2017, Folge 34–50

  • Folge 34
    „Als unsere Berge Skifahren lernten“ erzählt in zwei Teilen die Geschichte einer Revolution: die Entwicklung vom Gebirge zum Skigebiet. Ein Stück bayerischer Geschichte – über die weitreichenden ökonomischen, ökologischen und gesellschaftlichen Konsequenzen einer Sportart. Noch nie gezeigte Filmdokumente aus der Pionierzeit des weißen Rauschs und die letzten noch lebenden Augenzeugen erinnern an jene Zeit, als die Berge noch unberührt waren und Skifahrer Exoten. Es ist das vielleicht folgenreichste Ereignis in der Geschichte des Alpenraums – wie durch ein Wunder werden ausgerechnet die ärmsten Täler zu wahren Goldgruben, die entlegensten Dörfer zu florierenden Ferienorten.
    Und das alles wegen zwei schmalen Holzbrettern, die man sich an die Füße schnallt. Am Anfang sind es die Flachländler, die das Skifahren für sich entdecken, Bildungsbürger aus der Stadt, mit genug Muße für neuartige Freizeitvergnügungen. Im Winter 1888 sorgt der Münchner Buchhändler August Finsterlin für Aufsehen. Unterhalb des Monopterostempels im Englischen Garten zieht er schwungvolle Spuren in den Schnee, auf 3,20 Meter langen Skiern, die er aus Skandinavien hat kommen lassen.
    Binnen kurzer Zeit bevölkern auch die Einheimischen die Hänge. Es entstehen Skischulen, Pensionen, Skiwerkstätten, Sportgeschäfte. Der weiße Sport sorgt für wirtschaftlichen Aufschwung, insbesondere nachdem die Nationalsozialisten das Skilaufen instrumentalisieren – das Freizeitwerk „Kraft durch Freude“ karrt Erholungssuchende aus dem ganzen Reichsgebiet in die Bayerischen Alpen: Orte wie Ruhpolding oder Reit im Winkl werden zu blühenden Fremdenverkehrsgemeinden, und Garmisch-Partenkirchen, auch im Zuge der Olympischen Spiele 1936, zum führenden Wintersportort Deutschlands. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 09.01.2017BR Fernsehen
  • Folge 35
    Deutsche TV-PremiereMo 23.01.2017BR Fernsehen
  • Folge 36
    Der Kirchsee – Einheimische lieben den flachen Moorsee, der vielleicht einen Kilometer lang und 300 Meter breit ist. Wie eine schwarze Perle liegt er mitten in einer urtümlichen Moorlandschaft, die sich nach der letzten Eiszeit bildete. Damals war eine mächtige Gletscherzunge bis zu seinem Nordufer vorgestoßen, an dem heute ein paar einfache Häuser stehen. Sogar Baden ist im Naturschutzgebiet an einigen Stellen erlaubt. Das Moor im Süden vom See ist dagegen streng geschützt, dort herrscht das ganze Jahr über Betretungsverbot mit empfindlichen Strafen. Der Naturfilmer Thomas Dammer jedoch darf sich ein Jahr lang mit Erlaubnis der Behörden nicht nur rund um den See, sondern auch in seinem Moor umsehen.
    Begleitet von Andrea Rüthlein und ihrem BR-Team erlebt er die urtümliche Landschaft in allen Facetten. Denn im Moor sieht es jeden Monat anders aus, entsteht ein Farbenspiel, das weder er noch das BR-Team vor den Dreharbeiten erwartet hätte. Zwei Kamerafallen zeichnen auf, welche Vierbeiner das Moor besuchen oder sich an einem Dachsbau blicken lassen. Am Ende empfinden alle dasselbe: Das Jahr am Kirchsee ist wie im Flug vergangen. Die Zeit im faszinierenden Moor wird keiner von ihnen vergessen … (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 13.02.2017BR Fernsehen
  • Folge 37
    Sie ist die einzige Giftschlange Bayerns – die Kreuzotter. Durch ihre Kälteresistenz und die Fähigkeit, Wärme einzufangen, ist sie in der Lage, extreme Bereiche zu besiedeln. Als einzige Schlange kommt sie sogar nördlich des Polarkreises vor und besitzt das größte Verbreitungsgebiet aller Schlangenarten. Es reicht von Großbritannien bis an die russische Pazifikku¨ste. Doch Lebensraumzerstörung und Verfolgung durch den Menschen haben dazu geführt, dass die Kreuzotter in den letzten Jahren in Bayern um über 70 Prozent zurückgegangen ist.
    Entlang der Voralpenflüsse war der Rückgang überdurchschnittlich hoch, in der Umgebung von München ist die Kreuzotter nahezu verschwunden. Wenn es so weitergeht, wird man in Bayern diese Viper nur noch in Büchern finden. Und obwohl es kaum noch welche gibt, und die Wahrscheinlichkeit eines Zusammentreffens mit ihr sehr niedrig ist, haben die meisten Menschen nach wie vor Angst vor dieser Giftschlange. Der Film bietet neue und spektakuläre Einblicke in das verborgene Leben der Kreuzotter. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 20.02.2017BR Fernsehen
  • Folge 38
    Keine Großstadt in Deutschland wächst so schnell, nirgends sonst gibt es so wenige Arbeitslose und mit einem Migrationsanteil von 40 Prozent liegt Ingolstadt bundesweit an der Spitze. Steffi Illinger porträtiert in ihrem Film das Heimatgefühl dieser so lebendigen und sich rasch verändernden Stadt. Ingolstadt ist eine Stadt der Rekorde: Keine Großstadt in Deutschland wächst so schnell, nirgends sonst gibt es so wenige Arbeitslose und mit einem Migrationsanteil von 40 Prozent liegt Ingolstadt bundesweit an der Spitze. Auch deshalb steht in Ingolstadt die größte Moschee in Bayern: Im Piusviertel, einer Trabantensiedlung der 60er-Jahre, die mit einem Migrationsanteil von 80 Prozent einst als die „Bronx“ der Stadt berüchtigt war.
    Heute sieht man am „Tag der offenen Moschee“ Frauen mit Kopftuch und Männer im Trachtenjanker ganz entspannt nebeneinander stehen. Einer der vielen, die sich seit Jahren für ein gutes Zusammenleben der verschiedenen Kulturen einsetzen ist Hakan Sirt: Als von der Stadt amtlich bestellter christlich-muslimischer Dialogbeauftragter gibt er islamischen Religionsunterricht und veranstaltet Moscheeführungen. Unterstützt wird er von dem aus Kasachstan stammenden Robert Rudi.
    Der gelernte Heizungsbauer ist heute Streetworker im Piusviertel und organisiert den Sporttreff, „Parcours Turnen“ betreibt dort der in Ingolstadt geborene Albaner Ardit Begisholli, der eine Lehre beim größten Arbeitgeber der Stadt, bei Audi macht. Auch Benjamin Bagola ist in Ingolstadt geboren – er entstammt einer slowenischen Familie, die in den 70er-Jahren nach Deutschland kam. Sein Vater hat als Gastarbeiter im Piusviertel gelebt und bei Audi gearbeitet, wo sein Sohn Benjamin mittlerweile Karriere gemacht hat. Aber nicht nur ehemalige Gastarbeiter prägen die Stadt, sondern auch Neuankömmlinge wie das Ehepaar Theres Rhode und Erich Bruhns: Er arbeitet als Ingenieur bei Audi, sie betreut Ausstellungen im Museum für konkrete Kunst.
    In Ingolstadt aufgewachsen und nach Stationen in Chicago und Wien in ihre Heimatstadt zurückgekehrt, ist Bettina Rottler. Die Geigenbauerin hat sich im Zentrum eine Ladenwerkstatt eingerichtet, unterstützt von der Stadt, die ein Interesse daran hat, die Altstadt lebendig zu erhalten. Filmautorin Steffi Illinger porträtiert das Heimatgefühl dieser so lebendigen und sich rasch verändernden Stadt, die zugleich Modellcharakter hat, wenn es darum geht, viele parallele Welten zusammenzuführen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 06.03.2017BR Fernsehen
  • Folge 39 (45 Min.)
    Reiseleiterin Tatjana Pierau (Mitte), ready to go.
    150 Kilometer Donau, 180 Kilometer Main-Donau-Kanal und danach noch mehr als 300 Kilometer Main. Alles per Schiff, alles Bayern, in all seinen Facetten, von den sanften Linien des Bayerischen Waldes bis zur opulenten Frucht der fränkischen Weinhänge. 600 Kilometer Flusskreuzfahrt: 100 Passagiere und 30 „Mann“ Besatzung gleiten durch das Kulturland Bayern. Eine Flusskreuzfahrt durch Bayern, auf der Donau, dem Main-Donau-Kanal und dem Main mit 100 Passagieren und 30 Besatzungsmitgliedern mit der Elegant Lady, die Köln als Endzielpunkt hat. Zur Besatzung gehören viele Bulgaren wie etwa Alenija, die Faszination Flusskreuzfahrt ergreift sie täglich wieder.
    Chefcaterer Donato Marchi, ein Italiener, ist der Mann fürs leibliche Wohl. Und Reiseleiterin Tatjana Pierau liebt ihren Beruf: „Schuld an meiner Begeisterung für das Wasser sind die Piratenfilme.“ Studenten- und Dreiflüssestadt Passau ist erster Höhepunkt der Flusskreuzfahrt, danach geht es viele Kilometer an naturbelassenen Donauauen vorbei. Es geht weiter mit einer Stadtführung durch Regensburg mit Steinerner Brücke und reichlich Weltkulturerbe, nach Kelheim, glitzernde Sonne im Donaudurchbruch, Kloster Weltenburg mit der ältesten Klosterbrauerei der Welt.
    Nürnberg, Erlangen, Forchheim – auch kleine Orte wie Altendorf mit 2.000 Einwohnern und seinem traditionellen Kürbisfest sind weitere Stationen dieser Reise. In Bamberg lassen sich die Passagiere das Rauchbier munden. Zurück an Bord der „Elegant Lady“ findet ein „Oktoberfest“ mit Spanferkel statt, das Schiff gleitet fast unbemerkt von „Bierfranken“ nach „Weinfranken“. Auf dem Main mit all seinen Biegungen geht es nach Kitzingen, Marktbreit, Ochsenfurt , in Würzburg zeigt die Stadtführerin das Grab des Minnesängers Walther von der Vogelweide. Die Elegant Lady schippert weiter Richtung Wertheim und Miltenberg, der Perle des Mains. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 13.03.2017BR Fernsehen
  • Folge 40
    „Die Rhön ist schön“, das haben schon die frühen Landschaftsmaler erkannt. Wo und warum sie heute an bestimmten Plätzen besonders schön ist, davon wird in diesem Film erzählt. Einheimische zeigen geheimnisvolle Orte, verborgene Wege, die nicht in Prospekten und Wanderführern stehen. Sie sind ihnen aufgrund persönlicher Erlebnisse „heilig“. Eine von ihnen ist „die Ziegenlady“. Elisabeth Sandach ist eine attraktive Frau, temperamentvoll und freiheitsliebend. Mit ihren 200 Ziegen bewirtschaftet sie überwiegend Naturschutzflächen und zieht mit ihnen über Wiesen und Moore.
    Die Wildheit der Ziegen und der Landschaft der Hochrhön haben es ihr angetan. An einem besonderen Ort unterhalb der Rother Kuppe hat sie ihren Schäferwagen aufgestellt. Hier hat sie eine Entscheidung getroffen, die ihr Leben nun immer mehr verändert. Der Bildhauer Herbert Holzheimer nimmt das Filmteam mit nach Oberelsbach. Oberhalb des Dorfes ist eine Kirschbaumallee, die ihn zu allen Jahreszeiten anzieht. Wer sich auf den Friedensweg begeben will, der startet am besten auf der Schanz vier Kilometer von Eußenhausen.
    Das Kunstprojekt Deutsche Einheit, das der Niederlauer Aktionskünstler Herbert Fell initiiert hat, ist ein Blickfang. Auf dem Todesstreifen der ehemaligen Grenzsicherungsanlage wurde 1996 die „Goldene Brücke“ errichtet. Damals dachte man, die Holz-Brücke würde mit der Zeit verfallen, so wie die innere Einheit wachse. Doch Herbert Fell ist auch heute noch unter der Brücke anzutreffen. Andrea Kammhuber öffnet mit diesen und anderen Geschichten neue Blickwinkel auf Orte und Menschen in der Rhön und im Grabfeld. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 20.03.2017BR Fernsehen
  • Folge 41
    Markus Wasmeier begibt sich auf eine Reise entlang des Limes in Bayern. Markus Wasmeier reist vom Untermain bis zur Donau und entdeckt zu Wasser, zu Land und aus der Luft die Überreste römischen Lebens. Er stellt fest, dass der Limes weitaus mehr war als eine gigantische Grenzanlage, die das heutige Bayern in der Mitte teilte. Main und Donau sowie eine mächtige Maueranlage, mit Wehrtürmen und Kastellen versehen, markierten die Grenze zwischen zivilisierter und barbarischer Welt – so die landläufige Meinung. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 27.03.2017BR Fernsehen
  • Folge 42
    Deutsche TV-PremiereMo 24.04.2017BR Fernsehen
  • Folge 43
    Jürgen Eichinger ist es gelungen einzigartige Bilder von der Zugspitze einzufangen. Der Filmemacher stellt die Zugspitze aber nicht nur als Bilderbuch-Idylle, als Postkarten-Motiv vor, sondern zeigt auch die andere, ernste Seite des Berges: ob sengende Hitze, klirrende Kälte oder orkanartige Stürme, Hochwasser und Wintereinbrüche – die Zugspitze hat viele Gesichter. Die Zugspitze ist mit 2.962 Metern der höchste deutsche Gipfel. Für viele ist sie der Inbegriff der Übererschließung, des Massentourismus und von Naturzerstörung, doch sie hat auch eine andere, unbekannte Seite.
    Abseits der Touristenscharen finden sich einsame und noch fast unberührte Winkel und Täler. In ihnen verbergen sich vielfältige Lebensräume mit zahlreichen Naturschätzen. So findet sich auch an den Flanken des Berges das eine oder andere Highlight wie zum Beispiel die spektakuläre Partnachklamm oder der wildromantische Eibsee. Letzterer wird von vielen wegen seines türkisblauen Wassers und seiner malerischen Buchten die „Bayerische Südsee“ genannt. Der Filmautor zeigt eine faszinierende Reise vom Tal zum Gipfel, von der Fülle des Lebens bis in unwirtliche Gipfelregionen.
    Er folgt einem Wildbach hoch und zeigt, wie sich die Vegetation und das Landschaftsbild samt seiner Bewohner verändern. Mit drei Jahren Drehzeit ist es der wohl aufwendigste Film, der je über Deutschlands höchsten Berg gedreht wurde. Filmautor Jürgen Eichinger zeigt, dass das Hochgebirge keine leblose, nackte Stein- und Eiswüste ist, sondern reich gefüllt ist mit widerstandsfähigem Leben. Im Laufe von Jahrmillionen haben es diese Arten gelernt, Unwettern und Wintereinbrüchen zu trotzen.
    Alpenschneehuhn, Gämse und Murmeltier tragen ein isolierendes Haarkleid. Kreuzotter, Bergeidechse und Alpensalamander etwa nützen mit ihrer dunklen Färbung die karge Wärmestrahlung bestmöglich aus. Im Laufe des Films, sozusagen mit zunehmender „Reisehöhe“, wird sich herausstellen, dass der Wildbach die Lebensader für extrem unterschiedliche Lebensräume bildet. Doch schon in wenigen Jahren wird er weitgehend versiegt sein, denn dann ist seine Quelle – der Zugspitz-Gletscher – durch die Klimaerwärmung dahingeschmolzen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 01.05.2017BR Fernsehen
  • Folge 44
    Filmautorin Gertraud Dinzinger begibt sich mit dem Rad auf eine spannende Entdeckungsreise über das Salz und erkundet den Salinenweg von Rosenheim über Traunstein bis Bad Reichenhall. „Salz ist unter allen Edelsteinen, die uns die Erde schenkt, der kostbarste.“, hat der berühmte Chemiker Justus Liebig festgestellt. Recht hat er damit, findet Filmautorin Gertraud Dinzinger und macht sich auf die Spuren des Salzes in Bayern. Auf ihrer Radl-Tour von Rosenheim über Traunstein nach Bad Reichenhall erfährt sie, welche Anstrengungen und Mühe nötig waren, um an das wertvolle Mineral zu kommen.
    Sie folgt der „ersten Pipeline der Welt“ und findet hölzerne Reste dieser bayrischen Salzwasser-Leitung. Sie bestaunt das Wunderwerk der „Wassersäulenmaschine“ Georg von Reichenbachs, die 148 Jahre lang ohne Unterbrechung funktioniert hat. Sie erkundet den unterirdischen Quellenbau der „Alten Saline“ von Bad Reichenhall, dessen Marmor-Stollen von einem berühmten gotischen Holzschnitzer geschaffen wurden: Von Erasmus Grasser, den die Welt kennt als den Meister der Münchener Moriskentänzer.
    Der Salinenweg führt quer durch den Chiemgau, vorbei am Chiemsee, dem Simssee und dem Höglwörther See. Und Immer wieder stößt Gertraud Dinzinger auf dieser Reise auf das Salz: Das war nämlich schon seit keltischer Zeit ein Kristallisationspunkt für die bayerische Technik-Entwicklung. Und so gelangt sie auch zu Industrie-Denkmälern von Rang wie der imposanten „Alten Saline“ von Bad Reichenhall, der Solehebestation „Klaushäusl“ bei Grassau und dem ehemaligen Eisenwerk namens „Maxhütte“ bei Bergen am Chiemsee. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 08.05.2017BR Fernsehen
  • Folge 45
    Seen sind ein Inbegriff von Freiheit. Sie sind Traum- und Fluchtorte, Oasen des Alltags, Schmuckstücke der Landschaft. Orte voller Geheimnisse, aber auch Herausforderung und ein besonderer Lebensraum für Mensch und Tier. Die dreiteilige Reihe „Seenflimmern“ zeigt bayerische Seen in ungewöhnlichen Aufnahmen. Neben spannenden, unkonventionellen Protagonisten werden die Seen in den Mittelpunkt der Erzählung gestellt, um so einen neuen Blick für Bekanntes und Vertrautes zu schaffen. Florian Lex wollte, im Gegensatz zu seinem Zwillingsbruder, nie weg von der Fraueninsel.
    Schon als Bub hat er es geliebt, mit seinem Großvater auf den Chiemsee hinauszufahren, um zu fischen. Heute führt er die Fischerei Lex auf der Insel in der 8. Generation. Für ihn ist ein Tag gelungen, wenn er morgens um fünf Uhr den Fang einholen und am Nachmittag seinem Lieblingssport nachgehen kann. Florian Lex war auf der ganzen Welt unterwegs zum Kytesurfen. Am schönsten aber ist es für ihn am Chiemsee. Wo König Ludwig II. ein Abbild von Schloss Versailles schaffen wollte, unzugänglich und den Blicken der Öffentlichkeit entzogen, lebt und arbeitet Jakob Nein, ein Landschaftsgärtner, Jäger und ein absoluter Naturmensch.
    Er ist verantwortlich für den Wald, die Wiesen und die rund 60.000 Freilandblumen, die alleine den Schlosspark auf Herrenchiemsee schmücken. Jakob Nein mag es, die Elemente Erde und Wasser täglich zu spüren. Er hat sich daran gewöhnt, dass er nicht einfach mal so von der Insel wegkommt. Das Wasser bildet die Barriere. Wenn die Touristen weg sind und Stille herrscht, dann hat er „seine Insel“ ganz für sich. Für die Biologin Katharina Stöckl und ihr Team ist der See Forschungsobjekt.
    Sie sucht auf dem Gewässergrund nach Süßwassermuscheln, die eine wichtige Rolle im Ökosystem einnehmen, weil sie das Wasser sauber halten und diversen Fischarten einen Platz zum Laichen bieten. Aber auch in bayerischen Seen sind die Muscheln bedroht. Alle Bandmitglieder der „Lischkapelle“ haben ihre Wurzeln im Chiemgau, und der Chiemsee zieht sie auch heute noch magisch an: als Inspirationsquelle für Texte, zum Fotoshooting und für Konzerte. Sie verwenden zwar traditionell bayerische Instrumente wie Ziach, Tuba und Posaune, sind aber längst in der Pop-Musik angekommen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 15.05.2017BR Fernsehen
  • Folge 46
    Die dreiteilige Reihe „Seenflimmern“ zeigt bayerische Seen in ungewöhnlichen Aufnahmen. Neben spannenden, unkonventionellen Protagonisten werden die Seen in den Mittelpunkt der Erzählung gestellt, um so einen neuen Blick für Bekanntes und Vertrautes zu schaffen. „Die magische Kraft des Tegernsees hat mich in den Bann gezogen“, sagt der Fotograf Chris Tille. Seit sieben Jahren fotografiert Chris Tille den Tegernsee konsequent und ausschließlich. Dabei stößt er in die Tiefe von Makrowelten vor und findet in Wellenformen, Lichtreflexen und Spiegelungen kunstvolle Botschaften.
    Alv Kintscher ist ein bekannter Interieurdesigner, internationale Größen aus Wirtschaft und Kultur lassen sich von ihm ihre ganz privaten Rückzugsorte gestalten. Er arbeitet mit natürlichen Materialien und benutzt für seine Einrichtungen Fundstücke aus dem See oder den Bergen um den See. Im Kontrast mit klaren modernen Linien schafft er ein oberbayerisches Design, das er „Modern Nature“ nennt. Regina Glas ist eine der besten Drachenfliegerinnen der Welt und Teamchefin der deutschen Nationalmannschaft.
    Auf Reisen mit ihrem Drachen hat sie viele schöne Landschaften gesehen, aber am Wallberg hoch überm Tegernsee zu starten, das sei unvergleichlich. „Der See gibt mir seine ganz eigenen Zeichen. Wenn der Wind abflaut, dann flimmert alles – Seenflimmern, schwer zu beschreiben, unglaublich schön.“ Gmund am Tegernsee steht für Papierkultur seit 1829. Das hochwertige Papier aus der alteingesessenen Fabrik beschert dem Ort immer wieder einen Hauch von Hollywood-Glamour, denn hier werden die Oscar-Umschläge gefertigt.
    Florian Kohler ist Papiermacher in vierter Generation und nicht nur stolz auf das internationale Prestige. Für ihn ist es ebenso wichtig, dass die Papierfabrik Gmund in der Umweltfreundlichkeit ganz vorne an der Spitze steht. Der Arbeitstag von Simpert Ernst beginnt morgens um 4 Uhr. Er ist einer von drei Freunden, die die Fischerei Tegernsee betreiben. Nachhaltigkeit ist den jungen Fischern besonders wichtig, denn sie wollen noch in 20 Jahren von der Fischerei leben können. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 22.05.2017BR Fernsehen
  • Folge 47
    Seen sind ein Inbegriff von Freiheit. Sie sind Traum- und Fluchtorte, Oasen des Alltags, Schmuckstücke der Landschaft. Sie sind mythische Orte voller Geheimnisse, aber auch Herausforderung und ein besonderer Lebensraum für Mensch und Tier. „Seenflimmern“ zeigt bayerische Seen in ungewöhnlichen Aufnahmen. Neben unkonventionellen Protagonisten werden die Seen in den Mittelpunkt der Erzählung gestellt, um so einen neuen Blick für Bekanntes und Vertrautes zu schaffen. Marco Goetz liebt den Wind, die Luft und die Verwandlungen der Natur im Jahreslauf.
    Der renommierte Architekt und begeisterte Segler will einen „schwimmenden Strand“ errichten, der seine Position abhängig von Wind und Wetter wählt und dabei ungewöhnliche Perspektiven vom Wasser aus ermöglicht. Vorbild für dieses sinnliche Erlebnis ist das Prunkschiff der „Churfürstlichen Flotte“, ein schwimmendes Jagdschloss der bayerischen Herzöge. Es war um 1700 eine Sensation – nun schickt Goetz sich an, einen ähnlichen Blickfang zu schaffen. Auf der Roseninsel, wo sich einst Märchenkönig Ludwig II.
    und Kaiserin Sisi ein Stelldichein gaben, erforschen heute Wissenschaftler die Rätsel der Vergangenheit. Der Archäologe Tobias Pflederer sucht unter Wasser nach den Überresten jahrtausendealter Besiedlung. Bis zu 20.000 Vögel zählt die Ornithologin Andrea Gehrold an manchen Wintertagen. Der Nachwuchs der seltenen Fluss-Seeschwalbe liegt ihr besonders am Herzen. Weitab vom betriebsamen Ufer brüten sie auf geschützten Flößen. Für Sr. Raphaela vom Orden der Missionsbenediktinerinnen ist der Starnberger See zur zweiten Heimat geworden.
    Seit über vierzig Jahren lebt sie in Tansania, kehrt aber immer wieder ins Mutterkloster in Tutzing zurück. Am Wasser tankt sie Kraft für ihre Arbeit und für ihren Glauben. Ernst Simmerding betreibt in Leoni eine Bootswerft. Der Familienbetrieb kann auf eine fast hundertjährige Geschichte zurückblicken. Der studierte Förster ist gleichzeitig auch Fischer – und ein echter Lebenskünstler dazu. Einer wie er wäre ohne den Starnberger See schlichtweg nicht vorstellbar. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 29.05.2017BR Fernsehen
  • Folge 48
    Klöster sind zu einem Sehnsuchtsort geworden. Die Suche nach Sinnhaftigkeit, Ruhe, Kraft und Gemeinschaft treibt viele Menschen um. „Von der eigenen Hände Arbeit leben“ ist benediktinische Grundregel und in der hochspezialisierten Welt für viele Menschen eine Glücksformel. Vorgestellt wird das Leben in der Erzabtei St.Ottilien. Worin besteht die ungebrochene Anziehungskraft des Klosterdorfes St. Ottilien sowohl für Postulanten als auch für Besucher von außen? Wonach suchen sie? Was bedeutet das für viele verbrauchte Wort „Gott“ für die Mönche, die aus den verschiedensten Bereichen kommen, z.T. auch promovierte Naturwissenschaftler sind? Woran glauben sie? Mit diesen Fragen ist das Filmteam nach St.Ottilien gereist, zum Orden der Missionsbenediktiner.
    Überall in Westeuropa herrscht mangels Nachwuchs Kloster-Sterben. Nicht so in dem über 100 Mönche umfassenden Konvent. St Ottilien ist ein Klosterdorf, weitgehend autark, mit eigener Landwirtschaft, eigner Stromerzeugung, eigener Wasserversorgung, eigenem Verlag, eigener Feuerwehr. Wirtschaftlich steht das mittelständische Unternehmen mit zahlreichen Angestellten auf drei Säulen: Kloster (inkl. Grundbesitz, Betriebe, Landwirtschaft), Gymnasium und Hort, sowie das Exerzitienhaus, das Sinnsuchenden von außen offen steht.
    So wurde St.Ottilien zu einem Powerhouse mit einer verblüffenden Gleichzeitigkeit der Ereignisse von Arbeit, Kultur, Musik, Gelehrsamkeit, Meditation, Bauprojekten und den alles übergeordneten, den Tag strukturierenden Chorgebeten, die die mitreißende Dynamik immer wieder besinnlich unterbrechen. Das Filmteam begleitet die Mönche und die Besucher bei ihren Aktivitäten im Verlauf eines Tages. Themen sind ihre inneren Beweggründe, ihre Zweifel, ihre Freuden, ihre Entbehrungen, ihre Motivationen und Ziele. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 12.06.2017BR Fernsehen
  • Folge 49
    Der Hafen von Aschaffenburg, der größte Süßwasserhafen Deutschlands, ist auf den ersten Blick ein Industriegebiet und ein paar Motorjachten. Doch tatsächlich ist der Main die Lebensader der Stadt, hier finden heute wieder 2.500 Menschen Arbeit, obwohl die Hafenverwaltung selbst nur 50 Beschäftigte hat. Direkt am Hafen liegt das modernste und größte Sägewerk Europas inmitten von Hightech-Firmen, die ihre Maschinenbauprodukte weltweit exportieren. Findige Unternehmer verwandeln Schrott aus ganz Europa in Gold. Vorgestellt werden im Film Menschen, die den Hafenbetrieb am Leben halten wie der Berufstaucher Christian Scherg, der Hafenmeister Reinhold Unger oder der Nostalgiker Karsten Stahl, der einen uralten Schlepper restauriert hat.
    Im Jachthafen liegen die Boote der Wasserskifahrer, Wakeboarder, Angler und Maingenießer an einem stillen Altarm des Mains. Und neben dem puren Vergnügen gibt es hier noch diese kleinen, einzigartigen idealistischen Projekte wie etwa der „Schlossdrachen“. Filmautor Florian Guthknecht taucht in eine aufregende Welt am Main ein, die selbst für alteingesessene Aschaffenburgern noch immer spannende Entdeckungen bietet. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 19.06.2017BR Fernsehen
  • Folge 50
    Nach Öl hatte man hier einst gesucht, gefunden hat man Thermalwasser. So wurde aus dem kleinen Weiler mit sechs Bauernhöfen der Vorkriegszeit ein Kurort mit über 14.000 Gästebetten und fast 2,5 Millionen Übernachtungen: Bad Füssing. Heute ist das niederbayerische Bad ein Ort der Superlative, der Spitzenreiter unter den Heilbädern. 2015 war es mit 2,45 Millionen Übernachtungen und 1,6 Millionen Gästen der meistbesuchte Kurort Europas. Dabei hat die Gemeinde den höchsten Altersdurchschnitt in Bayern. Bad Füssing profitiert von den Senioren und hat den größten Bevölkerungszuwachs bundesweit. Und die Stadt macht es den älteren Menschen leicht, die hierher ziehen wollen: Das gesamte Wegenetz ist durch eingeebnete Straßen den Bedürfnissen älterer Fußgänger und Radfahrer angepasst.
    Ein öffentlicher Orts- und Bäderverkehr fährt im raschen Takt. Neubauten werden auf die Lebensumstände von Senioren zugeschnitten. Viele niedergelassene Ärzte und physiotherapeutische Praxen bieten eine umfassende medizinische Betreuung. Und mit mehr als 3.200 Veranstaltungen vom Theater über Cabaret, vom Volksmusikabend zur klassischen Matinee, mit einem eigenen Kurorchester bietet Bad Füssing ein außergewöhnliches Kulturprogramm. Filmautor Jürgen Eichinger porträtiert einen Ort, der wie kein anderer in Bayern mit dem zunehmenden Alterungsprozess unserer Gesellschaft zu leben und daran zu verdienen gelernt hat. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 26.06.2017BR Fernsehen

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