Staffel 4, Folge 1–5

Staffel 4 von „Mit dem Zug  …“ startete am 01.11.2010 bei arte.
  • Staffel 4, Folge 1 (45 Min.)
    „Wer über das Meer kommt, will uns bestehlen“, lautet ein sardisches Sprichwort. Doch heute kommen vor allem Touristen übers Meer nach Sardinien und geben hier ihr Geld aus. Einige erkunden die Mittelmeerinsel mit der Eisenbahn. Dafür eignen sich besonders die landschaftlich reizvollen Schmalspurstrecken, auf denen der „Trenino verde“, der kleine grüne Zug, entlang zuckelt. Schon der englische Schriftsteller D. H. Lawrence macht im Jahr 1919 diese Reise und notiert in seinem Tagebuch: „Es ist eine närrische Eisenbahn. … Sie rattert durch Berg und Tal, nimmt gelassen die schärfsten Kurven; nicht wie das eine richtige große Eisenbahn tut, sondern mit einem tiefen Grunzen wendet sie sich und stänkert durch den Tunnel, rennt wie ein keuchendes Hündchen die Hügel hinan, tut einen Rundblick, saust in eine andere Richtung davon und schleift uns alle bedenkenlos hinter sich her.“ Daran hat sich bis heute nichts geändert.
    Die Reise beginnt in Pálau im Nordosten Sardiniens. Der Zug fährt in die Barbagia, jene wilde, unzugängliche Gegend, in der einst maskierte Banditen zu Hause waren und Reisende überfielen. Die Räuber lebten zurückgezogen in den Bergen. Das wohl berühmteste Banditendorf war Orgosolo, das heute für seine „murales“, seine politischen Wandmalereien, bekannt ist. Feinschmecker können beim Fang und der Zubereitung der „bottarga di muggine“ des „Sardischen Kaviars“ zuschauen. Eine Designerin macht aus Kork Kleider und Schuhe. Und in den Bergen hört man den „canto a tenore“, einen melancholischen Gesang, der unter dem Schutz der UNESCO steht. Die UNESCO wacht auch über die Nuraghen genannten Turmbauten, die das Wahrzeichen Sardiniens sind. Im Süden der Insel geht dann die Reise zu Ende. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 01.11.2010arte
  • Staffel 4, Folge 2 (45 Min.)
    Ägypten ist bekannt für seine Altertümer. Doch kaum jemand weiß, dass in dem nordostafrikanischen Land auch die älteste Eisenbahnstrecke des Kontinents verkehrt. Die Bahn zwischen Alexandria und Kairo wurde in Teilstücken bereits 1854 eröffnet. Durchgängig befahrbar war die „Eisenbahn der Pharaonen“ zwei Jahre später. Sie führt durch das Nildelta, den bevölkerungsreichsten Teil Ägyptens. Mit ihr lässt sich das Land jenseits der Tourismushochburgen entdecken.
    Ausgangspunkt ist Alexandria, die berühmte Hafenstadt am Mittelmeer. Hier steht die Bibliotheca Alexandrina, die Nachfolgerin der berühmtesten Bibliothek der Welt. Mit Regelzügen, die das fruchtbare Nildelta durchqueren, lässt sich Tanta erreichen. Die Stadt ist bekannt für ihre Moschee, zu der jährlich Tausende Pilger mit der Bahn anreisen. Nach diesem Zwischenstopp erreicht die Bahn Kairo. Die Pyramiden von Gizeh sowie eine Nilfahrt mit einer Feluke, einem Segelboot, sind unerlässliche Programmpunkte. Danach führt die Reise Richtung Osten zum Roten Meer, in dem sich sogar nach einer untergegangenen Dampflokomotive tauchen lässt.
    In Ismailia am Sueskanal kann man beobachten, wie sich riesige Schiffe durch die 162 Kilometer lange Wasserstraße schieben. Die Eisenbahn führt direkt neben dem Kanal entlang. Endpunkt der Reise ist Port Said am Mittelmeer, wo sich auch die Einfahrt des Suezkanals befindet. Die Statue in Form einer ägyptischen Bäuerin mit Fackel, die einst geschaffen wurde, um den Schiffen den Weg in den Kanal zu weisen, konnte von Ägypten letztlich nicht finanziert werden und steht heute als weltbekannte Freiheitsstatue im Hafen von New York. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 02.11.2010arte
  • Staffel 4, Folge 3 (45 Min.)
    Vor Sivas in den Bergen.
    „Eisenbahnen sind der Garant des zivilisatorischen Fortschritts“, sagte Mustafa Kemal Atatürk, der Gründer der modernen Türkei, vor bald einem Jahrhundert. Wie sieht eine Reise mit dem Zug durch die Türkei heute aus? Ausgangspunkt ist der Bahnhof Haydarpasa in Istanbul. Auf den Gleisen der ehemaligen Bagdadbahn geht es fast 1.900 Kilometer Richtung Osten. Die Strecke führt quer durch das Land bis zum Vansee, dem größten See der Türkei, nicht weit entfernt von der Grenze zum Iran. Unterwegs treffen althergebrachte Traditionen auf eine moderne Türkei. Auch in der Hauptstadt Ankara ist dieser Spagat spürbar. Die moderne Glasarchitektur und das Strammstehen der Schüler beim Singen der Nationalhymne sind beides Facetten der Türkei von heute.
    Von Ankara aus geht die Reise im Trans-Asia-Express weiter, einem Zug, der Istanbul mit Teheran verbindet. Er führt vorbei an schneebedeckten Bergen und durchquert im Kurdengebiet auch das „Tal des Todes“. Östlich von Elazig wird der Zug von Sicherheitsleuten bewacht. In der Region ist die PKK aktiv, es kommt immer wieder zu Anschlägen. Nach Stunden erreicht der Zug den Vansee, der etwa siebenmal so groß ist wie der Bodensee. Hier wird der Zug auf eine Eisenbahnfähre verladen, denn um den See herum führen keine Schienen. Im See soll es übrigens ein Ungeheuer geben, das auf den Namen „Vanessie“ hört. Etwa 90 Kilometer vor der Grenze zum Iran endet die einzigartige Fahrt durch eine Türkei fernab der Touristenströme. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 03.11.2010arte
  • Staffel 4, Folge 4 (45 Min.)
    Die Reise durch Australiens Süden beginnt mit einer Fahrt mit dem Heißluftballon über Melbourne, der Hauptstadt des Bundesstaates Victoria. Währenddessen rattert in der Millionenstadt die City Circle Tram, eine historische Straßenbahn aus den 50er Jahren, in einer kostenlosen Sightseeingtour. Rund 40 Kilometer südöstlich von Melbourne verkehrt Australiens beliebteste Dampfeisenbahn „Puffing Billy“ in den Eukalyptus- und Farnwäldern der Dandenong Ranges. Die Passagiere dürfen sogar während der Fahrt die Beine aus dem Zug baumeln lassen.
    Rund 180 Kilometer östlich von Melbourne liegt Walhalla mit seiner Museumsbahn Walhalla Goldfields Railway. Das ehemalige Goldgräberstädtchen gilt als echter Geheimtipp in Sachen Heimatgeschichte. Eine dritte historische Eisenbahnlinie führt an der wilden Westküste der Insel Tasmanien entlang, Australiens südlichstem Bundesstaat. Die West Coast Wilderness Railway verbindet die Kupferminenstadt Queenstown mit Strahan, einer kleinen Hafenstadt am Macquarie Harbour, quer durch den von der UNESCO geschützten Regenwald Tasmaniens. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 04.11.2010arte
  • Staffel 4, Folge 5 (45 Min.)
    Nirgendwo in Europa sind auf so engem Raum so viele Naturschönheiten und gleichzeitig so viele historische Eisenbahnlinien vereint wie in Wales an der Westküste Großbritanniens. Schauplatz der Dokumentation ist der Norden des Landes, der fast zur Hälfte als Nationalpark ausgewiesen ist. In der Gebirgswelt des Snowdonia-Nationalparks fährt seit über 100 Jahren die Touristenbahn Snowdon Mountain Railway. Mit Dampfloks, die noch aus ihren Anfangsjahren stammen, kämpft sie sich per Zahnradantrieb den Mount Snowdon, Wales’ höchsten Berg, hinauf. Weiter im Westen liegt das Tal des Dee.
    Dort fährt die historische Llangollen Railway, die vor einigen Jahren auf einem kurzen Abschnitt von Eisenbahnliebhabern wiedereröffnet wurde. In der Nähe des Städtchens Llangollen kann man sich auch auf sogenannten Narrowboats über Kanäle fortbewegen, entweder von Pferden gezogen oder motorisiert über eine der größten walisischen Attraktionen, den Pontcysyllte-Aquädukt. Die Schmalspurbahnen Welsh Highland Railway und Ffestiniog Railway wurden einst als Transportwege für die Schieferindustrie in Nordwales gebaut, deren Aktivität seither allerdings stark zurückgegangen ist.
    Die beiden Bahnlinien wurden jedoch nach zeitweiliger Stilllegung für die immer zahlreicher werdenden Touristen wieder in Betrieb genommen. Der große Traum der privaten Betreiber ist es, die beiden Bahnen zu vereinen. 2011 soll die Welsh & Ffestiniog Railway ihre Passagiere von der Küstenstadt Caernarfon über das walisische Hochland bis zur Hafenstadt Porthmadog bringen und noch ein Stück hinein in den Snowdonia-Nationalpark – 60 Kilometer Schmalspurvergnügen durch alle Landschaftsarten, die Nordwales zu bieten hat. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 05.11.2010arte

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