen werden in Deutschland von einem Fremden betreut. Denn nur wer seinen Nächsten eine Vorsorgevollmacht ausgestellt hat, kann sich sicher sein, dass diese im Fall der Fälle darüber entscheiden, wo man wohnt, wer einen pflegt oder wohin das Geld fließt.
    „Wahrheit“ gegen Geld: Das Geschäft mit den Wutbürgern
    Sie fühlen sich von der Regierung unterdrückt, von der Presse belogen und suchen nach Wahrheit auf radikalen Websites. Am rechten Rand der Bevölkerung wächst eine Parallelgesellschaft aus Wutbürgern mit einer Vorliebe für Verschwörungstheorien heran. Findige Geschäftemacher haben diese neue Rechte als lukrative Zielgruppe entdeckt, der man alles Mögliche andrehen kann: vom populistischen Sachbuch bis hin zum Survival-Kit für Katastrophenzeiten.
    Pflegebatterie: XXL-Altenheim im Bayerischen Wald?
    Im beschaulichen Untermitterdorf im Bayerischen Wald sollen Investoren Großes planen: Ein Pflegeheim mit rund 3500 Plätzen, zehn Mal mehr, als der Ort Einwohner hat. Während sich die Untermitterdorfer über das Mammutprojekt wundern, erkennen Zukunftsforscher in dem Vorhaben einen Trend: Um auf dem wachsenden Pflegemarkt Geld zu verdienen, müssen die Fixkosten gesenkt werden. Und wie in einer Fabrik geht das am einfachsten durch große „Stückzahlen“. Kritiker warnen: Der pflegebedürftige Mensch kommt in diesem Spiel zu kurz.
    Ärger beim Umzug: Bayerns Behördenverlagerung in der Kritik
    Über 50 Behörden sollen in den kommenden Jahren aus den Metropolen in die Regionen ziehen, um den ländlichen Raum zu fördern. Aber so ganz rund scheint die sogenannte Heimatstrategie der Staatsregierung nicht zu laufen. In manchen Behörden sträuben sich die Mitarbeiter gegen einen Umzug, die geplante Verlegung des Gesundheitsministeriums nach Nürnberg könnte sogar verfassungswidrig sein. Und die Schlösserverwaltung hat am neuen Standort in Garmisch-Partenkirchen zwar seit einem halben Jahr ihr neues Hauptquartier – nur von den Mitarbeitern arbeitet bisher noch kein einziger dort. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 03.11.2016BR Fernsehen
  • Folge 9
    * Dieselgate: Erste Kunden in Bayern kämpfen gegen VW Volkswagen kommt nicht zur Ruhe. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Aufsichtsrat, bei Audi soll es eine neue Schummelei geben und dann sind da ja auch noch Millionen Kunden, die sich vom Weltkonzern betrogen fühlen. Während in den USA die von „Dieselgate“ betroffenen VW-Kunden mit bis zu 10.000 Dollar entschädigt werden sollen, bleibt dem deutschen VW-Kunden nur der lange und steinige Weg vor die Gerichte. Doch VW sagt, dass man in Europa nicht von einer Manipulation ausgehen könne. Doch die ersten VW-Kunden in Bayern klagen nun auch gegen den Konzern – auch wenn ihr Kampf erst einmal aussichtslos scheint.
    * Einbruchs-Code: Gauner-Zinken auf bayerischen Hauswänden Sogenannte „Gaunerzinken“ sind unheilvolle Geheimzeichen wie aus einer Parallelwelt. Sie häufen sich an Bayerns Wohnungstüren und Hauswänden. Einbrecherbanden tauschen mit markierten Symbolen unbemerkt Botschaften über das Objekt der Begierde aus. Zeichen für „hier lebt eine Frau allein“, „tagsüber keiner Zuhause“ oder „hier ist ein wohlhabender Haushalt“. Auch eine Familie aus Dachau entdeckte geheime Botschaften an ihrem Haus. Kurz danach versuchte ein Unbekannter sich Zugang zur Wohnung zu verschaffen.
    * Fauler Zauber: der „große Dobrini“ und die Autobahnmaut Mit populistischen Forderungen wie „Maut für Ausländer“, „Gerechtigkeit auf Europas Autobahnen“ und „keine Mehrbelastung für deutsche Autofahrer“ bestritt die CSU vor drei Jahren ihren Wahlkampf. Schnell war klar, dass so ein Ansinnen EU-Recht brechen würde. Doch nun – just einen Tag vor Beginn des CSU-Parteitags – vermeldet Dobrindt eine Einigung, nach der nächstes Jahr die PKW-Maut vielleicht doch noch kommen soll – mit weniger Einnahmen, mehr Bürokratie und leider wohl doch Mehrkosten für die meisten deutschen Autofahrer.
    * Straßenblockade: der Graf und seine Pappenheimer In der Stadt Pappenheim in Mittelfranken kocht die Volksseele, denn die Zufahrt zu den Stadtwerken soll gesperrt werden. Nur vier Quadratmeter Land, die der Grafenfamilie am Ort gehören, machen das möglich. Der Graf droht diese Fläche einzuzäunen und damit die Durchfahrt fast unmöglich machen. Grund für seine Drohung ist, dass er für die Renovierung seines Schlosses Fördergelder will, die ihm der Bürgermeister aber nicht ohne Weiteres gewähren will.
    * Flüchtlings-Mauer: Hat München das Bauwerk der Zukunft? Es ist das Comeback des Jahres: Die Mauer kehrt zurück! Ein vier Meter hohes Prachtexemplar trennt eine Flüchtlingsunterkunft in München-Neuperlach von den alteingesessenen Nachbarn. Vorbei die Zeiten, als monumentale Bauwerke wie die Berliner Mauer abgerissen wurden. Heute gilt scheinbar: je höher desto besser. Weltweit sorgt die neue Münchner „Berliner Mauer“ für Aufsehen. Ist es ein Zukunftsmodell für die Welt? (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereDo 10.11.2016BR Fernsehen
  • Folge 10
    Erdogans langer Arm: Deutsch-Türken droht Spaltung
    Erdogans sogenannte „Säuberungsaktionen“ gegen seine Kritiker haben längst auch die in Deutschland lebenden Türken erreicht. Deutlichste Auswirkung: in Waldkraiburg hat inzwischen ein integratives Kulturzentrum seine Arbeit eingestellt, das von Gülen-Freunden mitbetrieben worden war. Andere Gülen-Anhänger geben sich vorsichtshalber nicht mehr zu erkennen, um nicht von AKP-Anhängern hierzulande schikaniert zu werden. Die Spaltung der türkischen Gesellschaft hat Deutschland erreicht. Deutsch-Türken befürchten, dass dadurch auch die Integration auf der Strecke bleibt.
    Brandschutz gegen Brauch: Weihnachtsmarkt ohne Christbaum
    In Wolfratshausen ist die Weihnachtsvorfreude getrübt, denn der Weihnachtsmarkt muss heuer ohne Christbaum stattfinden. Doch nicht übereifrige Naturschützer oder Islamisten sind daran schuld. Der Bürgermeister bestellte den Baum mit Verweis auf den Brandschutz ab. Die Feuerwehr soll bei einer Überprüfung der Rettungswege festgestellt haben, dass der Baum dem Löschzug im Weg stünde. Doch die will nicht als Spielverderber abgestempelt werden: nach durchaus vorhandenen Alternativen hatte sie offenbar keiner gefragt. Die Wolfratshausener machen das Beste draus und beleuchten jetzt dafür die Madonna in einer Grotte.
    Häuslebauer in Not: Entsorgungsstopp für giftiges Styropor
    Auf einen Schlag stehen Entsorger und Baufirmen vor einem Problem: genaugenommen vor Styroporbergen aus dem Hausbau. Wenn es das Brandschutzmittel HBCD enthält, darf es nicht mehr mit dem restlichen Schutt auf die Deponie, sondern muss teuer extra verbrannt werden. Es hat sich nämlich als giftig erwiesen. Doch den Müllverbrennern wird der Stoff buchstäblich zu heiß. Jetzt versuchen die Behörden eiligst, eine Lösung für das Entsorgungsproblem zu finden. Derweil stapelt sich das Zeug bei Bauunternehmern und Recyclingfirmen auf dem Hof und die Entsorgung kostet ein Vermögen.
    Geschäft statt Grün: Mehr Gewerbegebiete für Bayern
    Früher galt: neue Gewerbe- und Industriebauten gehören an den Ortsrand, nicht mitten in die Landschaft. Jetzt soll diese Regel gelockert werden. Heimatminister Markus Söder will damit kleinen Orten die wirtschaftliche Entwicklung erleichtern. Was passiert, wenn das Anbindegebot wegfällt, sieht man bereits im Oberallgäu: dort regt sich heftiger Widerstand gegen ein Gewerbegebiet, das an der Straße zwischen Gestratz und Grünenbach entstehen soll, wo bisher nur Kühe grasten.
    Unterschätzte Gefahr: Immer mehr Reichsbürger im Visier
    Einer der selbsternannten „Reichsbürger“ hat einen Polizisten erschossen. Seit dem Mord werden diese Reichsbürger gezielt überprüft. Das Ergebnis ist erschreckend: in jedem Landkreis gibt es sie, und sie sind oft bewaffnet. Gerichte und Ordnungshüter stehen vor einem Paradox: Sie müssen mit den Mitteln des Rechtsstaats gegen die Personen ankommen, die den Rechtsstaat nicht anerkennen. Das kann zu gefährlicher Eskalation führen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 17.11.2016BR Fernsehen
  • Folge 11
    * Dimpfliger Dialekt? Wie Schule Mundart diskriminiert
    Bairisch steht auf der Liste der bedrohten Sprache, und das, obwohl Dialekt inzwischen hoch im Kurs steht. Trotzdem überwiegt anscheinend noch die fälschliche Vorstellung, Dialektsprecher seien weniger klug oder weltgewandt. Das bayerische Kultusministerium schreibt sich auf die Fahnen, Dialekt im Unterricht zu fördern. Doch eine Untersuchung der Deutschbücher im Freistaat ergibt ein anderes Bild. Selbst Ausdrücke süddeutscher Standardsprache werden dort fälschlicherweise als Fehler beurteilt.
    * Söders Förderburg: Geldsegen wider Willen
    Geldsegen für Burg Veldenstein in Franken: Für fünf Millionen Euro will Heimatminister Söder die zerfallende Burg, die dem Freistaat gehört, sanieren und ihr neues Leben einhauchen. Laut einer von ihm beauftragten Beratungsfirma wäre sie für eine Jugendherberge geeignet. Ob es das in der Gegend braucht, ist noch gar nicht untersucht. Und die ehemaligen Pächter der Burg betrieben dort bis vor kurzem ein Hotel und sind vor den Kopf gestoßen: der Freistaat selbst hatte sie aus der Burg vergrault, weil er notwendige und offenbar weitaus günstigere Reparaturen nicht ausführen wollte.
    * Nikolaus-Rauswurf: Mühldorf im Shitstorm
    Seit dem Rauswurf des seit Jahrzehnten auftretenden Nikolaus von Mühldorf kennt der Hass auf die Bürgermeisterin offenbar keine Grenzen. Auf ihrer Facebook-Seite bekam sie sogar Morddrohungen. Sie hatte den Nikolaus entlassen, weil er eine Aktion der „Identitären Bewegung“ pries, einer rechtsextremen Vereinigung, die der Verfassungsschutz beobachtet. Eigentlich wäre die Sache schon aus der Welt. Der Nikolaus distanzierte sich von den Rechten, die Bürgermeisterin nahm den Rauswurf zurück. Nur im Netz toben ihre Gegner weiter.
    * Wohnungsmarkt brutal: Wie Miethaie die Ärmsten abzocken
    Seit dem verheerenden Brand mit zwei Toten in der Münchner Dachauer Straße ist die Öffentlichkeit auf die prekären Wohnverhältnisse der Ärmsten aufmerksam geworden. Viele Eigentümer vermieten Zimmer zu Preisen, die um ein Vielfaches über der Durchschnittsmiete liegen. Oft ohne Küche, Bad oder Heizung. Die Behörden schauen hilflos zu. Denn das Gesetz sieht dafür weder Kontrolle noch Strafverfolgung vor.
    * Klimaschutz: Die Angst der EU vor den Populisten
    Die EU muss sich um alles kümmern, auch um den Stromverbrauch unserer Haushaltsgeräte. Jetzt will sie die Wasserkocher drosseln. Klingt wiedermal nach einem gravierenden Einschnitt in unsere Selbstbestimmung. Doch wer wenn nicht die EU soll sich drum kümmern, dass wir die Klimaziele erreichen? Paradox ist, dass solche Regulierungen den Populisten in die Hände spielen, die die EU zunehmend schwächen. Beispiel: die Brexit-Befürworter punkteten damit, dass die EU durch Stromspar-Regeln dafür sorgte, dass der Toast nicht mehr braun würde. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereDo 24.11.2016BR Fernsehen
  • Folge 12
    * Lautes Party-Volk: Skischuh-Verbot beim Après-Ski
    Die Skisaison hat begonnen, und auch im österreichischen Skiort Ischgl wird neben den normalen Wintersportlern wieder jede Menge feierwütiges Party-Volk einfallen, um gleich nach dem Pistenspaß der Hüttengaudi zu frönen. Nur in diesem Jahr soll es leiser werden. Denn der Gemeinderat von Ischgl will die hohe Lärmbelästigung der durch die Gassen ziehenden Nachtschwärmer unterbinden und hat das Tragen von Skischuhen, Stöcken, Snowboards und Skiern nach 20:00 Uhr kurzerhand verboten.
    * Stimme für Merkel? CSU-Wähler in der Zwickmühle
    Es ist die Rhetorik in der Flüchtlingspolitik. Oder auch der ständige Streit mit der Schwester-Partei CDU, der CSUler an der Basis jetzt auf die Barrikaden treibt. So geschehen im niederbayerischen Viechtach, wo der dortige CSU-Vorstand in einem Positionspapier an Ministerpräsident Seehofer fordert, endlich die Querschüsse gegen die Bundeskanzlerin zu beenden. Denn das Wahlvolk ist verwirrt: Wen soll man denn in Bayern bei der Bundestagswahl nun wählen, wenn man Merkels Kurs unterstützt? Wo soll man sein Kreuzchen setzen, wenn man Seehofers Politik will? Und ist bei all diesen Querelen „die Union“ gar ein Auslaufmodell?
    * Weihnachts-Stress: Pfarrer leiden unter Burnout.
    Seelsorge, Gottesdienste, Religionsunterricht und nicht zuletzt die zahlreichen Verwaltungs-aufgaben – Pfarrer von heute übernehmen immer mehr Gemeinden und sind für immer mehr Gläubige zuständig. Und gerade jetzt, in der Advents- und Vorweihnachtszeit, drängt sich ein Termin an den nächsten. Das bleibt nicht ohne Folgen: Laut einer Studie von 2015 sind gut ein Viertel aller Seelsorger in Deutschland gefährdet, am Burnout-Syndrom zu erkranken. Was lange als „Manager-Krankheit“ galt, ist längst auch in den Kreis der Seelsorger vorgedrungen.
    * Umweltsünde Weihnachten: Behörde rät zum Verzicht.
    Weihnachten ist eine Zumutung! Für unsere Umwelt. So jedenfalls kann man die Liste der Empfehlungen deuten, die das Umweltbundesamt in Dessau jüngst heraus gegeben hat. Darin wirbt die Behörde für ein nachhaltiges Weihnachtsfest, indem man etwa auf Sachgeschenke verzichtet, nur gebrauchtes Geschenkpapier verwendet und die Wunderkerzen gar nicht erst entzündet. Wegen der Stickoxide. Ja, so kann man feiern. Doch raubt das dem Fest der Sinne nicht jede Sinnlichkeit? Oder ist gerade die „grüne Weihnacht“ ein Weg gegen den Konsum- und Besinnlichkeitsterror?
    * Enger Wohnen: neue Konzepte gegen Wohnungsnot
    Die Wohnsituation in München ist eine Katastrophe. Hoffnung versprühen da sogenannte Cluster-Wohnungen einer Baugenossenschaft, die seit dem Frühjahr bezugsfertig sind: eigene kleine Schlaf- und Rückzugsräume direkt neben geteilten Wohn- und Kochbereichen. Denn neben bezahlbarem Wohnraum wird auch der Wunsch nach Gemeinschaft in anonymen Großstädten immer größer. Und obwohl das Prinzip des genossenschaftlichen Bauens immer beliebter wird, tun sich die Genossenschaften schwer, überhaupt an Bauflächen zu kommen. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereDo 01.12.2016BR Fernsehen
  • Folge 13
    Liedkultur und Leitkultur: Streit um neuen Bayernhymnen-Text
    Eine dritte Strophe für die Bayernhymne, in der der Freistaat als weltoffenes, vielfältiges Land gepriesen wird – vor ein paar Jahren fand die Staatsregierung das noch eine tolle Idee und organisierte einen Schülerwettbewerb, um einen Liedtext mit Europabezug zu entwickeln. Jetzt fordert die Opposition im Landtag, dass die Sieger-Strophe auch wirklich in die Hymne aufgenommen wird. Doch in der CSU hält man nichts mehr von der Idee: die Zeiten haben sich geändert, von Lobeshymnen auf die kulturelle Vielfalt Europas lässt man heute lieber die Finger.
    Mission Impossible: In Bayern Merkel wählen
    Merkel-Anhänger in Bayern haben ein Problem: Wo sollen sie bei der Bundestagswahl im nächsten Jahr ihr Kreuz machen? Die CDU steht im Freistaat nicht auf dem Stimmzettel und die CSU profiliert sich in der Flüchtlingsfrage mit ihrer harten Rhetorik. In Viechtach im Bayerischen Wald begehrt deshalb die CSU-Basis gegen das ständige Anbiedern an Rechtspopulisten auf. Aber was könnte die Lösung für potenzielle Merkel-Wähler in Bayern sein? Ein bayerischer CDU-Landesverband? Merkelfreundliche Direktkandidaten in den Wahlkreisen? Verworrene Zeiten fordern kreative Ideen.
    Reinheitsgebot: Fränkische Metzger wollen „echte“ Wurst
    Die bayerischen Supermarktregale sind übersät mit Wurstwaren, die mit unliebsamen Geschmacksverstärkern wie Glutamat gewürzt sind. Doch in der unterfränkischen Provinz formiert sich dagegen nun Widerstand: Pünktlich zur 500-Jahr-Feier des Bier-Reinheitsgebots haben Metzger und Gastronomen in der Rhön den Verein „Reinheitsgebot Fränkische Wurst“ gegründet. Geschicktes Marketing oder der Weg zurück zur bayerischen Ur-Wurst?
    Mehrwertsteuer-Irrsinn: Tannenbaum im Steuerwald
    Weihnachten ist ein furchtbar eintöniges Fest: Überall Christbäume, überall Glühweinstände, auf allen Radiosendern die gleichen Weihnachtslieder. Gottseidank gibt es das deutsche Steuersystem, das ein wenig Abwechslung in die dunkle Jahreszeit bringt. Denn bei der Mehrwertsteuer herrscht alles andere als fade Monotonie: Unterschiedliche Steuersätze für Christbäume aus Wald- oder Zuchtbetrieben, steuerliche Sonderbehandlungen für Adventskränze mit und ohne Verzierung und sogar getrennte Sätze für Weihnachtskrippen mit feuchtem oder trockenem Moos.
    Zu den Fässern, Genossen! Bürgerbier-Boom im Bayerwald
    Die Traditionsbrauerei im Ort steht vor dem Aus – diese Nachricht hat die Bürger im niederbayerischen Freyung vor zwei Jahren aufgerüttelt. Doch während der Trend in der Branche zu immer größeren Massenbrauereien in der Hand von internationalen Konzernen geht, entschieden sich die Freyunger für einen anderen Weg, ihre Brauerei zu retten: Die Bürger wurden selbst zu Investoren und sammelten soviel Kapital, dass heute wieder das original Freyunger Bier fließt. Ist das Genossenschaftsprinzip der bessere Kapitalismus? (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 08.12.2016BR Fernsehen
  • Folge 14
    Sinnlos rieselt das Geld: 11 Millionen für Geisterstraße
    Elf Millionen Euro lässt Bundesverkehrsminister Dobrindt als vorweihnachtliche Gabe auf die Marktgemeinde Schirnding schneien. Dafür soll die Ortsumgehung vierspurig ausgebaut werden. Dann können in Zukunft täglich 20 000 Autos die Umfahrung nutzen. Seltsam ist nur, dass hier nur 5000 Autos am Tag fahren und das Bundesverkehrsministerium selbst kaum steigende Verkehrszahlen prognostiziert. quer auf den Spuren eines Weihnachtsmysteriums.
    Postpacktisch: Der weihnachtliche Versandwahnsinn
    Sie stehen mit kleinen gelben Kärtchen in endlosen Schlangen vor Postfilialen oder schenken ihren paketannehmenden Nachbarn voller Dankbarkeit Pralinen. Sie schreien „1, 2, 3, meins“ und „vor Freude“, oder ärgern sich, wenn die Versand-App auf ihrem Handy anzeigt, dass mal wieder ein Paket nicht bei ihnen abgegeben werden konnte, weil sie gerade in der Postschlange stehen, um das vorherige Paket abzuholen. Von Waren und Wahn der vorweihnachtlichen Versandgesellschaft.
    Beruhigungspille Stallpflicht: Vogelgrippe falsch bekämpft?
    Sie ist wieder da: Die Vogelgrippe. Offiziell heißt es, sie wurde von Wildvögeln nach Deutschland eingeschleppt. Deshalb gilt jetzt fast deutschlandweit Stallpflicht. Nur: Immer mehr Experten sagen, die Stallpflicht sei nicht die Lösung, sondern eher Teil des Problems. Denn nicht Wildvögel, sondern Geflügelexporte aus Massenhaltung von und nach Asien würden die Vogelgrippe nach Deutschland bringen. Aber bei denen geht es um jede Menge Geld.
    Schwere Geburt: Kreißsaal-Sterben in Bayern
    Was tun wenn plötzlich Wehen einsetzen? Naja, ab ins Krankhaus und in den Kreißsaal. Für immer mehr Menschen aber wird der Weg zum Kreissaal zur Odyssee. Gerade auf dem Land schließen immer mehr Geburtsstationen. Das heißt, teilweise müssen Schwangere bis zu einer Stunde fahren, bevor sie in ärztlicher Obhut entbinden können. Grund für die Schließungen ist allerdings nicht, dass die Stationen nicht ausgelastet sind, sondern dass Geburten einfach kein gutes Geschäft für Krankenhäuser sind.
    Steuersache Kronprinz: Geldsegen durch Thai-Thronfolger?
    Ein beschlagnahmter Privatjet, leer gepflückte Erdbeerfelder, ein komplett gemietetes Hotelstockwerk. Was hat uns der thailändische Thronfolger in den letzten Jahren für wunderbare Geschichten geliefert. Doch damit ist es jetzt vorbei. Sein Vater, Thai-König Bhumibol ist gerade gestorben und eigentlich müsste der seit Jahren in einer Villa in Tutzing lebende Maha Vajiralongkorn den Thron übernehmen. Jetzt prüfen bayerische Finanzbehörden, ob der thailändische Thronfolger in Deutschland erbschaftssteuerpflichtig ist. Bei einer geschätzten Erbschaft von 40 Milliarden US-Dollar wäre das ein milliardenschweres Abschiedsgeschenk. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 15.12.2016BR Fernsehen
  • Folge 15
    Gegenbewegung: Junge Muslime gegen islamistischen Terror
    Schon nach den blutigen Anschlägen von Paris gingen zahlreiche Muslime auf die Straße, um ein Zeichen gegen den religiös motivierten Terror zu setzen. Denn: wer schweigt, mache sich zum Mittäter – so der Tenor. Auch jetzt nach der LKW-Attacke in Berlin machen sich vor allem junge deutsche Muslime Gedanken, wie ein friedvolles Zusammenleben von Menschen unterschiedlichster Religionen künftig möglich sein soll. Eine Gruppe, die durch wachrüttelnde Aktionen auf sich aufmerksam machte, sind die Mitglieder von „12th MemoRise“ aus Düsseldorf. Sie fordern eine offene Debatte über den Isalm und den Islamismus auch in Deutschland.
    Überflutungsangst: Polder-Streit an der Donau
    Endlich ist es da, das neue Hochwasserkonzept für die schwäbischen Gemeinden entlang der Donau. Doch was Umweltministerin Ulrike Scharf da ausgetüftelt hat, versetzt manche Kommune in helle Aufregung: Leipheim etwa, vor zwei Jahren als Polderstandort noch nicht im Fokus, soll nun ein Rückhaltebecken für 12 Millionen Kubikmeter Wasser bekommen. War der Widerstand zu gering? Oder haben die Leipheimer einfach zu wenig Flächen verbaut und somit am meisten Platz? Ist der Kampf gegen die Polder gar ein einziges Strategiespiel?
    Deutschland im Ausverkauf: Privatisierung durch die Hintertür?
    Eigentlich schien die Diskussion um eine Privatisierung deutscher Autobahnen längst vom Tisch. Bund und Länder hatten sich auf die Gründung einer Infrastrukturgesellschaft geeinigt, die künftig die Fernstraßen betreiben soll. Damit bleibt alles in Staatshand, hieß es. Doch letzte Woche verabschiedete das Kabinett einen Gesetzesentwurf, nach dem durchaus die Möglichkeit besteht, über regionale Tochtergesellschaften private Investoren wie etwa Banken, Versicherungen oder Baukonzerne zu beteiligen. Kritker fürchten einen völlig intransparenten Schattenhaushalt und dass vor allem einer dran glauben muss: der Steuerzahler.
    Kriechen statt Surfen: Ickelheim und das schnelle Internet
    Es gibt sie tatsächlich immer noch: kleine Dörfer, die für schnelles Internet kämpfen. Ickelheim in Mittelfranken etwa. Seit über sechs Jahren bemühen sich die Bürger um die Breitband-versorgung, doch irgendwas geht immer schief: mal hält die Richtfunkantenne nicht was sie verspricht – mal kündigt die Telekom den Eigenausbau an, der dann von der Bundesnetzagentur wieder gestoppt wird. Was passieren kann, wenn man ganz schnell ganz schnelles Internet will. •
    Blick in die Zukunft: Was 2017 auf uns zukommt!
    Trump, Erdogan, Putin, Seehofer – das Jahr 2016 war testosterongeschwängert wie kein anderes. Wie werden sich Imponiergehabe und Kampfverhalten im kommenden Jahr weiter entwickeln? Welche Auswirkungen hat das Hormon auf die Bundestagswahl im Herbst? quer blickt in die Zukunft und weiß schon jetzt, was der Jaherskalender 2017 auch sonst noch so zu bieten hat! (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 22.12.2016BR Fernsehen
    • Alternativtitel: Blick in die Zukunft: quer-Special
    Folge 16
    Sind wir noch zu retten? quer-Moderator Christoph Süß wagt mit dem Philosophen und Physiker Harry Lesch einen kühnen Blick ins Jahr 2017. Das quer-Special zum Jahresbeginn fragt: Wie schaffen wir es, mit den Problemem dieser Welt fertig zu werden? Auseinanderdriften der Ersten und Dritten Welt, Kriege, Flüchtlingsströme, Raubbau und Verschwendung von Ressourcen, Verlust von Arbeitsplätzen durch Digitalisierung, irres Treiben an den Finanzmärkten. Und all das in einem politischen Klima, in dem das „Ich“ vor dem „Wir“ steht, in dem postfaktische Aufgeregtheit die Diskussionen bestimmt und eine neue Klasse von starken Männern und Frauen von Trump bis le Pen nach der Macht greift. Studiogast Harry Lesch kommt in quer zu dem Schluß: Es wird nicht leicht, aber wir können es packen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 12.01.2017BR Fernsehen
  • Folge 17
    • Sicherheit durch Abschottung? Abschiebewut trifft die Falschen
    In Zeiten des Fachkräftemangels setzen viele bayerische Unternehmen auf Arbeitskräfte aus dem Ausland. Vor allem Flüchtlinge aus Afghanistan sind in Ausbildungsberufen sehr geschätzt. Doch jetzt hat das bayerische Innenministerium angeordnet, Flüchtlingen mit geringer Bleibeperspektive keine Arbeitserlaubnis mehr auszustellen. Oder ihnen eine vorhandene zu entziehen. Von Planungssicherheit für Unternehmen keine Spur. Und ist die härtere Gangart gegenüber Flüchtlingen politisch sinnvoll? Denn wenn Asylbewerber ohne Arbeit in ihren Unterkünften sitzen, bis sie abgeschoben werden, steigt womöglich auch das Sicherheitsrisiko.
    • Schützenhilfe durch die CSU? AfD in Bayern auf dem Vormarsch
    Obergrenze, Leitkultur, Burka-Verbot und offener Streit mit der Schwesterpartei: Mit scharfen Parolen wirbt die CSU seit Monaten um Wähler am rechten Rand. Eine „Firewall“ gegen die AfD wolle die CSU sein, so Parteichef Seehofer. Doch im jüngsten Bayerntrend kommt die AfD auf 10 Prozent und säße damit sicher im nächsten bayerischen Landtag. Ist die CSU-Strategie des Polterns und Polarisierens gescheitert? Hat sie den Rechtspopulisten damit vielleicht sogar genutzt? Und wer ist diese AfD Bayern, die so viele Menschen mobilisiert? Eine Spurensuche.
    • Schlafmittel im Kinderzimmer: Eltern stellen laute Babys ruhig
    Wenn Babys nachts ständig schreien, raubt das vielen Eltern den Schlaf. In ihrer Verzweiflung verabreichen einige ihren Kindern Schlafmittel – ein gefährlicher Trend, mahnt das bayerische Gesundheitsministerium. Denn die Eltern greifen mit den oft rezeptfreien Mitteln nicht nur in den natürlichen Schlafrhythmus ihrer Kleinen ein, sondern auch in die Entwicklung des Gehirns – ganz zu schweigen von gefährlichen Nebenwirkungen bis hin zu Atemstillstand. Manche Mediziner fordern jetzt für die gängigen Präparate eine Rezeptpflicht.
    • Außer Kontrolle? Feinstaub-Alarm durch Holzöfen
    Ein Holzofen ist umweltschonend und gemütlich, denkt sich so mancher Ofenbesitzer. Doch mit der Gemütlichkeit könnte es bald vorbei sein. Denn laut Deutscher Umwelthilfe verursachen die Öfen mehr Ruß und Feinstaub als der Straßenverkehr. Die WHO geht davon aus, dass europaweit jährlich Hundertausende vorzeitig wegen Feinstaubbelastung sterben. Der Gesetzgeber will den alten Feinstaubschleudern nun an den Kragen. Wer die Grenzwerte überschreitet, muss neue Öfen oder Filter einbauen. So steht es auf dem Papier. Doch in der Praxis erweist sich der Kampf gegen die Dreckschleudern als kompliziert.
    • Unser täglich Schwein gib uns heute: Kulturkampf ums Fleisch
    Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt hat sich dem Kampf für das Schweinefleisch verschrieben und empfiehlt mehr Schnitzel, Leberkäs und Würstel in Kantinen und Mensen. Ein Beitrag zur Unterstützung der hiesigen Landwirtschaft. Und gleichzeitig auch ein Bekenntnis zur deutschen Leitkultur! Schweinefleisch als Bollwerk gegen den vermeintlich islamisch-kulinarischen Vormarsch. Tier- und Umweltschützer laufen aber Sturm gegen den Vorstoß. Sie verweisen auf die Nachteile des hohen Fleischkonsums. Und das Umweltbundesamt will sogar eine Strafsteuer für klimafeindliches Fleisch. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 19.01.2017BR Fernsehen
  • Folge 18
    * Brettlspaß contra Birkhuhn: mit dem „Afterwork“-Bus zum Berg
    Wenn es Nacht wird am Hirschberg, kommen die Touristen: Seit Jahren gibt es im Tegernseer Tal jeden Donnerstagabend Nacht-Skitouren. Ab sofort können die Münchner dazu sogar bequem per Bus anreisen. Doch nicht nur die Einheimischen sehen den Trubel kritisch. Auch Naturschützer warnen, dass Wildtiere und bedrohte Arten, wie etwa das Birkhuhn, in ihrer Winterruhe gestört werden. „quer“ begibt sich zwischen die Fronten.
    * Angst oder Optimismus: Wie wirkt der Trump-Schock in Bayern?
    Er poltert, polarisiert und greift gerne mal zu „alternativen Fakten“: Seit Donald Trump neuer US-Präsident ist, blickt auch Bayern gespannt auf das Land der scheinbar unbegrenzten Unmöglichkeiten. Welchen außenpolitischen Kurs wird Trump einschlagen? Was bedeutet etwa ein drohender US-Protektionismus für die bayerische Industrie? Wie reagiert unsere Presse auf „alternativen Fakten“? Stärkt der „Trump-Effekt“ gar die Demokratiebewegung in Bayern? Und verändert der neue US-Kurs das bayerisch-amerikanische Verhältnis? „quer“ macht sich auf Spurensuche.
    * Energiearmut: Wenn Stromkosten die Existenz bedrohen
    Wer seine Stromrechnung nicht bezahlt, dem dreht der Energieversorger im Zweifel den Saft ab. Das ist ein Schicksal, das auch in Bayern immer mehr Menschen trifft. Denn die Stromkosten steigen seit Jahren – nicht zuletzt wegen der Ökostrom-Umlage. Von der profitieren aber vor allem die Wohlhabenderen. Indes geraten die Armen nicht nur bei den Stromkosten in Bedrängnis, sondern auch beim Heizen. Spalten Strom- und Heizkosten die Gesellschaft?
    * Festung Eigenheim: Wie Bayerns Hausbesitzer aufrüsten
    Die Haustür abzusperren reicht nicht mehr: Immer mehr Menschen brauchen High-Tech, um sich in ihren eigenen vier Wänden sicher zu fühlen. Von der Kameraüberwachung bis hin zum Fingerabdrucksensor für die Haustür – überall im Freistaat verwandeln Sicherheitsfirmen Eigenheime in Hochsicherheitstrakte. Dabei hat die Zahl der Einbrüche im Freistaat im vergangenen Jahr nicht zugenommen. Ist alles nur ein lohnendes Geschäft mit der wachsenden Angst?
    * Streit um Straßennamen: der Widerstand von Muthmannsreuth
    Wer in Muthmannsreuth Straßennamen sucht, sucht vergeblich. Denn für die Häuser der 75 Einwohner gibt es nur Hausnummern. Und weil die Muthmannsreuther bisher beim Umzug ihre Nummern mitnehmen konnten, findet sich die Nummer fünf schon mal zwischen der 17 und der Nummer neun. Doch damit soll jetzt Schluss sein. Der Gemeinderat hat die Vergabe von Straßennamen beschlossen. Ordnung müsse sein, sagt der Bürgermeister. Doch die Muthmannsreuther fürchten um ihre dörfliche Identität und wehren sich gegen die „Zwangsbestraßung“. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereDo 26.01.2017BR Fernsehen
  • Folge 19
    • Schulz, Trump und die CSU: Harte Zeiten für Hardliner
    Die Karten werden neu gemischt. Die SPD tritt mit ihrem Kanzlerkandidaten Martin Schulz plötzlich mit neuem Selbstbewusstsein auf und will mit Mehrheiten links der Mitte an die Macht. Für CDU und CSU bedeutet das: Mehr denn je ist Geschlossenheit gefragt. Und weil seit Donald Trumps Amtsantritt tagtäglich schrille und beunruhigende Nachrichten aus Amerika eintreffen, scheinen bei uns säbelrasselnde Töne gegen Migranten aus der Mode zu kommen. Die CSU muss jetzt den Schulterschluss mit Angela Merkel vollziehen und ihre Krisenrhetorik in der Flüchtlingsfrage zurückfahren. Versöhner sind wieder gefragt – harte Zeiten für Markus Söder.
    • Demokratie kaputt: Regensburg nach dem Korruptionsskandal
    Die Politiker der Stadt Regensburg arbeiten derzeit massiv daran, das Vertrauen ihrer Bürger in die Politik zu verspielen. Dem suspendierten Oberbürgermeister und seinem Vorgänger wird vorgeworfen, einem Bauunternehmer nach großzügigen Parteispenden Aufträge zugeschanzt zu haben. Auch sie persönlich sollen von dem Deal profitiert haben. Der Fall, der die Stadt in ihren Grundfesten erschüttert, ist ein Lehrstück, wie man Politikverdrossenheit schafft und Populisten Argumente liefert.
    • Klosterkrieg: Machtkampf und Intrigen im Kloster Altomünster
    Ihr Kloster soll dichtgemacht werden: Für Schwester Apollonia vom Birgitten-Orden in Altomünster war diese Ankündigung aus dem Vatikan eine Kampfansage. Mit allen Mitteln stemmt sich die Nonne gegen das Aus. Das Problem: Die streitbare Schwester ist die letzte Ordensfrau, die noch im Kloster lebt – und für die Kirche ist eine einzige Nonne zu wenig für ein „Leben in Gemeinschaft“. Weil Schwester Apollonia obendrein die Kirchenoberen mit ungenehmigten Renovierungsarbeiten und zweifelhaften Personaleinstellungen erbost, sind die Fronten im Klosterkrieg verhärtet.
    • Mahnen oder vergessen? Der Streit ums leere Jodl-Grab
    Auf dem Friedhof der Fraueninsel im Chiemsee tobt ein Streit. Hier erinnert ein Grabstein an den Wehrmachtsgeneral und verurteilten Kriegsverbrecher Alfred Jodl, obwohl dessen Leichnam gar nicht hier bestattet ist. Während Bürger gegen das umstrittene Grabmal aufbegehren und Neonazis die Ruhestätte für ihre Propaganda nutzen, scheint der Lokalpolitik der Trubel um den ungeliebten Offizier einfach nur unangenehm zu sein. Mahnen oder ignorieren? Der Streit ums Jodl-Grab zeigt im Kleinen, wie schwer sich die Deutschen immer noch mit der Vergangenheit tun. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 02.02.2017BR Fernsehen
  • Folge 20
    Pistenkrieg: Bayerische Skilehrer in Tirol gemobbt?
    Mangels Schnee und Hängen unterrichten bayerische Skischulen auch in österreichischen Skigebieten. Allerdings zusehends mit Schwierigkeiten: Die Skilehrer sollen vorher bei den Behörden angemeldet werden, Kontingente dürfen nicht überschritten werden, auch Gebühren waren bis vor kurzem fällig. Als Begründung hört man aus Tirol Zweifel an der Qualifikation ausländischer Skilehrer. Geht es hier wirklich um Ausbildung? Oder stört die Österreicher die Konkurrenz aus Deutschland, erleben wir hier ein Beispiel für Protektionismus auf der Piste?
    Boomtown Bundorf: Fränkische Gemeinden trotzen dem Leerstand
    Sieben unterfränkische Gemeinden haben sich zusammengeschlossen, um gegen Landflucht und den demographischen Wandel zu kämpfen: Die Hofheimer Allianz. Statt fortwährend neues Bauland auf der grünen Wiese auszuschreiben, sorgen sie gemeinsam dafür, dass die alten Häuser im Ortskern bewohnt bleiben. Ein Zeichen gegen den Trend, soll doch aktuell ein neuer Paragraph im Baugesetzbuch Neubauten am Ortsrand wieder erleichtern. Eine fränkische Erfolgsgeschichte.
    Mitten in Regensburg: Tagelöhner hausen im Elend
    Fast 50 Bulgaren und Rumänen lebten mitten in Regensburg in einem baufälligen Haus zu überhöhter Miete. Obwohl die Stadt dem Eigentümer, einem Bäckermeister, die Nutzung als Wohngebäude inzwischen untersagte, wohnen immer noch Menschen in dem Haus – trotz schlimmster hygienischer Bedingungen. Um als EU-Ausländer eine Arbeitserlaubnis zu erhalten müssen sie einen festen Wohnsitz nachweisen. Und die Stadt kann ihnen auf dem überlasteten Regensburger Wohnungsmarkt keinerlei andere Unterkünfte anbieten. Ein Dilemma für alle Beteiligten.
    Natur gegen Wasserkraftwerk: Grundsatzstreit um Eisenbreche
    „Wenn ich nach der Gesetzeslage gehe, dürfte ich das Wasserkraftwerk Älpele eigentlich nicht genehmigen“, sagt der Oberallgäuer Landrat – es soll in einem mehrfach geschützten Naturschutzgebiet gebaut werden. Trotzdem hat er erneut einen Genehmigungsbescheid ausgestellt und stößt auf wenig Widerstand – kein einziger Bürger erhob Einspruch während des Planfeststellungsverfahrens. Nur Naturschützer laufen Sturm und stellen die Grundsatzfrage: Wie wichtig ist dem Freistaat die Natur?
    America First – Bavaria Second! Für Donald Trump steht Amerika an erster Stelle. Aber – wenn Amerika zuerst kommt, welches Land kommt dann? Der zweite Platz hinter Trumps USA ist in Europa mittlerweile heiß umstritten. Als erstes haben die Niederländer ihren Anspruch angemeldet, mit einem eigenen Bewerbungsvideo. Dann folgte Jan Böhmermanns Neo Magazin mit einem Deutschland-Second-Film. Dabei kann es in Wahrheit nur einen Zweiten hinter den USA geben: Bayern. Der Beweis: Das Bavaria-Second-Video. Von quer. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 09.02.2017BR Fernsehen
  • Folge 21
    Narrenfreiheit: Franken-Fastnacht in der Zeitenwende
    Fastnacht als der eine Termin im Jahr, an dem das niedere Volk den Oberen respektlos begegnen durfte – das hat sich überlebt. Heute hat es rund um die Uhr Gelegenheit, etwa auf Facebook über Politiker her zu ziehen. Veitshöchheim kontert Onlinepöbelei mit einer mittelalterlichen Geheimwaffe: Narrenfreiheit. Kritik, vom Narren geäußert, trifft genauer, tiefer und schmerzhafter als Häme, Wut und Hass.
    Spessart statt Steigerwald? Nationalpark verzweifelt gesucht
    Dieses Dilemma hat sich die Staatsregierung selbst eingebrockt. Sie verkündete, dass Bayern einen dritten Nationalpark bekommen würde. Und dass es nicht der Steigerwald würde. Das Problem: Bürgerproteste gibt es überall. So auch im Spessart. Dort soll der Nationalpark nach neuesten Erwägungen hin. Dass dieser auch noch von Deutschlands meistbefahrener Autobahn durchkreuzt wird, lässt sogar Naturschützer an dessen Sinnhaftigkeit zweifeln.
    Gülle-Flut: Trinkwasser in akuter
    Gefahr Schon seit fünf Jahren muss Deutschland eigentlich die Düngeverordnung verschärfen. Sonst drohen von der EU hohe Geldstrafen. Die jetzt endlich vorgelegte Novelle des Düngegesetzes geht aber Experten nicht weit genug. Sie schlagen Alarm: die Nitrat-Werte im Grundwasser steigen insbesondere durch Gülle, die auf Feldern verklappt wird, dramatisch an. Inzwischen ist bereits die Hälfte des deutschen Grundwassers nitratbelastet. Jetzt regt der bayerische Landwirtschaftsminister Brunner einen „Wasserpakt“ an: Trinkwasserschutz als Selbstverpflichtung statt gesetzlich verordnet.
    Flexible Preise: Handel testet Einkaufsrevolution
    Zugegeben, es klingt nach Zukunftsvision. Nicht einmal das bayerische Landesamt für Datenschutz wusste davon. Aber das gibt es schon: in ersten Supermärkten werden digitale Möglichkeiten getestet, Kunden persönliche „Rabatte“ zu gewähren. Abhängig davon, was sie so einkaufen. Zumindest wird das von den Händlern so dargestellt. „Rabatte“. In Wirklichkeit könnte es aber dazu führen, dass der Kunde mehr bezahlt oder kauft. Denn das „personal pricing“, wie es im Fachjargon genannt wird, führt bei den Läden zu Einnahmenzuwächsen von 10%. Und die muss ja irgendwer bezahlt haben. Oder?
    Bayerische Akropolis: Streit um griechische Bauruine
    Es ist eine griechische Tragödie. Die Stadt München verkauft Griechenland sehr günstig ein Grundstück. Bedingung: der soll darauf eine griechische Schule errichten. 17 Jahre, eine Finanzkrise und eine nahende griechische Staatspleite später ist der Bau immer noch nicht fertig. Dafür ist das Grundstück inzwischen das Fünffache wert. Und München sucht selbst händeringend Bauplatz für eigene Schulen. Jetzt will die Stadt das Grundstück zurück. Doch Griechenland will es nicht zurückgeben. Der Streit geht vor Gericht. Und so lange nichts entschieden ist, steht der Bau still. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 16.02.2017BR Fernsehen

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