Folge 522

  • Folge 522

    45 Min.
    Schleuserjagd im Mittelmeer
    Die unmögliche Mission der Bundeswehr „Sophia“ – so heißt das kleine Mädchen, das eine 33-jährige Frau aus Somalia Ende August an Bord der Bundeswehr-Fregatte „Schleswig-Holstein“ zur Welt brachte. Die Somalierin war von den deutschen Soldaten auf ihrer Flucht über das Mittelmeer gerettet worden. Nach diesem Mädchen wird nun die EU-Militärmission zur Bekämpfung von Schleuserkriminalität im Mittelmeer, EUNAVFOR MED (European Union Naval Force Mediterranean), umbenannt. Zur zweiten Phase dieses Militäreinsatzes der Europäischen Union, die am 7. Oktober 2015 beginnen soll, wird die Bundeswehr bis zu 950 Soldaten und Soldatinnen entsenden.
    Bei der jetzt vorangegangenen Abstimmung im Deutschen Bundestag war viel von „Seenotrettung“ die Rede, die von den Soldaten im Rahmen des Einsatzes betrieben werden solle. Doch bei der „Operation Sophia“ geht es nicht um die Rettung von Flüchtlingen – sondern darum, aktiv gegen Schlepper vorzugehen. Vergeblich, wie viele Experten meinen. „Frontal 21“ berichtet, wie mit dem Namen eines Flüchtlingsbabys ein EU-Militäreinsatz verkauft wird, bei dem auch Waffen eingesetzt werden dürfen.
    Leiharbeit als Dauerzustand – Unsicher und unterbezahlt
    Die Zahl der Leiharbeiter hat sich in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt: Demnach waren im Jahr 2014 nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit 824 000 Männer und Frauen leihweise beschäftigt. Inzwischen landet jeder Fünfte, der seinen Job verliert, in einer Zeitarbeitsfirma. Dabei war Leiharbeit ursprünglich dazu gedacht, Auftragsspitzen mit Arbeitnehmern abzudecken, die sonst kaum Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben. Mittlerweile gibt es Leiharbeit jedoch vor allem da, wo gute Gewinne gemacht werden. Oft werden Arbeitnehmerrechte beschnitten und Löhne gedrückt, kritisieren die Gewerkschaften.
    Selbst in mittelständischen Betrieben ist die Ausnahme längst zur Regel geworden. Vor allem die deutsche Autoindustrie setzt auf Leiharbeit, jedoch ist laut einer Umfrage von „Frontal 21“ bei deutschen Automobilherstellern der Einsatz von Leiharbeitern sehr unterschiedlich. Die Große Koalition von CDU/​CSU und SPD wollte dem Missbrauch wieder strengere Regeln entgegensetzen. Doch bislang fehlt ein Gesetz dazu. „Frontal 21“
    über Arbeitnehmer in Leiharbeit und die Schwierigkeit für die Politik, das Rad zurückzudrehen.
    Kinder in der Werbefalle – Süße Verführung
    Die freiwillige Selbstverpflichtung der Lebensmittelwirtschaft für Kinderwerbung, die sogenannte EU Pledge, ist gescheitert. Zu diesem Ergebnis kommen viele Ärzte, Wissenschaftler und Verbraucherschützer. Sie fordern die Bundesregierung auf, per Gesetz die Werbung für Kinder einzuschränken. Denn, so lautet der Vorwurf, die Hersteller würden fast ausschließlich ungesunde Produkte bewerben, die zu zuckrig, salzig oder fett seien. Doch die Regierungskoalition sieht keinen Handlungsbedarf, obwohl Ärzte klarstellen: Werbung für ungesunde Lebensmittel trage auch dazu bei, dass in Deutschland etwa 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen übergewichtig sind. „Frontal 21“ berichtet über das Werbeparadies Deutschland – ein Land mit beinahe unbegrenzten Möglichkeiten für die Lebensmittelindustrie.
    Afghanische Helfer der Bundeswehr – Von Deutschland im Stich gelassen
    Zwei Jahre nach dem Abzug der Bundeswehr aus Kundus haben die Taliban die nordafghanische Provinzhauptstadt überrannt und zeitweise eingenommen. Auch wenn afghanische und ausländische Truppen die Aufständischen mittlerweile mit einer Großoffensive wieder vertrieben haben, zeigt der Zwischenfall, wie dramatisch die Sicherheitslage für die Bevölkerung in der Provinz noch immer ist. Besonders bedrohlich ist die Situation jedoch für viele der ehemaligen afghanischen Mitarbeiter, die von der Bundeswehr und den deutschen Behörden bis zu ihrem Abzug als Ortskräfte beschäftigt wurden. Sie werden von der radikalislamischen Taliban mit dem Leben bedroht, denn vor deren Augen sind sie Verräter, die den Tod verdienen.
    Zwar versprach Deutschland, sich um die einstigen Helfer zu kümmern: Wer bedroht werde, so der damalige Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU), finde Schutz in Deutschland. Doch nicht alle dürfen sich und ihre Familien in Deutschland in Sicherheit bringen. Von mehreren tausend Helfern wurde nur einigen hundert eine Einreisegenehmigung erteilt. Und diejenigen, die es bislang trotzdem nach Deutschland schafften, warten vergeblich auf weitere Hilfe des Staates für die geleisteten Dienste. „Frontal 21“ zeigt das Schicksal der Helfer vom Hindukusch, die Deutschland als Ortskräfte unterstützt haben. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 06.10.2015ZDF

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Mi 07.10.2015
07:35–08:25
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Mi 07.10.2015
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Di 06.10.2015
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