Folge 619

  • Folge 619

    45 Min.
    Kleidung von H&M Geschreddert und vernichtet Zu H&M gehen – das war jahrelang cool: lässige Mode, kleiner Preis. Jeden Monat eröffnete eine neue Filiale. Die schwedische Modekette „Hennes & Mauritz“ boomte. Doch mittlerweile trifft sie den Geschmack der Kunden nicht mehr, diese shoppen immer häufiger bei der Konkurrenz oder online. Die Folge: H&M steckt tief in der Krise und sitzt weltweit auf einem Berg von unverkauften Kleidungsstücken im Wert von rund 3,5 Milliarden Euro. Doch was passiert mit der Ware, die nicht verkauft wird? Im vergangenen Jahr deckte das Dänische Fernsehen auf, dass H&M Kleidung tonnenweise verbrennt. Das Unternehmen entgegnete, nur beschädigte und nicht verkaufbare Ware würde ausgesondert. Was geschieht in Deutschland mit der überschüssigen Ware? „Frontal 21“ hat das gemeinsam mit der „WirtschaftsWoche“ recherchiert.
    Der Fall Maaßen Symptom einer Regierungskrise? Seit seinen Äußerungen im Zusammenhang mit dem Aufmarsch von Rechtsradikalen in Chemnitz am 26. August 2018 steht Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen in der Kritik. Das Ringen um seine Zukunft hat sich zu einem handfesten Streit unter den Regierungsparteien entwickelt und gefährdet das Ansehen der Großen Koalition. Die Strategie von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU), in der Frage der Einwanderung immer wieder den Konflikt mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zu suchen, droht das Vertrauen der Bürger in die Politik zu beschädigen, warnt einer seiner Amtsvorgänger, der FDP-Politiker Gerhart Baum. Seehofer hätte den Verfassungsschutzchef frühzeitig zur Zurückhaltung ermahnen müssen, um Schaden von dem Amt und der Großen Koalition abzuwenden.
    „Frontal 21“ über die Frage, ob der Fall Maaßen die Bundesregierung erneut in eine Krise stützt. Was Juden in Deutschland erleben Angespuckt, bedroht, beschimpft Einer dieser Übergriffe geschah erst vor Kurzem: In Chemnitz verübten Vermummte einen Anschlag auf ein jüdisches Restaurant, riefen antisemitische Parolen und bewarfen das Restaurant mit Steinen. In Berlin wurde im bürgerlichen Stadtteil Prenzlauer Berg ein Kippa-Träger mit einem Gürtel geschlagen, mitten am Tag. Für Jüdinnen und Juden in Deutschland sind diese Meldungen keine Überraschung, denn sie erleben in ihrem Alltag immer wieder Antisemitismus. Sie werden angegriffen, bespuckt und beschimpft, und oft schauen alle einfach nur zu. Antisemiten sind nicht nur am rechten Rand zu verorten.
    Vielmehr ist der Antisemitismus ein gesamtgesellschaftliches Phänomen, in allen politischen und religiösen Lagern anzutreffen. Man dürfe nicht denken, dass er nur ein rechtsextremes oder rechtspopulistisches Phänomen sei, sagt Monika Schwarz-Friesel, Antisemitismusforscherin und
    Kognitionswissenschaftlerin an der Technischen Universität Berlin. Das würde das Phänomen völlig verkürzt darstellen. „Wir haben einen ausgesprochen starken linken Antisemitismus, auch einen besonders virulenten muslimischen Antisemitismus, eben auch viele Antisemitismen aus der Mitte der Gesellschaft, durchaus auch von gebildeten Antisemiten.“ „Frontal 21“ hat mit Jüdinnen und Juden über ihre Erfahrungen gesprochen, die von ihrem erschreckenden Alltag erzählen.
    EU-Flüchtlingspolitik in Afrika Niger als ein Türsteher Europas Auch auf ihrer Reise nach Algerien versuchte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Verbündete für die europäische Flüchtlingspolitik zu finden. Denn der nordafrikanische Staat ist eines der wichtigsten Durchgangsländer für Migranten, die mit dem Boot nach Europa übersetzen wollen. Die EU will Migranten dort stoppen, wo sie herkommen – in Afrika. Das war schon eine der zentralen Botschaften von Kanzlerin Merkel, als sie vor Kurzem die westafrikanischen Länder Senegal, Ghana und Nigeria besuchte. Auch Algeriens Nachbar, der Niger, spiele als Transitland eine wichtige Rolle. Das betonte Kanzlerin Merkel bereits Mitte August 2018 bei einem Besuch des nigrischen Staatspräsidenten im brandenburgischen Schloss Meseberg und sagte finanzielle Hilfe im Kampf gegen illegale Migration zu.
    Die Europäische Union unterstützt Niger, das als eines der ärmsten Länder der Welt gilt, seit 2016 ebenfalls mit viel Geld. Der Deal: Für den Stopp der Migration bekommt die nigrische Regierung bis 2020 eine Milliarde Euro, um die Grenze im Norden zu Libyen und Algerien zu schließen und Rückführungen von Flüchtlingen zu kontrollieren. Ein Gesetz mit der Nummer 2015–36 gegen Menschenschmuggel kriminalisiert seitdem Migranten und ihre Fluchthelfer. In Libyen gebe es keinen funktionierenden Staat, deswegen sei Niger de facto die Grenze zu Europa, erklärt der nigrische Innenminister Mohamed Bazoum gegenüber „Frontal 21“-Reportern. Rund 2000 Kilometer legten diese zurück, um sich ein Bild in Afrika vom europäischen Grenzmanagement und den Folgen zu machen.
    Das Team begleitet Rückkehrer von der algerischen Grenze bis in die nigrische Hauptstadt sowie Menschen, die in Richtung Libyen unterwegs sind, und trifft verzweifelte Einwohner, die von der Europäischen Union Ausgleichszahlungen erhalten sollten – aber vergessen wurden. Das ganze Ausmaß der EU-Politik wird allerdings erst da sichtbar, wo kaum einer mehr hinfindet, mitten in der Sahara. Hier arbeitet Al Murabidu als Totengräber: Seit dem Gesetz gebe es viele Tote, die meisten seien Ausländer. „Für sie ist die Durchreise über Niger nach Algerien verboten worden“, so Al Murabidu. „Sie reisen nun heimlich, verlaufen sich, sterben vor Durst und Müdigkeit.“ „Frontal 21“ über kurzfristige Symbolpolitik in Afrika mit langfristigen Folgen für eine ganze Region. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 18.09.2018ZDF

Cast & Crew

Sendetermine

Fr 21.09.2018
08:00–08:45
08:00–
Do 20.09.2018
03:45–04:30
03:45–
Di 18.09.2018
21:00–21:45
21:00–
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