Folge 383

  • Die Sexismus-Debatte – Was hat sie gebracht?

    Folge 383
    Alice Schwarzer „Es reicht! Gegen Sexismus im Beruf“ heißt das neue Buch von Deutschlands streitbarster und erfolgreichster Publizistin. Die EMMA-Herausgeberin stellt fest, dass sexuelle Belästigungen von Frauen im Beruf keine Einzelfälle seien, sondern ein Massenphänomen: „Das hat nichts mit echtem erotischen Interesse zu tun, sondern ist ausschließlich eine herablassende Machtdemonstration“. Viele Männer fänden sich nur schwer damit ab, dass sie heute Posten und Privilegien mit Frauen teilen müssten und bekämpften sie deswegen.
    Heiner Lauterbach Er galt als Vorzeige-Macho par excellence und lebte diese Rolle auch: „Fast fünfzig Jahre war mein Leben dem Alkohol, dem Spiel, den Frauen und dem Vergnügen verschrieben“, sagt Heiner Lauterbach über sich selbst. Gerade feierte der Schauspieler seinen 60. Geburtstag und beschreibt in seiner zweiten Autobiografie „Man lebt nur zweimal“ seine Wandlung vom Frauenheld zum treu sorgenden Familienvater. Birgit Schrowange Als junge Fernseh-Ansagerin hat sie selbst Sexismus erlebt.
    „Das Fernsehen war damals eine reine Männerwelt und man hatte als Frau keine Chance“, erinnert sich die heutige RTL-Moderatorin („Extra“). Sexismus sei bis heute eine Macht-Frage im Verhältnis der Geschlechter: „Wenn Männer Macht über Frauen haben, nutzen sie das auch in diesem Bereich aus“, sagt Birgit Schrowange Jan Fleischhauer Der „Spiegel“-Journalist bewertet die „Aufschrei“-Debatte um den Sexismus als Stürmchen und nicht als Sturm. „Die Einträge im Internet sind eine eigenartige Verzerrung der Wirklichkeit – da war auch unglaublich viel Quatsch dabei“, so Fleischhauer.
    Die meisten Menschen seien in der Lage, zwischen einem Pfiff an der Bushaltestelle und einem schweren Übergriff zu unterscheiden. Anna-Katharina Meßmer „Die Zeit des Lächeln
    und Runterschluckens ist vorbei!“, sagt die „Aufschrei“-Aktivistin. In einem offenen Brief kritisierte die Soziologin Bundespräsident Gauck, der in der Sexismus-Debatte vor einem „Tugendfuror“ gewarnt hatte. Anna-Katharina Meßmer zieht aus der Debatte eine positive Bilanz: „Das Thema ist enttabuisiert, Frauen trauen sich nun endlich über ihre Erlebnisse zu sprechen, und Männer fragen sich: Bin ich eigentlich ein Sexist?“ Birgit Kelle Die Sexismus-Debatte habe Männer verkrampft und in Sippenhaft genommen, meint die freie Autorin und vierfache Mutter.
    Ganz normales Balzverhalten zwischen Mann und Frau dürfe nicht skandalisiert werden. Und eine unerwünschte Anmache ist in den Augen von Birgit Kelle noch keine sexuelle Belästigung. „Frauen sollten aufhören in der Opferrolle zu verharren“, fordert die Vorsitzende des Vereins „Frau 2000plus“, der für einen „neuen Feminismus abseits von Gender Mainstreaming und Quoten“ eintritt.
    Klara Martens Mit ihrem nackten Protest gegen den russischen Staatschef Wladimir Putin auf der Hannover-Messe beherrschen die „Femen“ in diesen Tagen die Schlagzeilen. Die Berliner Studentin war nicht nur bei dieser Aktion dabei, sondern demonstrierte auch schon auf St. Pauli in der Herbertstraße und vor einem Kölner Bordell für die Rechte der Frauen.
    Anna K. Seit zehn Jahren arbeitet sie in der Hotelbranche und erlebt alltäglichen Sexismus. „Im Hotel zeigt sich die hässliche Fratze der Männlichkeit“, sagt Anna K. Weibliche Hotelangestellte seien „die Projektionsfläche für Fantasien aller Art: Frauen, die immer zu Diensten sind, ohne jeden Widerspruch. Je jünger die Frau und je niedriger der Status, desto derber die Anmache“. So sei es eine Normalität, dass Männer Zimmermädchen nackt begrüßten. „Menschen bei Maischberger“ ist eine Gemeinschaftsproduktion der ARD, hergestellt vom WDR in Zusammenarbeit mit der Vincent TV GmbH (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 16.04.2013Das Erste

Cast & Crew

Sendetermine

Sa 20.04.2013
23:30–00:45
23:30–
Do 18.04.2013
02:40–03:55
02:40–
Mi 17.04.2013
02:30–03:45
02:30–
Di 16.04.2013
22:45–00:00
22:45–
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