Folge 518

  • Folge 518

    45 Min.
    Gefährlicher Industriezucker – Politik contra Verbraucherschutz
    Ob Eiscreme, Schokolade oder Softdrinks, aber auch Back- und Teigwaren, Konserven, sogar Fitnessgetränke für Sportler – es gibt kaum noch Lebensmittel, die nicht mit flüssigem Industriezucker gesüßt sind: Isoglucose. Zucker ist nicht gleich Zucker. Zwar ist allgemein bekannt, dass herkömmlicher Haushaltszucker der Gesundheit schadet, weil er dick machen und besonders schon bei jungen Menschen zu Typ-2-Diabetes führen kann. Doch Isoglucose soll besonders gesundheitsgefährdend sein. Denn hergestellt wird der künstliche Zucker vorwiegend aus Maisstärke, er enthält viel Fruchtzucker. Dieser könne zur Fettleber führen und außerdem die Insulinwirkung hemmen, was eine Typ-2-Diabetes verursachen kann, warnen Ernährungsmediziner.
    Bisher darf Isoglucose in Europa nur in kleinen Mengen produziert und verwendet werden. Doch Brüssel hat den Zuckermarkt neu geregelt: Ab 2017 soll die Zuckerquote fallen. Dann werden vor allem amerikanische Produzenten den europäischen Markt mit Isoglucose überzuckern – ein ganz und gar nicht süßer, sondern bitterer Vorgeschmack auf das, was den Verbrauchern auch durch TTIP droht, dem Handelsabkommen mit den USA. „Frontal 21“ über eine europäische Agrarpolitik, die wenig Rücksicht auf die Gesundheit der Verbraucher nimmt.
    Der große Flüchtlingstreck – Europa vor der Zerreißprobe
    Die europäische Flüchtlingspolitik ist gescheitert. Auch die deutsche Regierung hat lange geglaubt, sie könne den Flüchtlingsstrom den Ländern an den Außengrenzen der EU überlassen. Dieses System ist jedoch zusammengebrochen. Jetzt kommt fast die Hälfte aller Flüchtlinge nach Deutschland. Doch die Verteilung der Menschen funktioniert nicht, und die Asylverfahren sowie die Abschiebungen dauern zu lang. Erst jetzt und viel zu spät hat das Bundesamt für Migration sein Personal aufgestockt. Während Deutschland die verzweifelten Menschen nun massenhaft aufnimmt, gibt es kaum ein Land in der EU, das eine ähnliche Hilfsbereitschaft zeigt.
    Insbesondere viele osteuropäische Länder weigern sich, Flüchtlinge aufzunehmen, obwohl sie seit Jahren EU-Gelder zur Wirtschaftsförderung annehmen. Die osteuropäischen Mitgliedsstaaten kassieren zwar rund 55 Prozent aller EU-Hilfen bis 2020, nehmen aber nur 16 Prozent aller Flüchtlinge auf. „Frontal 21“ über eine Flüchtlingskrise, die längst zu einer Krise der EU geworden ist.
    Bedrohung durch Gülle-Flut – Nitrat gefährdet Mensch und Natur
    Jetzt, nach der Erntezeit, wird von den Landwirten wieder massenhaft Gülle auf Äcker und Wiesen ausgebracht. Doch nicht nur die Geruchsbelästigung sorgt
    vielerorts für Ärger. Auch das Grundwasser ist wegen der Nitratbelastung durch tierischen Dung immer stärker in Gefahr. Denn das stickstoffhaltige Nitrat, das von den Pflanzen als Nährstoff nicht aufgenommen werden kann, sickert ins Erdreich. Schon rund ein Drittel der Grundwasserkörper in Deutschland sei in einem schlechten Zustand, warnt der Sachverständigenrat für Umweltfragen in einem Gutachten.
    So muss die Wasserwirtschaft, die bundesweit zu rund 80 Prozent Grundwasser für die Trinkwassergewinnung nutzt, immer mehr in die Nitrat-Filtration investieren. Den Preis für den Umweltschaden, den die Landwirte durch die Überdüngung der Böden anrichten, zahlen somit die Verbraucher durch immer höhere Wassergebühren. Umwelttoxikologen befürchten darüber hinaus, dass die Nitratbelastung eine Destabilisierung unserer Ökosysteme und massive Klimaveränderungen zur Folge habe. Weil Deutschland mit die höchsten Nitratwerte im Grundwasser hat und dagegen viel zu wenig unternehme, führt die EU-Kommission seit Jahren ein Vertragsverletzungsverfahren gegen den Bund.
    Das Bundeslandwirtschaftsministerium arbeitet daher an einer neuen Düngeverordnung. Doch während sich das Ministerium von den neuen Regelungen eine nachhaltige Verbesserung der Stickstoffbilanz verspricht, halten Kritiker den Entwurf der Düngeverordnung für völlig unzureichend. „Frontal 21“ über den Trend zu immer größeren Tiermastanlagen, die zu immer mehr Gülle führen und somit zu einer großen Gefahr für Mensch und Natur werden.
    Fragwürdige Familiengutachten – Eltern verlieren Sorgerecht
    75 Prozent aller Gutachten in familienrechtlichen Streitigkeiten in Deutschland sind mangelhaft. Das ist das Ergebnis einer Studie der IB-Hochschule Berlin, die dem ZDF-Magazin „Frontal 21“ exklusiv vorliegt. „Diese Gutachten haben gravierende Mängel bei den Testverfahren und den Methoden der Gesprächsführung. Außerdem entsprechen sie nicht dem aktuellen Forschungsstand“, erklärt Werner Leitner, Professor für Angewandte Psychologie, der für die Studie 272 Familienrechtsgutachten aus den Jahren 2013 und 2014 aus allen Bundesländern untersucht hat. Als Entscheidungsgrundlage für die Gerichte seien diese mangelhaften Gutachten überhaupt nicht geeignet.
    Trotzdem würden auf ihrer Grundlage vielen Eltern das Sorgerecht entzogen, ganze Familien zerrissen. „Mit diesen mangelhaften Gutachten verdienen die Gutachter zwar viel Geld. Auf der Strecke bleibt aber das Wohl der Familien und der Kinder“, so Werner Leitner weiter. „Frontal 21“ zeigt an verschiedenen Beispielen die Folgen: jahrelange Rechtsstreitigkeiten, um gegen mangelhafte Gutachten und richterliche Fehlentscheidungen vorzugehen, ohne Rücksicht auf diejenigen, um die es eigentlich gehen sollte – die Kinder. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 08.09.2015ZDF

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Sendetermine

Mi 09.09.2015
07:10–07:55
07:10–
Mi 09.09.2015
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Di 08.09.2015
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