Miniserie in 4 Teilen, Folge 1–4

  • Folge 1 (90 Min.)
    Am 18. Februar 1906 wird die Dampffähre „Martinez“ in der Bucht von San Francisco von einem Schiff unbekannter Herkunft gerammt. Einer der Überlebenden ist der Schriftsteller Humphrey van Weyden, der von einem auslaufenden Robbenfänger an Bord genommen wird. Es ist die „Ghost“. Ihr Kapitän Wolf Larsen – wegen seiner Härte „Seewolf“ genannt – behält den Geretteten kurzerhand an Bord und teilt ihn zum Kajütendienst ein. Weyden ist einer Kette von Demütigungen ausgesetzt, bei denen sich vor allem der Schiffskoch Mudrige hervortut.
    Rohheit und Gewalt herrschen überall auf dem gespenstischen Schiff, das zugleich von seinem Kapitän mit Rohheit und Gewalt beherrscht wird. Aber dieser Kapitän hat auch eine andere Seite. Er liest. Unter seinen Büchern findet Weyden ein altes abgegriffenes Lexikon. Und jetzt dämmert es ihm, jetzt begreift er, dass er diesen Mann kennt. Sie waren damals 16 und Freunde. Aber während er, Humphrey van Weyden, aus einem begüterten Haus stammte, aus einer intakten Welt, war Wolf Larsens Zuhause das Armenviertel von San Francisco, die Slums.
    Mit beispielloser Zähigkeit paukte sich der Junge, der nie eine Schule besucht hat, aus einem alten Lexikon Wissen ein. Er will hochkommen. Er will das trockene Brot seiner Armut mit Speck belegen. Kein Zweifel, der Kapitän der „Ghost“ ist jener Junge aus den Slums von San Francisco. Aber während Weyden sich jetzt genau an ihn erinnert, zeigt sich in den Augen des anderen kein Zeichen des Wiedererkennens. So zögert auch Weyden, an das Vergangene zu rühren.
    Sie bleiben wie zwei Fremde, die sich hier an Bord zum ersten Mal begegnen. Aber eine Art geistiger Vertrautheit verbindet sie, die Weyden dazu verführt, in der Seele des anderen zu wühlen, bis der ihn niederschlägt. Ein Mann wie dieser Kapitän, für den das Leben nur ein Gärungsprozess zwischen Geburt und Tod ist, der keinen Glauben besitzt und keine Hoffnung auf die Unsterblichkeit der Seele und dem die Natur zugleich eine fast übermenschliche Kraft verliehen hat, ist, wie ein reißendes Tier, eine ständige Gefahr. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.12.1971ZDF
  • Folge 2 (100 Min.)
    Nachdem eines Nachts der Steuermann spurlos verschwunden ist, befördert Larsen den „Kombüsenjungen“ Weyden, der keinerlei nautische Kenntnisse besitzt, kurzerhand zum Steuermann. Und Weyden hält sich gut. Mit Hilfe des alten Schiffszimmermanns Louis gelingt es ihm, sich ein paar nautische Grundbegriffe anzueignen. Am Ende fühlt er geheimen Stolz und gewinnt Gefallen am Heben und Senken des Schiffes, das sich seinen Weg durch die tropische See auf die kleine Insel Uma zu bahnt, wo die Wasserfässer gefüllt werden sollen. Die See beginnt, ihn in ihren Bann zu schlagen. Als die „Ghost“ vor Anker liegt, nutzen drei Mann der Besatzung – Leach, Johnson und der Kanake Oofty – die Gelegenheit, um der gnadenlosen Faust des Kapitäns zu entfliehen, und Weyden schließt sich ihnen in letzter Sekunde an.
    Larsen entdeckt die Flucht rechtzeitig und zerschießt ein Ruder ihres Bootes, so dass sie nicht weiter kommen. Als Weyden schwimmend das Ufer zu erreichen versucht, nähert sich ein Hai, und Oofty, der ihm zu Hilfe kommen will, verliert sein Leben. Das einzige, was der verzweifelte Kampf dem unmenschlichen Kapitän entlockt, ist kalte Neugier. Er hat die Hand am Gewehr, aber er rührt keinen Finger. Dann schickt er einen Matrosen mit der Jolle los und lässt die Überlebenden herausfischen. Spät am Nachmittag lichtet die „Ghost“ die Anker und fährt weiter. Vor ihnen liegen drei bis vier Monate Jagd in den Robbengründen der Bering-See. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 12.12.1971ZDF
  • Folge 3 (90 Min.)
    Die „Ghost“ segelt in den Robbengründen des Bering-Meeres. Wieder flüchten zwei Mann der Besatzung mit einem Boot. Larsen jagt ihnen nach. Dabei werden fünf Schiffbrüchige aus der schäumenden See geborgen. Unter ihnen eine Frau, Maud Brewster. Die flüchtigen Seeleute werden entdeckt und vom Seewolf einem grausamen Strafgericht ausgeliefert. Auch der Koch wird wegen seines schlechten Essens getaucht und dabei von einem Hai verletzt. Vergebens begehrt Maud gegen solche Brutalität auf. Sie wird mit ihrem Gefährten auf der „Ghost“, die seit Tagen erfolglos in den Robbengründen kreuzt, gefangen gehalten. Als ein anderes Robbenfängerschiff, die „Macedonia“, auftaucht, wird dem Seewolf klar, dass ihm seine Beute abgejagt worden ist.
    Mit einem Seeräuberstreich holt er sie sich zurück. Im Nebel werden die Robbenboote gekapert. Während des folgenden Gelages entbrennt ein Kampf auf Leben und Tod zwischen Weyden und dem Seewolf, der plötzlich zusammensackt. Ist seine Macht gebrochen? Weyden nutzt die Gelegenheit und entkommt mit Maud in einem Boot. Tagelang kämpfen die beiden gegen die brüllende See. Endlich sichten sie Land. Aber beim Versuch, an die Küste zu gelangen, verliert Weyden das Bewusstsein. Als er wieder erwacht, ist Maud verschwunden. Weyden irrt durch die Sümpfe der Tundreninsel. Ein Wolf verfolgt ihn. Ein tödlicher Zweikampf zwischen Weyden und dem Tier beginnt. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 19.12.1971ZDF
  • Folge 4 (90 Min.)
    Sechs Jahre sind seit den schrecklichen Ereignissen auf der „Ghost“ vergangen. Als Van Weyden, der mittlerweile sein eigenes Schiff namens „Kittiwake“ segelt, in Goboto vor Anker geht, trifft er den sauflustigen Pankburn. Dieser trägt eine grauenhafte Trophäe mit sich, einen Schrumpfkopf des ehemaligen Schiffskochs der „Ghost“. So führt Pankburns Geschichte Van Weyden direkt auf die Spur des Seewolfs Larsen. Er soll angeblich als Perlenfischer unter dem Namen Hall auf einer mysteriösen Insel leben. Unter allen Umständen will Van Weyden den Seewolf finden und macht sich unter widrigen Bedingungen auf, als die Mannschaft endlich nach Wochen Land meldet. Alles deutet darauf hin, dass es sich um diese beschriebene Insel handeln muss, doch als sich Hall vorstellt, muss Van Weyden erkennen, dass es sich nicht um Larsen handelt.
    Alleine macht sich Van Weyden auf, um sich durch Dickicht und Morast zu kämpfen, um Larsen zu finden. Plötzlich stößt er nicht nur auf das Wrack der „Ghost“, sondern auch auf den alten Seewolf. Offenbar hat sich Larsen das Schiff bei einer Versteigerung zurückgekauft und wurde dann auf der Jagd nach Perlen und Reichtum von Hall betrogen. Als es zur erneuten Auseinandersetzung zwischen den unterschiedlichen Charakteren Van Weyden und dem todkranken und fast blinden Seewolfs kommt, wissen beide, dass nur einer diesen Kampf überleben wird.. (Text: ATV)
    Deutsche TV-PremiereSo 26.12.1971ZDF

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