FeierAbend

Sie pflegt intensive Kontakte zu türkischen Kulturvereinen, hat den Koran studiert und kennt die Bedeutung der vorgeschriebenen muslimischen Rituale. Perfekt türkisch lernte die Vorarlbergerin in Istanbul. Elisabeth Dörler, 47, ist römisch-katholische Theologin und Mitglied einer kirchlichen Frauengemeinschaft in Batschuns in Vorarlberg. Vor fünf Jahren legte sie die Ewigen Gelübde ab. Seit zwei Jahren ist sie Islambeauftragte der Diözese Feldkirch. Ein Porträt. (Text: ORF)

Mit der Endlichkeit des irdischen Lebens wird der Pfarrer der Gemeinde „Maria Grün“ im Wiener Prater nahezu täglich konfrontiert. Hat er es doch – neben seiner Pfarrarbeit – mit Menschen zu tun, die den Tod vor Augen haben. Pater Clemens Kriz ist Aidsseelsorger. Das bedeutet, dass er HIV-positive und aidskranke Menschen begleitet, versucht, sie und ihre Umgebung vor sozialer Isolation zu bewahren und sich in der Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit engagiert. Getragen werden er und die freiwilligen Helfer aus seiner Pfarre dabei von der Hoffnung, dass das „grausame Gesetz der Ausgrenzung“ durch gemeinsame Verantwortung durchbrochen werden kann. (Text: ORF)

Am Karfreitag, den 6. April 2007, strahlte der ORF 1 Mel Gibsons umstrittenen Passionsfilm „Passion Christi“ aus. Aus diesem Grund fragte die Sendung „FeierAbend“ im Hauptabend, nach dem Sinn des Leidens Jesu Christi, nach einem Sinn des Leidens überhaupt. (Text: ORF/AP)

Ein Mann, eine Gemeinschaft und viertausend „Totgesagte“: Das ist die Geschichte des Theologen und Sozialarbeiters Karl „Charly“ Rottenschlager und seiner Emmausgemeinschaft St. Pölten. Seit der Gründung vor genau 25 Jahren haben tausende Strafentlassene, Alkoholkranke, Obdachlose, Flüchtlinge, Männer und neuerdings auch Frauen nach einer Zeit in der Gemeinschaft wieder ins Leben zurückgefunden. Nach neun Jahren Sozialarbeit im Hochsicherheitsgefängnis Stein an der Donau hat Rottenschlager einen neuen Weg beschritten: er gründete die Emmausgemeinschaft in Niederösterreichs Hauptstadt St. Pölten , in der die Rückfallquote seiner „Gäste“ nur noch 29% beträgt. (Text: ORF)

Er wäre am 14. Februar 2007 100 Jahre alt geworden: der unkonventionelle Priester, der temperamentvolle Prediger, der faszinierende Erklärer abstrakter Kunst, Otto Mauer. Der Wiener Dompfarrer, der sich in den 1950er und 60er Jahren erfolgreich als Galerist betätigte, engagierte sich für moderne Architektur und für unabhängigen Journalismus. Und: Auch die Kirche war in seiner Sicht eine stetig zu erneuernde. Wer sich „für geistiges Leben interessierte, hat an Otto Mauer nicht vorbeigehen können“, erzählt Erhaurd Busek. Der ehemalige Vizekanzler sowie die Maler Josef Mikl und Arnulf Rainer erinnern sich im FeierAbend am Ostermontag an den leidenschaftlichen Förderer der Avantgarde. (Text: ORF)

„Wassertreten und Morgenandacht“ – so könnte der Tagesablauf der Zisterzienserschwestern und ihrer erholungsbedürftigen Gäste in Marienkron auf eine Kurzformel gebracht werden. Denn im klösterlichen Kurhaus im burgenländischen Mönchhof lebt man nach den Regeln des Heiligen Benedikt und des Gesundheitsapostels Sebastian Kneipp. Die Prinzipien von Klostergründer wie Dorfpfarrer sind in Marienkron unter einem Dach vereint. Und diese Einheit von Kloster und Kurhaus ermöglicht den Menschen „von draußen“ sowohl spirituelle Erfahrung als auch körperliche Erbauung: Ein Ort der Stille zur Rekreation und Selbstfindung als traditionsreiche Antwort auf den derzeitigen Wellnesskult – oder wie es die Äbtissin, Schwester Mirjam, formuliert: „Wir möchten mit den Menschen, die zu uns kommen, ihre persönliche Auferstehung feiern.“ (Text: ORF)

Die Katholische Jugend Wien veranstaltet vom 18. – 20. Mai 2007 eine sogenannte „Lernwallfahrt“. Jeder Teilnehmer, jede Teilnehmerin soll im besten Sinn des Wortes „erfahren“, was Wallfahren bedeuten kann, aber auch, was es braucht, um selbst einmal eine Gruppe nach Mariazell zu leiten. (Text: ORF)

„Nicht jammern, sondern einfach etwas tun“, lautet der Leitsatz des großen österreichischen Schauspielers Otto Tausig, der in diesem Jahr seinen 85. Geburtstag feiert. Otto Tausig und andere Mitglieder des Klubs engagnieren sich gemeinsam mit betroffenen Menschen, lokalen Partnern, Freiwilligen und Unterstützern für eine bessere Lebenssituation von Menschen in den armen Ländern des Südens. „Mit 60 Euro kann ein Kind, das 16 Stunden täglich arbeitet, befreit werden und ein Jahr in die Schule gehen“, erklärt etwa Otto Tausig die Situation in manchen Bezirken Indiens. (Text: ORF)

Franz Welser-Möst wird Generalmusikdirektor der Wiener Staatsoper – und „FeierAbend“ zu Fronleichnam ändert sein Programm. Die Sendung „Franz Welser-Möst – Ein Ohr für Gott“ von Thomas Bogensberger zeigt vielleicht weniger bekannte Facetten des künftigen Generalmusikdirektors. Das Hören spielt naturgemäß eine große Rolle im Leben des österreichischen Dirigenten Welser-Möst. Doch es sind nicht ausschließlich messbare Töne, die der gebürtige Linzer vernimmt. Franz Welser-Möst erfährt in und hinter den Tönen eine höhere Instanz. (Text: ORF)

„Mich kann man töten, aber nicht die Stimme der Gerechtigkeit.“ Das sagte der Erzbischof von San Salvador, Oscar Arnulfo Romero, als ihm längst klar geworden war, dass er auf der schwarzen Liste der Regierung und des Militärs stand. Am 24. März 1980 fiel er während eines Gottesdienstes in einer Krankenhauskapelle einem Attentat zum Opfer. In diesem Sommer, am 15. August 2007, wäre er 90 Jahre alt geworden. 27 Jahre nach seiner Ermordung ist zwar der Bürgerkrieg, nicht aber der Kampf um sozialen Wandel in El Salvador zu Ende. Vor allem den Armen gilt Erzbischof Romero als Märtyrer und Heiliger. Ein Besuch bei den Jesuiten in San Salvador, die in seinem Geist wirken. (Text: ORF)

Es kann schon vorkommen, dass die Männer vor der rüstigen Ordensfrau salutieren: Die Kärntnerin, SchwesterJohanna vom Heiligen Vinzenz von Paul, hilft im Kosovo, wo sie kann – und arbeitet zu diesem Behufe erfolgreich mit österreichischen Soldaten von der KFOR-CIMIC-Gruppe zusammen. (Text: ORF)

Bernhard Heitz, ehemals römisch-katholischer Redemptoristenpater, heute Bischof der Altkatholischen Kirche in Österreich ist der Meinung, dass Totengedenken immer auch Trauer und Zweifel bedeutet. Ein Trauern und Zweifeln aber, in dem die Gemeinde dem und der Einzelnen helfen kann. Sie kann zur Oase werden, Trost mit ihrer Schlichtheit spenden, befreit von Dogmen. Denn, so der Alt(ernative)-Katholik: Man soll nicht aus Tradition glauben, sondern den Glauben selbst zur Tradition werden lassen. (Text: ORF)

Maria aus der Sicht einer evangelischen Oberkirchenrätin. Als Frau, Mutter und vor allem Schwester. Ein FeierAbend mit der evangelischen Oberkirchenrätin aus Wien: Hannelore Rainer. (Text: ORF)

Kriminelle Karrieren, tragische Lebenswege, gescheiterte Existenzen – viele Schicksale pflastern die Straße der Verlierer in der Wiener Hornbostelgasse. Die Sackgasse endet in einem Lokal für Haftentlassene, Freigänger und Obdachlose: S’Häferl. Die Gefängnisseelsorgerin Gerlinde Horn hat es gegründet und feiert mit ihren „Betroffenen“ Weihnachten. Schon zum zwanzigsten Mal. Das Jahr über herrscht hier ein rauerer Ton, aber zur Weihnachtsfeier wird es doch still. Manche sind nur wegen der Bäckereien gekommen, einige wegen der Besinnlichkeit. Einer der Männer beginnt plötzlich zu singen: „Hast du da oben vergessen auf uns?“ (Text: ORF)

Spätestens seit der Pfarrer von Ungenach, Josef Friedl, das 15jährige Flüchtlingsmädchen Arigona Zogaj in seine Obhut genommen hat, ist er einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Dabei ist sein Leben von jeher ?anders? verlaufen, nämlich durchaus berichtenswert. Der Theologe und Priester hat auch eine Therapieausbildung, sein Haus und sein Leben, so sagt er, sieht er als Gasthaus, das allen Menschen offen steht. Am Ende des Jahres stellt er sein Konto auf „0“, um mit dem vorhandenen Geld sinnvolle Projekte zu unterstützen. Mit ihm engagieren sich seine Haushälterin und Gefährtin – sowie viele Gemeindemitglieder. (Text: ORF)

In den Augen der Armen sieht er Gott vor Liebe strahlen. Glaube ist für ihn Befreiung. Zisterzienserpater (Abt) Josef Hehenberger ist im Armenhaus Brasiliens – im Bergland von Bahia – Stimme derer, die keine Stimme haben: Müllmenschen, Landlose, Frauen und Straßenkinder. Sein Einsatz für die Rechte der Armen brachte den Erzbischof – Romero-Preisträger immer wieder in die Schusslinie der Mächtigen. In den vergangenen Jahren hat der Oberösterreicher Pater Hehenberger in der Goldgräberstadt Jacobina etliche Sozialprojekte verwirklicht. Darunter zwei Tagesheimstätten für Waisen und Straßenkinder – die Fazendinha de Jesus und das Casa Rebeca. Bildung und ein starker Glaube sind für die Kinder oft die einzige Chance, sich aus der Armut zu befreien. (Text: ORF)