Folge 170

  • Benno Pludra – Poet der Kinder – Poet der Kinder

    Folge 170
    Mehr als 60 Jahre lang bis zu seinem Tod im August 2014 war Benno Pludra eine unverwechselbare Stimme in der deutschen und in der internationalen Kinder- und Jugendliteratur. Mit seinem Roman „Tambari“ schrieb er sich 1969 in den Rang eines Klassikers. Wie kein anderer repräsentiert er durch sein Schaffen die Kinder- und Jugendliteratur der DDR von ihren Anfängen an. 1951 – die DDR war gerade zwei Jahre alt – erscheint sein erstes Jugendbuch. Fast 40 weitere sollten folgen. Darunter „Bootsmann auf der Scholle“, „Lütt Matten und die weiße Muschel“, „Die Reise nach Sundevit“ und „Insel der Schwäne“.
    Auch nach dem Ende der DDR zählen seine Bücher zum Besten, was in deutscher Sprache für Kinder geschrieben wurde. Benno Pludra wird am 1. Oktober 1925 in Mückenburg nahe Lauchhammer geboren. Mit sechzehn Jahren geht er zur Handelsmarine und entkommt einmal nur knapp einem Schiffsuntergang. Später heuert er auf dem Segelschiff „Padua“ an und lernt dort, während der Dreharbeiten zum Film „Große Freiheit Nr.
    7“, Hans Albers kennen. Nach Kriegsende kehrt er zu seinen Eltern zurück, die in einer Villa bei Riesa einquartiert wurden. Das Haus beherbergt eine umfangreiche Bibliothek mit russischer und amerikanischer Literatur. Pludra verschlingt Buch um Buch und hat
    nur einen Traum: Er möchte selbst schreiben. Über eine Ausbildung zum Neulehrer in Riesa kommt er 1948 zum Studium der Germanistik, Geschichte und Kunstgeschichte an der Universität Halle. Das Studium ist ihm aber zu theoretisch. Er bricht es ab, wird Landwirtschaftsreporter und arbeitet dann als Redakteur bei der Rundfunk-Zeitung in Berlin.
    Als er 1951 ein Preisausschreiben zur Förderung der sozialistischen Kinderliteratur gewinnt, beschließt er, sich als freier Schriftsteller zu versuchen. Mit Erfolg. Jedes Jahr erscheint ein neues Buch von ihm. Der Durchbruch gelingt Pludra 1963 mit „Lütt Matten und die weiße Muschel“, das bereits ein Jahr später von der DEFA verfilmt wird. Die Schauplätze seiner Geschichten liegen meist am Meer, seine Sympathie gehört den Schwachen, den Ausgegrenzten, die vom Aufbruch in die Ferne träumen.
    Das kommt bei den DDR-Machthabern nicht immer gut an. Problematisch wird es, als 1980 sein Buch „Insel der Schwäne“ erscheint. Da erkennen die SED-Kulturpolitiker Kritik an den Betongesichtern, die den Städten im Sozialismus verpasst wurden. Doch Pludra lässt sich nicht beirren. Er schreibt weiter, wird unermüdlich gelesen und auch im Westen gedruckt. Sechs seiner Bücher werden verfilmt. Auch im wiedervereinten Deutschland hat er Erfolg und gewinnt die Herzen der jungen Leser. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDo 08.10.2015MDR

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