Folge 375

  • Entmündigt – Wenn Betreuung zum Albtraum wird

    Folge 375
    Monika Peil Die Mutter dreier Kinder betreute ihren pflegebedürftigen Mann, nachdem er 2007 einen Schlaganfall erlitten hatte. Doch plötzlich wurde – gegen ihren erbitterten Widerstand – vom Gericht eine Berufsbetreuerin eingesetzt. Diese bekam Zugriff auf das gemeinsame Konto der Eheleute und steckte Wilfried Peil in ein teures Heim. Monika Peil kämpfte zwei Jahre, bis sie einen Betreuungswechsel durchsetzte. Evelyn Angerer Ihr 86-jähriger Vater ist offenbar das Opfer von Deutschlands spektakulärstem Betreuungsmissbrauchsfall. Der bayerische Millionär Georg Luxi wurde von seiner Lebensgefährtin und ihrem Sohn heimlich unter Betreuung gestellt. Sie ließen sich seinen gesamten Besitz übertragen. Als Evelyn Angerer und ihre Schwester davon erfuhren, gingen sie juristisch gegen die Entmündigung ihres Vaters vor.
    Kurze Zeit später verschwanden der demenzkranke Vater und seine Lebensgefährtin spurlos von der Bildfläche. Die Polizei fahndet nach den Vermissten, auch mit Hilfe der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“. Hiltrud Boldt-Schiffer Ihre Mutter geriet in die Betreuungsfalle. „Es war wie ein böser Traum:
    Grundstücke wurden verkauft und meine Mutter wurde gegen den Willen der Familie ins Heim eingewiesen“, kritisiert die 67-jährige Bonnerin die Betreuungspraxis für viele der 1,3 Millionen Betroffenen in Deutschland. „Jeder kann Betreuer werden. Es wird überhaupt nicht kontrolliert, wer das Schicksal eines Menschen übernimmt – und das in unserem Rechtsstaat.“ Prof. Dr. Volker Thieler Der Münchner Rechtsanwalt fordert eine grundlegende Reform des Betreuungsrechts.
    „Das geltende Gesetz vernichtet die Menschenrechte, statt sie zu schützen“, klagt Deutschlands führender Rechtsexperte auf diesem Gebiet. „Es ist eine Entmündigung, auch wenn es offiziell nicht mehr so heißt. Letztlich verliert der Betreute alle Menschenrechte an Personen, die ihre Position häufig zum eigenen finanziellen Vorteil ausnutzen“, ist Thieler überzeugt. Klaus Förter-Vondey Der Hamburger Betreuer nennt das 1992 eingeführte Betreuungsgesetz eine Jahrhundertreform. Mehr „Selbstbestimmung statt Vormundschaft und Entmündigung“ sei damit erreicht worden, sagt Klaus Förter-Vondey, in dessen Verband ca. 6.000 Berufsbetreuer organisiert sind. Er selbst betreut etwa 50 Menschen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 05.02.2013Das Erste

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Sa 09.02.2013
23:25–00:40
23:25–
Do 07.02.2013
02:40–03:55
02:40–
Mi 06.02.2013
02:20–03:35
02:20–
Di 05.02.2013
22:45–00:00
22:45–
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