2016, Folge 176–192

  • Folge 176
    Die Welt dreht sich weiter, ebenso einige Themen von „ZDFzoom“. Wir schauen nach: Wo hat sich die Situation nach unserer Berichterstattung zum Guten gewendet, wo ist es noch dramatischer? Nach den Anschlägen von Paris taucht „ZDFzoom“-Reporter Rainer Fromm in die deutsche Islamisten-Szene ein. Er hört Aussagen, die Terror gegen den Westen rechtfertigen. Nur eines der Themen, für die „ZDFzoom“ Betroffene und Informanten, Politiker und Experten besucht. „ZDFzoom“ berichtete im Herbst 2014 über obdachlose Jugendliche und traf auch die 17-jährige Hannah.
    Sie lebte damals in einem Zelt im Tiergarten. Heute hat sie wieder ein festes Dach über dem Kopf, macht eine Ausbildung als Malerin. Wer ihr wieder zurück ins normale Leben geholfen hat, erzählt „ZDFzoom“-Reporterin Stephanie Gargosch. Die Reporter Simone Müller und Bernd Weisener hatten im Sommer 2015 die Diskussion über ein Tempolimit aufgegriffen und dabei auch die wütenden Anwohner an der A96 getroffen. Ein Tempolimit auf einem Teilstück der Raserstrecke A96 schien in weiter Ferne.
    Nach Ausstrahlung von „ZDFzoom“ erreichte die Redaktion viele Dankesbriefe, denn es war Bewegung in die Sache gekommen. „ZDFzoom“ berichtet über den Stand der Dinge. In der „ZDFzoom“-Doku „Das ARAL-System – Tankstellenpächter unter Druck“ hatte Autor Dominic Egizzi im Frühjahr 2015 aufgezeigt, wieso Tankstellenpächter von ARAL bei der Gestaltung ihrer Geschäfte kaum Spielräume haben, obwohl sie selbständige Unternehmen sind.
    Er will nun aktuell wissen, ob ein Verhaltenskodex von ARAL etwas verändert hat und befragt erneut Pächter, Insider und ARAL. „ZDFzoom“ berichtete im Herbst 2014 über die Palmölproduktion in Indonesien und deren Folgen für Menschen und die gefährdeten Orang Utans. Im Herbst 2015 brennen die ursprünglichen Wälder in Indonesien so heftig, dass die riesige Wolke unübersehbar auf allen Radarbildern ist. Verursacht durch Brandrodung, um noch mehr Plantagen aufzubauen. „ZDFzoom“-Reporterin Sabrina Hermsen fragt, was das für Mensch und Tiere bedeutet. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 13.01.2016ZDF
  • Folge 177
    Tausende Menschen sterben in Deutschland bei Notfällen, weil lebensrettende Hilfe zu spät am Einsatzort ist und Notärzte nicht ausreichend ausgebildet sind, klagen Experten. Zentrales Problem sei die schlechte Organisation, kritisieren viele Ärzte: „Es werden Menschen sterben, weil wir zu spät kommen“, sagt Dr. Gerdts, ärztlicher Leiter, Rettungsdienst Cuxhaven, denn die Zahl der Einsätze steige die der Notärzte und Einsatzwagen nicht. „ZDFzoom“-Reporter Ingo Thöne geht der Frage nach, warum der deutsche Rettungsdienst im europäischen Vergleich so schlecht dasteht und wie man ihn reformieren müsste.
    Er spricht vor allem mit den Praktikern, aber auch mit Fachverbänden, Krankenkassen und Patienten. „Es braucht ein ganzes Maßnahmenpaket“, so der Leiter des Rettungsdienstes Münster, Dr. Andreas Bohn. Dringend notwendig sei zum Beispiel eine bessere und schnellere Einschätzung und Verteilung der Notfälle in den Leitstellen: „Die Hilfe muss bereits am Telefon beginnen, damit könnten wir bei plötzlichem Herzstillstand 10 000 Menschenleben retten.“ Vorbild: Seattle, USA, mit einer Überlebensrate bei Herzstillstandpatienten von 60 Prozent im Vergleich zu zehn Prozent in Teilen Deutschlands.
    Der Erfolg beruht auf einem umfassenden Konzept: speziell ausgebildete Notfallsanitäter mit erweiterten Kompetenzen, Notfallfachärzte in Kliniken, kurze Rettungsfristen und verpflichtende Erste-Hilfe-Kurse für die Bevölkerung, auch schon für Schüler. Seit Jahren fordert die deutschen Gesellschaft für Notfall- und Akutmedizin auch bei uns unter anderem eine bessere Ausbildung für Notärzte. 18 von 28 EU-Staaten haben bereits einen eigenen Facharzt, in Deutschland werde darüber seit Jahren nur „verhandelt“. Scheitern in Deutschland lebensrettende Reformen am Festhalten der Ärzteschaft an einem veralteten System? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 20.01.2016ZDF
  • Folge 178
    Immer mehr Einsätze, immer weniger Personal die Polizei in Deutschland ist in Not. In den vergangenen Jahren wurden mehr als 16 000 Stellen gestrichen. Viele Polizisten arbeiten am Limit. Flüchtlingsheime müssen geschützt werden. Die Beamten fehlen jedoch dadurch an anderer Stelle. Polizisten erzählen, dass es gerade im ländlichen Bereich mitunter Stunden dauert, bis eine Streife an einem Einsatzort eintrifft. Schuld sei die Personalnot. Über eine Million Flüchtlinge kamen im vergangen Jahr nach Deutschland. Die Polizei ist nun nahezu überall stärker gefordert als je zuvor – doch der Personalabbau der vergangenen Jahre macht der Polizei jetzt schwer zu schaffen.
    In Deutschland gibt es momentan knapp 300 000 Polizisten. In den vergangenen Jahren wurden es immer weniger. Die Politiker glaubten, die Bevölkerungszahl gehe langfristig zurück, damit auch die Zahl der Straftaten. Als Folge wurden immer mehr Stellen gestrichen. Für die Gewerkschaft der Polizei ist das ein unhaltbarer Zustand. Der stellvertretende Bundesvorsitzende Jörg Radek fordert mehr Personal: „Ich glaube, dass es nicht flächendeckend zu einem Versagen der Polizei kommt, ist einzig und allein dem Leistungsvermögen jedes Einzelnen in der Polizei geschuldet.
    Dass dort Polizei zusammenrückt, dass man der Not gehorcht und sich gegenseitig unterstützt, das, glaube ich, sorgt dafür, dass Polizei zurzeit in Deutschland noch funktioniert.“ In vielen Bundesländern beginnt jetzt ein Umdenken. Künftig wollen sie wieder mehr Polizeibeamte einstellen. Doch bevor diese in den Dienst eintreten können, vergehen noch mindestens drei Jahre – solange dauert in der Regel die Ausbildung.
    Manche Bundesländer – wie beispielsweise Sachsen oder das Saarland – setzen deshalb zusätzlich auf sogenannte Wach- oder Hilfspolizisten. Der sächsische Innenminister Markus Ulbig (CDU) spricht von einer dringend notwendigen Übergangslösung: „Viele Kollegen sind natürlich sehr stark belastet, gerade in dem Bereich der Bereitschaftspolizei haben Kollegen sehr viele Überstunden. Und deswegen ganz klar: Wir brauchen mehr Personal, wir brauchen mehr Polizei. Aber in der Übergangszeit soll die Wachpolizei die Kollegen entlasten.“ Ihre Ausbildung dauere nur wenige Monate, sie könnten dann schnell eingesetzt werden und die vorhandenen Polizeibeamten unterstützen.
    Andere Bundesländer – wie beispielsweise Rheinland-Pfalz – lehnen solche Hilfspolizisten jedoch kategorisch ab. Die bisherige dreijährige Ausbildung habe sich bewährt, sagt das dortige Innenministerium. Stattdessen will man in Rheinland-Pfalz Polizeibeamte bitten, länger zu arbeiten. Beamte, die eigentlich in Pension gehen dürften, würden ihren „Ruhestandsbeginn“ um bis zu drei Jahre hinausschieben. Mehr unter zoom.zdf.de (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 27.01.2016ZDF
  • Folge 179
    Zwei Mal wird Paris 2015 von Anschlägen erschüttert. Der Terror hat seine Waffe: die Kalaschnikow. „ZDFzoom“ fragt: Wie gelangen illegale Waffen nach Europa, in die Hände der Täter? Mehr als 100 Millionen Exemplare der Kalaschnikow wurden seit 1947 hergestellt, Nachbauten nicht mitgerechnet. War das Gewehr einst die Waffe von Guerillakämpfern und der organisierten Kriminalität, haben es inzwischen auch Terroristen für sich entdeckt. Reporterin Vanina Kanban will herausfinden: Wer sind die Vermittler, wer die Verkäufer der Kalaschnikow? Ihre Recherche beginnt in Albanien. Denn hier kursieren seit dem Balkan-Krieg schätzungsweise mehr als eine halbe Million Waffen, 225 000 davon Kalaschnikows. Die „ZDFzoom“-Reporterin kann dokumentieren, wie Waffenhändler von Haus zu Haus ziehen und nach „Überbleibseln“ des Balkankrieges fragen.
    Die Händler kaufen beispielsweise für 600 Euro gut erhaltene Kalaschnikows und verkaufen sie wieder für bis zu 2000 Euro, Vermittler bringen sie nach Westeuropa. Die Reporterin trifft außerdem den Geschäftsführer einer Kalaschnikow-Fabrik in Serbien, spricht mit weiteren Zulieferern und Schmugglern, die die Waffen bis zu den Käufern nach Europa bringen. Sie muss feststellen, dass Korruption an den Außengrenzen Europas es den Waffenhändler leicht macht. Vanina Kanban konfrontiert offizielle Stellen mit ihren Recherchen – dabei verfestigt sich der Eindruck: Die Behörden sind allzu oft machtlos gegen das organisierte Verbrechen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 03.02.2016ZDF
  • Folge 180
    Schwere Zeiten für Sparkassen: Angestellte fürchten um ihre Jobs, Filialen sollen geschlossen werden. Viele Bürger sind in Sorge – stecken die Sparkassen in der Krise? Jahrzehntelang verdienten Sparkassen kräftig daran, das Geld der Sparer mit höheren Zinsen an Unternehmen und Privatleute zu verleihen. Nun klagen Sparkassen: Die Niedrigzinsphase und die Konkurrenz der Online-Banken würden ihr Geschäftsmodell kaputt machen. „ZDFzoom“-Autor Detlef Schwarzer geht der Frage nach, ob die Sparkassen noch ihrem gesetzlichen Auftrag nachkommen. Denn Sparkassen müssen dem Gemeinwohl dienen und der Bevölkerung in allen Regionen sichere Geldgeschäfte ermöglichen. So steht es in den Sparkassengesetzen. Sparkassen sind öffentlich-rechtliche Kreditinstitute mit eingebauter politischer Kontrolle, einzigartig im Bankenwesen.
    Sie wurden vor mehr als 200 Jahren gegründet, um der Massenarmut entgegenzuwirken und den ärmeren Schichten das Ansparen von sicherem Kapital zu ermöglichen. Die Sparkassen werden kontrolliert von Verwaltungsräten, in denen auch Politiker sitzen. Doch was taugt diese Kontrolle? Es gebe Vorstandsgehälter bei Sparkassen, die dreimal so hoch seien wie das der Bundeskanzlerin, sagt Bankenprofessor Ralf Jasny im Interview. In der Vergangenheit häuften sich zudem Fälle von Amtsmissbrauch. Die „ZDFzoom“-Dokumentation lässt Zweifel aufkommen, ob es sie wirklich noch gibt, die gute alte Sparkasse, die nur für ihre Kunden da ist. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 10.02.2016ZDF
  • Folge 181
    FIFA unter Druck: Die Justiz ermittelt wegen Korruption bei WM-Vergaben, Verhaftungen hoher Funktionäre und Suspendierung von Sepp Blatter. Es geht um Macht und Millionen im Weltfußball. Beim FIFA-Kongress Ende Februar wird neu gewählt, es geht um Blatters Erbe und einen Neuanfang. „ZDFzoom“ geht der Frage nach: Kommen jetzt Reformer an die Spitze? Die Dokumentation arbeitet die Skandale auf und stellt die Kandidaten auf den Prüfstand. Mehr unter zoom.zdf.de (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 24.02.2016ZDF
  • Folge 182
    Auch im zweiten Jahr des Flüchtlingszustroms gibt es in Sachen Integration noch keine klare einheitliche Linie. Jedes Bundesland wurschtelt vor sich hin. Es herrscht Integrations-Chaos. Fördern und fordern sei das Gebot der Stunde, sagt die Politik. Doch wie das aussehen soll, wird weiterhin diskutiert. Immer noch warten in Massenunterkünften Asylbewerber darauf, dass sie mehr tun können als essen und schlafen. Es gibt 13 000 Integrationskurse von 1400 privaten Trägern an 5000 Standorten. Doch das sind nur die vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge zertifizierten Kurse. Dort eine Teilnahme zu bekommen, gleicht einem bürokratischen Hürdenlauf. Aber immerhin können inzwischen nicht nur anerkannte Asylbewerber, sondern auch „Personen mit Bleibeperspektive“ ihr Glück versuchen.
    Auch die Kommunen versuchen zu helfen. In einigen Flüchtlingsheimen wird das Grundgesetz auf Arabisch verteilt. Können so die Werte einer offenen Gesellschaft vermittelt werden? Männer hindern ihre Frauen, an Sprachkursen teilzunehmen. Also gibt es reine Frauenkurse. Das richtige Zeichen? Weiterhin sind Deutsch- und Integrationskurse nicht für alle Flüchtlinge verpflichtend. Doch wie sollen sonst unsere gesellschaftlichen Regeln in den Köpfen der Neuankömmlinge verankert werden? Kann das restriktive „Modell Dänemark“ Impulse geben? „ZDFzoom“ fragt: Welche Konzepte zur Integration hat die Politik? Kann die Eingliederung der Flüchtlinge ohne einheitliche Regelungen in Deutschland überhaupt gelingen? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 02.03.2016ZDF
  • Folge 183
    Am 24. März 2015 zerschellte eine Germanwings-Maschine in den südfranzösischen Alpen. 150 Menschen starben. Laut Ermittlern lenkte der Copilot das Flugzeug vorsätzlich gegen die Berge. Angehörige von Opfern fragen sich, ob Behörden und Fluggesellschaft eine Mitverantwortung am Absturz tragen. Denn Andreas L. litt während seiner Ausbildung an einer Depression, war zum Unglückszeitpunkt krankgeschrieben. „ZDFzoom“ fragt: Hätte man die Katastrophe verhindern können? Was ist in dem Jahr danach passiert? Welche Lehren wurden aus der Katastrophe gezogen? Die „ZDFzoom“-Reporter Dorthe Ferber und Sebastian Galle gehen auf Spurensuche.
    Dabei wird klar, dass Andreas L. schon vor Jahren seine Pilotenausbildung aus medizinischen Gründen unterbrechen musste und in den letzten Monaten vor dem Crash zahleiche Ärzte aufgesucht hat. Er war schwer depressiv, bekam Psychopharmaka verschrieben und begab sich in Psychotherapie. Doch weder sein Arbeitgeber noch die Flugaufsichtsbehörde haben offenbar mitbekommen, dass sich sein psychischer Zustand verschlimmerte. Die Anwälte der Hinterbliebenen wollen jetzt eine millionenschwere Zivilklage gegen die Flugschule in Arizona/​USA richten, in der der Copilot ausgebildet wurde. Als Konsequenz fordert Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt jetzt unangekündigte Drogen-, Alkohol- und Medikamententests einzuführen.
    Außerdem sollen per Gesetz die Datenschutzbestimmungen für Piloten gelockert werden. Die medizinischen Daten der Flugzeugführer sollen nicht mehr anonym, sondern mit Klarnamen gespeichert werden. Dieser Vorschlag wird von der deutschen Pilotenvereinigung Cockpit abgelehnt. „ZDFzoom“ trifft Angehörige und ihre Anwälte, die Aufklärung und Transparenz fordern und konfrontiert Airline und Gewerkschaften mit ihren Erkenntnissen. Die Autoren hinterfragen Widersprüche und offene Fragen und verfolgen die Forderungen der Angehörigen nach Konsequenzen und nach mehr Aufklärung. Mehr unter zoom.zdf.de (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 23.03.2016ZDF
  • Folge 184
    Blutiger Terror mitten in Europa, dieses Mal in Brüssel. 35 Menschen sterben am Flughafen und in der Metro. Die Botschaft der Täter: Es kann jeden treffen. Zu jeder Zeit, an jedem Ort. Die Abstände zwischen den Terroranschlägen in Europa werden kürzer. Sicherheitsexperten sind sich einig, dass auch Deutschland ein Ziel der islamistischen Täter ist. Derzeit sprechen Sicherheitsbehörden davon, dass es 440 deutsche Gefährder gebe. „ZDFzoom“ fragt: Warum wächst die Terrorgefahr in Deutschland? Die Behörden stufen deutsche Islamisten als Gefährder ein, denen Straftaten von erheblicher Bedeutung zugetraut werden.
    Im Interview mit „ZDFzoom“ warnt der Vorsitzende der Bundespolizeigewerkschaft Ernst Walter: „Der internationale Terrorismus wird keine Dauerschleife um Deutschland drehen.“ Die salafistische Szene ist in Deutschland in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Rund 8500 Menschen werden ihr zugerechnet, 10 Prozent davon seien gewaltbereit, schätzt das Bundeskriminalamt. Dass Gewaltakte zu befürchten seien, betont auch der Leiter des Verfassungsschutzes NRW, Burkhard Freier, in der Dokumentation: „Es gibt eine zunehmende Zahl von Veranstaltungen von Salafisten, bei denen sie versuchen, junge Menschen zu rekrutieren und zu radikalisieren, dass alles nimmt zu.
    Deswegen ist der Salafismus nach wie vor eine dynamisch wachsende Bewegung, die noch nicht bekämpft ist. Wir haben festgestellt in den letzten Jahren, dass diese Gewaltbereitschaft – nicht nur die Zahl der Menschen, sondern auch die Bereitschaft der Menschen – zugenommen haben.“ 800 Männer und Frauen aus Deutschland sind nach Angaben von Sicherheitskreisen bereits nach Syrien und Irak in den Krieg ausgereist, ein Drittel sei zurückgekehrt.
    Wer von den Rückkehrern geläutert und wer gefährlich sei, ist schwer zu beurteilen. Terrorismus-Experte Peter Neumann vom King’s College in London erläutert in der Dokumentation die neue Strategie des sogenannten Islamischen Staates, den Krieg nach Europa zu tragen. Neumann sagt im Interview: „Es ist klar, dass der IS Anfang 2015 – das wissen wir von Berichten verschiedener zurückgekehrter Auslandskämpfer – damit begonnen hat, in Syrien europäische Auslandskämpfer zu Kommandos zusammenzustellen, die dann den Auftrag hatten, nach Europa zurückzukehren, um dort solche Anschläge zu verüben.
    Deutschland ist absolut ein Ziel des IS, es wird auch genannt. Wir wissen, dass es konkrete Pläne gibt, hier solche Anschläge durchzuführen. Insofern ist Deutschland genauso bedroht wie Belgien, Frankreich und andere europäische Staaten.“ (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 30.03.2016ZDF
  • Folge 185
    Es wird eng für VW. Seitdem der Abgas-Skandal publiziert wurde, wollen viele den Konzern finanziell bluten sehen. Milliardenklagen, Milliardenstrafen, Milliardenkosten gigantische Summen. Volkswagen ist reich, aber Forderungen dieser Größenordnung sind in der Geschichte einzigartig. Wenige Tage nach den ersten Meldungen von manipulierten Abgaswerten sprach der neue VW-Aufsichtsratsvorsitzende Pötsch von einer „existenzbedrohenden Krise“. Wenn die Strafen in den USA ausufern, hieß es aus Wolfsburg, wird es den Konzern in dieser Form nicht mehr geben. Jetzt wird geklagt und zwar nicht nur in den USA, sondern auch in Europa und dem Rest der Welt.
    Ein halbes Jahr nach „Diesel-Gate“ fragen die „ZDFzoom“-Reporter Peter Ruppert, Jo Schück und Michael Strompen nun: Überlebt Volkswagen? Volkswagen ist nicht nur Deutschlands größtes Unternehmen mit weltweit fast 600 000 Beschäftigten. Mythen und Legenden ranken sich um den Konzern. Bei Millionen Deutschen gehört ein Käfer, Bulli oder Golf zur Familiengeschichte. Viele können sich kaum vorstellen, dass dieses Unternehmen ins Wanken gerät. Nicht die Beschäftigten, deren Existenzen vom Konzern abhängen. Nicht die Kunden, von denen viele VW treu bleiben. Nicht die Menschen im ganzen Land, denn es heißt, wenn Volkswagen hustet, hat Deutschland die Grippe.
    Volkswagen selbst verabreicht sich nun reichlich Medizin. VW-Chef Müller will den Konzern radikal umkrempeln für die mobile Welt von Morgen, für das Zeitalter der Elektromobilität, des autonomen Fahrens und der Digitalisierung. Eine neue Unternehmenskultur soll verhindern, dass sich Skandale wiederholen. Die „ZDFzoom“-Reporter haben die offiziellen Verlautbarungen auf ihre Substanz abgeklopft, bei Mitarbeitern und Managern, Insidern und Kunden, Experten und Politikern. Die einen glauben an den Konzern, andere glauben eher an ein Scheitern, beim einstigen Vorzeigeunternehmen, das den Neuanfang will. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 06.04.2016ZDF
  • Folge 186
    Saubere Energie aus Sonne, Wind und Wasser, die jeder, der möchte, selbst erzeugen kann. Das war die Idee des EEG, des Gesetzes über Erneuerbare Energien, das 2010 beschlossen wurde. „ZDFzoom“ fragt nach, was aus der Energiewende geworden ist, die nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima unter Hochdruck in die Wege geleitet wurde. Deutschland wollte Vorreiter sein. Dazu gehörte auch die Abkehr von fossilen Brennstoffen, allen voran Braunkohle. Die Recherchen von Solveig Frick und Sonja Jürschik zeigen: Vieles, was in der Aufbruchsstimmung der Energiewende begonnen wurde, wird heute torpediert.
    „Das, was gerade passiert, hat eigentlich ganz wenig mit der Energiewende zu tun. Eine Energiewende, wie wir sie wollen: mit regenerativen Energien“, beklagt Renate Rüppel von der Bürgerinitiative „Stromautobahn“ in Franken. Seit Jahren engagiert sie sich für die Reform. Die von ihr mitbegründete Genossenschaft investiert in Windräder. Sie befürchtet, dass die riesigen Stromtrassen vor ihrer Haustür statt für Wind ausgerechnet für Braunkohlestrom genutzt werden.
    Die großen Energiekonzerne haben lange Zeit weiter auf fossile Energiequellen gesetzt, statt frühzeitig in Erneuerbare Energien zu investieren. Am Rande des Hambacher Forstes erleben die „ZDFzoom“-Reportinnen, wie Bäume für den Braunkohle-Tagebau abgeholzt werden. Dirk Jansen, Geologe und Mitglied des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland), hält das für paradox: „Alle reden von der Energiewende. Doch hier wird weiter Braunkohle – der Klimakiller Nummer eins – abgebaggert, das passt nicht zusammen.“ Der sogenannte „Kohlekompromiss“ ermöglicht es den großen Energiekonzernen, einen großen Teil ihrer Kohlekraftwerke weiter zu betreiben.
    Statt der ursprünglich vorgesehenen Klimaabgabe erhalten sie nun für die Stilllegung einiger Braunkohlekraftwerke eine Vergütung von rund 1,6 Milliarden Euro. Diese Kraftwerke sollen als „flexible Reserve“ dienen, so rechtfertigt die Politik den Kompromiss. Ist Sigmar Gabriel vor den Energiekonzernen eingeknickt? Die Autorinnen der Dokumentation konfrontieren den Wirtschaftsminister mit dieser Frage.
    Bürgergenossenschaften, die die dezentrale Energiewende vorangetrieben haben, klagen, dass ihnen das Überleben durch die geplante Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes, kurz EEG, schwer gemacht wird. So sollen demnächst Windkraftprojekte nur noch per Ausschreibung vergeben werden. Doch das finanzielle Risiko ist zu hoch, als dass Energiegenossenschaften das stemmen könnten. Geplatzte Träume und Lobbyismus, Idealismus und Profitinteressen – das sind die Themen, denen die Reporterinnen bei ihrer Recherche begegnen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 04.05.2016ZDF
  • Folge 187
    Wirtschaftsinstitute schätzen: Die Versorgung der Flüchtlinge soll 2016 an die 20 Milliarden Euro kosten. Ausgaben, um die Städte, Länder und der Bund streiten. Die Kommunen seien finanziell am Limit, heißt es immer wieder. Einige Bundesländer haben bereits reagiert und die Pauschalen für Asylbewerber, die die Länder an die Kommunen zahlen, erhöht. Woanders laufen derzeit die Verhandlungen. Doch auf welcher Basis werden diese Forderungen erhoben? Wie viel geben die Landkreise und kreisfreien Städte tatsächlich für Flüchtlinge aus? Und wer kontrolliert die Ausgaben? Zurzeit scheint niemand einen wirklichen Überblick zu haben – weder der Bund, noch die Bundesländer.
    Auch die Kommunen selbst kennen oft ihre genauen Kosten für die Flüchtlingsunterbringung nicht. In einer sechsmonatigen Recherche haben „ZDFzoom“ und „CORRECTIV“ erstmals die tatsächlichen Kosten in den Landkreisen und Städten erhoben und verglichen. Ihr Fazit: Es ist ein Markt entstanden, der völlig intransparent ist, ohne klare Regeln. Ein Markt, bei dem Geschäfte immer wieder per Handschlag gemacht werden.
    Ohne Ausschreibungen. Ohne Standards. Immer wieder gibt es Beispiele von Unterkünften, in denen versucht wird, auf Kosten der Flüchtlinge den Gewinn zu maximieren. Viel zu oft werden horrende Preise für Unterkünfte gezahlt. Andernorts ist man gut organisiert und meldet: Wir haben die Lage im Griff. Wie stark sind die Kommunen tatsächlich, um sich im heiß gelaufenen Flüchtlingsbusiness zu behaupten? Und was bedeutet das für die Kosten? „ZDFzoom“ fragt: Sind die Flüchtlinge zu einem unkontrollierten Business geworden? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 11.05.2016ZDF
  • Folge 188
    Wer teure Kleidung kauft, tut dies mit dem guten Gefühl: Es werden faire Löhne gezahlt. „Made in Europe“ versprechen die Label doch Markenmode wird immer öfter in Billig-Lohnländern genäht. Rumänien ist eine Hochburg für deutsche Hersteller. Offiziell wird Mindestlohn gezahlt, doch der liegt oft weit unter dem Existenzminimum. „ZDFzoom“ zeigt die prekären Lebens- und Arbeitsbedingungen der Näherinnen und geht der Frage nach: Steht Gewinn vor Gewissen? Kritiker sagen: Luxusmarken, die in Europa fertigen, sind oft nicht fairer als die Billigketten, die in Indien oder Bangladesch nähen lassen. In osteuropäischen Ländern, wie zum Beispiel in Rumänien, sind die Gewerkschaften meist machtlos. Die Produzenten drohen: Steigen die Löhne, würden die Näharbeiten in andere Länder verlagert. „ZDFzoom“ begleitet Näherinnen bei der Arbeit und konfrontiert die Mode-Hersteller mit den Recherchen. Mehr unter zoom.zdf.de (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 18.05.2016ZDF
  • Folge 189
    Es trifft fast jeden irgendwann: Wer kümmert sich um Vater, Mutter, Opa, Oma? Wer kümmert sich einmal um mich, wenn ich alt bin? Immer mehr alte Menschen sind auf Hilfe angewiesen. Von etwa 2,7 Millionen Pflegebedürftigen leben zwei Drittel zuhause. Die meisten werden von Angehörigen betreut. Der „größte Pflegedienst“ der Nation ist günstig und spart dem Staat Milliarden. Doch um welchen Preis? Pflegende Angehörige erhalten nur eine geringe Aufwandsentschädigung für ihre Arbeit. Auch dann, wenn sie für die Betreuung ihre Berufstätigkeit reduzieren oder ganz aufgeben.
    Dabei laufen sie Gefahr, selbst krank zu werden. Nach einer Studie der DAK haben 55 Prozent mit psychischen Problemen zu kämpfen: Depressionen, Schlafstörungen, Burn-out. Viele haben keine Zeit mehr für Freundschaften und Hobbys, isolieren sich. „Das ist wie eine Falle“, berichtet uns Jacqueline D., die ihren 88-jährigen Vater, der an Demenz und Parkinson leidet, seit acht Jahren pflegt. Obwohl pflegende Angehörige der Pflegeversicherung und der öffentlichen Hand Milliardensummen sparen, wird ihnen wenig geholfen.
    „Man fühlt sich hilflos, wie der letzte Mensch, der um Almosen bettelt“, sagt Gabriele M., die monatelang in einem bürokratischen Hürdenlauf um eine Pflegestufe für ihre hinfällige Mutter kämpfte. „ZDFzoom“ fragt: Was läuft schief bei der Altenpflege? Sparen wir in puncto Betreuung am falschen Ende? Wir treffen Angehörige, Pflegeexperten, Sozialverbände und den Gesundheitsminister. Als eines der reichsten Länder der Welt gibt Deutschland für Altenpflege deutlich weniger aus als zum Beispiel Schweden. Dort erfahren wir, dass es auch anders geht.
    Die Kommune kümmert sich hier um die Alten. Präventiv werden Hausbesuche gemacht, um frühzeitig herauszufinden, wer welche Hilfe benötigt. Pflegebedürftige Menschen werden umfassend versorgt und das quasi zum Nulltarif. Anders als in Deutschland, wo für die Unterbringung im Pflegeheim notfalls das Eigenheim verkauft werden muss. Gute Pflege kostet Geld, viel Geld. Aber es zahlt sich aus, denn wer seine Liebsten gut versorgt weiß, bleibt selbst gesund und kann weiter seinen Beruf ausüben. Wer dagegen in der Pflegefalle landet, riskiert, selbst zum Pflegefall zu werden. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 25.05.2016ZDF
    ursprünglich für den 30.03.2016 angekündigt
  • Folge 190
    In wenigen Wochen stimmen die Briten über ihren Verbleib in der EU ab. Viele fragen sich: Ist das der Anfang vom Ende der Gemeinschaft? Die Skepsis wächst in immer mehr EU-Mitgliedstaaten. Das Referendum in Großbritannien ist nur das sichtbarste Zeichen dafür, was gerade in und mit Europa passiert: Befördert von rechten Parteien und Gruppierungen gewinnen nationalstaatliche Tendenzen immer stärkeren Einfluss auf die jeweilige Politik der EU-Ländern. Während manche Experten im Falle eines Brexits einen Dominoeffekt und Austritte weiterer Länder befürchten, sehen andere die Chance für eine echte Reform der EU.
    Der ehemalige deutsche Außenminister und Europa-Vordenker Joschka Fischer findet in der „ZDFzoom“-Dokumentation klare Worte: „Egal wie diese Entscheidung ausfällt: So kann es nicht weitergehen. Man wird dieses Europa neu erfinden müssen.“ Fischer zeigt sich überzeugt. Deutschland und Frankreich sollten vorangehen, Deutschland müsse aber damit aufhören, den Finanzschulmeister zu spielen, während Frankreich mehr Souveränität an Brüssel abgeben müsse.
    Wenige Wochen vor dem Referendum spürt „ZDFzoom“ der Frage nach: Was bleibt von Europa? In Großbritannien, Deutschland und Polen sind die Korrespondenten unterwegs, um zu erfahren, was die Mitgliedstaaten heute unter Europa verstehen, was sie erwarten und was sie bereit sind zu geben. Beobachtungen in Brüssel zeigen, wo der kleinste gemeinsame Nenner liegt. Aber reicht dieser, um das Projekt Europa zusammenzuhalten? Wichtig für deutsche Unternehmer sind vor allen Dingen offene Grenzen.
    Die Firma Niehoffs-Vaihinger aus dem pfälzischen Lauterecken etwa bezieht viele ihrer Fruchtsäfte aus Europa. „Für uns ist Europa erstmal ein großer, gemeinsamer Markt – und das bedeutet Planungssicherheit“, sagt Betriebsleiter Rainer Kressmann. Doch wenn nun wieder Grenzen kontrolliert und Zäune errichtet würden, dann koste das nicht nur, sondern sei auch „ein Irrweg. Und es bleibt dann nur ein riesiger Scherbenhaufen von Europa.“ Das britische Referendum wird jedenfalls zum Europa-Stimmungstest.
    Im ostenglischen Küstenstädtchen Boston gärt es wie in vielen Gemeinden. Eine Folge der Freizügigkeit innerhalb der EU ist die immer stärker werdende Sorge vor Überfremdung, die zu einem bestimmenden Thema vor dem Referendum geworden ist Viele der Neu-Briten kommen aus Polen. Die Dokumentation blickt in deren „alte Heimat“ – zeigt am Beispiel einer kleinen Gemeinde den Zwiespalt zwischen sehr willkommenen EU-Subventionen und dem schwindenden Glauben daran, dass Europa tatsächlich dauerhaft Sicherheit und ein besseres Leben garantiert. Mehr unter zoom.zdf.de (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 01.06.2016ZDF
  • Folge 191
    Es rumort in der Union. CSU-Vorsitzender Seehofer ist mit der Flüchtlingspolitik der Kanzlerin nicht einverstanden. Auch viele Wähler wenden sich von der CDU ab. Merkel steht unter Druck. Die ZDF-Reporter Mathis Feldhoff und Wulf Schmiese dokumentieren und analysieren die dramatischsten Monate in der Kanzlerschaft Angela Merkels von ihrer Willkommenspolitik über die Zerwürfnisse mit der CSU und der EU bis hin zum rasanten Aufstieg der AfD. Die beiden Autoren haben diese Phase intensiv als Berichterstatter begleitet. Sie zeigen, wie sich die Bundeskanzlerin im Spätsommer 2015 an die Spitze der Willkommenskultur gesetzt, sie aber nicht ausgelöst hat.
    Wie sie sich durch den vorsätzlich aufgeschriebenen und eben nicht spontan geäußerten Satz „Wir schaffen das“ zur Flüchtlingskanzlerin machte. Der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer spricht in dem Film erstmals ausführlich über die möglichen Motive Merkels und berichtet aus Gesprächen mit ihr darüber: So habe sie ihre Entscheidung als „historische Tat“ gesehen, tausende Flüchtlinge aus Budapest nach Deutschland kommen zu lassen – worüber Seehofer nicht informiert war. „Ich hätte diesen Vorgang vom 4. September nicht für möglich gehalten, aber er hat stattgefunden.
    Das trifft natürlich auch ins Mark, wenn man so zusammenarbeitet“, sagt Seehofer für den die Koalition auf dem Spiel stand. Dem widerspricht Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble massiv, der im Gegensatz zu Seehofer eingeweiht war. Merkel habe „Europas Ehre verteidigt“, sagt Schäuble. Der CSU wirft er vor, einseitig Streit zu schüren durch „Attacken gegen Merkel“. Gesprächspartner sind außerdem Thomas de Maizière, Hannelore Kraft und Winfried Kretschmann sowie Merkels Biografin Evelyn Roll. Mehr unter zoom.zdf.de (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 08.06.2016ZDF
  • Folge 192
    Medikamente sind ein Milliardenmarkt: 2014 gaben die Deutschen über 33 Milliarden Euro für Arzneimittel aus so viel wie nie zuvor. Werden wir immer kränker? Oder werden wir krank geredet? Die Botschaft der Pharmabranche lautet: Für und gegen alles gibt es die passende Medizin. Doch Kritiker wenden ein, dass immer häufiger normale Zustände zu Krankheiten erklärt werden. „ZDFzoom“ begibt sich auf Spurensuche bei sogenannten erfundenen Krankheiten. „Ein klassisches Beispiel für eine erfundene Krankheit sind die so genannten Wechseljahre des Mannes. Die gibt es nicht“, so die pharmakritische Ärztin Dr. Christiane Fischer in der Dokumentation. Die Industrie dagegen bestreitet, gewöhnliche Beschwerden zu behandlungsbedürftigen Zuständen zu stilisieren: „Wir erleben des Öfteren, dass junge Leute älteren Menschen erklären wollen, dass ihre Alterungsbeschwerden normal seien.
    Ältere Leute sehen das völlig anders“, so Siegfried Throm vom Verband Forschender Arzneimittelhersteller. „ZDFzoom“-Autorin Sonja Kolonko spricht mit Ärzten und Patienten, recherchiert Verflechtungen der Pharmaindustrie mit Ärzten. Sie konfrontiert Strippenzieher, die sich damit brüsten, durch „intensive PR“ neue Krankheitsbegriffe geschaffen zu haben. Die Dokumentation gibt Antworten auf die Frage: Wann sind Medikamente sinnvoll – und wann Geldmacherei? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 29.06.2016ZDF

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