Ausstrahlung zurückgezogen, Seite 1

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    Dietrich Grönemeyer begleitet in der Sendung zu Christi Himmelfahrt zwei Menschen bei ihrer Arbeit, die Verantwortung für unsere Schöpfung übernehmen. Die Schafzüchterin Susanne Gans und der Bauer Heiner Korte versuchen den Spagat zwischen Ethik und Wirtschaftlichkeit, schaffen „Nutztieren“ ein würdiges Dasein – und versuchen auch deren letzten Weg so angenehm wie möglich zu machen. „Ich bin eine Kümmerin“, sagt Susanne Gans, als sie bei ihren Schafen steht und diese von ihrem Bordercollie über eine Wiese östlich von München treiben lässt. Dabei spricht die 40-Jährige nicht nur von ihren gezüchteten bedrohten Tierrassen.
    Ihr liegt auch der Umgang mit unseren Mitgeschöpfen im Allgemeinen am Herzen. Denn als Tierärztin und Kontrolleurin von Schlachthöfen in ganz Europa weiß sie, dass es darum nicht gut bestellt ist: „Wer Grillhendl für zwei Euro kauft und das ‚Wasser‘-Schnitzel aus dem Supermarkt, weiß genau, dass die Tiere vor der Schlachtung kein schönes Leben haben konnten. Er verdrängt es nur“. Und das massenhaft: Laut aktuellem Fleischatlas von der Heinrich-Böll-Stiftung und dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland stieg die Fleischproduktion in den letzten 15 Jahren um 50 Prozent an.
    Dass es sich bei den „Fleischlieferanten“ um Mitgeschöpfe handelt, wird dabei gern vergessen. Für Dietrich Grönemeyer ist das unerträglich – und macht sich deshalb auf die Suche nach Menschen, die Verantwortung für unsere Schöpfung übernehmen. Es duftet nach Pfefferminz und anderen Heilkräutern im Schweinestall von Heiner Korte bei Menden. Denn der 56-Jährige hat ihnen gerade eine Aroma-Dusche verpasst. Wer hier einen alternativ angehauchten Hobbylandwirt vermutet, liegt falsch: Heiner Korte hat mehrere tausend Tiere in seinen Ställen – und bis vor ein paar Jahren hat er diese auch gemästet, wie fast alle seiner Kollegen auch.
    Doch dann wurde er selbst schwer krank – und erkannte, dass er im Umgang mit seinen Tieren etwas ändern muss. Heute können seine Schweine bei ihm herumtollen, spielen, sich suhlen – und sind kaum mehr krank. Seine große, tägliche Herausforderung: „Es soll ihnen halt so gut gehen wie möglich“, meint der gläubige Christ. „Ich habe ja auch eine Verantwortung für die Schöpfung.“ Deshalb schwört Susanne Gans auf in der Region aufgezogene Tiere: „Da kann man auch noch darauf achten, dass das Mitgeschöpf ins Umfeld passt, in dem es lebt.“ Ausreden gibt es für sie nicht: „Wenn jeder nur einen Tag in der Woche eine Wurst weniger isst, sind wir schon auf einem guten Weg.“ Man müsse es nur tun – und werde mit einem ruhigeren Gewissen belohnt.
    Das hat mittlerweile auch Heiner Korte: „Im Nachhinein bin ich dankbar, dass ich krank geworden bin“, meint Korte heute. „Nur wenn man sich selber verändert, verändert sich auch etwas anderes.“ Mit dieser Botschaft, die von diesem Feiertag ausgeht, versucht Dietrich Grönemeyer in „Leben ist mehr!“ den Zuschauer zum Nachdenken zu bringen und neue Perspektiven zu eröffnen. (Text: ZDF)
    Erstausstrahlung ursprünglich für den 05.05.2016 angekündigt

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