2008, Folge 234–256

Die meisten (wenn nicht sogar alle) Folgen werden in verschiedenlangen Fassungen ausgestrahlt (32 und 52 Min.).
  • Folge 234
    In Ostafrika ist der Glaube an Hexen immer noch präsent. Häufig werden Krankheiten und Tod mit Hexerei und Zauberkünsten in Verbindung gebracht. Das öffnet der Hexenjagd Tür und Tor. So fallen allein in Tansania Hunderte von Menschen, vor allem Frauen, dem Hexenwahn zum Opfer. Eine Journalistin und ein Professor für Soziologie haben sich auf die Suche nach den realen Motiven für die Verfolgung angeblicher Hexen und Zauberer gemacht. – „360° – Geo Reportage“ hat die beiden begleitet. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 21.01.2008arte
  • Folge 235 (52 Min.)
    In den Arenen des Lucha Libre, des mexikanischen Catchens, kämpft immer das Gute gegen das Schlechte. „Lady Warrior“ zum Beispiel ist eine „Ruda“, sie verkörpert das Böse und wendet auch mal eigentlich verbotene Kampftricks an; dann tobt ihr Publikum. Lucha Libre ist die populärste Sportart in Mexiko, beliebter noch als Fußball. Fast ein Viertel aller Kämpfer sind Frauen. Es ist grelles Volkstheater, das vor allem die ärmeren Schichten begeistert. Ganze Familienclans – vom Kind bis zur 80-jährigen Greisin – strömen mindestens einmal pro Woche in die Arenen. Beim Lucha Libre dürfen Kämpfer wie Zuschauer Grenzen überschreiten, fluchen und obszöne Gesten machen, die sonst verpönt sind. „Schimpfworte sind für mich Komplimente“, sagt „Lady Warrior“, „das bedeutet, dass meine Rolle als Böse, als ‚Ruda‘, funktioniert.“ Die Verwandlung in „Lady Warrior“ war nicht leicht.
    Ihr ganzes Leben lang war sie von der Magie des Lucha Libre fasziniert. Als 17-Jährige fasste sie dann gegen den Willen ihres Vaters den Entschluss, Kämpferin zu werden. Heute verdient sie tagsüber als Obstschälerin das Geld für sich und ihre zwei Töchter, am Abend steht sie maskiert im Ring. Und noch immer träumt sie davon, eines Tages als Kämpferin der Oberliga im berühmtesten Tempel des Lucha Libre, der Arena Mexico, Karriere zu machen. Den Termin für ein Probetraining musste „Lady Warrior“ aber schon einmal absagen, weil eine ihrer Töchter krank war. Nun hat ihr Promoter eine zweite Chance ausgehandelt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 25.01.2008arte
  • Folge 236
    Wie überall auf der Welt haben auch die Menschen in Afrika eine Abscheu vor Ratten. Der Wissenschaftler Bart Weetjens sorgt gerade dafür, dass sich das ändert. Er hat entdeckt, dass die 80 Zentimeter langen und 1,5 Kilo schweren Riesenhamsterratten mit ihrem außergewöhnlichen Geruchssinn in der Lage sind, den Sprengstoff TNT zu erschnüffeln. Das bedeutet eine Hoffnung für den afrikanischen Kontinent, liegen dort doch noch Millionen Antipersonenminen im Boden. Die heimtückischen Waffen fordern jährlich bis zu 20.000 Opfer. „360° – Geo Reportage“ begleitet eine Ratte von ihrer Geburt über das monatelange Training bis zu ihrem ersten rettenden Einsatz auf einem Minenfeld in Mosambik. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 25.02.2008arte
  • Folge 237
    Eddie Juntilla macht sich auf der Philippineninsel Mindanao auf den Weg in den Regenwald. Dort trifft er sich seit 14 Jahren mit Kahayag, einem weiblichen Philippinenadler. Mit über zwei Metern Flügel-Spannweite gehört sie zu den eindrucksvollsten Vögeln der tropischen Regenwälder. Eddie Juntilla ist ihr Pfleger und gleichzeitig ihr „Lebenspartner“. Da der Bestand der Philippinenadler stark bedroht ist, bemüht sich die Adler-Schutzstation auf Mindanao, die Tiere nachzuzüchten. Die Weibchen bekommen einen menschlichen „Ersatzpartner“ zugeteilt, der ihrer Fortpflanzung mit künstlicher Befruchtung auf die Sprünge helfen soll. – „360° – Geo Reportage“ erzählt die Geschichte einer ungewöhnlichen Partnerschaft zwischen Menschen und Adlern. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 28.02.2008arte
  • Folge 238
    Die afro-brasilianische Kultur ist nirgendwo so lebendig wie in Salvador de Bahia. Hier war bis Ende des 19. Jahrhunderts der Hauptumschlagplatz für Sklaven in Brasilien. Die Westafrikaner brachten ihre Musik, Rhythmen und Tänze mit. Aber auch Glaubensvorstellungen und Riten kamen mit den Sklaven und vermischten sich mit katholischen Einflüssen. Daraus entstand die afro-brasilianische Religion Candomblé. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 25.03.2008arte
  • Folge 239
    Die Landschaft um Bogor ist der Garten Eden Indonesiens, der für seine artenreiche Vegetation bekannt ist. Hier praktizieren die Menschen die Jahrtausende alte Pflanzenmedizin Jamu. Einst wurde das Wissen um die Wirkung der Kräuter nur innerhalb bestimmter Heilerfamilien weitergegeben. Heute ist es die Alltagsmedizin eines ganzen Volkes. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 27.03.2008arte
  • Folge 240
    Die Loire im Herzen Frankreichs ist einer der letzten wilden Flüsse Europas. Der Fluss windet sich über 1.000 Kilometer durch ein natürlich geschaffenes Bett ohne Staudämme und ohne Flussbegradigungen. Die Menschen an seinen Ufern haben sich eine eigene Kultur bewahrt. Sie leben in Tuffsteinhäusern, ziehen Wein und züchten andernorts längst verschwundene Gemüsesorten. Ihr Leben verteidigen sie standhaft gegen moderne Einflüsse. Der Maler Jean-Jack Martin ist einer von ihnen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 21.04.2008arte
  • Folge 241 (45 Min.)
    „Drehen Sie bitte Ihren Kopf nach links, dann nach rechts. Einmal lachen und einmal ernst schauen. Danke, wir melden uns bei Ihnen.“ So schnell endet ein Bewerbungsgespräch im Leben von Angelo Amoretti. Seit er in Rente ist, arbeitet er als Komparse. Und er hat sein Gesicht schon im Hintergrund vieler Filme gezeigt, zum Beispiel in „Gangs of New York“ von Martin Scorsese. Am nächsten Tag muss Angelo eine Kostümprobe absolvieren – der letzte Schritt, um bei einem Film angenommen zu werden. Da der Kostümfundus begrenzt ist, wird der Komparse ausgetauscht, wenn er nicht zur Kleidung passt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 22.04.2008arte
  • Folge 242
    Nunavik ist eine unwirtliche arktische Region. Unter oft schwierigen Flugbedingungen sichern Piloten jeden Tag die Verbindung der Dörfer mit dem Rest der Welt. So fliegt die 34-jährige Anouk Alarie eine robuste kleine „Twin Otter“ über die Weiten der Tundra. Sie versorgt die Menschen mit Lebensmitteln und Baumaterial. Oder sie fliegt Kranke oder Verletzte aus, die vor Ort nicht behandelt werden können. 360° – Geo Reportage begleitet die Pilotin auf ihren Flügen in den hohen, kalten Norden Kanadas. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 26.05.2008arte
  • Folge 243
    Seit Jahrhunderten fischt das Volk der Imraguen vor der mauretanischen Küste. Die Rollenverteilung war bisher klar geregelt. Die Männer brachten den Fang nach Hause, die Frauen verarbeiteten ihn und bereiteten daraus den beliebten Trockenfisch zu. Seit sich in den letzten Jahren jedoch immer mehr internationale Fischtrawler in dem Gewässer aufhalten, geht der Ertrag zurück und das fragile Gefüge in den Imraguen-Dörfern droht zu zerbrechen. Nun schmieden die Frauen einen Plan, um dem drohenden Teufelskreis aus Armut und Arbeitslosigkeit zu entkommen. – „360 – Geo Reportage“ hat sie beobachtet. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 26.07.2008arte
  • Folge 244
    Zwölf namibische Schüler aus der Hauptstadt Windhoek treten in die Fußstapfen ihrer Vorbilder Charles Darwin und Alexander von Humboldt. In der unwirtlichen Kalahari gehen sie auf eine Expedition, um mehr über ihr Land und über sich zu erfahren. Geleitet wird die Expedition von EduVentures, einer gemeinnützigen Vereinigung namibischer und internationaler Wissenschaftler. Die Forscher wollen die jungen Namibier für die Naturwissenschaften begeistern und gleichzeitig Bildung vermitteln, unabhängig vom Geldbeutel der Eltern. „360 – Geo Reportage“ hat Schüler und Wissenschaftler in die Kalahari begleitet. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 31.07.2008arte
  • Folge 245
    Moncado McCanley und sein Sohn, Angehörige des indigenen Volkes der Miskito, bereiten sich für einen Tauchgang vor. Wie die meisten der Langustentaucher in Nicaragua haben die beiden kein eigenes Boot. Stattdessen heuern sie auf einem großen Industrieboot an, das in den nächsten zwei Wochen Hunderte Langusten fangen will. An der Miskitoküste im Osten Nicaraguas ist das der einzige Job – und ein gut bezahlter dazu. Doch die Männer riskieren bei jedem Tauchgang ihr Leben. Ihre Ausrüstung aus kaputten Atemschläuchen, verrosteten Dichtungen und Pressluftflaschen ohne Druckanzeige ist oft uralt.
    In den letzten Jahren sind unzählige Taucher verunglückt oder erlitten die gefährliche Taucherkrankheit. Diese tritt auf, wenn der Taucher nicht genug Zeit zum langsamen Auftauchen hat. Lebenslange Behinderungen oder gar der Tod sind die Folgen. Die einzige Chance, die Taucherkrankheit ohne Schäden zu überstehen, ist die schnelle Behandlung in einer Dekompressionskammer. Allerdings gibt es davon nur eine einzige an der ganzen Ostküste. Sie kam vor Jahren über eine private Hilfsorganisation aus Miami und hat bereits etlichen Indianern das Leben gerettet.
    Leiter der Organisation ist der Amerikaner Joshua Izdepski. Er inspiziert das Krankenhaus von Puerto Cabezas, besucht kranke Taucher in den Dörfern und macht sich auf den Booten ein Bild vom unzureichenden Tauchequipment der Miskito. Angeblich zum Schutz der Indianer will die Regierung in zwei Jahren das Tauchen nach Langusten verbieten – doch dagegen wehren sich die Miskito. Das Tauchen und Fangen der weltweit begehrten karibischen Langusten ist ihre einzige Einkommensquelle. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 28.08.2008arte
  • Folge 246
    Der Süden Ugandas am berühmten Victoriasee ist eine von Hügeln und Bergen geprägte Region und somit nicht gerade dafür prädestiniert, sich per Fahrrad fortzubewegen. Doch da Motorroller und Autos für die meisten der hier lebenden Menschen unerschwinglich sind, bleiben Fahrräder ein beliebtes Fortbewegungs- und Transportmittel. Sie dienen auch als Taxis: man nennt sie Boda-Bodas. Der 28-jährige Joseph Mukisa ist seit gut acht Jahren Boda-Boda-Fahrer. Mit seinem Fahrradtaxi durchstreift er fast täglich die Straßen seines Stammreviers in Jinja, einer Stadt nahe der berühmten Nilquelle.
    Doch das Rad, auf dem Joseph sitzt, gehört ihm nicht. Seit sein eigenes Boda-Boda gestohlen wurde, muss er täglich Geld für die Miete eines geliehenen Rads ausgeben. Lange schon wünscht er sich wieder ein eigenes Boda-Boda. Doch da ist der hohe Anschaffungspreis. Hilfe verspricht sich Joseph Mukisa vom „First African Bicycle Information Office“ (FABIO). Die Helfer der Organisation wissen, wie wichtig Fahrräder für das öffentliche Leben Ugandas sind. Ohne die Drahtesel blieben viele Waren bei den Produzenten liegen, kranke Menschen kämen in Notfällen nicht ins Hospital und Fahrrad-Chauffeure wie Joseph Mukisa hätten keine Arbeit.
    FABIO unterstützt Interessenten beim Erwerb des eigenen Fahrrads, bietet selbst fabrikneue Räder zu subventionierten Preisen an oder vereinbart mit den Käufern faire Ratenzahlungen. Auf diese Konditionen setzt auch die Kioskbesitzerin Florence Musoke. Sie lebt außerhalb von Jinja und benötigt ein neues Rad für ihre täglichen Wareneinkäufe. „360° – Geo Reportage“ zeigt den Alltag im Fahrradland Uganda und die Möglichkeiten, zu einem neuen Rad zu kommen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 04.09.2008arte
  • Folge 247
    Wer es in New York schafft, schafft es überall, dachte sich der italienische Fleischersohn Tony Amato, als er in den 40er Jahren in die amerikanische Metropole kam, um sich den Traum vom eigenen Opernhaus zu erfüllen. Mit seiner Frau Sally kaufte er ein heruntergekommenes Haus in der Bowery Street, einer damals berüchtigten Straße Lower Manhattans. Das Haus bekam eine Bühne, einen Orchestergraben, einen Kostümfundus und Werkstätten. Die 107 Plätze waren von Anfang an ausverkauft. Noch immer ist der nur 1,50 Meter große Tony Amato Mittelpunkt dieser Miniaturoper. Der 88-jährige Maestro dirigiert, singt lacht und schimpft. Er steckt mitten in den Proben zu „Così fan tutte“, der letzten Produktion der Saison. „360 – Geo Reportage“ wirft einen Blick hinter die Bühne des kleinsten Opernhauses der Welt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 18.09.2008arte
  • Folge 248 (51 Min.)
    Das Haupthaar gilt vielen Menschen als Spiegel und Aushängeschild der Persönlichkeit. Kräftig, voll und glänzend soll es sein. Doch oft fehlt es an Dichte oder Länge. Deshalb helfen immer mehr Menschen mit fremdem Haar nach. Die künstliche Haarpracht stammt größtenteils aus Indien, gefertigt aus Haaren, die in den Tempeln von Gläubigen geopfert werden. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 02.10.2008arte
  • Folge 249 (45 Min.)
    Der 60-jährige Kazuo Watanabe hat sein Leben dem grünen Tee gewidmet, wie sein Vater, sein Großvater und überhaupt seine ganze Familie. Der Biofarmer ist Teebauer und hat seit Jahren einen großen Traum: Er will den besten Tee Japans produzieren. Wie nah er seinem Ideal kommt, zeigt sich auch dieses Jahr erst wieder bei der Ernte. Zehn Tage dauert es vom Beginn des Pflückens bis zur trinkfertigen Teeportion. Der Teebauer Watanabe setzt auf behutsame Herstellungsmethoden ohne Pestizide. Seine Plantagen liegen inmitten der imposanten Vulkanlandschaft auf der Insel Kyushu. Ihr nährstoffreicher Boden, das saubere Quellwasser und das subtropische Klima schaffen ideale Voraussetzungen für das Wachstum der Teepflanzen. In Japans Teephilosophie geht es um den Fluss der Lebensenergie Qi, die alles durchströmt.
    Wie man eine Tasse Tee zubereitet, so will man leben. Die Teekunst sucht – wie alle japanischen Künste – die tiefe Verbindung zwischen Mensch und Universum. Jedes Jahr an der Teebörse von Kagoshima, Japans größtem Umschlagplatz für grünen Tee, zeigt sich, dass der Konkurrenzdruck unter den Teebauern immer größer wird. Auf den Auktionsterminen bestimmen Geschmack und Nachfrage den Wert jeder einzelnen Sorte. Während der ersten Frühjahrspflückung werden in Kagoshima 50 Prozent der Jahresproduktion umgeschlagen. Der größte Teil davon bleibt im Land, denn aus Japans Alltag ist Grüntee nicht wegzudenken. Wird Kazuo Watanabe mit seinem Tee den erhofften hohen Preis erzielen können? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 16.10.2008arte
  • Folge 250
    In einem Dorf im Südwesten Marokkos verlässt Arbia el Kasri um 6:00 Uhr morgens das Haus. Vor fünf Jahren war es für eine Frau unvorstellbar, außerhalb des Hauses Arbeit zu finden. Doch nun sind es einige Hundert, die sich täglich in kleinen selbst gegründeten Kooperativen einfinden. Hier stellen die Frauen Arganöl her – eine Kunst, die Marokkanerinnen bereits seit Jahrhunderten beherrschen. Das Öl ist reich an Nährstoffen und äußerst schmackhaft. Doch erst seitdem es Feinschmecker und Kosmetikfirmen in Europa entdeckt haben und sich der Preis pro Liter vervielfacht hat, lohnt sich für Einheimische wie Arbia el Kasri die mühselige Herstellung in der Kooperative.
    Bis zu drei Tage und rund 40 Kilogramm Früchte braucht es für einen Liter Arganöl. Zuerst sammeln die Frauen die etwa pflaumengroßen Früchte der Arganie, ein zur Abwehr von Feinden mit Dornen besetzter Baum, der weltweit nur hier im Südwesten Marokkos wächst. Nachdem die Früchte getrocknet sind, werden die Kerne vom Fruchtfleisch entfernt und mit Hilfe von Steinen aufgeklopft – ihre Schalen sind 18-mal härter als Haselnüsse. Die innen liegenden Samen werden dann noch geröstet und gemahlen, bis das kostbare Öl gewonnen werden kann.
    Das Geschäft läuft gut für die Frauen, dennoch fürchten sie schwierige Zeiten. Zum einen bedroht Abholzung den Bestand der Arganien, die bis zu 250 Jahre alt werden, und zum anderen werden die Bäume von den Ziegen der Nomaden kahlgefressen. Hinzu kommt, dass mit dem Interesse europäischer Verbraucher zunehmend westliche Firmen ins Land streben, die das Öl dank moderner Maschinen schneller, sauberer und zuverlässiger produzieren. Werden Arbia el Kasri und ihre Kolleginnen der Konkurrenz trotzen können? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 30.10.2008arte
  • Folge 251 (43 Min.)
    Die Wiege der Uhrmacherei steht in den Bergen der französischen Schweiz. Mit den Namen der beiden Städtchen La-Chaux-de-Fonds und Le Locle verbinden Kenner höchste Präzision. Denn hier begann der Weltruhm der Schweizer Uhren. In dem lichtdurchfluteten Atelier ist es still. Leise tickt und surrt es an den Arbeitspulten. Emilie Choulad, Restaurationsstudentin im zweiten Studienjahr, muss für ihre Diplomprüfung eine historische Uhr restaurieren und versuchen, die ursprünglichen Funktionen wiederherzustellen.
    Ersatzteile gibt es keine – jede Uhr ist ein handgefertigtes Unikat. Um diese Uhren zu restaurieren, braucht man eine Philosophie, das Bewusstsein über die Einzigartigkeit der Objekte, die einem anvertraut werden. „Komplikationen“ heißen zum Beispiel jene Uhren, die neben Minuten und Stundenanzeigen weitere Funktionen haben. Sie können Sekundenbruchteile stoppen, das Datum oder astronomische Angaben anzeigen oder die Zeit durch akustische Signale wiedergeben. Auch Diego Azconegui gehört zu den sechs bis acht Nachwuchsrestauratoren, die pro Jahr an der CIFOM, der Technischen Hochschule von Le Locle, aufgenommen werden.
    Wie Emilie Choulad kämpft er nicht nur mit der Uhr, sondern auch gegen die Zeit, um rechtzeitig vor Ablauf der Prüfung fertig zu sein. Er liebt diesen Beruf: „Hier habe ich leidenschaftliche Menschen gefunden, die keine Stunden zählen, die nur für die Uhren leben … Das Schlimmste ist, letztendlich, von der Zeit eingeschränkt zu sein. Das ist nicht einmal für einen Uhrmacher leicht zu ertragen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 06.11.2008arte
  • Folge 252
    Wer im Kaffeeanbaugebiet Kolumbiens etwas auf sich hält, fährt einen „Willys“. Der legendäre Geländewagen aus den USA wurde bekannt als „das Auto, das den Zweiten Weltkrieg gewann.“ Seit den 50er Jahren ist der Vater aller Jeeps auch in Kolumbien im Einsatz, denn das robuste Fahrzeug ist wie geschaffen für das bergige Gelände. Bis zu 50 Prozent Gefälle müssen die Fahrzeuge bewältigen, denn etliche Fincas sind nur über unbefestigte Pisten erreichbar. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 13.11.2008arte
  • Folge 253
    Die Menschen im argentinischen Paraná-Delta sind besorgt. Immer mehr Menschen entdecken das Mündungsdelta des Río Paraná, rund 30 Kilometer nördlich von Buenos Aires gelegen, zum Entspannen oder als Ziel von Wochenendausflügen. Da die bisherigen Liegeplätze für die Touristenboote nicht mehr ausreichen, soll nun ein neuer Hafen angelegt und außerdem ein modernes Einkaufszentrum gebaut werden. Die Alteingesessenen wissen kaum noch, wo sie ihre Boote festmachen sollen. Dabei ist der schwimmende Untersatz überlebenswichtig im Delta. Was woanders das Auto ist, ist hier der Frachtkahn, das Kaufladenboot oder der Mülldampfer. Nur so kommen die Menschen auf den verzweigten, kilometerlangen Wasserstraßen voran, die dem Paraná-Delta auch den Ruf als Venedig Südamerikas eingebracht haben.
    Kapitän Oskar Bruzzone – genannt Chiqui – lebt seit über 30 Jahren mit seiner Familie im Delta. Hier kennt ihn jeder als zuverlässigen Frachtschiffer. Auch er sieht die Gefahren, die seiner Heimat durch die großen Bauvorhaben drohen. Andererseits profitiert er auch davon, denn die neuen Projekte verschaffen ihm Aufträge. Und so versucht er, die Schäden in Grenzen zu halten und das Delta für seine Bewohner zu retten. Er trifft sich mit dem Bürgermeister der Stadt Tigre, dem Wirtschaftszentrum der Region. Ob er den Politiker überzeugen kann, nicht nur an die zahlungskräftigen Touristen, sondern auch an die Lebensqualität der Deltabewohner zu denken? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 27.11.2008arte
  • Folge 254
    Bali ist ein Tropenparadies und die Insel der Götter. Dem 42-jährigen Hindu-Priester Rai Budarsa gelang es als Erstem, Wein auf Bali zu kultivieren. Dreimal im Jahr kann auf der tropischen Insel geerntet werden. Für den Unternehmer ein Segen – doch für den gläubigen Hindu-Priester in Anbetracht der vielen religiösen Feste und Zeremonien eine Herausforderung. Ob Rai Budarsa der Balanceakt zwischen dem harten Alltag eines Unternehmers und den religiösen Verpflichtungen eines Priesters gelingt, davon erzählt die „360° – Geo Reportage“. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 04.12.2008arte
  • Folge 255
    Der Wolkenkratzer „Taipeh 101“ ragt 509 Meter in die Höhe. Wie ein gigantischer Bambus aus Glas und Stahl dominiert er die Skyline von Taiwans Hauptstadt. Tag für Tag strömen über 10.000 Menschen in den Büroturm, den ein Feng-Shui-Meister mitkonstruiert hat, so dass die Lebenskraft – das Chi – ungestört fließen kann. Wie aber ist es um die Sicherheit des Bauwerks bestellt? Taiwan ist mit über 40.000 Beben pro Jahr eines der aktivsten Erdbebengebiete der Welt. Außerdem fegen jährlich drei bis vier tropische Wirbelstürme mit bis zu 250 Kilometern pro Stunde über die Pazifikinsel. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 11.12.2008arte
  • Folge 256
    Im Jahr 1825 sind die Trappistenmönche in das Kloster Oelenberg im südlichen Elsass eingezogen. Seitdem verläuft das Leben hier nach den gleichen strengen Regeln des Heiligen Benedikt. „Ora et labora – Bete und arbeite“ lautet der Grundsatz für die Benediktinermönche. Ende des 19. Jahrhunderts gehörten über 200 Geistliche der Abtei von Oelenberg an. Heute sind sie nur noch 14. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 18.12.2008arte

zurückweiter

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn ARTE 360° Reportage online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…