bisher 13 Folgen, Folge 1–13

  • Folge 1
    Aus Angst vor Repressalien aller Art müssen sich nicht standes- bzw. kastengemäße Liebespaare in billigen Absteigen treffen. – Bild: ZDF und Glenn Lyvonnet
    Aus Angst vor Repressalien aller Art müssen sich nicht standes- bzw. kastengemäße Liebespaare in billigen Absteigen treffen.
    In Indien entstand vor fast 2000 Jahren das Kamasutra, und Bollywood-Liebesfilme haben weltweit Fans. Wer aber glaubt, Liebe und Sex gehörten in Indien zum öffentlichen Leben, irrt.
    Ein Kuss in der Öffentlichkeit oder das Reden über Sex wird in Indien vielmehr als obszön empfunden. Neun von zehn Ehen werden arrangiert und hängen besonders von der Kastenzugehörigkeit ab, obwohl das Kastenwesen offiziell vor 70 Jahren abgeschafft wurde.
    Häufig treffen sich die Brautleute bei der Trauung erst zum dritten oder vierten Mal und sind in der Hochzeitsnacht zum ersten Mal allein. Doch zumindest in den boomenden Großstädten, in denen auch Frauen lukrative Arbeitsplätze erobern, gibt es bei jungen Leuten zarte Ansätze, an diesen Traditionen zu rütteln. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereFr 17.08.2018ZDFinfo
  • Folge 2
    Die 27-jährige Samar aus Monastir ist überzeugter Single und wird deswegen angefeindet.
    In Nordafrika sind Paarbeziehungen ohne Trauschein verboten. Öffentlich gezeigte Zuneigung oder gar homosexuelle Beziehungen sind tabu und werden mit Freiheitsentzug bestraft.
    Frauen müssen jungfräulich in die Ehe gehen. Uneheliche Kinder, selbst als Folge von Vergewaltigung, sowie Schwangerschaftsverhütung gelten als Schande und führen häufig dazu, dass Frauen von ihren Familien verstoßen werden.
    Doch langsam brechen die harten Strukturen auf. In Tunesien reicht schon ein Kuss in der Öffentlichkeit für eine sechsmonatige Haftstrafe. Ausgelebte Homosexualität wird dort sogar mit drei Jahren Haft bestraft.
    Unter dem Konflikt zwischen Tradition und Moderne leiden im Maghreb vor allem Frauen, Kinder und Homosexuelle. Ungewollt schwangere, ledige Frauen sind häufig gezwungen, ihre Kinder auszusetzen. Die chirurgische Rekonstruktion von Jungfernhäutchen ist zwar nicht verboten, aber geächtet. Dennoch verschulden sich viele zukünftige Bräute für diese Operation, um den Schein der Jungfräulichkeit zu wahren.
    In Marokko wird Abtreibung mit zwei Jahren Gefängnis bestraft. Jedes Jahr kommen rund 50 000 uneheliche Kinder zur Welt. Meist erkennen die Väter ihre Kinder nicht an. Trotzdem gibt es im Maghreb immer mehr außereheliche Beziehungen.
    Der Film porträtiert junge Menschen aus Tunesien und Marokko und zeigt, wie sie mit dem Korsett der Traditionen und Gesetze leben – und wie sie die Verbote häufig auch umgehen. Eine bewegende Dokumentation über uralte Tabus in Sachen Liebe, Sex und Frauenrechte in Nordafrika. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereFr 28.02.2020ZDFinfo
  • Folge 3
    In den USA spielt Religion eine große Rolle, auch wenn es um Liebe und Sex geht. Viele Paare bewahren ihre Jungfräulichkeit bis zur Hochzeitsnacht.
    Von Polyamorie bis zur Keuschheitsbewegung – das Liebesleben in den USA durchläuft jedes Extrem. Für die große Liebe greifen amerikanische Singles und Pärchen zu unterschiedlichen Methoden.
    Während Stephanie einen Beziehungscoach engagiert, verlässt sich Ehepaar Brumsfield in der Liebe auf Gott. Adam, Brooke und Eve sind polyamorös und leben in einer Beziehung zu dritt. Die Dokumentation gibt spannende Einblicke in das Liebesleben der US-Amerikaner.
    Die Liebes- und Dating-Kultur in den USA ist geprägt von pompös inszenierten Heiratsanträgen, filmreifen Hochzeiten und strengen Sitten.
    Vor allem in den konservativen Südstaaten entscheiden sich viele Paare dafür, ihre Jungfräulichkeit bis zur Hochzeitsnacht zu bewahren, wie Ehepaar Brumsfield aus Alabama. Nathalie und Matthew sind gläubige Protestanten, die sich in Sachen Liebe und Familienplanung auf Gott verlassen.
    Neben streng konservativen Lebensweisen gibt es auch einen neuen Trend: In den Vereinigten Staaten leben rund zwei Millionen nicht monogame Paare – wie Adam, Brooke und Eve. Sie leben polyamorös und ziehen zu dritt ihre Kinder groß.
    Doch wie leben Singles in den USA, die noch nicht ihren Traumpartner gefunden haben? Viele amerikanische Singles fühlen sich mit der boomenden digitalen Partnervermittlung nicht mehr wohl. Sie suchen neue Wege, so wie der 27-jährige Designer Ash. Er nimmt an einem spirituellen Dating teil, um dort auf seine zukünftige Freundin zu treffen.
    Managerin Stephanie aus dem Silicon Valley hat aus beruflichen Gründen hingegen keine Zeit, sich selbst um ihr Liebesleben zu kümmern. Dafür engagiert sie Taylor Francois Bodine, eine professionelle Heiratsvermittlerin. Dafür ist Stephanie bereit, 30 000 Dollar zu investieren. Wie gespalten ist das Land der Hollywood-Romanzen, wenn es um Liebe und Sex geht? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereFr 03.07.2020ZDFinfo
  • Folge 4
    Immer mehr Japaner jeden Alters legen sich Gummipuppen zu, um nicht allein zu sein.
    In Japan herrscht Liebesflaute – statt zu flirten, wird in Mietfreunde und Gummipuppen investiert. Liebe wird immer häufiger zum Konsumgut, und echte Beziehungen bleiben auf der Strecke.
    Naoko wird allein heiraten. Sogenannte Solo-Hochzeiten sind in Japan gerade in Mode. Auch Inoué und seine Freunde haben keinen Erfolg bei der Partnersuche – sie finden Manga-Heldinnen attraktiver als reale Frauen. Was bedeutet der Trend für die japanische Gesellschaft?
    Japaner sind sehr fleißig, sehr ehrgeizig – und haben sehr wenig Sex. Diese Klischees scheinen sich seit einigen Jahren zu bewahrheiten.
    Die 29-jährige Naoko hat schon immer von einer Märchenhochzeit geträumt. Die junge Frau hat sich für eine westliche Trauung entschieden – im weißen Kleid statt im Kimono. Eines fehlt der jungen Frau zu einer klassischen Hochzeit: ein Mann fürs Leben. Auf eine Hochzeit möchte sie aber nicht verzichten. Viele junge Japanerinnen und Japaner verzweifeln bei der Suche nach einem passenden Ehepartner. Solo-Hochzeiten liegen in Japan deshalb im Trend.
    Eigenen Angaben zufolge hat die Hälfte der Bevölkerung nicht regelmäßig Sex. Die Folge: Die Männer und Frauen Japans entfernen sich immer mehr voneinander. Viele wissen nicht, wie man flirtet oder jemanden verführt. Unternehmer sehen ihre Chance: Die Nachfrage nach Sexspielzeug, Flirt-Coaching und professionellen Diensten boomt.
    Taro ist einer dieser Unternehmer. Seine Agentur bietet sogenannte Mietfreunde an, die mit Kundinnen Zeit verbringen und ihnen dabei helfen, ihre Schüchternheit gegenüber Männern zu überwinden. Das Konzept ist für ihn ein voller Erfolg.
    Die Dokumentation zeigt das Liebesleben im Land der aufgehenden Sonne – von Solo-Hochzeiten, Mietfreunden, Gummipuppen und „Konkatsu“: der Jagd nach einem Ehepartner. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 23.08.2020ZDFinfo
  • Folge 5
    In Russland werden LGBTQIA-Menschen oder Paare, die nicht in das traditionelle Familienmodell passen, gesellschaftlich stigmatisiert.
    In Russland sind Liebe, Sex und Familie nicht nur Privat-, sondern auch Staatssache: Das stellt für Frauen, die jüngere Generation und LGBTQIA-Menschen eine große Herausforderung dar.
    Putin höchstpersönlich wirbt für Patriarchat und kinderreiche Familien. Durch Familienpropaganda will der Staat die archaischen Geschlechterrollen festigen und der schrumpfenden Einwohnerzahl des Landes entgegenwirken. Doch die Mehrheit der russischen Ehen scheitert.
    Die häufigsten Scheidungsgründe für russische Ehepaare sind die Alkoholsucht des Ehemannes, häusliche Gewalt oder Untreue.
    Alleinerziehende Mütter, die entweder sitzen gelassen oder Opfer von Misshandlung wurden, bekommen vom russischen Staat kaum Unterstützung, Schutz oder Anerkennung. LGBTQIA-Menschen oder Paare, die nicht in das traditionelle Familienmodell passen, werden gesellschaftlich stigmatisiert.
    Doch es gibt auch einen kleinen Hoffnungsschimmer: Eine junge Minderheit in Moskau organisiert eine sexuelle Revolution, die die starren Dogmen der christlich-orthodoxen Kirche und des russischen Staates aufbrechen soll. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDo 20.05.2021ZDFinfo
  • Folge 6
    Lemarc Thomas hilft in Stockholm als Single-Coach seiner überwiegend wohlhabenden Kundschaft in Sachen Dating.
    Nordeuropa gilt als Vorbild in Sachen Emanzipation. Die selbstbewussten Frauen haben keine Angst, ihre Wünsche zu äußern. Viele Männer sind überfordert, selbst flirten fällt ihnen oft schwer.
    Typisch weiblich, typisch männlich – Geschlechterrollen rücken bei frühkindlicher Erziehung in den Hintergrund. In den nordischen Ländern wird Gleichberechtigung von Kindesbeinen an vermittelt und gelebt. Doch ist das auch ein Garant für harmonische Beziehungen?
    Die nordischen Länder wie Schweden, Finnland und Island haben den Ruf, liberal und sexuell aufgeschlossen zu sein. Sie gelten weltweit führend, wenn es um die Gleichstellung der Geschlechter geht. Schon früh lernen Kinder dort, Geschlechterstereotypen zu hinterfragen. Das Hjalli-Modell ist in vielen Kindergärten und Schulen Islands die bevorzugte pädagogische Methode bei der frühkindlichen Erziehung. Laut einer Studie der Universität Reykjavík fördere das Modell den respektvollen Umgang unter den Geschlechtern.
    Auch das Thema Sex soll für Jugendliche kein Tabu sein. In einer Kirche am Stadtrand Reykjavíks bietet Pfarrerin Jóna Björg Árnadóttir Sexualkundeunterricht an und ermutigt Jugendliche, offen über ihre Bedürfnisse zu sprechen.
    Aber diese Fortschrittlichkeit hat auch Schattenseiten. Wenn es um Verabredungen geht, machen skandinavische Frauen fast immer den ersten Schritt. Oft empfinden sie Männer als schüchtern, sogar verklemmt. Der Wikinger-Mann befindet sich heute in einer Männlichkeitskrise.
    Lemarc Thomas arbeitet als Single-Coach in der schwedischen Hauptstadt Stockholm. Seine Kundschaft ist überwiegend wohlhabend. Marianthi und Philip zählen auch dazu. Beide sind langjährige Singles auf der Suche nach dem passenden Partner. Vom Dating-Experten erhoffen sie sich das Glück in der Liebe.
    Und doch gibt es noch alte Traditionen, die heute nicht mehr so recht ins Bild passen. In Finnland beispielsweise findet jedes Jahr die WM im Frauentragen statt, auf Finnisch „Eukonkanto“. Ein internationales Event, bei dem Männer ihre Frauen tragen und um die Wette rennen.
    Als Symbol der freien und selbstbestimmten Liebe hat Skandinavien auch mit einem ernsten Problem zu kämpfen: sexuelle Gewalt, die seit Jahren stetig zunimmt. Die nordischen Länder weisen europaweit eine der höchsten Prozentsätze bei Missbrauchsfällen auf. Doch wie kann das sein?
    Ein spannender Einblick in das Liebesleben der Menschen in Schweden, Island und Finnland. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereFr 13.05.2022ZDFinfo
  • Folge 7
    Statt eines Strafprozesses wird ein mutmaßlicher Vergewaltiger in der Elfenbeinküste vor dem Dorfgericht angeklagt.
    Wenn es um das Verhältnis der Geschlechter geht, herrscht in vielen Gesellschaften Afrikas ein schrilles Nebeneinander von Tradition und Moderne.
    Während in den Städten der Elfenbeinküste eine erste Generation junger Frauen ihre sexuelle Freiheit fordert, leben Mädchen in der ärmeren Demokratischen Republik Kongo mit der Gefahr von Beschneidungen und Kinderehen.
    Zwischen der pulsierenden Wirtschaftsmetropole Abidjan und den abgelegenen Dörfern Zentralafrikas tut sich eine Welt voller Gegensätze auf: Madoca aus der ivorischen Mittelschicht stellt gängige Rollenklischees komplett auf den Kopf. Sie sucht nicht nur nach sexueller Freiheit, sondern nach einem Zusammenleben auf Augenhöhe zwischen den Geschlechtern.
    Auf dem Land heiratet Bauer Alexis seine dritte und vierte Frau, darunter seine eigene Mutter. In der Demokratischen Republik Kongo müssen Mädchen noch immer Genitalverstümmelungen, sexuelle Übergriffe oder der Sklaverei ähnliche Kinderehen mit deutlich älteren Männern erleiden.
    Traditionelle Wertevorstellungen, Armut und Bürgerkrieg stürzen vor allem Frauen und Mädchen in ein unfreies Leben aus sexueller Repression und brutaler Unterdrückung. Doch inzwischen wächst auch abseits der Städte die Bereitschaft, Frauenrechte selbst gegen massive Widerstände und alte Sitten durchzusetzen. Aktivisten und Nichtregierungsorganisationen versuchen, junge Mädchen aus den verbotenen Kinderehen freizukaufen und gleichzeitig Aufklärungsarbeit zum Schutz künftiger Generationen zu leisten. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDo 25.08.2022ZDFinfoDeutsche Online-PremiereDo 18.08.2022ZDFmediathek
  • Folge 8 (45 Min.)
    „Te quiero“ heißt in Spanien „Ich liebe dich“, aber auch „Ich begehre dich“. Ein Indiz dafür, wie nah Liebe und Sex im Land des Don Juan, der Carmen und des Machismo beieinanderliegen? Obwohl die katholische Kirche bis heute einen starken Einfluss ausübt, gilt Spanien als eines der liberalsten Länder Europas. So werden gleichgeschlechtliche Ehen bereits seit 2005 anerkannt, zwölf Jahre eher als zum Beispiel in Deutschland. Juan Benavent lebt mit seinem Ehepartner unweit von Valencia auf einem kleinen Hof mit Pferden und Hühnern. Abends verwandelt er sich in einen feurigen Flamenco-Tänzer und Sänger. Seine Sexualität steht nicht ganz im Einklang mit der andalusischen Flamenco-Tradition, in welcher die Frau eine untergeordnete Rolle spielt und der Mann seine männlichen Werte ihr gegenüber manifestiert.
    Dass der „Machismo“ noch heute ein Problem darstellt, hat Patricia Trujillo in ihren Bühnenstücken verarbeitet. Die Autorin und Schauspielerin engagiert sich für Jugendliche, die sich in „ungesunden“ Beziehungen befinden. In Rollenspielen lernen die Teilnehmer, was eine gewaltlose Beziehung bedeutet und wo Manipulation und Disharmonie beginnen. Negative Einflüsse findet Patricia in Pornofilmen im Internet, die ein verzerrtes Bild von Liebe und Sexualität vermitteln.
    In Barcelona, der Hochburg der Prostitution in Spanien, findet alljährlich die größte Pornofilmmesse Europas statt. David el Moreno, prämierter Pornodarsteller und Produzent, führt durch die Messe und zeigt, wie sich die Pornofilmproduktion seit der Pandemie verändert und die Auswertung zunehmend auf das Internet verlagert hat. Federico Armenteros Avila wollte erst Priester werden, heiratete dann aber und wurde Familienvater, bevor er in den Achtzigerjahren sein „Coming-out“ erlebte. Heute kümmert er sich um queere Personen, die wie er unter der Franco-Diktatur litten, und hat Spaniens erstes LGBTQ-Altersheim gegründet. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 15.11.2022ZDFinfoDeutsche Online-PremiereFr 04.11.2022ZDFmediathek
  • Folge 9
    Bulgarien beherbergt viele ethnische Minderheiten. Allen gemein ist ihre Verbundenheit zu den eigenen Wurzeln, die sich auch in der Bewahrung alter Traditionen rund um die Liebe zeigen. Speziell in ländlichen Regionen hat die Ehe einen hohen Stellenwert, auch bei jungen Leuten, die meist unberührt vor den Altar treten. Anders sieht es in den großen Städten aus, aber auch am berühmten Goldstrand, wo der Sextourismus und die Prostitution blühen. Hier lebt die 19-jährige Mia, transsexuell und Sexarbeiterin.
    Der Sunny Beach ist durch die Touristen besonders in den Sommermonaten lukrativ. Seit sie einmal von einem Mann enttäuscht wurde, gibt es bei ihr nur noch Sex gegen Geld. Ein ganz anderes Leben als an den quirligen Badeorten des Goldstrands findet sich im abgeschiedenen Rhodopen-Gebirge. Im kleinen Dorf Ribnovo leben Pomaken, eine muslimische Minderheit. Wer hier heiratet, so wie Sadak und Atidzhe, erlebt ein mehrtägiges Fest mit genau festgelegten Ritualen. Auch die Roma bilden eine eigene Gemeinschaft innerhalb Bulgariens.
    Sie versuchen, noch auf traditionellen Brautmärkten eine ideale Verbindung herzustellen. Der erst 17-jährige Nasko macht sich mit seinem Vater Georgi auf den Weg nach Vrubnitca zum sogenannten Djumbusch. Wird er dort die Frau fürs Leben finden? Bulgariens berühmtester Roma ist der auch international bekannte Sänger „Azis“. Mit einer Mischung aus Pop und Folklore begeistert er Millionen Fans. Azis ist offen schwul, spielt mit Geschlechtern und Rollenbildern. Damit eckt er an, provoziert die konservativ-bulgarische Gesellschaft.
    Azis schafft so aber auch mehr Akzeptanz für die Liebe jenseits althergebrachter Normen. Die kommt auch Ilian zugute, der nach einer schwierigen Schulzeit in der Provinz seine Homosexualität in der Hauptstadt nun freier ausleben kann. Jetzt bereitet er sich auf einen Drag Race vor, die beste Performance und das schrillste Outfit einer Dragqueen werden prämiert. Doch die Konkurrenz für Ilian ist hart. Kann er mit seiner Figur „African Benediction“ gewinnen? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 15.11.2022ZDFinfoDeutsche Online-PremiereFr 04.11.2022ZDFmediathek
  • Folge 10 (45 Min.)
    Zwischen der Gay Pride, die schrill mit viel nackter Haut stolz die sexuelle Freiheit feiert, und der Frau, die aus religiösen Gründen Perücke trägt, liegt in Israel oft nur ein Straßenzug. Im Land der Vielschichtigkeit mit seinen zahlreichen Religionen und Ethnien sind Themen wie Liebe und Sex komplex: Wer wen, wann und wie küsst, liebt oder heiratet, ist nicht nur Privatsache, und die Antworten darauf, was richtig oder falsch ist, sind mannigfaltig. Da ist einmal Yoilisch Krauss, der seine Frau vor der Hochzeit nur einmal für eine Viertelstunde gesehen hat.
    Heute hat der Ultraorthodoxe mit ihr 18 Kinder und lebt im religiösesten Viertel Jerusalems, wo Frauen in knöchellangen Röcken und Männer mit Hut und Schläfenlocken das Bild prägen. Doch nur eine Autostunde entfernt tanzen Frauen und Männer halbnackt in Tel Aviv bei der Gay Pride auf der Straße. Einer davon ist Tomo. Aufgewachsen ist er in einer streng-religiösen Familie, die seine Homosexualität nicht akzeptieren konnte. Die Freiheit, seine Liebe jetzt offen leben zu können, wiegt den Schmerz über den Bruch mit seinen Angehörigen auf.
    Auch für muslimische Israelis bietet das Sex- und Liebesleben so manche Herausforderung. Bian setzt sich für sexuelle Aufklärung und das Recht auf Abtreibung ein. Themen, die sie der muslimisch-konservativen Gesellschaft nur schwer vermitteln kann. Rubi und Maya versuchen es mit und ohne Gott: Sie feiern und tanzen auf dem Midburn-Festival in der israelischen Wüste zu elektronischer Musik, bevor sie bei ihrer Hochzeit versuchen, einen Spagat zwischen dem säkularen und dem religiösen Teil der Familie zu schlagen. Ob das gelingt? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 15.11.2022ZDFinfoDeutsche Online-PremiereFr 04.11.2022ZDFmediathek
  • Folge 11 (45 Min.)
    Die große Kluft zwischen Stadt- und Landbevölkerung in Polen spiegelt sich nicht nur in den Wahlergebnissen wider, sondern auch in den Einstellungen zu Liebe, Sex und Partnerschaft. Das strikte Verbot von Abtreibung, weit verbreitete Homophobie und die Verklärung der Jungfräulichkeit finden sich in Polen ebenso wie NGOs, die für mehr Liberalität kämpfen oder die jährliche Gay Pride in Warschau mit Zehntausenden Teilnehmern organisieren. Zu ihnen zählt auch Lukasz, der sich Luke nennt. 2018 wurde er zu Mr. Gay Poland gekürt. Bei einem Nacktfotoshooting für ein Magazin lässt er sich mit einer Bodypaint-Regenbogenflagge ablichten.
    Außerdem renoviert er mit seinem Mann Kendrik ihre gemeinsame Wohnung in Krakau. Wie lebt es sich offen schwul in einem Land, in dem sich viele Regionen im Süden zu sogenannten LGBTQ-freien Zonen erklären? Der Norden des Landes ist liberaler, obwohl auch hier die katholische Kirche einen großen Einfluss auf das Alltagsleben ausübt. Hier lebt Emilia mit ihrem Mann Slawek und den vier Kindern. Sie gingen jungfräulich in die Ehe, haben eine sehr konservative Sicht auf Abtreibung, Sex und Familienleben.
    Am Fest des Corpus Christi flicht Emilia Kränze, Slawek beteiligt sich am Festumzug, und die Kinder sind als Messdiener dabei. Manchmal geht die Liebe zu Gott noch ein Stück weiter. Katarzina ist Mitte 20 und sitzt im Rollstuhl. Die zarte Person heiratet in einer seltenen Zeremonie Jesus. Damit ist sie eine von 4000 geweihten Jungfrauen weltweit. Ihr Pater erläutert den Stellenwert der Jungfräulichkeit für den Glauben. Es ist selten, dass in der katholischen Kirche offen über Sex gesprochen wird.
    Eine Ausnahme bildet Pater Piotr Slizewski. Er dreht Filme über Fremdgehen und Masturbation und wie der Mensch sich aus den Fesseln der sexuellen Sucht lösen kann, um in Einigkeit mit der Bibel Sex zu haben. Apropos Fesseln: Die japanische Fesselkunst Shibari hat eine kleine, aber sehr aktive Szene in Polen. Ganraptur und seine Freundin Slaneesh – unter diesen Namen kennt man sie in der Szene – geben landesweit Shibari-Workshops. Ein Seminar in Warschau vermittelt Einblick in die Fesselkunst. Was fasziniert die Teilnehmenden an Shibari, und was macht sie dabei an? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 15.11.2022ZDFinfoDeutsche Online-PremiereFr 04.11.2022ZDFmediathek
  • Folge 12 (45 Min.)
    Der Balkon von Romeo und Julia in Verona ist eine Touristenattraktion.
    Italien steht für Romantik und ewige Liebe. Doch es kriselt: Finanzielle Sorgen machen viele junge Erwachsene zu Nesthockern, ein partnerschaftliches Zusammenleben rückt in weite Ferne. Die wirtschaftliche Spaltung des Landes in Nord und Süd prägt die Lebensentscheidungen junger Italienerinnen und Italiener. Paare binden sich später, die Geburtenrate sinkt auf ein Rekordtief. Eine Gesellschaft im Krisenmodus. Gibt es noch Hoffnung für die Liebe? Ob im wirtschaftlich reicheren Norden Italiens oder im tief religiösen Süden des Landes, die Situation scheint dieselbe zu sein: Paare, die sich finden, werden immer älter.
    Die Zahl der Eheschließungen nimmt ab, auch kirchliche Trauungen gehen signifikant zurück. Obwohl italienische Männer von ihren Verführungskünsten überzeugt sind, finden vor allem Frauen im Norden schwer einen adäquaten Partner. Sie sind besser ausgebildet und finanziell unabhängig, wollen nicht das typische Rollenklischee verkörpern. Im ärmeren Süden bestimmt zum Großteil das streng katholische Familienbild die Lebenswirklichkeit.
    Viele junge Erwachsene leben noch im Elternhaus. Ohne Heirat offen ihre Beziehungen zu führen, ist für die meisten unmöglich. Oft lassen geringe Einkommen und hohe Arbeitslosigkeit Träume von Ehe und Partnerschaft zerplatzen. Die demografische Entwicklung in Italien ist besorgniserregend. Hinzu kommt der politische Umbruch mit Giorgia Meloni als Regierungschefin. Das Recht auf Abtreibung ist seit 1978 in der Verfassung verankert.
    Religiöse Gruppen laufen Sturm dagegen und fordern, Schwangerschaftsabbrüche zu verbieten. Frauenrechtlerinnen befürchten einen gesellschaftlichen Rückschritt und organisieren ihren öffentlichen Widerstand. Italien scheint in vielerlei Hinsicht tief gespalten. Das religiös geprägte Familienmodell im Süden, die offenere Gesellschaft im Norden – eine unüberwindbare Ambivalenz? Wie wollen wir lieben? Die Sehnsucht nach Glück ist universell, aber die Wege dorthin sind schmerzhaft und bewegend, überraschend und skurril. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereFr 24.11.2023ZDFinfoDeutsche Online-PremiereFr 17.11.2023ARD Mediathek
  • Folge 13
    Die mexikanische Gesellschaft ist nach wie vor sehr patriarchalisch und konservativ ausgerichtet.
    Mexiko – ein Land voller Kontraste: Einerseits eines der fortschrittlichsten Länder Lateinamerikas, andererseits ist die Gesellschaft patriarchalisch, konservativ und frauenfeindlich. In Mexiko spielen Traditionen und Katholizismus für den Großteil der Bevölkerung eine wichtige Rolle. Trotz vieler Gemeinsamkeiten gibt es in den 31 Bundesstaaten Mexikos sehr unterschiedliche Ansichten und Freiheiten in Bezug auf Liebe und die Geschlechterrollen. Der Film begleitet ein junges katholisches – und jungfräuliches – Paar aus dem wohlhabenden und konservativen Yucatán vor und während ihrer prunkvollen und traditionellen Hochzeit.
    In Mexiko-Stadt interpretiert man die Regeln des Katholizismus freier – hier besucht ein junges, unverheiratetes Paar regelmäßig eines der verbreiteten „Love Hotels“, da Sex im Elternhaus streng verboten ist. Im Laufe des Films lernen die Zuschauerinnen und Zuschauer auch eine/​einen „Muxe“ kennen, einen Transgender. In der Stadt Juchitán in der südlichen Küstenregion werden Muxes nicht nur akzeptiert, sondern gefeiert und verehrt.
    Der Bundesstaat Oaxaca erkennt Muxes bereits seit Jahrhunderten offiziell als drittes Geschlecht an. Eine Wende nimmt der Film im Bundesstaat Sinaloa. Hier geben Drogenkartelle den Ton an – auch in der Liebe. So paradox es klingen mag: Der Märchenprinz ist hier ein Drogenboss. Frauen geben alles dafür, um von einem „Narcos“ auserwählt zu werden. Der Film begleitet eine sogenannte Buchona bei ihrer 20. Schönheitsoperation.
    Seit acht Jahren ist sie mit einem angesehenen Drogenhändler zusammen und muss dafür extremen Schönheitsidealen entsprechen. Die Frau als Lustobjekt des Mannes – dieses Bild wird auch durch das mexikanische Fernsehen verbreitet. Nicht nur die in Mexiko sehr beliebten Telenovelas verharmlosen Gewalt an Frauen. Bereits in Zeichentricksendungen für Kinder ist die Darstellung der ungleichen Rollenverteilung der Geschlechter üblich. Traditionelle Rollenbilder, der Einfluss der Drogenkartelle und die Verharmlosung und Verherrlichung von Gewalt gegenüber Frauen – das alles trägt dazu bei, dass Mexiko trauriger Vorreiter bei Femiziden ist.
    Etwa elf Frauen werden in Mexiko täglich ermordet, knapp 1000 pro Jahr werden von Menschenrechtsorganisationen als Femizide eingestuft. Die Dunkelziffer ist vermutlich viel höher. Häufig werden Femizide von der mexikanischen Justiz als Suizid abgetan, die Täter nicht zur Verantwortung gezogen. Ein Land zwischen Tradition, Fortschritt, Drogenhandel und Gewalt – so kontrastreich ist Mexiko auch in Bezug auf die Liebe. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 15.05.2024ZDFinfo

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