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  • Frankreichs Junge fordern den Wandel

    Nicolas sieht in Marine Le Pen die Retterin Frankreichs. Er ist fest überzeugt, dass es seinem Land besser gehen wird, wenn es aus der EU austritt und die Grenzen schliesst. Dafür klebt er unermüdlich mit anderen jungen „Frontisten“ Wahlplakate. Bedenken, dass ein solcher Kurs den Frieden in Europa gefährden könnte, wirft Nicolas über Bord. „Frankreich und die Franzosen zuerst, dann kümmern wir uns um den Rest der Welt“, ist seine Devise. Die Vorwürfe, Marine Le Pen habe EU-Gelder veruntreut, nimmt Nicolas kaum wahr. Was in Strassburg oder Brüssel passiere, sei zweitrangig, argumentiert er.
    Das „System kippen“ will auch Sébastien, aber in eine ganz andere Richtung. Er hat sich der extremen Linken zugewandt und mit der Revolution schon einmal in seinem persönlichen Leben begonnen. Sébastien ist Anhänger der Permakulturbewegung und versucht, nach radikal ökologischen Prinzipien zu leben. Mit den „Frontisten“ hat er absolut nichts gemeinsam. Sollte Marine Le Pen die Wahl gewinnen, sieht er sich im „Widerstand“.
    Aber auch in der Mitte des politischen Spektrums verhärten sich die Fronten – vor allem seitdem der bürgerlich konservative Kandidat François Fillon wegen Scheinanstellungen für seine Familie am Pranger steht. Der Student Clément, ebenso wie Fillon ein streng gläubiger Kahtolik, ist überzeugt, dass es sich bei den Vorwürfen gegen Fillon um eine politische Intrige handelt. „Ich unterstütze Fillon – auch wenn ich
    der Allerletzte bin, der bei ihm bleibt“, sagt Clément während der Dreharbeiten. Die Beziehungen mit denjenigen aus den eigenen Reihen, die dem Kandidaten Fillon den Rücken kehren, werden immer angespannter.
    Justine, die sich in der Bewegung „En marche“ des erst 39-jährigen Kandidaten Emmanuel Macron engagiert hat, versucht den Wahlkampf „mit Vernunft“ anzugehen. Seit Monaten arbeitet sie wie tausende andere Macron-Anhänger an Vorschlägen für ein möglichst realistisches Reformprogramm. Aber sie fürchtet, dass diese Vorschläge in dem immer emotionaler werdenden Wahlkampf untergehen könnten. Ihr Kandidat hat in Umfragen gute Chancen, aber die Wählerinnen und Wähler sagen auch, dass sie ihre Meinung bis zum letzten Tag vor der Wahl noch ändern können.
    Jellal, der in einer der gefährlichsten Vorstädten von Marseille aufgewachsen ist und in dem Ghettoviertel als junger Streetworker jobbt, ist der Einzige, der den Wahlkampf mit Abstand und ohne Illusionen betrachtet: „Hier kommen alle Politiker vorbei und versprechen Verbesserungen. Dann sind sie wieder weg und es bleibt alles beim Alten.“
    Laut Umfragen dominieren Emmanuel Macron und Marine Le Pen den Wahlkampf. Doch viele Wählerinnen und Wähler geben offen zu, dass sie ihre Meinung bis zum letzten Tag vor der Wahl noch ändern könnten. Die jungen Menschen in Frankreich hoffen einfach auf eines: dass jemand kommt, der ihre Anliegen ernst nimmt, denn es ist ihre Zukunft, die bei dieser Wahl auf dem Spiel steht. (Text: SRF)

Cast & Crew

Sendetermine

Mo 24.04.2017
11:15–12:15
11:15–
Do 20.04.2017
05:05–06:00
05:05–
Mi 19.04.2017
22:55–23:55
22:55–

evtl. ältere Sendetermine sind noch nicht erfasst

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