2014, Folge 213–227

  • Folge 213
    Jedes Jahr rund um Neujahr ist Andreas Lechner, Pfarrer von Schladming, mit einer Gruppe von Sternsingern auf Schladmings Schipisten unterwegs. Per Schi fahren sie von Haus zu Haus, von Hütte zu Hütte, um für Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika zu singen und Spenden zu sammeln. Andreas Lechner entspricht nicht ganz dem Bild des klassischen Pfarrers: Als ausgebildeter Bergretter versieht der 44-Jährige jedes Jahr seinen Dienst bei der Schi-WM in Schladming, war auch einer der Ersten, der beim schweren Sturz von Lindsey Vonn zu Hilfe eilte. Dem begeisterten Bergsteiger und Kletterer liegt die Tradition des Sternsingens und die damit verbundene Solidarität mit Menschen im ärmeren Süden am Herzen. Rund um den 6. Jänner ziehen auch diesmal wieder rund 85000 Mädchen und Buben in Österreich verkleidet als Heilige Drei Könige von Haus zu Haus um Spenden zu ersingen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMo 06.01.2014ORF 2
  • Folge 214
    „Meine Aufgabe als Schauspielerin ist es, das zu erleben und zu fühlen, was uns abtrainiert worden ist“, sagt Katharina Stemberger. Zu dem, was uns abtrainiert worden ist, gehört auch die Konfrontation mit dem Sterben. Die christlichen Kirchen begehen alljährlich den Aschermittwoch als Tag der Erinnerung an die Sterblichkeit und Vergänglichkeit des Menschen. „Bedenke Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehrst“ heißt es bei der Spendung des Aschenkreuzes. Ein Kunstprojekt übersetzt den Aschermittwoch-Gedanken: „Ein Koffer für die letzte Reise“ heißt es, und es lädt verschiedene Menschen ein, sich mit dem Tod auseinanderzusetzen, indem sie überlegen, was sie mitnehmen wollen auf ihre letzte Reise. Auch die Schauspielerin Katharina Stemberger hat einen Koffer gepackt. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 05.03.2014ORF 2
  • Folge 215
    Peter Matic ist Burgschauspieler. Michael Bünker ist Bischof der evangelischen Kirche A.B. Das Thema Gewalt und Gewaltlosigkeit beschäftigt beide seit langem. Der Karfreitag beschäftigt beide seit langem. Peter Matic – seine Stimme ist vor allem durch die Sychronisation des britischen Charakterdarstellers Ben Kingsley aus dem erfolgreichen Kinofilm „Ghandi“ bekannt – liest seit Jahren am Karfreitag Texte in der Wiener Annakirche im Rahmen eines geistlichen Konzerts – „Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze“ . Auch Michael Bünker liest in diesem Jahr am Karfreitag Texte im Rahmen eines geistlichen Konzerts – „Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze“ – allerdings in der Wiener Dorotheerkirche. Ein Feierabend über den Bischof und den Burgschauspieler und ihre Annäherung an das Kreuz, das Thema der Gewaltlosigkeit, den Karfreitag, den Glauben an einen Gott, der am Kreuze stirbt. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereFr 18.04.2014ORF 2
  • Folge 216
    „Der Glaube hat mit Freude zu tun, mit Weite und mit Freiheit“, sagt Michael Landau, während ihm die Totenmaske, die von ihm angefertigt wurde, abgenommen wird. Wie vor ihm Christiane Hörbiger, Barbara Coudenhove Kalergie und Karl Markovic hat sich Michael Landau für eine Spendenaktion des Hospizvereins zur Verfügung gestellt, eine Totenmaske von sich anfertigen zu lassen. Michael Landau stammt aus einer Familie, in der der Glaube gefährlich wurde und wenig mit Freiheit zu tun hatte. Sein Vater war gläubiger Jude. Nach der Emigration ist er nach Wien zurückgekehrt und hat eine katholische Frau geheiratet. Michael Landau selbst hat sich erst zu Beginn seines Chemie-Studiums taufen lassen. Später hat er begonnen Theologie zu studieren. Als neuem Präsident der Caritas Österreich liegt dem leidenschaftlichen Sportler eines am Herzen: jenen eine Perspektive zu ermöglichen, die am Rande der Gesellschaft stehen, die ihr „Kreuz“ nicht alleine tragen können. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereSo 20.04.2014ORF 2
  • Folge 217
    Seit Jahren beschäftigt sich Patricia Erber mit dem Thema Frauenhandel und Zwangsprostitution. Sie hat ein eigenes Netzwerk geschaffen und viele Mitstreiterinnen gefunden – besonders unter den Ordensfrauen. Patricia Erber selbst ist Ordensfrau. In Österreich hat sie unter dem Dach des Vereins SOLWODI (Solidarity with women in distress – Solidarität mit Frauen in Not) eine Schutzeinrichtung für ausgebeutete Frauen geschaffen und setzt damit ein klares Zeichen gegen Frauenhandel, Gewalt und die tagtägliche Verletzung von Menschenwürde. Schätzungen zufolge leben und arbeiten mindestens 880.000 Menschen in Europa unter sklavenähnlichen Bedingungen, 76 % von ihnen als Prostituierte. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMo 21.04.2014ORF 2
  • Folge 218
    „Es ist ein Anschlag auf Mensch und Natur“, sagt der austro-brasilianische Bischof Erwin Kräutler. Er meint damit den Bau des Staudammes Belo Monte, dem drittgrößten Wasserkraftwerk der Welt am Rio Xingu – einem mächtigen Nebenfluss des Amazonas. Erwin Kräutler wurde eingesperrt, verprügelt, beinahe getötet. Bis heute bekommt der Bischof an der Seite der indigenen Bevölkerung Amazoniens Morddrohungen und steht unter Personenschutz. Denn im Kampf um Land am Amazonas und für den Umweltschutz macht Brasiliens Mafia nicht Halt vor dem Kirchenmann aus Vorarlberg.
    Für das Kraftwerk muss in einem Naturschutzgebiet eine Fläche, die der Größe des Bodenssees in etwa entspricht, überflutet werden. Mit dem Staudammprojekt, so die Kritik des Bischofs, ist der Lebensraum von 60 000 Menschen, darunter viele Indigene, bedroht. Außerdem seien durch den Eingriff Weltklima und zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, die ausschließlich im Amazonas-Gebiet leben, gefährdet. Mystik und Widerstand sind für Erwin Kräutler, der 2010 für sein Engagement im Amazonas-Gebiet mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet wurde, untrennbar miteinander verbunden. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 29.05.2014ORF 2
  • Folge 219
    Vor 50 Jahren hielt Martin Luther King in Washington seine berühmte Rede, die das Ende der offiziellen Rassentrennung einleitete. Martin Luther King war Baptisten-Pastor – so wie auch Walter Klimt. So wie Martin Luther King für einen couragierten Glauben eingetreten ist, tritt auch Walter Klimt für einen solchen Glauben ein. Mystik und Politik sind für die beiden untrennbar miteinander verbunden. Walter Klimt, Urgroßneffe des berühmten Malers Gustav Klimt, lebt mit seiner Familie in Wien und ist überzeugt davon, dass der Glaube dazu befähigen muss, sich in der Gesellschaft gegen Unrecht und Menschenverachtung einzusetzen – ganz nach seinem Vorbild Martin Luther King. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereSo 08.06.2014ORF 2
  • Folge 220
    Das Wiener Konzerthaus hat Bertl Mütter eingeladen, hier seine „Schule des Staunens“ zu etablieren. Geplant sind künstlerische Interventionen des Posaunisten und Komponisten bei verschiedenen Konzerten. Bertl Mütter wird sich mit seinen Improvisationen spontan auf die Arbeit der jeweiligen Kollegen beziehen. „Das wird spannend sein“, sagt Matthias Naske, der neue Intendant des Konzerthauses, „oder er wird würdevoll scheitern.“ Damit Letzteres möglichst nicht passiert, geht Bertl Mütter in Klausur. Er zieht sich ins Kloster St. Lambrecht zurück, um sich auf „Die Schule des Staunens“ vorzubereiten.
    Dort trifft er seinen Freund Pater Gerwig, der im Stift St. Lambrecht die „Schule des Daseins“ leitet. Bertl Mütter hat früher Theologie studiert, sich dann aber ganz der Musik verschrieben. Er ist im „Dialekt der Religion“, wie er es nennt, heute noch zuhause, bezeichnet sich aber nicht mehr als gläubig. Was ihn jedoch unverändert mit seinem Freund, dem Benediktinermönch, verbindet, ist dieser Geist des Staunens, des Staunens über das Leben. Und dieser Geist ist es auch, der Kunst und Spiritualität verbindet, unabhängig von einer bestimmten Konfession. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMo 09.06.2014ORF 2
  • Folge 221
    Es ist die erste und einzige Backstube, die es im rumänischen Ziegental gibt – und, es ist keine gewöhnliche Backstube. In einem Container backen zwei Roma-Frauen Tag für Tag Brot für ein ganzes Dorf, für eine ganze Region sogar. Täglich Brot zu haben ist hier keine Selbstverständlichkeit. Dass Frauen hier Geld verdienen können, auch nicht. Die Roma in der Region leben in Hütten, in denen es weder Strom noch Wasser gibt. Selbst ein Tisch in einer Hütte ist eine Seltenheit. Pater Georg Sporschill hat gemeinsam mit seiner Mitstreiterin Ruth Zenkert das Hilfsprojekt „Elijah“ ins Leben gerufen. Hilfe zur Selbsthilfe lautet ihr Motto. Den Menschen durch Bildung und Schaffung von Arbeitsplätzen zu mehr Selbstbewusstsein zu verhelfen, ist ihr Credo. Und das scheint hier im rumänischen Ziegental bereits geglückt zu sein. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 19.06.2014ORF 2
  • Folge 222
    Im Kneipp-Traditionshaus Bad Kreuzen der Marienschwestern vom Karmel befindet sich Europas erstes Zentrum für „Traditionelle Europäische Medizin“. Bedeutendster Vertreter dieser Richtung war wohl der bekannte Pfarrer und Hydrotherapeut Sebastian Kneipp. In Bad Kreuzen arbeiten Ordensschwestern zusammen mit Ärzten und medizinischem Personal. Während sich Sr. Christiane Reichl beispielsweise um die geistliche Begleitung ihrer Gäste sorgt, ist Dr. Michael Windner einer der Ärzte, die sich um das körperliche Wohl kümmern. Gemeinsam ist ihnen: Sie wollen ihren Gästen mittels ausgesuchten Therapien, fast vergessenen Ritualen und gelebter christlicher Spiritualität einen neuen Zugang zu Körper, Geist und Seele vermitteln. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereFr 15.08.2014ORF 2
  • Folge 223
    „Wer deppert lebt, wird deppert sterben“, sagt Adolf Holl in seiner bekannt launigen Art. Im Alter von 84 Jahren macht wohl niemand eine solche Aussage, ohne sie auf sich selbst zu beziehen. Adolf Holl hat bereits sein Grabmal errichten lassen, gestaltet von einem befreundeten Architekten. „Und so er mich überlebt, wird mein bester Priesterfreund die Grabrede halten“, erzählt jener streitbare Theologe, dem in den 1970er Jahren seine Lehrbefugnis entzogen wurde, bald darauf wurde er vom Priesteramt suspendiert. Zu Allerheiligen wird er im FeierAbend von Michael Cencig Bilanz ziehen: Welche Lebensentscheidungen begründen seine Zuversicht, nicht deppert sterben zu müssen? „Jeder Tag, an dem ich nicht an Gott denke, ist ein verlorener Tag“, sagt Adolf Holl. Und dennoch ist er sich nicht sicher, ob er drüben diesem Gott begegnen wird – nicht einmal, ob es dieses Drüben überhaupt gibt. „Schau ma mal“, sagt er in seiner bekannt lakonischen Art (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereSa 01.11.2014ORF 2
  • Folge 224
    „Gemma ham“ – das konnten viele obdachlose Männer seit langem erst wieder sagen, als sie im VinziDorf Graz-St. Leonhard Heimat und Gemeinschaft im Container-Dorf gefunden hatten. „Gemma ham“ – diese Worte haben für die Bewohner des VinziDorfes noch eine andere Bedeutung. Diese Worte führen auf dem Friedhof der Pfarre Graz-St. Leonhard nämlich in jenen Bereich, in dem sie einmal begraben sein werden – Freunde von ihnen schon begraben sind. Welche Bedeutung haben Sterben und Tod für diese Männer, die scheinbar nichts mehr verlieren können, weil sie alles in ihrem Leben schon verloren haben? Wie gehen sie mit der Trauer um, wenn einer von ihnen stirbt? Und im Angesicht des Todes – welche Vorstellung haben sie von Gott? (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereSo 02.11.2014ORF 2
  • Folge 225
    Knapp 20 Jahre ist es her, dass sie durch eine Briefbombe, die Franz Fuchs verschickt hatte, verletzt wurde: die heute 90-Jährige Flüchtlingshelferin Maria Loley. Ihr halbes Leben lang war sie auf Herbergsuche – nicht für sich, sondern für Menschen, die aus ihren Heimatländern vertrieben wurden und hier in Österreich eine Bleibe suchten. Ihr Engagement hat der Niederösterreicherin viele internationale Auszeichnungen eingebracht. Kraft für ihr Engagement, so erzählt Maria Loley, hat sie immer aus ihrem Glauben geschöpft. Der gibt ihr auch heute noch Kraft – in einer Situation, in der sie alters- und krankheitsbedingt kaum noch gehen kann. Weihnachten, das Fest der Mitmenschlichkeit, ist für sie auch in so einer Situation ein Freudenfest. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 24.12.2014ORF 2
  • Folge 226
    Gemeinsam mit den Flying Pickets bringen sie den Linzer Dom zum Klingen; ob in China, Afrika oder Europa – weltweit begeistern sie ihr Publikum. Das Ensemble LALÁ ist aus der a-capella-Szene nicht mehr weg zu denken. Hinter LALÁ verbergen sich die vier oberösterreichischen Sängerinnen und Sänger Ilia Vierlinger, Julia Kaineder, Johann Reiter und Mathias Kaineder. Ihr Motto „spürbar hörbar“ ist in ihren feinfühligen Interpretationen – egal ob klassische Musik, Jazz, zeitgenössischer Pop oder Weihnachtsmusik – allgegenwärtig. Menschwerdung heißt für sie die eigene Stimme finden – die eigene Stimme aber auch gegen Ungerechtigkeit erheben. Das sei auch, darin sind sich die vier Künstlerinnen und Künstler einig, die zentrale Botschaft von Weihnachten. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 25.12.2014ORF 2
  • Folge 227
    Thomas Quasthoff begegnet BonhoefferDie Karriere von Bassbariton Thomas Quasthoff gilt als eine der ungewöhnlichsten in der Klassikszene. Sein Leben mit Contergan-Behinderung ist mit enormen Belastungen verbunden, und dennoch lebt Thomas Quasthoff ein erfülltes und sehr erfolgreiches Leben.“Von guten Mächten treu und still umgeben, behütet und getröstet wunderbar, so will ich diese Tage mit euch leben und mit euch gehen in ein neues Jahr“, schreibt der Theologe Dietrich Bonhoeffer zu Weihnachten, kurz vor seiner Hinrichtung durch die Nazis. Im FEIERABEND denkt Thomas Quasthoff über diesen Text nach, den er zu seinen ganz persönlichen und bewegendsten „Herzstücken“ zählt; Es ist die Botschaft; dass niemand an seinem Schicksal zerbrechen muss. Es sind Mut, Hoffnung und Optimismus, die Thomas Quasthoff bewegen – eine Haltung, die er mit dem Theologen Dietrich Bonhoeffer teilt, der sich in seinen schwersten Stunden geborgen weiss. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereFr 26.12.2014ORF 2

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