Folge 381

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    Kaum ein anderes politisches Projekt hat Deutschland so gespalten: Zum zehnten Jahrestag der Agenda 2010 lädt Sandra Maischberger Hartz IV-Empfänger ein, die in den vergangenen Jahren bei ihr zu Gast waren. Hat das Hartz IV-Versprechen „Fordern und Fördern“ ihnen geholfen? Haben sie wieder Arbeit gefunden? Fühlen sie sich heute noch zeitweise vom Jobcenter unter Druck gesetzt? Familie Mandy und Andreas Weigl Die neunköpfige Familie war 2009 zu Gast in „Menschen bei Maischberger“ – mit fast allen Kindern. Damals waren Mandy und Andreas Weigl langzeitarbeitslos, lebten nur von Hartz IV. Mittlerweile arbeiten beide wieder in Teilzeitbeschäftigung – sie in der Altenpflege, er bei einem Schulfahrdienst. Ihr ältester Sohn Johnny macht eine Ausbildung.
    „Wir brauchen zwar immer noch Hilfe vom Amt, aber es ist toll, endlich eigenes Geld zu verdienen“, sagen die Eltern. Heinrich Alt Deutschlands ranghöchster Hartz IV-Verantwortlicher traf 2009 Familie Weigl in „Menschen bei Maischberger“ und versprach damals, sich persönlich um den Fall zu kümmern. Konnte er den Weigls helfen? Wie fällt sein Resümee aus? Welche Perspektiven sieht er für die Familie? Das Bild des faulen Hartz-IV-Empfängers, das sich in den deutschen Köpfen festgesetzt hat, beruhe meist auf Irrtümern, so Heinrich Alt. Silvia Schwab 2010: Die allein erziehende Mutter von vier Töchtern und Hartz-IV-Empfängerin bringt schon ein kaputtes Paar Schuhe in finanzielle Nöte. Am Monatsende wird das Geld knapp, dann muss die Familie zur Tafel, wo gespendete Lebensmittel an Bedürftige abgegeben werden.
    Das berichtete die gelernte Bürokauffrau damals in „Menschen bei Maischberger“. Heute hat sich Silvia
    Schwab mit Wellness-Massagen selbstständig gemacht, bekommt zusätzlich noch als Aufstockerin Hartz IV. Christo Großmann Mit der T-Shirt-Parole „Arbeit ist Scheiße“ provozierte der gelernte Maschinenschlosser und Hartz-IV-Empfänger 2008 die anderen „Menschen bei Maischberger“-Gäste. Gearbeitet hatte der heute 45-jährige Berliner bis dahin selten oder nie. Stattdessen forderte Christo Großmann das Grundrecht auf Nicht-Arbeit. Heute ist er selbständig als Bühnentechniker. Seit 2011 bezieht er keine Sozialleistungen mehr. Dem Jobcenter wirft er vor, ihm keinen passenden Arbeitsplatz vermittelt zu haben.
    Oswald Metzger Der frühere finanzpolitische Sprecher der Grünen plädiert seit jeher für mehr Eigenverantwortung und den Abbau eines überbordenden Sozialstaats. An seinen Positionen hält er heute als stellvertretender Bundesvorsitzender der CDU-Mittelstands- und Wirtschaftvereinigung fest: „Die Agenda 2010 ist viel erfolgreicher gewesen, als viele damals erwartet haben“, sagt Oswald Metzger. Das Prinzip „Fördern und Fordern“ sei weiterhin richtig. „Es ist für Langzeitarbeitslose nicht entwürdigend, auch Jobs anzunehmen, die unterhalb ihrer Qualifikation liegen“, meint der CDU-Politiker. Dietmar Bartsch Für den Fraktions-Vize der Linken ist das Kernergebnis der Hartz-Reformen die Spaltung der Gesellschaft: „Hartz IV hat den Druck auf die Löhne erhöht. Die Bedrohung für die Menschen ist gewaltig geworden“, sagt Dietmar Bartsch.
    Das deutsche Jobwunder sei eine Illusion, „aufgeblasen durch Niedriglöhne, Leiharbeit und Aufstocker“. Der Politiker beklagt die Explosion von Unternehmensgewinnen durch Lohnzurückhaltung einerseits und das „Nackig machen“ von Hartz IV-Empfängern in den Jobcentern andererseits. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 19.03.2013Das Erste

Cast & Crew

Sendetermine

Do 28.03.2013
02:40–03:55
02:40–

evtl. ältere Sendetermine sind noch nicht erfasst

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