Folge 642

  • Folge 642

    45 Min.
    Kindesmissbrauch auf dem Campingplatz Anklage im Fall Lügde Im Fall des mutmaßlichen vielfachen Kindesmissbrauchs auf einem Campingplatz im ostwestfälischen Lügde hat die Staatsanwaltschaft Detmold mittlerweile Anklage gegen drei Beschuldigte erhoben. Dem Hauptverdächtigen, einem 56-jährigen Dauercamper, werden insgesamt 293 Straftaten vorgeworfen. Er muss sich unter anderem wegen sexuellen Missbrauchs von Schutzbefohlenen, schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern sowie wegen des Besitzes von Kinderpornografie verantworten. Die Taten sollen im Sommer 1998 und seit Anfang des Jahres 2008 bis Dezember 2018 auf dem Campingplatz begangen worden sein, so das Gericht. Die Anklageschrift führt 22 Geschädigte auf, die zum Zeitpunkt der Taten alle minderjährig gewesen sein sollen.
    Außerdem ist ein 49-jähriger Mann aus Stade angeklagt, weil er unter anderem in mindestens vier Fällen an Webcam-Übertragungen des Dauercampers teilgenommen haben soll. Teilweise habe er den Hauptverdächtigen vorher ausdrücklich zum Missbrauch aufgefordert. Die Anklage gegen einen dritten Beschuldigten aus Steinheim bei Höxter ist gerade beim Landgericht Detmold eingegangen. Der Prozess gegen die drei Angeklagten soll noch Ende Juni beginnen. „Frontal 21“ über neue Entwicklungen im Missbrauchsfall Lügde. Rechtspopulisten im EU-Parlament Erstarkt und doch zerstritten Zahlreiche rechte Parteien in Europa mobilisieren gegen die Europäische Union, gegen Migration und gegen eine vermeintliche Islamisierung Europas.
    In Mailand demonstrierten sie am 18. Mai 2019 ihre Einigkeit – und wollen im künftigen EU-Parlament eine neue Fraktion nationalkonservativer und rechtspopulistischer Parteien bilden. Doch bei genauerer Betrachtung gibt es kaum ein Thema, bei dem die AfD, die italienische Lega, die PiS aus Polen, die ungarische Fidesz, die FPÖ oder die anderen rechtspopulistischen Parteien Europas wirklich einer Meinung sind: Austritt aus dem Euro, Haushaltsdisziplin, Russlandpolitik, selbst beim Thema Migration sind die Gegensätze groß. Zwei Beispiele: Die Lega in Italien will Flüchtlinge auf Europa verteilen, die meisten anderen rechten Parteien sind dagegen. Einen EU-Austritt Deutschlands „als letzte Option“ hält die AfD für notwendig, falls das Staatenbündnis nicht nach ihren Vorstellungen reformiert wird.
    Für die ungarische Fidesz oder die PiS aus Polen dürfte ein solches Szenario unwahrscheinlich sein, da ihre Länder zu den größten Leistungsempfängern der Europäischen Union gehören. Allein im Jahr 2017 bekamen sie insgesamt fast zwölf Milliarden Euro mehr von der EU, als sie einzahlten. Experten warnen, dass eine neue große Fraktion rechter Parteien im Europaparlament zerstritten sein werde und nichts zur Lösung der europäischen Probleme beitragen könne. „Frontal 21“ über eine brüchige Allianz der Rechtspopulisten. Österreichs Regierungskrise Die Spur des Ibiza-Videos An der sogenannten Ibiza-Affäre zerbrach Österreichs Regierung.
    Im Zentrum des Skandals steht ein auf Ibiza produziertes Video aus dem Sommer 2017, das den späteren Vizekanzler von Österreich, Heinz-Christian Strache (FPÖ), und seinen Intimus Johann Gudenus zeigt, im Gespräch mit einer vermeintlichen russischen Investorin. Sie reden über mögliche Staatsaufträge im Gegenzug für verdeckte Wahlhilfe und wie am besten auf österreichische Medien Einfluss genommen werden könnte. Als „Spiegel“ und „Süddeutsche Zeitung“ Auszüge aus dem Video veröffentlichen, ist das das Ende der rechtskonservativen Regierung in Österreich. Seitdem kommen fast täglich weitere Enthüllungen über das Skandal-Video, dessen Urheber in einer Münchner
    Sicherheitsfirma vermutet werden, ans Tageslicht.
    „Frontal 21“ hat sich auf Spurensuche begeben: Wer sind die Drahtzieher des Ibiza-Videos, und wer steckt hinter der Veröffentlichung? Gerechte Grundsteuer Wie Bodenspekulation verhindern? Die Grundsteuer trifft nahezu alle Bürger in Deutschland: Mieter zahlen sie über ihre Nebenkostenabrechnung, Eigentümer direkt ans Finanzamt. Die Reform der Grundsteuer ist seit Monaten Streitthema der Großen Koalition in Berlin. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat ein komplexes Modell vorgeschlagen, das zahlreiche Faktoren für die Berechnung berücksichtigt – darunter die Grundstückswerte, das Baujahr des Gebäudes und die Höhe der Mieten. Die CSU will die Steuer allein nach der Fläche des Grundstückes berechnen – egal, ob in guter oder schlechter Lage.
    Ein weiteres Modell, die Berechnung der Steuer nach Bodenwert, wird im politischen Berlin kaum diskutiert, findet aber Unterstützung von einem breiten gesellschaftlichen Bündnis – darunter der Naturschutzbund Deutschland, das Institut der Deutschen Wirtschaft, der Deutsche Mieterbund und zahlreiche Bürgermeister. Auch der SPD-Politiker Hans-Jochen Vogel, ehemaliger Oberbürgermeister von München und von 1972 bis 1974 Bundesminister für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau, ist für eine stärkere Berücksichtigung der Bodenwerte bei der Besteuerung. Denn Boden sei keine beliebige Ware, sondern ein elementares Grundbedürfnis, und müsse behandelt werden wie Luft und Wasser: „Im Umgang mit Grund und Boden müssen das allgemeine Wohl und die soziale Gerechtigkeit der entscheidende Punkt sein – und nicht der Markt oder das Streben nach Gewinn.
    “ „Frontal 21“ über die Bodenwertsteuer, die der Spekulation mit Grundstücken entgegenwirken würde und Wohnen langfristig billiger machen könnte. Zocken mit Zöllen von Handelsnationen Die Verlierer der Globalisierung Mit seiner „America first“-Politik stellt US-Präsident Donald Trump seit Monaten vermeintlich gültige Regeln des internationalen Handelsrechts auf den Kopf. Das bekommt vor allem auch Deutschland zu spüren, denn Strafzölle gegen Stahlimporte aus Europa hat er schon verhängt, Strafzölle auf Autos könnten bald folgen. Wenn Deutschland so weitermache, „werden wir Zölle von 25 Prozent auf ihre Autos verhängen, und glaubt mir, dann hören sie auf“, verkündet US-Präsident Donald Trump und verunsichert die Welt mit diesen schroffen Tönen.
    Bundeskanzlerin Angela Merkel hält dagegen, setzt auf „Partnerschaft“ und „Fairness des Handels“. Doch wie weit ist es damit bestellt, wenn es um schwächere Partner als die USA geht? Denn auch Europa und damit Deutschland handeln häufig nach eigenen Interessen, zeigt „Frontal 21“ am Beispiel von Ghana. Lange durfte sich das westafrikanische Land vor Billigimporten aus dem mächtigen Europa schützen und selbst zollfrei exportieren. Doch mit den jüngsten Freihandelsabkommen stellte die EU Forderungen: Ghana musste seine Zölle fallen lassen, wenn es zum Beispiel weiter Kakao ausführen wollte. „Da wurde erheblicher Druck ausgeübt“, kritisiert der ghanaische Handelsexperte Kwabena Otoo.
    Es sei „eine Deutschland-und-Europa-First-Politik mit eindeutigen Interessen“ gewesen: „Jeder hat sich so benommen wie in der Vergangenheit Mister Trump, allerdings ohne zu sagen, was Mister Trump eben aussprach.“ Das Resultat: In Italien schuften ghanaische Erntehelfer weit unter Mindestlohn, um EU-subventionierte Tomaten auch für den Export nach Ghana zu pflücken. Globalisierung zeigt sich hier nicht als Win-win-Geschäft, sondern als Teufelskreis. „Frontal 21“ über das weltweite Zocken mit Zöllen von Handelsnationen, die sich im Zweifelsfall selbst die nächsten sind und die unter Druck setzen, die im weltweiten Handel nicht so mächtig sind. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 28.05.2019ZDF

Cast & Crew

Sendetermine

Fr 31.05.2019
07:45–08:28
07:45–
Do 30.05.2019
03:45–04:30
03:45–
Di 28.05.2019
21:00–21:45
21:00–
NEU
Füge frontal kostenlos zu deinem Feed hinzu, um keine Neuigkeit zur Serie zu verpassen.
Alle Neuigkeiten zu frontal und weiteren Serien deiner Liste findest du in deinem persönlichen Feed.

Reviews & Kommentare

    Erinnerungs-Service per E-Mail

    TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn frontal online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

    Folge zurückFolge weiter

    Auch interessant…