Mogadischu

F / D 2008 (105 Min.)
  • Dokumentation
  • Drama
Voller Anspannung warten die Terroristen unter Führung von Mahmoud (Said Taghmaoui, rechts) und die Passagiere der „Landshut“ auf die Entscheidung der Bundesregierung. – Bild: ORF
Voller Anspannung warten die Terroristen unter Führung von Mahmoud (Said Taghmaoui, rechts) und die Passagiere der „Landshut“ auf die Entscheidung der Bundesregierung.

Die noch junge Bundesrepublik erlebt im Herbst 1977 ihre schwerste Bewährungsprobe. Während die Terroristen Baader, Ensslin und Raspe in Stammheim inhaftiert sind, bereitet die zweite Generation der RAF die Befreiung der Kampfgenossen vor. Unter Aufsicht des palästinensischen Terror-Paten Dr. Wadi Haddad (Youssef Hamid) lassen sich Peter-Jürgen Boock (Franz Dinda) und seine Mitverschwörer im Jemen für bewaffnete Anschläge ausbilden. Zurück in Deutschland, richten Boock und seine Komplizen ein Blutbad an, bei dem sie Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer (Gernot Kunert) in ihre Gewalt bringen.

Anders als im Fall der Entführung des Berliner CDU Spitzen-Politikers Peter Lorenz im Februar 1975 geht Bundeskanzler Schmidt (Christian Berkel) diesmal nicht auf die Forderung nach Freilassung der RAF-Terroristen ein. Boock und Mohnhaupt (Bettina Hoppe) wenden sich erneut an Haddad, der mit Unterstützung des KGB eine spektakuläre Aktion einfädelt: Angeführt von „Kapitän“ Mahmud (Saïd Taghmaoui), bringen vier palästinensische Terroristen die Lufthansa-Maschine „Landshut“ in ihre Gewalt.

Auch Mahmud fordert nun die Freilassung von Baader, Ensslin und Raspe. Während Kanzler Schmidt (Christian Berkel) sich mit Hans-Jürgen Wischnewski (Jürgen Tarrach) berät, leiten die Entführer die mit 82 Passagieren und fünf Crewmitgliedern besetzte Maschine über Rom, Larnaka, Bahrain bis nach Dubai weiter. Kapitän Jürgen Schumann (Thomas Kretschmann) kann unbemerkt die Anzahl der Kidnapper nach draußen melden. Mit viel Geschick gewinnt er das Vertrauen des sadistischen Mahmud und bringt ihn so davon ab, eine jüdische Passagierin (Valerie Niehaus) zu ermorden.

Während die hygienischen Zustände an Bord unerträglich werden, fliegt die Maschine weiter nach Aden im damaligen Südjemen. Die dortige Regierung will nicht in den Konflikt verwickelt werden und lässt das Rollfeld mit Panzern blockieren. Aufgrund des Treibstoffmangels ist Schumann zu einer Notlandung auf einem Sandstreifen neben dem Rollfeld gezwungen. Der Kapitän inspiziert das ramponierte Fahrwerk und nutzt die Chance, sich von der Maschine zu entfernen.

Schumann kontaktiert Scheich Ahmed (Abdellatif Chaouki), Kommandeur der südjemenitischen Sondereinheit vor Ort. Er fleht ihn an, das offenbar beschädigte Flugzeug um das Leben der Passagiere willen nicht mehr starten zu lassen. Als Ahmed ablehnt, kehrt Schumann zurück, in banger Gewissheit, was nun geschieht: Rasend vor Wut erschießt Mahmud den Kapitän. Kopilot Jürgen Vietor (Simon Verhoeven) fliegt die Maschine weiter nach Mogadischu.

Wischnewski, der dem entführten Flugzeug bis hierhin gefolgt ist, überzeugt mit diplomatischem Geschick Präsident Siad Barre (Sofi Mohamed), einem Einsatz deutscher Elitetruppen auf somalischem Boden zuzustimmen. Oberstleutnant Ulrich Wegener (Herbert Knaup) erhält daraufhin den Befehl, die Maschine mit der GSG 9 zu stürmen, die durch diese Aktion internationale Berühmtheit erlangt. Nach 105 bangen Stunden ist die Geiselnahme beendet. „Mogadischu“ ist die emotional packende, hochdramatische Rekonstruktion der „Landshut“- Entführung vor dem Hintergrund des Deutschen Herbstes 1977. Basierend auf den Recherchen des renommierten Dokumentarfilmers Maurice Philip Remy, rückt der Film die Verquickung mit dem KGB und das heldenhafte Schicksal des Piloten Jürgen Schumann ins Zentrum, durch dessen Tod das Überleben der restlichen Geiseln möglich wurde.

Hollywoodstar Thomas Kretschmann zeigt eine der besten Leistungen seiner Karriere. Auch die weiteren Rollen sind hochkarätig besetzt mit Charakterköpfen wie Jürgen Tarrach als Hans-Jürgen Wischnewski, Herbert Knaup als GSG-9-Kommandant Ulrich Wegener, Nadja Uhl als tapfere Stewardess Gabriele Dillmann und – täuschend echt – Christian Berkel, der Helmut Schmidt nach „Die Sturmflut“ zum zweiten Mal spielt.

Weiterhin zu sehen sind Simon Verhoeven, Judith Engel und Saïd Taghmaoui als „Kapitän“ Mahmud. Regisseur Roland Suso Richter zeigt erneut, dass er menschliche Schicksale in einer komplexen Situation beklemmend realistisch darzustellen vermag. Gedreht wurde in Bonn, Berlin und Casablanca. (Text: ARD)

Deutsche TV-Premiere30.11.2008Das ErsteInternationale Premiere30.11.2008ORF 2

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