Winnetou und der Prinz aus Deutschland – Auf den Spuren einer Legende

Der deutsche Entdecker Prinz Maximilian zu Wied (1782–1867) und der aus der Schweiz stammende Maler Karl Bodmer (1809–1893) reisten in den Jahren 1832 bis 1834 in das Gebiet der Ureinwohner Nordamerikas und dokumentierten ihre Welt mit Friedenspfeife, Kriegsbeil und Federschmuck. Ihre Berichte und Bilder prägen bis heute die Vorstellung von den „Indianern“. Maximilian zu Wied hatte großes Interesse an fremden Ländern und echten Respekt gegenüber ihren Kulturen. Durch seine Freundschaft mit dem Mandan-Häuptling Mato Tope lernte er die spirituelle Welt der Ureinwohner und ihre Lebensweise kennen.

Knapp zwei Jahrhunderte später kehrt diese Dokumentation zurück zu den Originalschauplätzen der Forschungsreise und folgt konsequent der damaligen Reiseroute. Per Dampfschiff und Kielboot geht es auf dem Missouri River durch atemberaubende Landschaften. Dabei werden Spuren einer vergangenen Welt entdeckt, der Film erzählt von einzigartigen Abenteuern und von den damals wie heute bewegenden Begegnungen. Die Nachfahren der Ureinwohner im Missouri-Gebiet leben nun in einem kleinen Reservat und müssen erneut die Zerstörung ihres Lebensraums befürchten, diesmal durch das Öl auf ihrem Land, das durch Fracking gefördert wird.

Winnetou, der „edle Häuptling der Indianer“, wurde vom Schriftsteller Karl May erschaffen. Die bis heute populäre Romanfigur mit einer weltweiten Auflage von mehr als 200 Millionen Exemplaren entsprang ausschließlich Mays Fantasie. Er selbst war nie in Amerika. Die Vorlagen dafür holte sich der Autor aus genau den Reiseberichten, denen der Film nachspürt, aufwändig und eindrucksvoll in Szene gesetzt, zum Beispiel durch Graphic Novels. Dies sind besondere Bildeffekte, die an Comics erinnern und einen direkt eintauchen lassen in die Welt eines Mythos, in die Welt von Winnetou. (Text: ARD alpha)