2014, Folge 63–74

Folge 1-62 als "Abenteuer Forschung", konkrete Infos nicht bekannt
  • Folge 63 (30 Min.)
    Kolumbus mal anders Oder: Wie die Entdeckung Amerikas zur Bevölkerungsexplosion in China führte.
    Die Folgen heute sind frappierend. Ist die Kartoffel schuld? Inzwischen sichert sich das bevölkerungsreichste Land der Erde Ackerflächen in aller Welt. Ein Ausverkauf mit enormer Sprengkraft. Ökonomen führen die Entwicklungen auf einen einzigen Mann zurück: auf Christoph Kolumbus. Es ist die erstaunliche Geschichte einer Entdeckung und deren Folgen. Die wissenschaftliche Spurensuche entlarvt, was Kolumbus noch nicht wissen konnte.
    Bomben statt Aufforsten
    Flüsse rot wie Blut strömen auf Madagaskar ins Meer. In China treibt ein Sturm eine riesige Wand aus Sand in Richtung Peking. Beides Anzeichen für ein globales Phänomen: Böden verlieren an Halt. Ackerfläche geht verloren, und Küsten sind dem Meer ausgeliefert. Ein Verlust mit Folgen: Wo Mangrovenwälder an den Küsten verschwinden, können Tropenstürme leicht eine Schneise der Verwüstung bis ins Landesinnere schlagen. Forscher versuchen nun, Mangrovenwälder aufzuforsten mittels „Bomben“ aus Samen und Erde. Über entwaldeten Gebieten von kleinen Flugzeugen abgeworfen, sollen die Keimlinge verloren gegangene Vegetation ersetzen. Was taugt die Methode für die Zukunft?
    Quallenburger statt Fischstäbchen
    Für etwa drei Milliarden Menschen zählt Fisch zu den wichtigsten Eiweißquellen, und seine Bedeutung wächst weiter. Doch viele Wildbestände schrumpfen unaufhaltsam. Die Gewinner der Überfischung sind Quallen: wehrhaft, genügsam und anpassungsfähig. Die Glibbermonster vermehren sich mancherorts so stark, dass man sie – insbesondere in Asien – immer häufiger auf Speisekarten anbietet. Und das, obwohl man sie zuvor aufwändig von ihrem brennenden Gift befreien muss. Die stete Erwärmung der Meere verschafft den Nesseltieren einen zusätzlichen Vorteil. Sind Quallen unsere Nahrung der Zukunft? Ihr Potenzial scheint unendlich, gibt es doch Arten, die praktisch unsterblich sind.
    One-Way-Ticket zum Mars
    Es klingt nach Science-Fiction, soll aber bald schon Realität werden: Ein privates Unternehmen plant, im Jahr 2023 Menschen zum Mars zu bringen. Die Vision: In weniger als zehn Jahren sollen sie den Mars besiedeln und ihn nach ihren Bedürfnissen umgestalten. Schließlich soll die „Vorhut“ den Grundstein legen, um den Planeten für Auswanderer späterer Generationen bewohnbar zu machen. „Terraforming“ heißt das Zauberwort. Wie realistisch ist die Auswanderung zum Mars, welches sind die technischen, welches die menschlichen Herausforderungen? Und: Wo steht die Wissenschaft? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 04.02.2014ZDF
  • Folge 64 (30 Min.)
    Am 11. März vor drei Jahren geschah das Unvorstellbare: Fukushima – das Wort genügt, schon sind die erschreckenden Bilder der Erdbebenkatastrophe und ihrer Folgen uns wieder präsent. Was bedeutet die Katastrophe nicht nur für die Menschen in der Region, sondern in der ganzen Welt – heute und in Zukunft? Strahlung ohne Ende Das Kernkraftwerk von Fukushima ist inzwischen endgültig stillgelegt. Doch die Entsorgungsarbeiten werden voraussichtlich noch über 40 Jahre andauern. Allein der Rückbau wird schätzungsweise mehr als 8,5 Milliarden Euro kosten.
    Wie lange der Rückbau nach einer nuklearen Katastrophe andauern kann, ist von Sellafield in Großbritannien bekannt. 1957 brannte dort in einem der Reaktoren der Reaktorkern. Auch hier kam es zu einer erheblichen Freisetzung radioaktiver Stoffe. Der Reaktor wurde stillgelegt. Doch bis heute sind die „Aufräumarbeiten“ längst nicht abgeschlossen. Zu kompliziert gestaltet sich der Umgang mit dem strahlenden Müll, zudem lassen unerwartete Zwischenfälle die Kosten immer weiter in die Höhe schießen. Und wohin dann mit all dem radioaktiven Abfall? Weder in Japan, Großbritannien noch sonst wo auf der Welt ist die Endlagerfrage auch nur ansatzweise geklärt.
    Wächst uns dieses Problem weltweit langsam über den Kopf? Ohne Netz und doppelten Boden Wie sicher sind Kernkraftwerke, wie sicher kann man sie überhaupt bauen? Welches „Restrisiko“ ist tragbar? Das Kernkraftwerk von Fukushima galt als erdbebensicher. Auch sollten hohe Mauern es vor Tsunamis schützen. Doch mit einem so starkem Erdbeben und einem Tsunami von über zehn Metern hatte keiner gerechnet. Nach der Katastrophe von Fukushima empfahl die Europäische Union, die Kernkraftwerke der Mitgliedsstaaten einem „Stresstest“ zu unterziehen.
    Das Ergebnis war niederschmetternd: Sicherheitsmängel und Defekte waren bei fast allen Kernkraftwerken zu beanstanden. Dabei war der zunehmende Terrorismus als Risikofaktor noch gar nicht einbezogen worden. Szenarien, in denen ein vollbetanktes Passagierflugzeug absichtlich zum Absturz gebracht wird – welches Atomkraftwerk kann einem solchen Angriff standhalten? Strahlende Meere, strahlende Fische Immer neue Horrormeldungen von den Unglücksreaktoren dringen an die Öffentlichkeit.
    Beispielsweise wurde und wird noch immer radioaktives Wasser ins Meer geleitet. Wie verteilt sich die radioaktive Flut in den Weltmeeren? Welche Auswirkungen hat sie auf die Meeresbewohner, was weiß man von den Langzeitfolgen? Eine Lebensform scheint radioaktives Wasser jedenfalls regelrecht zu lieben: Bestimmte Algen wachsen und vermehren sich großartig – sogar in den Abklingbecken der Kernkraftwerke. Wie ist das möglich? Inzwischen werden sie dort zum Problem. Harald Lesch zeigt, was man in der Forschung von einer strahlenden Zukunft weiß. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 11.03.2014ZDF
  • Folge 65 (30 Min.)
    Im Vorfeld der Fußballweltmeisterschaft wirft Harald Lesch einen Blick auf manchmal unterschätzte und dann doch wieder sehr aufmerksam studierte Pflanzen: Gräser. Wie oft ist der „Rasen“ schuld, wenn ein Fußballspiel verloren geht. An die Pflanzen, die für internationale Spiele zugelassen sind, werden höchste Anforderungen gestellt. Was macht den Unterschied aus? Die Physik des Fußballrasens ist eine Wissenschaft für sich. Deshalb sind in jedem Stadion Greenkeeper im Einsatz. Sie testen regelmäßig, ob der Rasen noch den strengen Vorgaben der FIFA entspricht, und jeder Greenkeeper hat seine ganz eigenen geheimen Methoden.
    Das Problem: Rasen ist Natur, und die lässt sich nicht zu hundert Prozent kontrollieren. Macht dagegen Kunstrasen jedes Fußballspiel berechenbar? Eine Wiese ist im Vergleich – biologisch betrachtet – eine ganz eigene komplexe Welt. Und: Gräser sind erstaunlich wehrhaft. Drohen sie etwa durch Überweidung unterzugehen, erzeugen sie Gifte zum Schutz. Dass Gräserpollen für Allergiker lästig sind, ja sogar gefährlich werden können, ist bekannt. Neue Forschungsergebnisse zeigen jedoch, wie und wodurch sich Pollen verändern und dann das Allergiepotential derselben Gräser noch zehnfach höher liegen kann als üblich.
    Was es mit der populären „Gluten-Unverträglichkeit“ auf sich hat, ist auch eine Gräser-Geschichte. Und die hat durch aktuelle Forschungen eine neue Wendung erfahren: Bei der Zucht von Getreidesorten wurden jeweils die Gräser ausgesucht, die am widerstandsfähigsten etwa gegenüber Schädlingen sind. Das bedeutet, dass die weiter gezüchteten Pflanzen über einen besonders hohen Anteil an Abwehrstoffen verfügen. Und diese Abwehrstoffe werden nicht von jedem vertragen. Lange hatten Forscher Gluten als Ursache für Unverträglichkeiten im Verdacht, den Kleber im Getreidekorn.
    Doch jetzt scheint das Gluten eine Rehabilitation zu erfahren, denn nur etwa ein Prozent der Deutschen reagiert darauf sensibel. Mehr Menschen reagieren empfindlich auf die pflanzeneigenen Abwehrstoffe im Getreidekorn. Gräser sind eben wehrhafter, als man gemeinhin denkt. Gräser und Menschen haben eine lange gemeinsame Geschichte. Harald Lesch eröffnet den Zuschauern einen völlig neuen Blick auf die unscheinbaren Pflanzen. Wir haben ein ganz besonderes Verhältnis zu ihnen, und doch sind sie noch immer für eine Überraschung gut. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 22.04.2014ZDF
  • Folge 66 (30 Min.)
    Noch nie wussten wir so viel über gesunde Ernährung. Noch nie konnten wir uns so gut und ausgewogen ernähren wie heute. Und doch: Übergewicht und Diabetes nehmen stetig zu. Die medizinische Forschung schreitet stetig voran. Die großen Seuchen glaubten wir besiegt, Infektionskrankheiten hatten ihren Schrecken verloren. Und nun kehren sie offenbar zurück. Als „Kinderkrankheiten“ verharmlost, werden manche erneut zu einer unterschätzten Gefahr. Haben wir tatsächlich alles im Griff? Löst der Fortschritt die sich abzeichnenden Probleme – oder ist er selbst eines? In den Folgen „Leschs Kosmos“ am 27. Mai und 3. Juni geht Harald Lesch der Frage nach, inwieweit der Mensch sich und die Welt, in der er lebt, eigentlich beherrscht.
    Er verfolgt uns ständig – der Appetit, die Lust auf Essen. In den Zeiten des Überflusses lauern überall süße Versuchungen. Wider besseres Wissen können viele nicht widerstehen. Und das hat Folgen. Die Gründe dafür liegen weit zurück. Als unser Urahn das Feuer und die warme Mahlzeit für sich entdeckte, war das ein bedeutender Schritt in der Entwicklung.
    Ohne ihn wären wir heute nicht die, die wir sind. Als affenähnliche Wesen würden wir noch immer durch die Savanne streifen – mit großem Verdauungsorgan und relativ kleinem Gehirn. Die Frühmenschen mussten jeden Bissen mühsam der Natur abringen, Kalorienreiches war dabei überlebenswichtig. Entsprechend sind wir noch heute programmiert. Doch was damals ein entscheidender Überlebensvorteil war, stürzt uns heute in ein Dilemma: ein ständiger Kampf gegen die Pfunde.
    Der moderne Mensch eroberte die Welt, und was ihm schmeckte nahm er sich – ohne Rücksicht auf Verluste. Die Wandertaube könnte davon ein Lied singen, gebe es sie denn noch. Und wenn in einer neuen Heimat das Nahrungsangebot nicht mundete, so schleppte der Mensch kurzerhand sein gewohntes Essen ein. Auf diesem Weg kamen Ziegen auf die Galapagosinseln, Nilbarsche in den ostafrikanischen Viktoriasee und Monsterkrabben bis vor die Küste Norwegens.
    Mit teils katastrophalen Auswirkungen auf die dortigen Ökosysteme. Wäre das Steak aus dem Labor die Lösung? Oder die Karotte frisch aus dem 3D-Drucker? Wie kann es mit unserer Nahrung weitergehen? Können wir unsere Körper mit der entsprechenden auf unsere individuellen Gene zugeschnittenen Diät auf schlank, gesund und jung programmieren und damit unser Erbe aus der Vergangenheit austricksen? Harald Lesch zeigt, weshalb „gut gemeint“ noch lange nicht „gut gemacht“ bedeuten muss. Und er geht der Frage nach, ob schlemmen ohne Reue unsere Zukunft sein wird. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 27.05.2014ZDF
  • Folge 67 (30 Min.)
    Noch nie wussten wir so viel über gesunde Ernährung. Noch nie konnten wir uns so gut und ausgewogen ernähren wie heute. Und doch: Übergewicht und Diabetes nehmen stetig zu. Die medizinische Forschung schreitet stetig voran. Die großen Seuchen glaubten wir besiegt, Infektionskrankheiten hatten ihren Schrecken verloren. Und nun kehren sie offenbar zurück. Als „Kinderkrankheiten“ verharmlost, werden manche erneut zu einer unterschätzten Gefahr. Haben wir tatsächlich alles im Griff? Löst der Fortschritt die sich abzeichnenden Probleme – oder ist er selbst eines? In den Folgen „Leschs Kosmos“ am 27. Mai und am 3. Juni geht Harald Lesch der Frage nach, inwieweit der Mensch sich und die Welt, in der er lebt, eigentlich beherrscht.
    Das Comeback einer alten Plage: Masern. Eigentlich sollte diese Krankheiten in Deutschland doch längst ausgerottet sein. In Skandinavien, Nord- und Südamerika und in 13 Ländern von Afrika gilt sie durch flächendeckende Impfungen als ausgerottet, nicht so in Deutschland. Obwohl die Impfstoffe frei verfügbar sind, lassen Eltern ihre Kinder oft nicht impfen.
    Im letzten Jahr gab es in Deutschland mehrere Masernausbrücke, 1775 Menschen erkrankten, und auch dieses Jahr ist die Infektionskrankheit schon wieder auf dem Vormarsch. Neue Studien zeigen: Masern sind keine harmlose Kinderkrankheit, die Spätfolgen können tödlich sein. Woher kommt die Skepsis gegen Impfungen? Harald Lesch begibt sich mit dieser Sendung von „Leschs Kosmos“ mitten in eine heiße Diskussion. Die Erfindung der Impfung ist eine der größten Erfolge der Medizingeschichte.
    Noch im 18. Jahrhundert waren die Pocken die größte Plage der Welt. Millionen Tote sind der Krankheit zum Opfer gefallen. Ende der 60er Jahre sagte die WHO den Pocken den Kampf an. In einer beispiellosen Anstrengung ist es Medizinern gelungen, die Pocken durch Impfung weltweit zu bekämpfen. 1979 erklärte die WHO die Pocken für ausgerottet. Doch der Kampf gegen Krankheitskeime endet nicht. Die Natur ist eine nie versiegende Quelle neuer Seuchen. Selbst die Pocken sind in einer neuen Variante wieder auf dem Vormarsch.
    Ganz zu schweigen von einer Seuche, die mit ihrer Todesrate von bis zu 90 Prozent Angst und Schrecken verbreitet und nun die Welt immer wieder einmal in Atem hält: Ebola. Gibt es wirklich keine Chance im Kampf gegen die Krankheit? Harald Lesch begibt sich auf die Suche nach den größten Gefahrenpotentialen. Er folgt der Spur der Fledermaus, taucht ab in den Urwald Tasmaniens und stößt dabei auf ein teuflisches Tier und auf eine der größten Fragen der medizinischen Forschung: Lässt sich Krebs heilen? Und: Welche Rolle könnte dabei eine Impfung spielen? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 03.06.2014ZDF
  • Folge 68 (30 Min.)
    Wir dachten, wir wissen alles über sie. Doch die Erde hält Geheimnisse bereit, von denen wir bislang nichts ahnten – und die den Blick auf unseren Planeten für immer verändern. Verschiedene Erdbeobachtungssysteme, mit denen wir unseren Planeten durchleuchten, sammeln Tag für Tag enorme Mengen an Daten über Stürme, Hochwasser, Dürre oder schmelzendes Eis, sie vermessen die Erdoberfläche bis ins kleinste Detail oder bilden ihr Schwerefeld ab. Aber was lässt sich daraus lesen? Harald Lesch begibt sich auf Spurensuche in der Datenfülle und stößt auf die Geheimnisse eines Phänomens, das einst ins Reich der Seeungeheuer und Geisterschiffe gehörte: Monsterwellen.
    Wellen, so hoch wie Häuser, spülen ganze Besatzungen von Bord – und bringen sogar Kreuzfahrtschiffe in Gefahr. Forscher vergleichen verschiedene Satellitenbilder und erkennen plötzlich ein Muster – auch in der Nordsee. Für Menschen, die in Hochwasserregionen leben, sind Wassermassen eine reale Gefahr: Immer häufiger erreichen die Fluten so hohe Pegel, dass sie in ihre Häuser fließen.
    Satellitendaten können Aufschluss geben, wo ein Fluss über seine Ufer tritt und wohin das Wasser laufen wird, wenn bestimmte Pegel erreicht sind. Laserscans liefern millimetergenaue Profile der Erde. Die Auswertung von Fernerkundungsdaten liefern Forscher Gewissheit: Einer der größten landwirtschaftlichen Regionen der Welt, den amerikanischen Great Plains, droht ein folgenschwerer Wassermangel. In diesem Gebiet, das die gesamte Welt mit Mais und Soja versorgt, sollen Farmer Wasser sparen – doch kaum einer möchte bislang auf optimale Erträge verzichten.
    Der Welthandel bestimmt unseren Umgang mit der Erde – das trifft auch zu auf eines der sensibelsten Ökosysteme des Planeten, die Arktis. Forscher arbeiten auf Hochtouren daran, die Schifffahrt im zunehmend eisfreien Nordpolarmeer wenigstens ein Stück sicherer zu machen. Wie wir neue Erkenntnisse über die Erde gewinnen und warum wir so manche Information lieber nicht ans Licht gebracht hätten, erklärt Harald Lesch in seiner neuen Folge von „Leschs Kosmos“. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 15.07.2014ZDF
  • Folge 69 (30 Min.)
    Europa zu Beginn des 20. Jahrhunderts: Die Menschen sind begeistert von den neuesten technischen Errungenschaften. Dampfmaschinen und ein weites Schienennetz lassen Entfernungen schrumpfen, das Auto schafft Mobilität, Flugzeuge heben die Menschen in die Lüfte, und Elektrizität erhellt die Nacht. Doch nur etwas mehr als zehn Jahre später – während des Ersten Weltkrieges – scheint sich die Technik gegen die Menschen zu wenden. Steckte in den technischen Entwicklungen der Jahrhundertwende schon der Keim der Kriegsführung? 1903 gelingt den Brüdern Wright der erste Flug mit einem motorisierten Flugobjekt.
    Schon fünf Jahre später bieten sie ihre Erfindung dem Militär an. Doch ein tödlicher Unfall während der Vorführung lässt die Generäle zweifeln. Zu Beginn des Krieges werden Flugzeuge deshalb nur zögerlich eingesetzt: Die ersten Militärflugzeuge sind Aufklärer, die unbehelligt ihre Runden drehen. Doch schnell ist klar: Kein Land will sich in die militärischen Karten sehen lassen.
    Die gegnerischen Spionageflieger müssen vom Himmel geholt werden. Doch wie kann ein Pilot fliegen und gleichzeitig schießen? Der Franzose Roland Garros liefert sich mit Tony Fokker auf deutscher Seite ein Duell der Ideen. Trotz der rasanten Entwicklung haben damalige Flugzeuge noch wesentliche Kinderkrankheiten: Sie können nur wenig Gewicht tragen, nicht hoch fliegen und kommen kaum über den Ärmelkanal. Das Militär setzt deshalb auf Zeppeline, die zuverlässiger scheinen. Tatsächlich sind die mächtigen Luftschiffe zunächst so gut wie unbesiegbar und verbreiten vor allem in London Angst und Schrecken.
    Die Verteidiger zahlen viel Lehrgeld, bis sie schließlich eine Technik entwickeln, die dem übermächtigen Gegner gewachsen ist. Der Plan des Militärs zu Beginn des Krieges verspricht einen schnellen deutschen Sieg: Frankreich soll über Belgien regelrecht gestürmt und innerhalb weniger Wochen in die Knie gezwungen werden. Doch der Plan droht an der Kommunikation zu scheitern. Selbst modernste Telefone und Telegrafen können der schnellen Truppenbewegung nicht folgen – die nötigen Leitungen sind schlicht nicht vorhanden.
    Eine neuartige Technologie soll Abhilfe schaffen: Knapp zwei Jahrzehnte zuvor begeisterte der junge Italiener Guglielmo Marconi sein Publikum mit einer erstaunlichen Erfindung – dem ersten Funken-Apparat. Kann die drahtlose Kommunikation den Kriegsverlauf ändern? Zur Jahrhundertwende machen Eisenbahn, Auto und Flugzeug die Menschen so mobil wie nie zuvor. Ein Zeitalter der Mobilität bricht an.
    Und doch kommt die Frontlinie im Westen schon nach wenigen Wochen zum Stillstand. Neue Technik macht die Verteidigungsstellungen so gut wie uneinnehmbar. Überraschenderweise ist es auch eine schlichte Cowboy-Erfindung, die dem Verteidiger einen Trumpf in die Hand gibt. Harald Lesch unternimmt eine Reise in die Zeit der Jahrhundertwende. Die Begeisterung für moderne Techniken blieb nicht ohne Einfluss auf den Verlauf des Ersten Weltkrieges. Wie hat das Militär die Entwicklungen der zivilen Forschung eingeschätzt? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 05.08.2014ZDF
  • Folge 70 (30 Min.)
    Weltweit beobachten Forscher die großartigen und seit Generationen stattfindenden Tierwanderungen zu Wasser, zu Lande und in der Luft. Doch jetzt scheint diese Erfolgsstrategie des Lebens in Gefahr, und Schuld daran ist ausgerechnet der Mensch. Die uralten Wanderungsbewegungen der Tiere geraten immer mehr durcheinander: Viele stocken und verschwinden sogar, wenige andere beginnen. Ursache ist der Mensch, der die Welt in einem Tempo verändert, auf das Tiere nicht schnell genug reagieren können. Auch der Mensch hat mit seinem Drang zur Mobilität inzwischen für sich selbst das Gegenteil erreicht: Nichts geht mehr.
    Was passiert, wenn der natürliche Drang zur Mobilität an Grenzen stößt? In Ostafrika bedeutet zu bleiben, wo man gerade ist, im Sommer vielerorts den sicheren Tod. Wasserlöcher trocknen aus, Futterpflanzen verdorren. Abertausend Tiere müssen auf Wanderschaft gehen. Ein beeindruckendes Naturschauspiel, das als Touristenattraktion Besucher anlockt. Der Mensch rückt näher, baut Zäune und Straßen. Eine soll mitten durch den Nationalpark Serengeti und quer über die traditionellen Wanderrouten der berühmten Herden führen.
    Einer der ausdauerndsten Wanderer im Tierreich ist der Monarchfalter. Jedes Jahr im Herbst brechen Millionen dieser Schmetterlinge in den USA und Kanada auf zu einem gefährlichen Langstreckenflug. 4000 Kilometer bis nach Mexiko legen die Monarchfalter jedes Jahr zurück. Seit vier Jahren sinkt die Zahl der Schmetterlinge, die in Mexiko ankommen. Was sich unterwegs ereignet und welche Auswirkungen das auf das lokale Ökosystem hat, versuchen Forscher jetzt herauszufinden.
    Dramatisch ist die Situation in den Weltmeeren. Die Fischereiindustrie an der Westküste Amerikas steht vor dem Kollaps. Trotz reglementierter Fangquoten verschwinden die Sardinen, wichtige Speisefische zahlloser Meeresbewohner und des Menschen, im nördlichen Pazifik. Die Experten rätseln über die Ursachen, denn die Beobachtungen scheinen widersprüchlich. Doch sie haben einen Verdacht. Im Gegensatz zu unseren Vorfahren genießt der moderne Mensch die Segnungen der Technik, wenn es um Mobilität und die Überwindung von Distanzen geht.
    Anders als bei den wandernden Tieren ist für den Großteil von uns Mobilität nicht mehr lebensnotwendig. Heute konzentrieren sich Alltag, Beruf und Zusammenleben immer mehr auf Ballungsräume. Dort, wo die persönliche Mobilität abnimmt, nimmt der Güterverkehr unaufhörlich zu. Um Staus zu entgehen, arbeiten Forscher an der Eroberung des Luftraums. Die Entwickler lernen dabei von der Natur. Die Drohnen der nächsten Generation könnten fliegen wie Vögel, denn die Mechanik des Vogelflugs ist für Ingenieure kein Geheimnis mehr. Doch bei einem Boom des individuellen Luftverkehrs zeichnen sich neue Herausforderungen ab.
    Der Personenverkehr der Zukunft steht vor dem Kollaps. Findige Ingenieure suchen Inspiration für neue Verkehrskonzepte im Tierreich. So wie sich Ameisen dichtgedrängt aber frei von Stau auf ihren Straßen durch den Urwald bewegen, sollen die Autos der Zukunft ihren Weg reibungslos über Autobahnen und durch die Städte finden – eine kulturelle Revolution. Ob wir das Rennen gegen den Stillstand gewinnen, bleibt abzuwarten. „Leschs Kosmos“ sucht nach Wegen aus der Sackgasse der Mobilitätsfalle. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 26.08.2014ZDF
  • Folge 71 (30 Min.)
    Nur eine zarte Hülle trennt unseren Lebensraum vom lebensfeindlichen Kosmos: unsere Atmosphäre. Aus dem All betrachtet umgibt sie unseren Planeten wie ein zarter Schleier. Und doch schützt sie uns vor den Gefahren aus den Tiefen des Universums. Ereignisse in dieser Grenzschicht könnten sogar Einfluss auf unser Wetter haben. Harald Lesch spürt Phänomenen in der Atmosphäre nach, die bis heute nicht vollständig erklärt sind. In den 1960er Jahren mehren sich erstaunliche Berichte von Kampfpiloten: In mehr als zehn Kilometer Höhe wollen sie mysteriöse Leuchterscheinungen über Gewitterwolken gesehen haben: Blitze, die sich nach oben in die obere Atmosphäre hinein ausbreiten.
    Die Erscheinungen werden bald „Sprites“ oder „Kobolde“ genannt, da sie so flüchtig und unerklärlich wie Geistererscheinungen sind. Blitze sind Entladungen. Doch wohin könnte sich ein Blitz entladen, der aus einer Wolke nach oben schießt? Astronauten bekommen bei ihren Weltraummissionen einen zusätzlichen Auftrag: Sprites aus großer Höhe zu fotografieren.
    Erst als sich ein Team wagemutiger Forscher mit Flugzeugen in einen Sturm wagt, zeigt sich die wahre Natur der Phänomene. Könnten die Ereignisse am Rand der Atmosphäre unser Wetter und damit langfristig sogar unser Klima beeinflussen? Die zarte Schutzhülle unseres Planeten bewahrt uns vor regelmäßigen Bombardements aus dem All. Als Sternschnuppen-Schauer verglühen kleine Trümmerteile beim Eintritt in die Atmosphäre. Sie sind die Überreste von Kometen, die die Umlaufbahn der Erde kreuzen.
    Die Sonde Rosetta hat nach einem zehnjährigen Flug durchs All einen Kometen erreicht. Im November wagen Forscher ein einmaliges Manöver: die erste Landung eines von Menschen gemachten Objekts auf einem Kometen. Wird die Sonde dort Hinweise auf den Ursprung des Lebens in unserem Sonnensystem finden? Polarlichter sind die sichtbar gewordene Wirkung unserer Schutzhülle: Trifft der Sonnenwind auf die Erdatmosphäre, bringt er sie zum Leuchten. Früher galten die Leuchterscheinungen Völkern des Nordens als Zeichen der Götter.
    Heute sehen Forscher in diesen Lichtern Vorboten von irdischem Unglück. Sie bringen Zugunglücke und Stromausfälle mit Polarlichtern in Verbindung. Sind Polarlichter eine Gefahr für unsere Zivilisation? ISS-Astronauten gehen auf ihrem Außenposten im All Risiken ein. Außerhalb der schützenden Atmosphäre sind sie Gefahren aus dem Kosmos ausgesetzt wie Strahlung und Teilchenschauern. Können wir uns für Missionen zu Planeten wappnen, denen eine schützende Atmosphäre fehlt? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 23.09.2014ZDF
  • Folge 72 (30 Min.)
    Das Ebola-Virus hält die ganze Welt in Atem. Alle früheren Ebola-Ausbrüche in Zentralafrika waren räumlich begrenzt und flauten nach ein paar Wochen wieder ab. Das Virus verschwand genauso plötzlich, wie es aufgetaucht war. Aber jetzt breitet es sich seit Monaten aus und hat sogar den Sprung nach Amerika und Europa geschafft. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 28.10.2014ZDF
  • Folge 73 (30 Min.)
    Fast ein Drittel des deutschen Erdgas-Bedarfs wird von Russland gedeckt. Was würde passieren, wenn das Gas aus Osteuropa nicht mehr strömte? Am Dienstag, 11. November 2014, 23:00 Uhr, fragt Professor Harald Lesch in der ZDF-Sendung „Machtfaktor Erdgas: Wie sicher ist unsere Versorgung?“, wie lang unsere Reserven reichen und welche Alternativen es gibt. Der Moderator nimmt die Zuschauer mit auf die Suche nach neuen Möglichkeiten, Erdgas zu beziehen: Harald Leschs Reise führt zu ausgetrockneten Urmeeren, in denen Superspeicher für Erdgas entstehen. Er zeigt Riesentanker, die Flüssiggas über die Weltmeere transportieren, und analysiert den Wettlauf um Pipelines, die mehr Unabhängigkeit bringen sollen. Im Herzen der deutschen Erdgasförderung, in Niedersachsen, ist es einer Algenblüte vor Jahrmillionen zu verdanken, dass hier Erdgas aus Schiefergestein durch „Fracking“ besonders ergiebig sein könnte. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 11.11.2014ZDF
  • Folge 74 (30 Min.)
    Warum sind Schneeflocken so wunderbar symmetrisch, und weshalb gleicht kein Eiskristall dem anderen? Und so merkwürdig es auch klingt: Die winzigen Wunderwerke wärmen. Harald Lesch zeigt die Wissenschaft hinter dem Wintermärchen. Ohne Schnee können viele Tiere die Eiseskälte rauer Winter nicht überleben. Sie haben erstaunliche Anpassungen an die weiße Pracht entwickelt. Bei der weißen Weihnacht verlässt man sich längst nicht mehr auf die Natur. In Österreich soll eine Art künstliche Wolke schon bald Pulverschnee auf Skihänge zaubern. Gab es früher öfter Schnee an Weihnachten? Alljährlich kommen in der Adventszeit gewisse Fragen auf. Manche klingen wie „Kinderfragen“, doch auch Erwachsene wissen oft keine Antwort darauf. Was verbirgt sich hinter dem Stern von Bethlehem? Stammt der Weihnachtsmann aus der Türkei? Harald Lesch geht den Rätseln der stillen Zeit mit wissenschaftlichem Blick auf den Grund, mitunter aber auch mit einem Augenzwinkern. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 16.12.2014ZDF

weiter

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Leschs Kosmos online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…