2017, Folge 99–110

Folge 1-62 als "Abenteuer Forschung", konkrete Infos nicht bekannt
  • Folge 99 (30 Min.)
    Der in den 1920er Jahren in den USA zur Energiegewinnung erbaute Elwha Damm arbeitete nicht mehr effektiv – und wurde abgerissen. Wie verhält sich ein Fluss ohne Dämme? Wird es nun zu Überschwemmungskatastrophen kommen, oder ist es eine neue Chance für das Zusammenleben von Mensch und Wasser? – Bild: ZDF und John Gussman/​John Gussman
    Der in den 1920er Jahren in den USA zur Energiegewinnung erbaute Elwha Damm arbeitete nicht mehr effektiv – und wurde abgerissen. Wie verhält sich ein Fluss ohne Dämme? Wird es nun zu Überschwemmungskatastrophen kommen, oder ist es eine neue Chance für das Zusammenleben von Mensch und Wasser?
    Sturmfluten, Überschwemmungen, Starkregen. Extremwetterlagen und der steigende Meeresspiegel stellen Küstenmetropolen vor Probleme. Können wir den Wettlauf gegen die Flut noch gewinnen? Nichts scheint ausreichenden Schutz gegen die steigende Kraft des Wassers zu bieten. Ja sogar: Je mehr wir versuchen diese Gewalt zu kontrollieren, desto stärker schlägt sie zurück. Harald Lesch zeigt neue überraschende Wege, um dem Teufelskreis zu entkommen. Unser Zusammenleben mit dem Wasser führt immer häufiger zu Krisen und Katastrophen. Dabei sind wir auf seine ständige Verfügbarkeit angewiesen. Seit Jahrhunderten versucht der Mensch, wo er kann, das Wasser zu kontrollieren und zu nutzen: als Trinkwasser, aber auch zur Bewässerung und Energiegewinnung, für Verkehr und Handel.
    Kein Wunder also, dass alle großen Kulturen am Wasser entstanden und die größten Metropolen der Erde heute an Flüssen oder am Meer liegen. Dafür wurden Küstenlinien verändert, Flussläufe begradigt und in Kanäle geführt, Wasser aufgestaut und umgeleitet. Doch die Gefahren durch Sturmfluten wurden deshalb nicht geringer. Im Gegenteil: Vielerorts sehen sich Experten jetzt mit der paradoxen Situation konfrontiert, dass durch immer größere Baumaßnahmen auch die Gefahr wächst und das Zusammenleben mit dem Element immer weiter aus dem Gleichgewicht gerät.
    So führten bittere Erfahrungen in Hamburg zu großangelegten Schutzmaßnahmen – mit Erfolg. Doch neueste Studien warnen: In wenigen Jahrzehnten brauchen wir höhere und größere Sperrwerke, um Hamburg abzuschotten. Noch riskanter ist die Situation für die Megalopole Shanghai in China, an der Mündung des Yangtse. Jahre nach dem Bau des Drei-Schluchten-Staudamms am Oberlauf werden jetzt die verheerenden Auswirkungen an seinen Ufern und im Mündungsdelta von Shanghai bekannt. Können wir durch Supertechnik den Wettlauf um die Kontrolle über das Waser gewinnen oder drehen wir die Spirale im Kampf mit dem Element immer höher? Wie kann man mit dem Wasser noch (über)leben? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 17.01.2017ZDF
  • Folge 100 (30 Min.)
    Sind wir Opfer einer Verschwörung? Zucker ist überall, auch dort, wo wir ihn nicht vermuten. Und das hat dramatische Folgen. Harald Lesch zeigt die Gefahr, die in der Süße liegt. Wir lieben Zucker, er macht uns glücklich. Doch er wirkt auch wie eine Droge, von der man nur schwer wieder loskommt. Eine fatale Eigenschaft, die seit Jahrzehnten von der Nahrungsmittelindustrie ausgenutzt wird. Gibt es Wege aus diesem Teufelskreis? Der Siegeszug des Zuckers beginnt in den 1950er Jahren. Neue Volkskrankheiten sind auf dem Vormarsch: Herzinfarkt, Diabetes, Übergewicht.
    Wissenschaftler sind den Ursachen auf der Spur und werden fündig. Das Fett wird zum Übeltäter erklärt und soll aus dem Essen weitestgehend verbannt werden. Seitdem überschwemmen Light-Produkte den Markt. Fettreduziert und dafür voll von Zucker, der für den Geschmack sorgen soll. Der Kampf gegen die Volkskrankheiten scheint verloren. Und der süße Stoff lässt uns auch noch im Sinne des Wortes ganz schön alt aussehen. Doch wie kommt es dazu? Welche Wege führen aus der Misere? Miraculin ist keine Zutat im Zaubertrank eines bekannten gallischen Druiden.
    Miraculin ist ein Molekül und kommt in den roten Früchten der sogenannten Wunderbeere vor, einer westafrikanischen Strauchart. Wenn man die Wunderbeere in den Mund nimmt, werden saure Früchte oder nicht gesüßte Lebensmittel plötzlich süß. Hat die Beere das Potenzial, die Gier nach Süßem zu stillen? Schon vor Jahrzehnten haben Großkonzerne genau das verhindert und tun es offenbar bis heute. Könnte die Wunderbeere die Revolution an der Süßfront sein? Prof. Harald Lesch verfolgt die Fährte von Irrtümern und Fehlinformationen, die zu Lasten der Gesundheit gehen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 07.02.2017ZDF
  • Folge 101 (30 Min.)
    Der Blick in eines der größten künstlichen Löcher der Welt: Die Super-Pit-Goldmine im Süden Australiens. 3,5 Kilometer lang, 1,5 Kilometer breit und knapp 400 Meter tief. Doch auch diese gigantische Goldmine droht bald erschöpft zu sein. Wie lange lohnt sich der gewaltige Aufwand der Goldgewinnung noch?
    Gold selten, unzerstörbar, eine sichere Anlage in unsicheren Zeiten. Doch die Vorkommen gehen zur Neige. Harald Lesch zeigt, wie Geologen und Ökonomen sich auf die Krise vorbereiten. Goldgehalt und Ertrag der abgebauten Erze sinken rapide. Dabei werden die Bedingungen des Abbaus immer extremer. Experten warnen: Der „Peak Gold“ steht unmittelbar bevor, die Förderung wird stetig aufwändiger und teurer. Geht uns das Gold aus? Kommt der große Crash? Aktuell wird innerhalb von zwei Jahren weltweit mehr Gold gefördert als über tausend Jahre im Mittelalter.
    Doch selbst gigantische Goldminen – wie etwa der „Super-Pit“ im Süden Australiens – drohen, bald erschöpft zu sein. Weltweit wächst der Druck auf Minenbetreiber, immer extremere Verfahren zu benutzen: In der tiefsten Goldmine der Welt in Südafrika reichen die Schächte schon jetzt bis in fast vier Kilometer Tiefe. Täglich fahren über 4000 Arbeiter ein, um bei brütender Hitze 6400 Tonnen Gestein zu fördern. Und das für eine Tagesausbeute von nur 45 Kilogramm Gold.
    Um den Ertrag zumindest stabil zu halten, soll bald über fünf Kilometer tief gegraben werden: der tiefste Punkt der Erde, den je ein Mensch erreicht hat. Wer heute neue Lagerstätten entdecken will, muss der Frage folgen, wie Goldablagerungen ursprünglich entstanden sind: im All. Längst hat die NASA den Mond als Abbaugebiet ins Visier genommen. Da klingt die Nachricht, dass Forscher in Australien Bakterien entdeckt haben, die Gold ausscheiden, wie die Erfüllung eines alten Alchimistentraums.
    Warum steigt der Goldpreis regelmäßig mit dem Eintreten politischer Krisen? Wie geht ein auf Wachstum und Expansion ausgelegtes System mit der Begrenztheit dieses Rohstoffes um? Was niemand erwartet hat: Die Zeichen mehren sich, dass wir ausgerechnet im digitalen Informationszeitalter immer mehr dem archaischen Zauber des Goldes verfallen. Viele Experten glauben sogar, dass wir kurz vor einem neuen „Goldrausch“ stehen. Harald Lesch auf den Spuren des alten und neuen Mythos Gold. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 07.03.2017ZDF
  • Folge 102 (30 Min.)
    Stauhölle, Klimachaos und Ressourcenschwund: Unsere Mobilität steuert auf ein Katastrophen-Szenario zu. An technischen Lösungen mangelt es nicht aber sind sie auch zukunftstauglich? Harald Lesch taucht ein in die Zukunftsvisionen der Forscher. Können autonome Autos dabei helfen, unsere Mobilität sicherer zu machen oder bergen sie eine neue Gefahr? Der erste schwere Unfall eines selbstfahrenden Autos forderte ein Todesopfer. Können autonome Autos ausreichend sicher werden und die Stauhölle beenden? Und welche Macht haben die Maschinen schon über uns? Die meisten Menschen sind geneigt, der Technik zu vertrauen – vor allem, wenn es das Leben bequemer macht, etwa beim Navigieren.
    Am Orientierungssinn lässt sich beobachten, wie die Technik uns beeinflusst. Früher konnte eine Orientierung im Raum Leben oder Tod bedeuten: die Rückkehr zur Gruppe oder der richtige Weg zur Wasserquelle musste gewährleistet sein. Doch heute finden sich viele ohne „Navi“ kaum noch zurecht. Verändert die Technik unsere eigenen, biologischen Fähigkeiten? Wie sind wir überhaupt gerüstet für technische Lösungen, die über das menschliche Vorstellungsvermögen hinausgehen? Eine solche Zukunftsvision ist der Hyperloop: eine Art Hochgeschwindigkeitsschwebebahn, die Menschen und Waren in einer vakuumierten Stahlröhre mit 1200 Kilometern pro Stunde durchs Land schießen soll.
    In Kalifornien testen Forscherteams aus aller Welt ihre Prototypen auf erste Tauglichkeit – und stoßen auf ungeahnte Probleme. Wie wir uns in Zukunft fortbewegen werden, was unsere Autos mit dem größten Vulkanausbruch der Geschichte zu tun haben, und warum wir so manches Verkehrsmittel auf den Prüfstand stellen sollten, erklärt Harald Lesch in seiner neuen Folge von „Leschs Kosmos“. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 04.04.2017ZDF
  • Folge 103 (30 Min.)
    Mücken-Alarm auch in Deutschland nicht die Mücke an sich, sondern ihre mögliche Fracht macht sie zu einer ernsthaften Bedrohung. Wie können wir uns schützen? Die verheerenden Folgen einer Zika-Infektion sind aus den Schlagzeilen. Mücken, die die Krankheitserreger übertragen, schwärmen bald wieder aus. Harald Lesch zeigt den Stand des Kampfs Mensch gegen Mücke. Noch vor zwei Jahren hatten selbst Experten das Zika-Virus für harmlos eingestuft: Hautausschlag, leichtes Fieber, Gelenk- und Muskelschmerzen – so die Symptome.
    Dann häuften sich Geburten von an Mikrozephalie erkrankten Kindern in den Zika-Regionen: Innerhalb kürzester Zeit wurden weit über 1000 Babys mit schweren Schädelmissbildungen geboren. Erst spät erkannte man den Zusammenhang zwischen einer Zika-Infektion während der Schwangerschaft und der Erkrankung der Neugeborenen. Und das Zika-Virus hält uns noch weiter in Atem. An den Folgen gefährlicher Tropenkrankheiten wie Dengue, West-Nilfieber oder Malaria, die ebenfalls durch Blutsauger übertragen werden, sterben jährlich Hunderttausende Menschen.
    Seit der Ausrottung der Malaria in Deutschland Mitte der 1950er Jahre standen Mücken und ihre tödliche Fracht bei uns nicht mehr im Fokus. Nur durch Fernreisen oder den weltweiten Warentransport konnten die Erreger zu uns gelangen. Doch die Gefahr kommt näher. Durch den Klimawandel etablieren sich in Deutschland auch exotische Stechmücken. Beispielsweise wird die Tigermücke, Überträger von über 20 verschiedenen Viren, immer öfter gesichtet. Wissenschaftler sind alarmiert: Öffnen die neuen Invasoren nun die Tür für tropische Krankheiten auch in Deutschland? Oder können heimische Mücken gar zur tödlichen Falle werden, indem sie fremde Viren aufnehmen und verbreiten? Der Kampf gegen die Invasoren geschieht an zwei Fronten: Zum einen gilt es, die Ausbreitung der Überträger zu stoppen, zum anderen suchen Wissenschaftler nach Möglichkeiten, die Virusinfektionen zu bekämpfen.
    Mücke gegen Mensch: Es scheint ein Wettkampf „David gegen Goliath“. Wer kann nach den neuesten Forschungen diesen Kampf gewinnen? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 16.05.2017ZDF
  • Folge 104 (30 Min.)
    Mikrochips im Kopf, Roboterbauteile im Körper, neue Organe per 3D-Drucker und Sex-Roboter als Partner. Welche Chancen und Risiken birgt die rasante Technologieentwicklung? Die Projekte aus aktuellen Forschungsbereichen lesen sich wie ein Science-Fiction-Roman: Die Vermessung des Menschen ist perfekt, alle Daten erfasst und Gedanken entschlüsselt. Wird der Mensch zum gläsernen Bürger? Ist das der Preis für ein längeres Leben? Zukunftsvision: Jeder Tag beginnt mit Sport und einem Gesundheitscheck. Alle Parameter wie Blutwerte, Herz-Kreislauf-Daten, Kalorienzufuhr und -verbrauch werden ganz genau kontrolliert.
    Mit Hilfe der neuen Bildgebungsverfahren kann jede noch so kleine unerwünschte Veränderung im Körper entdeckt und direkt ausgeschaltet werden. Der Mensch optimiert sich durch immer perfektere Technik. Mithilfe von Exoskeletten, äußeren roboterähnlichen Stützkonstruktionen, kann der Mensch der Zukunft 50 Kilometer mit 100 Kilogramm Gepäck laufen, ohne dabei müde zu werden. Die Möglichkeiten einzugreifen, machen auch nicht vor dem Gehirn halt. Werden in Zukunft gesunden Menschen elektronische Chips in den Kopf implantiert, um sie leistungsfähiger zu machen? Harald Lesch zeigt, welche Techniken zur Optimierung des Menschen es schon gibt, welche Entwicklungen sich abzeichnen und was die umfassende Diagnose, das Sammeln von Daten über jedes Individuum, bedeuten.
    Müssen in Zukunft alle ihren Körper optimieren, um wachsenden Ansprüchen gerecht zu werden? Besiegelt die Technik der Zukunft das Ende der menschlichen Individualität? Eine Auseinandersetzung mit Fluch und Segen des technischen Fortschritts. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 27.06.2017ZDF
  • Folge 105 (30 Min.)
    Ewige Jugend, Babys nach Wunsch, perfekte Menschen katapultiert uns die Gentechnik in ein neues schrecklich schönes Zeitalter? Die Forschung rast, und die Zukunft hat längst begonnen. Fortschritte in der Gentechnik bringen uns dem uralten Traum von einem langen, gesunden Leben immer näher. Stehen wir an der Schwelle zur nächsten Entwicklungsstufe des Menschen? Wie könnte der perfekte Mensch aussehen? Harald Lesch wirft einen Blick in unsere Zukunft. Stell Dir vor, Du könntest endlich bisher unheilbare Krankheiten wie Aids heilen. Du hättest die Chance, jedem, der auf ein Spenderorgan wartet, ein neues zu schenken.
    Du könntest werdenden Eltern ein gesundes Kind versprechen, ohne genetische Krankheiten oder Risikofaktoren für Krebs oder Alzheimer. Selbst der größte Traum der Menschheit wäre zum Greifen nahe: ewige Jugend! Was würdest Du tun? Weltweit überschlagen sich die Erfolgsmeldungen der medizinischen Forschung. Doch was steckt dahinter? Bis die Wunderpille gegen das Altern tatsächlich existiert, ist es noch ein weiter Weg. Aber die Wissenschaftler halten ein neues, sehr mächtiges Werkzeug in den Händen.
    Der Schlüssel zur Zukunft heißt: CRISPR/​Cas9. Doch was eine große Chance ist, birgt auch große Risiken – und ein moralisches Dilemma. CRISPR ist eine Genschere, mit der sich jegliche Erbinformation gezielt, präzise und sicher verändern lässt – und zwar in jedem Organismus und in allen Zellen. Noch dazu ist die Methode erstaunlich einfach anwendbar und billig. Damit haben Forscher nun ein Hilfsmittel, das ihnen ganz neue Möglichkeiten eröffnet. Die Möglichkeiten enden nicht beim Heilen von Krankheiten. Mit CRISPR könnte man die DNA von Lebewesen umschreiben und sie damit unwiderruflich verändern.
    Schon sehen einige die Erschaffung des perfekten Menschen als realistische Option. Denn mit CRISPR könnte man auch schon den ungeborenen Menschen verändern und damit Designerbabys schaffen. Doch soll diese Technik tatsächlich zum Einsatz kommen, um in die Evolution des Menschen einzugreifen? Welche Verantwortung haben Wissenschaft, Gesellschaft und Politik bei der Frage, wie wir unsere Zukunft gestalten wollen? Harald Lesch gibt Anstöße zu einer der wichtigsten gesellschaftlichen Diskussionen unserer Zeit. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 04.07.2017ZDF
  • Folge 106 (30 Min.)
    Wir sind online immerzu und jederzeit. Die Datenmassen, die wir dabei preisgeben, können genutzt werden, um uns zu manipulieren und sogar, um unsere politische Meinung zu lenken. Harald Lesch erklärt in dieser Folge von „Leschs Kosmos“, wie mit scheinbar harmlosen Likes und Onlinespielen intimste Details über uns gesammelt werden, wie Filterblasen entstehen und ob wir uns vor der Meinungsmache im Netz schützen können. Menschen unter 30 verbringen täglich mehr als vier Stunden im Internet. Längst nutzen soziale Netzwerke dieses Potenzial, setzen Algorithmen und Bots ein, um unsere Entscheidungen fast unbemerkt zu beeinflussen.
    Harald Lesch taucht ein in dieses Paralleluniversum des Internets. Es ist eine Welt, in der ein Kaufhaus aus frei verfügbaren Daten herauslesen kann, welche seiner Kundinnen schwanger sind – bevor sie es ihren engsten Vertrauten erzählt haben. Die amerikanische Armee beobachtet Computerspieler im Netz und rekrutiert sie als Soldaten. Mit den im Netz vorhandenen Daten können Computerprogramme berechnen, welche Hautfarbe wir haben, ob wir in einer Beziehung leben oder welche politische Einstellung wir haben.
    Eine enorme Fülle an Daten ist verfügbar – doch wir selbst bekommen davon nur einen Bruchteil zu sehen. So entstehen Filterblasen, die anmuten, als seien alle Nutzer, die miteinander vernetzt sind, einer Meinung. Die Flut an Daten hat eine gefährliche weitere Funktion. Denn wer manipulieren kann, welche Daten wir selbst im Internet zu sehen bekommen und welche nicht, wer soziale Netzwerke unterwandern und dort gezielt Informationen unterbringen kann, hat das mächtigste Gut in der Hand, das eine Demokratie besitzt: die Stimme jedes Einzelnen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 01.08.2017ZDF
  • Folge 107 (30 Min.)
    Der Panda muss leben koste es, was es wolle. Um die Ikone des Artenschutzes zu retten, setzen Experten in China sogar auf künstliche Befruchtung. Dient der Aufwand der Natur oder dem Image? Auf welche Tiere sich Artenschutz fokussieren sollte, ist umstritten. Was macht den Wert einer Spezies aus? Pandas, Bienen, Ziegen oder Salamander sind nicht vergleichbar. Welche Natur wollen, welchen müssen wir schützen? Harald Lesch sucht nach der Antwort. Eine Welt ohne Bienen hätte schlimme Folgen. Mehr als ein Drittel der weltweiten Nahrungsmittelproduktion hängt von Bienen ab.
    Doch das Bienensterben greift um sich. Und viele andere Tiere sind in ihrem Bestand bedroht. Der Einfluss des Menschen auf die Natur ist unbestreitbar. Schon immer sind Tierarten im Laufe der Evolution ausgestorben, das ist nichts Ungewöhnliches. Aber die Aussterberate hat sich seit dem Einfluss des Menschen um das Tausendfache erhöht. Diesen Trend zu stoppen, ist gar nicht so einfach. Beispiel Galapagos. Die Inseln im Ostpazifik sind bekannt für ihre einzigartigen Tiere, wie zum Beispiel die Riesenschildkröten. Im 19. Jahrhundert haben Menschen Ziegen mit auf die Inseln genommen, die sich so schnell vermehrten, dass sie für die einheimischen Tiere zur Bedrohung wurden.
    Doch wie soll man 200 000 Ziegen wieder von den Inseln entfernen? Die Lösung der Naturschützer war krass, aber wirkungsvoll: ein Massenmord an den Ziegen. Naturschutz – und der Widerstand dagegen – hat viele Gesichter. Oft geht es dabei auch um wirtschaftliche Interessen. Bestes Beispiel sind die Ölfelder in Alberta. Sie machen Kanada zu einer der führenden Öl-Nationen. Um das Öl zu transportieren, sollte eine Pipeline durch den Lebensraum eines der seltensten Tiere der Welt führen: des Kermodebären.
    Dieser Bär hat ein weißes Fell, er ist aber kein Eisbär, sondern eine besondere Form eines Schwarzbären. Eine Story mit Happy End. Der kanadische Premierminister Justin Trudeau hat den Bau der Pipeline durch den Bärenwald inzwischen abgelehnt. Zu vehement waren die Proteste von Naturschützern. Aber: Wenn nicht hier, wo dann? Welche Lebensräume sind weniger wert? Eine neue Pipeline soll es nämlich dennoch geben. In dieser Folge von „Leschs Kosmos“ geht Harald Lesch Interessenskonflikten zwischen Natur und Mensch auf den Grund. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 19.09.2017ZDF
  • Folge 108 (30 Min.)
    Extreme Kälte soll wahre Wunder bewirken: Leistungsfähigkeit steigern, Gesundheit stärken, schlank machen und unser Leben über Jahrzehnte konservieren. Was ist dran am Mythos Kälte? Sehr niedrige Temperaturen können töten aber auch Leben retten. Neue Forschungen in Medizin und Landwirtschaft bringen Erstaunliches über die Kraft der Kälte ans Licht. Was ist Wissenschaft, was Zukunftsvision was Legende? Der letzte Schrei in der Sportmedizin: Kältekammern. Wenige Minuten bibbern bei minus 110 Grad Celsius soll einen effektiven Trainingsimpuls geben.
    Fit und gesund mit Hochgefühl – durch einen Kältekick. Alles nur Humbug, oder lässt sich die Kraft der Kälte wissenschaftlich nachweisen? Könnte man Spenderorgane einfrieren, wäre es für die Medizin ein Segen – doch noch ist das nicht möglich. Allein das Kühlen von Organen, um die Haltbarkeit zu verlängern, birgt etliche Risiken wie beispielsweise die Schädigung von Zellen durch Kälte. Ein Blick in die Natur könnte das Problem lösen: Eisfische leben in der Antarktis, ihr Blut sollte ihnen in den Adern gefrieren, aber durch einen einfachen Trick können sie unter den extremen Bedingungen existieren.
    Lässt sich damit auch die Haltbarkeit von Spenderorganen verlängern? Hoffnung geben auch sie: Kleinstlebewesen, die selbst extreme Minustemperaturen überleben: Bärtierchen. Sobald sich ihre Lebensbedingungen verbessern, tauen die Bärtierchen auf und erwachen wieder zum Leben. Wissenschaftler versuchen, deren erstaunliche Überlebensstrategie zu nutzen, zum Beispiel für Organtransplantationen – und für den Kryoschlaf von Menschen.
    Die Vision: in diesem tiefgekühlten Zustand jahrzehntelange Weltraumreisen überdauern. Spektakulär ist auch das Versprechen, durch extreme Kälte mühelos Gewicht zu verlieren. Ist das tatsächlich möglich? Die Natur kann sich extremen Temperaturen anpassen. Nicht nur Tiere, auch Pflanzen haben ausgeklügelte Systeme, um mit Kälte leben zu können. Für manche ist sie sogar lebensnotwendig. Harald Lesch folgt den eisigen Spuren und zeigt überraschende Strategien in der Natur, die der Mensch für sich nutzen könnte. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 17.10.2017ZDF
  • Folge 109 (30 Min.)
    In den Städten sind neue Eroberer auf dem Vormarsch: Wolf, Fuchs und Co. Viele Wildtiere zieht es geradezu in die Nähe von Menschen. Was macht manche dabei erfolgreicher, als uns lieb ist? Erstaunliche Fähigkeiten zeichnen die wilden Pioniere aus, einige haben in Megacitys sogar mehr Erfolg als in ihrem natürlichen Lebensraum. Die „Landflucht“ von Tieren erweist sich als Evolutionsmotor. Worauf müssen wir uns einstellen? In Rio de Janeiro hangeln sich Weißbüschelaffen in schwindelnden Höhen über Stromleitungen, weichen auf dicht befahrenen Straßen den Rädern rasender Autos aus und nehmen die Konkurrenz mit anderen, ihnen fremden Arten auf.
    Die Zerstörung ihres angestammten Lebensraums zwingt sie zum Sprung in ein neues Leben. Doch was tragisch beginnt, wird oft zur Chance: Inmitten einer Millionenstadt entwickeln sich manche Populationen sehr erfolgreich – mit dem Potenzial, das Überleben ihrer Art auf lange Sicht zu sichern. Noch vor einigen Jahren hätte ein Fuchs, der sich ohne Angst uns nähert, Alarmsirenen schrillen lassen: Tollwut! Heute gelten Füchse in Deutschland als tollwutfrei – und plötzlich leben sie in direkter Nachbarschaft zu uns – ihrem einstigen größten Feind. Wie kam es zu diesem Wandel? Dass die Amsel ursprünglich ein scheuer Waldvogel war, ist längst in Vergessenheit geraten.
    So erfolgreich leben und vermehren sich die Vögel in unseren Vorgärten. Ein Lehrstück, wie besondere Fähigkeiten zu erstaunlichen Anpassungen und Verhaltensänderungen von Tieren führen. Für Wissenschaftler sind die Pioniere, die Tiere, die den Schritt in die Städte als Erste wagen, spannende Forschungsobjekte. Die neuen Eroberer zeichnen sich durch Neugier und besondere Lernfähigkeit aus. An ihnen lässt sich eine Evolution im Zeitraffer studieren. Professor Harald Lesch verfolgt die Spuren von Tieren mit überraschenden Fähigkeiten in die Megacitys der Welt und zeigt, wie die Städte zum Motor der Evolution werden. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 07.11.2017ZDF
  • Folge 110 (30 Min.)
    Langeweile? Bloß nicht! Fast keine Minute vergeht ohne Ablenkung. Wir sind rund um die Uhr beschäftigt. Das lässt zwar die Zeit vergehen, aber es raubt unsere Kreativität. Denn in der scheinbar vergeudeten Zeit steckt großes Potenzial. Albert Einstein soll die Relativitätstheorie ersonnen haben, als er in seinem Job beim Patentamt chronisch unterfordert war. Noch mehr Erstaunliches über die Langeweile bringt Harald Lesch ans Licht. „Der schlimmste Feind wird nach kürzester Zeit die Langeweile“, sagen Soldaten, die im Vietnamkrieg oder bei den Einsätzen in Afghanistan dabei waren.
    Langeweile kann zur Waffe werden und extrem gefährlich sein. Nicht ohne Grund hat sie in der Kriegstechnik einen festen Platz. Die Zermürbungstaktik und das Vermeiden von offenen Feldschlachten gehört seit den alten Römern zum Arsenal einiger durchaus erfolgreicher Kriegsherren. Dennoch sollten wir die Langeweile umarmen, denn mit ihrer Hilfe können Menschen Höchstleistungen erbringen. In Experimenten gehen Forscher der Natur der Langeweile auf den Grund und entdecken Überraschendes: Wer sich langweilt, ist kreativer! Harald Lesch entlarvt die zwei Gesichter der Langeweile und findet weitere Facetten, die in unserer hektischen Zeit eine unvermutete Kraft entfalten.
    Für die einen sind es langweilige Videos im Netz, auf andere wirken sie entspannend und sollen ein Kribbeln im Kopf auslösen. Es sind die absurdesten Dinge, die vorgeführt werden: Menschen flüstern in Spezialmikrofone, Fingernägel streichen sanft über Bürstennoppen, Hände kneten farbigen Schleim.
    Millionen Menschen entspannen sich beim Schauen und Hören von sogenannten ASMR-Videos auf Smartphones und im Internet. Die körperlich angenehme Reaktion, die sich bis in die Wirbelsäule und andere Gliedmaßen fortsetzen kann, bezeichnen ihre Anhänger als Autonomous Sensory Meridian Response (ASMR). Was lösen diese Videos tatsächlich aus? „Leschs Kosmos“ widmet sich der Ruhe und Langsamkeit. Die unterschätzte Kraft, die sich hier verbirgt, kann unser Leben in vielen Situationen bereichern. Eine Sendung, die eines ganz bestimmt nicht ist: langweilig! (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 05.12.2017ZDF

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