2015, Folge 498–514

  • 45 Min.
    Terrorkarrieren – Wie Jugendliche radikalisiert werden: Razzien, Verhaftungen, Terrorwarnungen – auch in Deutschland wächst die Angst vor radikalen Islamisten. Besorgte muslimische Eltern wenden sich an Beratungsstellen, weil sie eine Radikalisierung ihrer Söhne und Töchter fürchten. Denn islamistische Terrororganisationen und ihre Sympathisanten locken immer mehr junge Muslime aus Deutschland an. Sie werden gezielt angesprochen – auf der Straße oder auch im Gefängnis. Die radikalen Islamisten helfen den jungen Muslimen bei ihren Alltagsproblemen und gewinnen so ihr Vertrauen. Sie seien die besseren Sozialarbeiter, so der Diplompsychologe Ahmad Mansour. Er engagiert sich seit Jahren in der muslimischen Gemeinschaft. „Frontal 21“ über die Radikalisierung junger Muslime, ahnungslose Politiker und fehlende Finanzmittel im Kampf gegen die Islamisten.
    Herzversagen statt Höhenflug – Gefährliche Energy Drinks: Zehntausende Jugendliche und junge Erwachsene greifen regelmäßig zu aufputschenden Energy Drinks, häufig auch in Kombination mit Alkohol. Das Verlangen nach dem süßen Koffein-Kick hat die Getränkeindustrie mit Millionen für Werbung und Sponsoring geschürt. Doch der übermäßige Konsum der Energy Drinks und hochkonzentrierten Energy Shots kann ein erhebliches Gesundheitsrisiko bedeuten, warnt Bernhard Url, Direktor der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA).
    Erstmals hat die EFSA jetzt eine umfassende europäische Risikobewertung im Zusammenhang mit Koffein vorgenommen. Daraus geht hervor, dass eine Tagesdosis Koffein von 400 Milligramm als unbedenklich gilt – das entspricht vier Tassen Espresso. Doch diese Dosis wird von vielen jungen Menschen immer wieder durch übermäßigen Konsum von Energy Drinks überschritten. Jetzt fordern Verbraucherschützer für Deutschland ein Verkaufsverbot an Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. „Frontal 21“ über die süßen Wachmacher und wie gefährlich sie für die Gesundheit sind.
    Nutzlos und teuer – Die elektronische Gesundheitskarte (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 20.01.2015ZDF
  • 45 Min.
    Viele Kliniken stehen unter finanziellem Druck, und versuchen die Anzahl der Operationen zu steigern. Warum darunter die Pflege leidet, erklärt Prof. Jürgen Wasern von der Universität Duisburg-Essen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 27.01.2015ZDF
  • 45 Min.
    Themen: Tödliche Keime – Krankenhäuser sparen, Patienten sterben /​ Die Griechenlandkrise – Wahrheit und Lüge beim Schuldenschnitt /​ Wie viel Pegida steckt in der AfD? – Erfolg der Rechtspopulisten
    Deutsche TV-PremiereDi 17.02.2015ZDF
  • 45 Min.
    Mieses Mittagessen für Schulkinder – Fett, billig und bäh!
    Ein Schultag in Deutschland wird immer länger. So hat die Essensverpflegung der Kinder und Jugendlichen bei vielen Ganztagsschulen einen ganz neuen Stellenwert bekommen. Doch Studien belegen: Das Schulessen ist unausgewogen – zu viel Fleisch, zu wenig Obst und Gemüse. Oft schmeckt das Essen weder Schülern noch Lehrern. Häufig ist es auch zu kalt, und lauwarmes Essen ist anfällig für Keime. Die Probleme sind längst bekannt, aber es fehlt am politischen Willen, an Geld und Personal, das schlechte Schulessen zu verbessern. „Frontal 21“ zeigt Mängel in deutschen Schulküchen, aber auch positive Ausnahmen.
    Die Ermittlungen im Fall Edathy – Verschleppt und verraten
    Der ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy muss sich jetzt vor dem Landgericht Verden verantworten. Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft Hannover: Er soll sich über das Internet kinderpornografische Bilder und Videos heruntergeladen haben. Der 45-Jährige bestreitet das. Die Ermittler waren auf ihn aufmerksam geworden, weil sein Name auf der Kundenliste einer Firma in Kanada aufgetaucht war. Der Fall sorgte auch deshalb für Aufsehen, weil der Verdacht besteht, Edathy könnte von Eingeweihten frühzeitig über die Ermittlungen gegen ihn informiert worden sein. Deshalb beschäftigt sich seit vergangenem Jahr auch ein Bundestags-Untersuchungsausschuss mit dem Fall. „Frontal 21“ über die Kinderporno-Affäre um Sebastian Edathy, die schon lange vor dem Prozess für viel Unruhe in der Politik gesorgt hat.
    Nahverkehr auf dem Abstellgleis – Zu wenig Geld für Bus und Bahn
    Der öffentliche Nahverkehr (ÖPNV) ist eigentlich eine Erfolgsgeschichte: Seit Jahren steigen die Nutzerzahlen. Das entlastet die Straßen täglich um rund 20 Millionen Autofahrten. Doch dieser Erfolg ist in Gefahr, denn der Bund sorgt dafür, dass der Nahverkehr ausblutet. Er ist gesetzlich verpflichtet, den Ländern jedes Jahr die so genannten Regionalisierungsmittel zuzuweisen, mit denen sie dann die notwendige Bahn- und Buslinien in ihren Bundesländern bestellen. Jetzt aber schlagen Fachleute Alarm, weil die finanziellen Mittel nicht ausreichend erhöht werden. Was dazu führt, dass die Passagiere entweder mehr zahlen oder wahrscheinlich Strecken gestrichen werden müssen. Die Landesregierungen laufen Sturm dagegen – doch der Bund sitzt am längeren Hebel, beim Geben und Nehmen. „Frontal 21“ zeigt, welches Kalkül des Bundes dahintersteckt – zum Nachteil der rund zehn Milliarden Nutzer jährlich im öffentlichen Nahverkehr.
    Politik lässt Veteranen im Stich – Vergessene Soldaten
    Krieg, Tod und Zerstörung mussten sie hautnah miterleben: deutsche Soldaten bei ihren Friedensmissionen auf dem Balkan. Viele von ihnen sind dadurch heute schwer traumatisiert. Die Bundeswehreinsätze sind heute so gut wie vergessen. Doch die Soldaten leiden noch immer an den Folgen. Und eine mangelnde gesetzliche Absicherung sowie eine schleppende Bürokratie in der Bundeswehr lassen die Veteranen vom Balkan mit ihrer seelischen Verwundung allein. „Frontal 21“ zeigt, wie unwürdig Bundeswehrsoldaten, die vom Auslandseinsatz zurückkehren, in der Heimat behandelt werden.
    Schlechte Vertragsbedingungen an Unis – Das promovierte Prekariat
    An deutschen Universitäten und Forschungseinrichtungen arbeiten rund 240 000 wissenschaftliche Mitarbeiter und Lehrbeauftragte. Sie geben Seminare, halten Vorlesungen und sind in der Forschung tätig. Als Rückgrat der Hochschulen werden sie größtenteils vom Staat bezahlt. Doch ihre Arbeitsbedingungen sind prekär: 84 Prozent der Nachwuchswissenschaftler an deutschen Hochschulen sind laut dem jüngsten Bildungsbericht der Bundesregierung befristet beschäftigt – und das bis zu zwölf Jahre lang, mit immer neuen Verträgen. Mehr als die Hälfte dieser Verträge laufen kürzer als ein Jahr.
    Die Folge: Unsicherheit und keine Perspektive. Von der „Bildungsrepublik Deutschland“, die Bundeskanzlerin Merkel ausgerufen hat, spüren diese Uni-Mitarbeiter wenig. Vielen bleibt nur der Weg ins Ausland, weil sie dort feste Stellen bekommen. Jetzt regt sich an den deutschen Universitäten Widerstand: Die Petition „Perspektive statt Befristung“ haben 25 000 Wissenschaftler unterschrieben. Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) räumt ein, dass die Lage „verbesserungsbedürftig“ ist. „Frontal 21“ über das promovierte Prekariat in der „Bildungsrepublik Deutschland“. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 24.02.2015ZDF
  • 45 Min.
    Wildtierverbot im Zirkus – Quälerei in der Manege
    Tierschützer kämpfen seit Jahren vergeblich für ein bundesweites Verbot von Wildtieren im Zirkus. Enge Käfige und Gehege, angekettete Tiere, ständiges Reisen und harte Dressuren sind für Tiger, Elefanten oder Giraffen eine Qual und führen oft zu Verhaltensstörungen und Krankheiten. Doch während in vielen anderen europäischen Ländern ein Wildtierverbot besteht, sind Auftritte in Deutschlands Manegen immer noch erlaubt. Initiativen des Bundesrates für ein grundsätzliches Verbot von Wildtieren im Zirkus ignoriert die Bundesregierung bis heute. „Frontal 21“ zeigt das Leiden der Tiere im Zirkus und geht der Frage nach, ob Wildtiere in der Manege noch zeitgemäß sind.
    Deutsche Schulden bei den Griechen – Offene Rechnung aus Kriegszeiten
    Seit Jahrzehnten weist die Bundesrepublik Deutschland Ansprüche Griechenlands auf Wiedergutmachung für NS-Unrecht und auf Erstattung von Kriegsschulden zurück. Dabei belegen Dokumente, dass die Griechen ihre Forderungen immer wieder vorgetragen haben. Doch die Bundesregierung behauptet, Griechenland habe auf Reparationen, Entschädigungen und Kreditrückzahlungen verzichtet. Völkerrechtler halten das für eine zynische Haltung gegenüber den Opfern: „Die Bundesregierung taktiert und trickst“, kritisiert Professor Andreas Fischer-Lescano. „Das ist ein Verhalten, das eines Rechtsstaats unwürdig ist.“ „Frontal 21“ über die Streitfrage, ob Deutschland noch Reparationszahlungen leisten muss, so wie es die neue griechische Regierung in Zeiten der Schuldenkrise fordert.
    Vom IS-Terroristen zum Aussteiger – Glaubenskampf im Knast
    Die Anschläge in Kopenhagen und Paris haben gezeigt, dass viele Islamisten erst im Gefängnis radikalisiert werden. Eine Gefahr, auf die der muslimische Gefängnisseelsorger Husamuddin Meyer aus Wiesbaden seit Jahren hinweist. Er fordert mehr Imame in den deutschen Haftanstalten: Die meist jungen Häftlinge sollen nicht nur seelsorgerisch betreut, sondern auch über die friedliche Auslegung des Korans aufgeklärt werden. „Frontal 21“ begleitete den Seelsorger bei seiner Arbeit in der JVA Wiesbaden und sprach in einem Gefängnis mit einem jungen Islamisten, der wegen Mitgliedschaft und Unterstützung einer terroristischen Vereinigung eine mehrjährige Haftstrafe verbüßt und der es geschafft hat, sich vom radikalen Islamismus loszusagen. Dabei wird gezeigt, wie wichtig die Betreuung muslimischer Straftäter in deutschen Gefängnissen ist und warum es Präventiv- und Deradikalisierungsangebote in nur wenigen Haftanstalten gibt.
    Neuer Kurs bei Airbus – Deutsche Arbeitsplätze in Gefahr?
    Seit der Gründung 1999 galt der Airbus-Konzern, früher EADS, als ein Paradebeispiel deutsch-französischer Zusammenarbeit in der Hochtechnologie. Doch diese Zeiten sind vorbei. Nach der Verlegung der Zentrale von München und Paris nach Toulouse wandern immer mehr Arbeitsplätze dorthin ab. Der Luft- und Raumfahrtindustrie in Deutschland droht ein enormer Verlust von Know-how. Die Politik, die lange Einfluss auf den deutsch-französischen Konzern nahm, kann oder will diese Entwicklung nicht aufhalten. „Frontal 21“ über die schwierigen Beziehungen innerhalb eines grenzüberschreitenden Unternehmens und wie dadurch bei der Airbus-Group Arbeitsplätze in Deutschland gefährdet werden. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 03.03.2015ZDF
  • 45 Min.
    Themen: Arbeitgeber unterlaufen Mindestlohn – Die miesen Tricks der Chefs /​ Klimapolitik zu Lasten der Mieter – Dämmen und kassieren /​ Legionellen-Seuche aus dem Kühlturm – Die unterschätzte Gefahr /​ Neuer Korruptionsverdacht am BER
    Deutsche TV-PremiereDi 10.03.2015ZDF
  • 45 Min.
    Themen: Ziemlich beste Freunde – BND, CIA und NSA spitzeln gemeinsam /​ Geschäfte mit dem Ölwechsel – Wie Autofahrer angeschmiert werden /​ Zalando schreit vor Glück – Abkassieren mit System
    Deutsche TV-PremiereDi 24.03.2015ZDF
  • 45 Min.
    500. Sendung „Frontal 21“: Das ZDF-Politmagazin blickt zugleich auf 14 Jahre investigative, kritische und konfrontative Berichterstattung zurück. „Frontal 21“ berichtet in der 500. Sendung darüber, was dann aktuell ansteht und worüber informiert werden muss. Aber die Sendung mit Moderatorin Ilka Brecht gönnt sich auch einen Rückblick auf die Themen der ersten Sendung. Und dies unter der Fragestellung: Sind sie 14 Jahre später in der Berichterstattung noch weiterzudrehen? Am 3. April 2001 wurde die erste Sendung „Frontal 21“ ausgestrahlt, wobei der Name an das Vorgängerformat „Frontal“ anknüpft, das von 1993 bis 2000 das ZDF-Programm mitprägte.
    Die 21 steht für die Sendezeit 21 Uhr und für das 21. Jahrhundert. Zu den bisherigen 500. Magazin-Ausgaben in 14 Sendejahren kommen 13 „Frontal 21“-Dokumentationen sowie vier große „Frontal 21“-Reportagen zur Bundestagswahl. „Frontal 21“ bietet einen informativen Mix aus langen Analysen oder Reportagen, klassischen Magazin-Beiträgen und kurzen Rubriken wie „Die Zahl“, „Nachgehakt“ oder das satirische „Toll!“-Format.
    Themen: Illegaler Schrottexport – Autoschiebern auf der Spur /​ BND, CIA und NSA spionieren gemeinsam – Deutsch-amerikanische Freunde /​ Keine Antwort auf kritische Fragen – Wie die Mächtigen ausweichen /​ Zweifelhafte Vaterschaft – Keine Auskunftspflicht … (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 31.03.2015ZDF
  • 45 Min.
    Themen: Rendite mit Schwerstkranken – Das Geschäft mit den Pflegediensten /​ Risiko E-Zigarette – Warnung vor Giftcocktail /​ Späte Anklage gegen KZ-Schergen – Vor Gericht wegen Beihilfe zum Mord
    Deutsche TV-PremiereDi 14.04.2015ZDF
  • 45 Min.
    Allein gegen die Deutsche Bank – Ein Aktionär klagt an:
    Der Deutsche Bank-Manager Jürgen Fitschen muss sich derzeit vor dem Landgericht München wegen des Verdachts auf versuchten Prozessbetrug verantworten. Dass der amtierende Chef von Deutschlands größter Bank auf der Anklagebank sitzt, hat er einem seiner Kleinaktionäre zu verdanken: Rechtsanwalt Michael Bohndorf lebt in Brasilien. Er hat Fitschen angezeigt und damit die offiziellen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft erst eingeleitet. Der Bankvorstand kämpft nun um seinen Ruf. Und auch Co-Chef Anshu Jain gerät weiter unter Druck. Im milliardenschweren Libor-Skandal um manipulierte Zinssätze belastet die britische Finanzaufsicht seine frühere Abteilung schwer. Einen Rücktritt aber lehnen sowohl Jain als auch Fitschen ab. Frontal 21 über einen aufmüpfigen Kleinaktionär, die Skandale der Deutschen Bank und den Kampf ihrer Top-Manager um Glaubwürdigkeit.
    Abschiebung nach Bulgarien – Flüchtlinge fürchten Folter:
    Als der Asylbewerber Hamid R. seinen Abschiebebescheid nach Bulgarien bekommt, übergießt er sich aus Angst mit Benzin und zündet sich an. Der marokkanische Flüchtling überlebt schwer verletzt. Was Flüchtlinge in Bulgarien erwartet, musste der Apotheker Idris H. erfahren. Mit seiner Frau und den drei Kindern war er in einem überfüllten Lager untergebracht, in dem die Familie auf dem Boden schlafen musste und mit Elektroschock-Geräten zum Appell getrieben wurde. Trotz der Traumatisierung der Kinder soll die Familie nun aus Bayern wieder nach Bulgarien abgeschoben werden. Denn nach dem Dublin II-Verfahren sollen Flüchtlinge, die über Bulgarien in die EU gekommen sind, in den so genannten Erstaufnahmestaat zurückgeschickt werden – obwohl Hilfsorganisationen die Lebensverhältnisse für Flüchtlinge dort als oft menschenunwürdig bezeichnen.
    „Eine Abschiebung nach Bulgarien bedeutet Misshandlungen, Armut und Obdachlosigkeit“, warnt Matthias Fiedler von der Organisation bordermonitoring.eu. Doch Europa setzt weiterhin auf eine Politik der Abschreckung. Noch im Jahr 2013 unterstützte die Europäische Union das bulgarische Grenzregime mit 13 Millionen Euro – für Technik, mit der illegale Einwanderer an der Grenze aufgespürt und erfasst werden können. Frontal 21 über die Abschiebung von Asylbewerbern nach Bulgarien und was sie dort erwartet.
    Geschäfte mit dem Flüchtlingselend – Kommunen unter Zugzwang:
    Bundesweit müssen Kommunen Platz für Flüchtlinge finden und dabei gezwungenermaßen auf fast alle Heimbetreiber zurückgreifen, die mit freien Unterkünften winken – so auch auf den privaten Flüchtlingsheimbetreiber PeWoBe (Professionelle Wohn- und Betreuungsgesellschaft) in Berlin. Die Gesellschaft steht seit Langem in Verdacht, öffentliche Gelder in die eigene Tasche zu wirtschaften. Und doch arbeitet die Aufsichtsbehörde, das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGeSo) weiter gern mit der Firma zusammen. Frontal 21 berichtete bereits im November 2014 über den so genannten Patensohn-Skandal und die Geschäfte zwischen PeWoBe und LaGeSo, die noch immer weiterlaufen wie geschmiert.
    Ein Beispiel ist das Flüchtlingsheim in Neukölln: gerade erst für Millionen vom Steuerzahler gebaut. Nun muss es wohl Ende des Jahres schon wieder abgerissen werden, nach gerade mal 22 Monaten Nutzung. Neue Frontal 21-Recherchen zeigen, dass das absurde Immobilienabenteuer viel teurer wurde als nötig, und dass die Aufsichtsbehörde wohl nicht so genau hinsehen wollte – oder konnte.
    Flüchtlingskinder allein gelassen – Mühsamer Weg durch Behörden
    Tausende minderjährige Flüchtlinge kommen jährlich nach Deutschland – Tendenz steigend. Vor allem Kriege treiben die oft verzweifelten Eltern dazu, ihre Kinder allein auf die lange Reise nach Europa zu schicken. Sie haben die Hoffnung, dadurch wenigstens ihre Kinder in Sicherheit zu bringen. Nach deutschem Recht müssen noch nicht erwachsene Flüchtlinge in der Jugendhilfe aufgenommen werden. Doch die ist teuer: Denn sie umfasst Unterbringung, Versorgung, Beschulung und Therapieplätze. Deshalb prüfen die Behörden oft sehr gründlich, ob die Jugendlichen auch wirklich minderjährig sind. Für die oft traumatisierten jungen Menschen bedeutet das über Monate zahlreiche Behördengänge, langwierige Altersfeststellungen, zermürbendes Warten auf einen Vormund und immer wieder die Angst abgeschoben zu werden. Frontal 21 über den langen Weg der minderjährigen Flüchtlinge in die Jugendhilfe und ihren irrwitzigen Kampf durch die deutschen Behörden. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 05.05.2015ZDF
  • 45 Min.
    Themen: Schmerzen ohne Ende – Patienten im Stich gelassen /​ Der Unkrautvernichter Glyphosat – Heimtückisches Gift /​ G7-Treffen auf Schloss Elmau – Wenn Politiker auf Protestler treffe /​ Skandalgewehr G36 – Insider packen aus
    Deutsche TV-PremiereDi 19.05.2015ZDF
  • 45 Min.
    Behörden versagen beim Kinderschutz Misshandelt bis zum Tod Schrott im Körper Bessere Prüfung von Medizinprodukten! Hüftprothesen, die zu Bruch gehen oder Brustimplantate, die mit billigem Industriesilikon gefüllt wurden – regelmäßig sorgen fehlerhafte Medizinprodukte für Skandale. So leben tausende Patienten mit Implantaten, von denen keiner sicher weiß, ob und wann sie kaputt gehen. Bereits seit Jahren fordern deshalb Experten, die Zulassung von Medizinprodukten zu verschärfen. Diese nämlich werden – anders als Arzneimittel – nicht von einer staatlichen Stelle zugelassen, sondern von privaten Prüfunternehmen wie dem TÜV zertifiziert.
    Doch eine staatliche Zulassung von Medizinprodukten verhindern Lobbyisten erfolgreich. Denn die Hersteller fürchten höhere Kosten und schärfere Kontrollen. So müssen Patienten erst schmerzhafte Revisionsoperationen über sich ergehen lassen – und dann noch vor Gericht ziehen, um Schadensersatz zu erhalten. „Frontal 21“ über die mangelnde Kontrolle bei Medizinprodukten. Das Foulspiel der FIFA Blatter vor der Wiederwahl? Joseph S. Blatter, seit 1998 Präsident des Fußball-Weltverbandes FIFA, steht vor seiner fünften Amtszeit.
    Seine Wiederwahl ist so gut wie sicher, denn der Sonnenkönig im Fußballreich weiß genau, wie er sich die nötigen Stimmen beschaffen muss. Viele kleine Mitgliedsverbände, aber auch große Konföderationen stehen solidarisch zu ihm, denn er verschafft ihnen viel Geld und schaut gerne über zwielichtige Machenschaften hinweg. „Frontal 21“ zeigt, wie der mächtige Fußballfunktionär im Vorfeld seiner Wiederwahl um Stimmen kämpft und dabei zum Beispiel die Mitgliedsverbände aus der Kontinental-Konföderation CONCACAF (Nord- und Zentralamerikanischer und Karibischer Fußballverband) umgarnt.
    Türkische Faschisten in Deutschland Graue Wölfe im Schafspelz Zehntausende Migranten mit türkischem Hintergrund werden in Deutschland den so genannten Grauen Wölfen zugerechnet. Sie nennen sich selbst Idealisten (Ülkücüler) und sind in hunderten Vereinen organisiert – in Kultur- und Arbeitnehmervereinen. Doch hinter den harmlos klingenden Namen stecken eindeutig faschistisch orientierte Organisationen, sagt Marwan Abou-Taam vom Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz. Seit Jahren registrieren deutsche Behörden, wie Verfassungsschutz und Landeskriminalämter, eine Hinwendung der Kultur- und Idealistenvereine zur Religion des Islam.
    Aussteiger berichten, dass sie systematisch zum Hass auf Andersdenkende erzogen wurden. Vor allem Kurden, Armenier, auch Aleviten, Juden und Christen werden als Feinde betrachtet. Von der deutschen Öffentlichkeit werden sie kaum wahrgenommen. Genau das mache die Ülkücü-Bewegung so gefährlich, sagt Abou-Taam. „Frontal 21“ über die unterschätzte Gefahr türkischer Nationalisten und Faschisten in Deutschland, die eine immer größere Bedrohung für die freiheitlich-demokratische Grundordnung sind. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 26.05.2015ZDF
  • 45 Min.
    Themen: Merkels Märchenstunde – Die Lüge vom No-Spy-Abkommen /​ Showdown in der AfD – Kampf um den rechten Kurs /​ Dörfer kämpfen gegen Bürokratie – Veränderung statt Sterben /​ Gekaufte Blogger, manipulierte Kids – Schleichwerbung im Netz (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 02.06.2015ZDF
  • 45 Min.
    Themen: EU versperrt Flüchtlingswege – Schiffe versenken im Mittelmeer /​ Schulsterben in Deutschland – Bildungsrepublik ohne Bildung /​ Die dunkle Seite des Internets – Gefahr durch Hackerangriffe
    Mit einer großangelegten Militäroperation im südlichen Mittelmeer wollen die EU-Staaten die „irreguläre Migration“ unterbinden. Das hat der Europäische Rat am 18. Mai 2015 in einem als vertraulich deklarierten Beschluss festgelegt. Dabei sollen Schiffe der sogenannten Schleuser, also der Fluchthelfer, im Rahmen einer Marineoperation abgefangen, beschlagnahmt und zerstört werden. Für die Flüchtlinge ist das eine ausgesprochen schlechte Nachricht. Denn wenn Europa sich abschottet, sind, wie etwa in Syrien, Hundertausende Familien erst recht von Tod und Vertreibung bedroht – von den Truppen des Diktators Assad oder von fanatischen Islamisten wie dem IS.
    Frontal 21 befragte Betroffene und Verantwortliche in einem Flüchtlingscamp in der Osttürkei bei Kobane, sprach mit dem Bürgermeister des sizilianischen Pozzallo, wo täglich Flüchtlinge über das Mittelmeer ankommen und erlebte, wie Nacht für Nacht Menschen ihre Rettung auf der griechischen Insel Lesbos nahe der türkischen Grenze suchen. /​ Deutschlandweit protestieren Eltern und Lehrer gegen die Schließung von Grundschulen. Sie kämpfen für ihre Dorf- und Stadtteilschulen, für kleine Klassen und kurze Schulwege.
    Hunderte Einrichtungen stehen vor dem Aus. Nach Recherchen von Frontal 21 ist die Zahl der Grundschulen auf einem neuen Tiefstand: Während nach der Wende in Deutschland noch knapp 18.000 Grundschulen existierten, sind es heute 3000 weniger – allein im vergangenen Jahr schlossen 575. Ursache sind nicht allein sinkende Schülerzahlen, sondern Kommunen, die durch Schulschließungen ihre Haushalte sanieren wollen. Mit Hilfe von Beratern und Gutachtern rechtfertigen sie ihre Entscheidungen. Das kritisiert Udo Beckmann, Vorsitzender des Lehrerverbands Bildung und Erziehung (VBE).
    Gegenüber Frontal 21 sagte er: Das Prinzip „Kurze Beine – kurze Wege“ würde immer häufiger von der Politik aufgegeben. Es sei einfach kurzsichtig, mit dem Rasenmäher über Land zu gehen und Schulen zu schließen. „Kommunen brauchen die Schulen als wichtigen ökonomischen und soziokulturellen Standort“, betont Beckmann. Frontal 21 über den Kampf verzweifelter Eltern und was es für einen Ort bedeutet, wenn Schulen schließen. /​ Über die gängigen Suchmaschinen ist dieser Teil des Internets nicht zu finden: Doch mit einem bestimmten Browser ist das sogenannte Deep Web leicht zu betreten.
    Hier tun sich Abgründe auf und es gibt nichts, was man nicht kaufen kann: Waffen, Drogen, Auftragskiller – oder aber Hacker, die ihre Dienste anbieten. Diese Cyber-Söldner werden neuerdings auch vermehrt von Islamisten beauftragt. So sabotierten sie beispielsweise den französischsprachigen Fernsehsender TV5Monde und hackten persönliche Daten von US-Soldaten, die auf einer IS-Todesliste veröffentlicht wurden. Aber auch für die Wirtschaft ist die ständig zunehmende digitale Sabotage und Spionage eine Bedrohung.
    Nach einer aktuellen Umfrage wurde in den vergangenen zwei Jahren mindestens die Hälfte aller deutschen Unternehmen Opfer von Hackerangriffen. Der dadurch entstandene Schaden erreicht geschätzt mindestens 50 Milliarden Euro pro Jahr. Höchste Zeit also, der Cyper-Kriminalität den Kampf anzusagen. Doch das von der Bundesregierung geplante IT-Sicherheitsgesetz zum Schutz wichtiger Infrastrukturen vor Kriminellen wird von Experten als vollkommen unzureichend kritisiert. Frontal 21 über die dunkle Seite des Internets und die Gefahr von Hackerangriffen, die unsere Gesellschaft zunehmend bedrohen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 09.06.2015ZDF
  • 45 Min.
    Quecksilbergefahr aus Kohle – Verhandlungen über Grenzwerte: Schon kleinste Mengen Quecksilber im Blut der Mutter schädigen das Gehirn des ungeborenen Babys. Die Folge: Die Intelligenz des Kindes leidet. Grund genug, die größte Quelle von Quecksilber-Emissionen in den Griff zu kriegen: Kohlekraftwerke. Sie stoßen das Nervengift gleich tonnenweise in die Luft. Die Europäische Union sollte das jetzt eigentlich regulieren und hat neue Grenzwerte vorgelegt. Doch die ändern kaum etwas. Frontal 21 über das Versagen der Politik bei einem der giftigsten Stoffe überhaupt.
    Vorratsdatenspeicherung – Die unendliche Geschichte: Die Vorratsdatenspeicherung kommt zurück. Zur Gefahrenabwehr und zur Bekämpfung schwerer Straftaten will die Bundesregierung anlasslos sämtliche Metadaten speichern, die bei einer Telekommunikation anfallen. Wann, wo, mit wem, für wie lange telefoniert wurde, darf künftig mit richterlichem Beschluss abgefragt werden. Wieder mahnen Kritiker: Dieser Gesetzentwurf ist ein verfassungswidriger Generalverdacht an der Grenze zur totalen Überwachung. Denn schon einmal hatten sowohl das Bundesverfassungsgericht als auch der Europäische Gerichtshof die Regeln zur Vorratsdatenspeicherung gekippt – weil der Eingriff in die Grundrechte zu schwer war. Frontal 21 über eine neue Runde im Streit um das umstrittene Speichern von Telefon- und Internetdaten.
    Affäre um Sturmgewehr G36 – Kritiker wurden verfolgt: In der Affäre um das Sturmgewehr G36 der Bundeswehr erhärtet sich der Verdacht, dass Mitarbeiter des Bundesverteidigungsministeriums (BMVg) dem Waffenhersteller Heckler & Koch dabei geholfen haben, die Mängel an der Waffe zu vertuschen. So wurden gegen die bundeswehrinternen Kritiker des G36 in der Wehrtechnischen Dienststelle 91 (WTD 91) sogar Dienstaufsichtsverfahren eingeleitet. Frontal 21 liegen jetzt die Vernehmungsprotokolle vor. Darin beklagen die verfolgten Wehrtechniker massive Einflussnahme des Verteidigungsministeriums. Auch die Rolle des Militärischen Abschirmdienstes (MAD) in der G36-Affäre setzt Bundesverteidigungsministerin von der Leyen (CDU) zunehmend unter Druck.
    So geht entgegen der bisherigen Darstellung aus den jetzt aufgetauchten Vernehmungsprotokollen hervor, dass der MAD möglicherweise wohl doch eingesetzt worden sein könnte, um die Weitergabe vertraulicher Informationen über das mangelhafte Gewehr an Journalisten zu untersuchen. Im Mittelpunkt steht der Hamburger Journalist Lars Winkelsdorf, der auch für Frontal 21 arbeitet. Frontal 21 mit neuen Belegen, wie Kritiker in der Affäre um das Sturmgewehr G36 unter Druck gesetzt wurden.
    Entwürdigend und ungenau – Altersschätzung bei Flüchtlingen: Das Alter eines Menschen könne nicht mit absoluter Exaktheit bestimmt werden, so das Bundesinnenministerium (BMI) gegenüber Frontal 21. Trotzdem werden unbegleitete minderjährige Flüchtlinge immer wieder zur Altersschätzung geschickt. So will man verhindern, dass sie im Jugendhilfesystem aufgefangen werden. Das Prozedere der Altersschätzung ist für viele entwürdigend: Die Jugendlichen müssen sich nackt ausziehen, es werden Fotos von Ihnen gemacht, anschließend werden Hand, Schlüsselbein und Zähne geröntgt.
    Eins von drei Gutachten ist falsch, sagen Statistiker – und auch Mediziner sind sich weitgehend einig, dass das geschätzte Alter bis zu drei Jahren abweichen kann. Doch die Gutachten haben dramatische Folgen: Wird ein Flüchtlingskind von den Ärzten volljährig geschätzt, muss es die Jugendhilfe verlassen und ist von Abschiebung bedroht. Frontal 21 über ungenaue Gutachten, die über das Schicksal unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge entscheiden, sowie über eine Politik, die hofft, damit junge Asylsuchende loszuwerden. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 16.06.2015ZDF
  • 45 Min.
    Milliardenpoker um Griechenland – Europa am Scheideweg:
    Geschlossene Banken und Hamsterkäufe an den Tankstellen – seit der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras (Syriza) den Brüsseler Verhandlungstisch verlassen hat, hat sich die Krise in Griechenland verschärft. Arbeits- und Sozialminister Panos Skourletis (Syriza) ist bitter enttäuscht, er hatte bis zuletzt auf eine Einigung gehofft. Im Interview mit „Frontal 21“ wirft er Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) vor, wiederholt für einen Grexit zu plädieren. Der Parteivorsitzende der Syriza-Partei Giorgos Chondros betont gegenüber „Frontal 21“, dass die Linksregierung niemals an ein Ausscheiden aus der Eurozone gedacht habe.
    Unternehmer, wie der Limonadenhersteller Platon Marlafekas fürchten jetzt um ihre Existenz, sollte Griechenland zur Drachme zurückkehren. In seinen Augen hätten beide Seiten versagt. Die Armen und Arbeitslosen fühlen sich schon lange im Stich gelassen. Rentner wie Kostas Vadegas ernähren mit ihren tausend Euro Rente inzwischen mehrere Personen – auch Kinder und Enkelkinder, denn in Griechenland gibt es keine Sozialhilfe. Dennoch wollte die Eurogruppe die Renten weiter kürzen. Nun kommt also das Referendum. „Frontal 21“ berichtet aus einem Land, das womöglich nicht mehr lange Mitglied der Eurozone bleibt, und fängt politische Stimmen in Deutschland und Europa ein.
    Hass in Halle – Eine Region im Griff der Rechten:
    In der Region um Halle an der Saale sind seit mehreren Monaten gewaltbereite Neonazi-Gruppen aktiv. Sie nennen sich „Brigade Bitterfeld“ und „Brigade Halle“. Im Stadtteil Halle-Silberhöhe machen sie gezielt Jagd auf dort ansässige Roma-Familien. „Sie haben meinen Kinderwagen angezündet“, erzählt eine Frau. „Dann haben zehn Nazis die Fensterscheiben eingeworfen, auf der Straße haben sie Böller nach mir geworfen.“ Mehrere Opfer berichten, dass die Brigademitglieder ihre Wohnungen belagert und sie auf der Straße mit Messern und Elektroschock-Geräten bedroht hätten. „Seitdem gehen wir abends nicht mehr raus“, sagt ein Anwohner, der aus Rumänien stammt.
    Mehrfach gelang es den Rechtsextremen, im Stadtteil Silberhöhe Aufmärsche gegen Roma und andere Ausländer zu organisieren. Auch in Bitterfeld patrouillieren rechte Brigaden und verfolgen Bürger bis in deren Wohnungen, um ihnen dort Gewalt anzutun. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hat sich die Zahl rechter Gewalttaten in Bitterfeld verfünffacht. „Sie treten zunehmend enthemmter auf“, sagt Jochen Hollmann, Chef des Verfassungsschutzes in Sachsen-Anhalt: „Unsere Sorge ist, dass sich dort ein Netzwerk bildet.“ „Frontal 21“ über eine Region in Ostdeutschland, in der Rechtsextremisten versuchen, mit Gewalttaten ein Klima der Angst zu erzeugen.
    Marode Bauten der Bildungsrepublik – Verfall macht Schule:
    Für viele Kinder und Jugendliche in Deutschland ist der Schulbesuch nicht mehr ganz sicher und auch manchmal sogar gesundheitsgefährdend. Immer mehr Schulen verfallen: Decken drohen einzustürzen, Sporthallen sind durch Schimmel unbenutzbar, Heizungen defekt oder Klassenräume so marode, dass beispielsweise Knöterich durch das Gemäuer wächst. Eine aktuelle Untersuchung der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) beziffert den Investitionsstau bei Schulen auf 32 Milliarden Euro. „Frontal 21“ zeigt, wie in deutschen Städten dieser Mangel verwaltet wird – auf Kosten der Kinder.
    Denn anstatt Geld in Bildung und die Sanierung von Gebäuden für eine zukunftsfähige Schule zu investieren, schieben sich Bund, Länder und Kommunen gegenseitig die Verantwortung zu. Doch es geht auch anders, wie der Stadtstaat Hamburg zeigt. Dort gibt es einen Investitionsplan, um baufällige Schulen zu sanieren. „Frontal 21“ sprach mit Schülern, Eltern und Lehrern, die wollen, dass endlich mehr in ihre Bildung investiert wird. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 30.06.2015ZDF
  • 45 Min.
    Billiges Fleisch, teurer Tierschutz – Tiere für die Tonne: Tierhalter in Deutschland stehen unter Druck: ein immer härterer Wettbewerb an der Ladentheke und gleichzeitig die Forderung nach mehr Tierschutz im Stall. Diesen Konflikt soll nun die sogenannte Initiative Tierwohl entschärfen. Bauernverband und Lebensmitteleinzelhandel haben vereinbart: Für jedes Kilogramm verkauftes Fleisch zahlt der Händler vier Cent in einen Tierwohlfonds. Daraus bekommen Tierhalter Geld zurück. Der Deutsche Tierschutzbund warnt: Der Initiative Tierwohl fehle das Geld, mehr Tierschutz werde nur halbherzig umgesetzt und der Verbraucher am Ende getäuscht. Andere Tierschutzorganisationen wie PROVIEH dagegen unterstützen das Projekt – endlich komme der Tierschutz aus der Nische. „Frontal 21“ zu Besuch bei deutschen Schweinmästern – gefangen zwischen Preiskampf und Tierschutz.
    Neonazis in Halle und Bitterfeld – Die alltägliche Gewalt: In der Region um Halle an der Saale sind seit mehreren Monaten gewaltbereite Neonazi-Gruppen aktiv. Sie nennen sich „Brigade Bitterfeld“ und „Brigade Halle“. Im Stadtteil Halle-Silberhöhe machen sie gezielt Jagd auf dort ansässige Roma-Familien. „Sie haben meinen Kinderwagen angezündet“, erzählt eine Frau. „Dann haben zehn Nazis die Fensterscheiben eingeworfen, auf der Straße haben sie Böller nach mir geworfen.“ Mehrere Opfer berichten, dass die Brigademitglieder ihre Wohnungen belagert und sie auf der Straße mit Messern und Elektroschock-Geräten bedroht hätten. „Seitdem gehen wir abends nicht mehr raus“, sagt ein Anwohner, der aus Rumänien stammt.
    Mehrfach gelang es den Rechtsextremen, im Stadtteil Silberhöhe Aufmärsche gegen Roma und andere Ausländer zu organisieren. Auch in Bitterfeld patrouillieren rechte Brigaden und verfolgen Bürger bis in deren Wohnungen, um ihnen dort Gewalt anzutun. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hat sich die Zahl rechter Gewalttaten in Bitterfeld verfünffacht. „Sie treten zunehmend enthemmter auf“, sagt Jochen Hollmann, Chef des Verfassungsschutzes in Sachsen-Anhalt: „Unsere Sorge ist, dass sich dort ein Netzwerk bildet.“ „Frontal 21“ über eine Region in Ostdeutschland, in der Rechtsextremisten versuchen, mit Gewalttaten ein Klima der Angst zu erzeugen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 07.07.2015ZDF

zurückweiter

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn frontal online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…