2015, Folge 136–155

  • Folge 136
    Sie mordeten kaltblütig, die Attentäter von Paris. Die Kouachi-Brüder, die den Anschlag auf die Satirezeitschrift Charlie Hebdo verübten, und der Geiselnehmer Amedy Coulibaly. Und – sie mordeten im Namen Allahs. Ihr gesamtes Leben haben sie in Frankreich verbracht, sind nach und nach aber abgedriftet in die islamistische Szene. Auch in Deutschland radikalisieren sich immer mehr junge Menschen, ist der Strom von Islamisten aus Deutschland, die bereit sind in den Dschihad zu ziehen, ungebrochen. Innenminister De Maiziere sagte am 8. Januar im ZDF: „Die Zahl der so genannten Gefährder ist so hoch, wie wir sie nie hatten – bei ungefähr 260. Das sind Menschen, die wir für gefährlich halten.“ De Maiziere weiter: „Ich würde jetzt nicht sagen, es könnte auch hier passieren, sondern ich bevorzuge die Formulierung, ein solcher Anschlag ist auch in Deutschland nicht auszuschließen.
    Und er ist auch nicht durch noch so gute Polizeiarbeit zu verhindern.“ Warum so viele junge Männer dem islamischen Extremismus folgen, darüber existieren kaum Informationen aus erster Hand.
    Die „ZDFzoom“-Reporter Rainer Fromm und Michael Strompen haben mehrere deutsche Gotteskrieger vor ihrer Ausreise nach Syrien und in den Irak zu ihren Motiven befragen können. Einige von ihnen sind inzwischen gestorben, bei Selbstmordanschlägen oder im Kampf um Kobane. Auch Mirza Tamoor B. – derzeit in Untersuchungshaft, weil er junge Deutsche nach Syrien geschleust haben soll – gab vor seiner Festnahme ein Interview.
    Es sind dabei nicht nur die Integrationsverlierer, junge arbeitslose Männer mit ausländischen Wurzeln, die sich vom Dschihad angezogen fühlen. Auch gut ausgebildete Frauen und Männer, die christlich erzogen wurden, kämpfen für einen islamischen Gottesstaat. Und das oft nach einer „Turbo-Radikalisierung“ in wenigen Wochen, für die virtuelle Gemeinschaften von zentraler Bedeutung sind. Gemeinsam mit Medienprofis werten die Autoren die Propagandavideos aus, fragen Experten und Verantwortliche: Wie kann man die Radikalisierung stoppen? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 14.01.2015ZDF
  • Folge 137 (30 Min.)
    Der Alltag sieht traurig aus. Frühstück um neun, Mittagessen um halb zwölf, und um fünf Uhr gibt’s Abendbrot. Alles muss schnell gehen, denn die Personalnot im Haus ist groß. Die Pfleger hetzen von einem zum anderen – bis viele der Bewohner um halb acht mit Schlaftabletten ruhig gestellt werden. Für zwischenmenschliche Nähe bleibt keine Zeit. Satt und sauber ist das höchste der Gefühle für die alten Menschen hier. Und selbst beim „Saubermachen“ herrschen Zustände wie in einem Entwicklungsland: Es gibt oftmals nicht genug Waschlappen und Handtücher.
    Geschichten wie diese hören wir immer wieder. Von verschiedenen Betroffenen, aus verschiedenen Heimen. Immer wieder ist die Rede von Vereinsamung, hygienischer Verwahrlosung, Medikamentenabhängigkeit und Gewalt. Beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe liegen mittlerweile Verfassungsbeschwerden gegen die Zustände in deutschen Altenheimen vor. „Es gibt kein Heim, in dem nicht täglich gegen die Menschenwürde verstoßen wird“, berichtet ein Heimleiter in „ZDFzoom“ ganz offen.
    Gleichzeitig werden die Altenheime offiziell mit Bestnoten bewertet. 1,2 (Sehr gut), lautet die Durchschnittsnote aller Altenheime beim Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK). Was ist los in deutschen Pflegeheimen? Warum ist ein reiches Land wie Deutschland seit Jahren nicht in der Lage, menschenwürdige Bedingungen in Pflegeheimen zu schaffen? Und welche Verbesserungen kann die Pflegereform bringen, die seit dem 1. Januar 2015 in Kraft ist? „ZDFzoom“ begibt sich auf Spurensuche: Autorin Valerie Henschel begegnet verzweifelten Pflegern, Heimleitern und Experten, die erklären, warum gute Pflege in Deutschland sich eigentlich nicht lohnt.
    Sie erfährt, dass Altenheimbewohner im Minutentakt abgerechnet werden, zeigt, wie auf Kosten der Alten Investoren profitieren und warum auch die großangekündigte Pflegereform kaum etwas am Zustand der Altenheime verbessern wird. Der Film gibt ungewohnte Einblicke in den Alltag deutscher Pflegeheime und macht deutlich, warum unsere Altenheime selbst ein Pflegefall sind. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 21.01.2015ZDF
  • Folge 138
    Haiti wurde am 12. Januar 2010 von einem Erdbeben der Stärke 7,0 erschüttert. Über 200 000 Menschen starben, mehr als 300 000 wurden verletzt, etwa 1,5 Millionen Menschen verloren ihr Zuhause. Die haitianische Hauptstadt Port-au-Prince lag in Trümmern. Die Welt reagierte: Auf die Katastrophe folgte eine Flut von Spendengeldern, und Tausende Hilfsorganisationen schickten Zelte, Decken und Personal in den kleinen Karibikstaat. Fünf Jahre später. Was ist aus der Hilfe im Gegenwert von 15 Milliarden Dollar geworden, die damals von einer eigens einberufenen UNO-Geberkonferenz zugesagt worden war? Dieser Frage gehen die „ZDFzoom“-Reporter Ulf Röller und Steffanie Riess in ihrem Film nach.
    Sie sprechen mit dem Leiter der Internationalen Organisation für Migration, der stolz ist, dass heute nur noch 80 000 Menschen in 123 Camps leben. Sie besuchen Hilfsprojekte und Flüchtlingslager, treffen Verantwortliche der Hilfsorganisationen und der haitianischen Regierung. Dabei stoßen sie auf Vetternwirtschaft und Verschwendung einerseits, aber auch auf frustrierte Helfer, die trotz Kompetenz und guter Absicht scheitern, weil das Geld ausgeht oder andere Hindernisse im Weg stehen.
    Nicht alles, was gut gemeint war, ist gut. Teure Notunterkünfte entstanden, wo man für gleiches Geld auch feste Häuser hätte bauen können. Und manchmal stand hinter vermeintlich selbstloser Hilfe das Interesse von Lobbyisten: Der Industriepark Caracol im Norden des Landes wurde mit Hilfsgeldern aufgebaut, um die wirtschaftliche Zukunft der Region zu sichern. Tatsächlich dient er jedoch vor allem US-amerikanischen Investoren.
    „To build a better place“, „einen besseren Ort schaffen“: Unter diesem Motto wurde nach dem Erdbeben um Spenden für Haiti geworben. Bisher ist dieses Ziel nicht erreicht, nicht für Haiti und auch nicht für den Haitianer Jean-Louis, der immer noch davon träumt, eines Tages mit seiner Familie in einem richtigen Haus mit zwei Zimmern zu wohnen. Bis heute lebt er in der Hütte aus Wellblech und Zeltplanen, die er vor fünf Jahren bezog, als sein Zuhause vom Erdbeben zerstört wurde. Mehr unter www.zoom.zdf.de (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 28.01.2015ZDF
    ursprünglich für den 14.01.2015 angekündigt
  • Folge 139
    Der Neubau eines Fünf-Sterne-Wellnesshotels in Warnemünde war richtig teuer: knapp 100 Millionen Euro. Fast die Hälfte davon waren aber öffentliche Fördergelder. Zu Unrecht, sagt die Staatsanwaltschaft. Der Bauherr wurde festgenommen. 146 Euro zahlt jeder Bundesbürger jährlich in die Haushaltskassen der EU. Ein Großteil des Geldes fließt zurück: als Subventionen. Eine milliardenschwere Umverteilung. Aber nicht immer geht es dabei mit rechten Dingen zu. „ZDFzoom“ fragt: Wie sinnvoll ist die europäische Subventionspolitik tatsächlich? Der Europäische Rechnungshof schätzt, dass 2012 rund sieben Milliarden Euro nicht vorschriftsgemäß verwendet wurden.
    „Subventionen sind wie ein süßes Gift, eine Droge. Die machen die Leute erst glücklich, man gewöhnt sich daran, und am Schluss ist man vollkommen handlungsunfähig, weil man auf die Subventionen komplett angewiesen ist“, sagt Michael Jäger vom Europäischen Steuerzahlerbund. Ob das System noch sinnvoll ist, bezweifeln sogar EU-Politiker wie Ingeborg Gräßle.
    Sie ist Mitglied im Haushaltskontrollausschuss und beklagt sich, dass die Großen gefördert würden und die Kleinen oft leer ausgingen: „Es ist ungerecht, dass der Große unter Umständen was bekommen kann, der Kleine aber nicht. Wenn ein Großer kommt und sagt, ich mache hier was mit 120 Arbeitsplätzen, dann hat es auf die Politik eine ganz andere Wirkung als wenn einer kommt und sagt, ich habe hier was mit drei oder vier Arbeitsplätzen.“ Obwohl viele Milliarden nicht selten ohne Rücksicht auf ihre Wirkung verschwendet werden, hat die Politik anscheinend kein Interesse, das System zu ändern, sagt Michael Jäger vom Europäischen Steuerzahlerbund und fordert ein radikales Umdenken: „Was überhaupt nicht geprüft wird ist die subjektive Bedürftigkeit, das heißt, braucht derjenige, der das Geld im Agrarbereich bekommt, überhaupt diese Mittel, oder brauchen Unternehmen wie riesige Autobauer, die Milliardengewinne machen, diese Förderung.
    Ein System, das man in dieser Form nicht mehr weiterführen sollte.“ (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 04.02.2015ZDF
  • Folge 140
    Die Deutsche Post AG ist eines der größten Logistikunternehmen weltweit. Gewinne in Milliardenhöhe und über 400 000 Mitarbeiter, Niederlassungen in fast allen Ländern der Welt – ein Global Player der Superlative. Seit dem Jahr 2000 ist die Deutsche Post eine Aktiengesellschaft. Seither steht das Unternehmen zunehmend in der öffentlichen Kritik. Kunden beklagen sich über Briefe und Päckchen, die verspätet oder gar nicht eintreffen, ganze Stadtteile, so heißt es, seien zeitweise ohne regelmäßige Postversorgung. Aber auch Menschen, die für die Post arbeiten, beschweren sich: Durch ein Netz von Subunternehmen und mit immer schlechteren Arbeitsverträgen würden sie zunehmend unter Druck gesetzt.
    Nach außen präsentiert sich die Post als modernes und kundenorientiertes Unternehmen, Aktionäre freuen sich Jahr für Jahr über steigende Gewinne. Wer aber zahlt den Preis für diesen Erfolg? „ZDFzoom“-Reporter Arne Lorenz hat in Deutschland und Indien recherchiert. Er sprach mit Briefzustellern, Subunternehmern, Gewerkschaftern und mit Mitarbeitern des Postunternehmens DHL in Indien. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 11.02.2015ZDF
  • Folge 141
    Deutschland ist immer noch der Puff Europas, der Markt für Billigsex blüht. Bordellbetreiber und Zuhälter machen Milliardengewinne. Doch nun soll – so die Bundesregierung – alles besser werden. Das erklärte Ziel des neuen „Prostitutionsschutzgesetzes“ ist es, Zwangsprostitution zu unterbinden. Ist das neue Gesetz eine wirksame Handhabe gegen Menschenhandel und Ausbeutung? Polizisten und Sozialarbeiter sprechen nur von ersten Schritten in die richtige Richtung. Sie fordern, das Einstiegsalter für Prostituierte auf 21 Jahre zu erhöhen. Zurzeit liegt es aber bei 18 Jahren und wird, so heißt es aus dem Familienministerium, auch nicht geändert.
    Darüber hinaus fehle es auch an grenzübergreifender Zusammenarbeit, klagen deutsche Polizeikommissare. Nur um eine Telefonnummer in Bulgarien oder Rumänien herauszufinden, müssten sie ein Rechtshilfeabkommen stellen. Das dauere Monate und der Täter sei bis dahin über alle Berge. Mehr unbürokratische Zusammenarbeit mit ausländischen Kollegen, mehr persönliche Kontakte seien unabdingbar. Die EU reguliere so Vieles, aber Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg sei bisher nur in Einzelfällen effektiv.
    ZDFzoom-Autorin Rita Knobel-Ulrich hat sich umgesehen: auf dem Straßenstrich, in Edelpuffs und sogenannten Lovemobilen, sie hat mit Frauen gesprochen, die freimütig ihren Beruf als „Hure“ angeben und mit solchen, die von Menschenhändlern gnadenlos ausgebeutet wurden. Sie traf Polizisten und Bordellbetreiber, in Bulgarien, wo der Nachwuchs rekrutiert wird und in Schweden, wo das Problem der Zwangsprostitution angeblich durch das „Sexkaufverbot“ bestens gelöst ist. Doch stimmt das? Zoom stellt fest: Sex in Schweden spielt sich im Untergrund ab, macht Frauen rechtloser und Ausbeuter mächtiger.
    Denn inzwischen, räumt Leiff Fransson von der schwedischen Polizei ein, kann sich der Mann in Schweden eine Frau im Internet „bestellen“. Diesen „Vertriebswegen“ auf die Spur zu kommen, ist fast unmöglich, denn im Großraum der Millionenstadt Stockholm sind gerade mal sechs Polizisten fürs Rotlichtmilieu zuständig. In Malmö gibt es gar keine spezielle Polizeieinheit. Auf die Frage, was sie ausstiegswilligen Frauen anzubieten habe, antwortet Sozialministerin Lisa Green resigniert: das Rückflugticket! (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 18.02.2015ZDF
  • Folge 142
    Britt Wenzels Vater wollte eine Küche kaufen – auf Kredit. Wegen seines Alters wurde ihm eine Restschuldversicherung empfohlen. Inzwischen ist der Vater verstorben, für den Kredit muss die Tochter weiter zahlen – trotz Restschuldversicherung. Null Prozent Zinsen. Damit wird in vielen Geschäften geworben. Doch die Tücken stecken im Detail – oft werden den Verbrauchern noch zusätzliche Restschuldversicherungen verkauft – für den Todesfall oder bei Arbeitslosigkeit. Damit verdienen die Banken ihr Geld, doch wenn’s drauf ankommt, wollen die wenigsten zahlen.
    Viele Verbraucher erliegen dem schönen Schein: Finanzierung ohne Zinsen, damit werden sie gelockt. Doch die Banken verdienen dennoch ihr Geld. „ZDFzoom“ schickte Testkäufer in große Verbrauchermärkte. Über die Kosten und Risiken der sogenannten Restschuldversicherungen wurden sie in fast allen Fällen kaum informiert. In Deutschland haben sich bestimmte Banken auf dieses Geschäftsfeld konzentriert. Und sie machen gute Geschäfte, denn für die Restschuldversicherungen müssen die Verbraucher zahlen. In manchen Fällen so viel, als hätte man einen teuren Verbraucherkredit gewählt.
    Mit der Null-Finanzierung ist es dann nicht mehr so weit her: Denn in Wirklichkeit wird man ordentlich zur Kasse gebeten. Und wenn jemand die Versicherung tatsächlich in Anspruch nehmen will, weil er beispielsweise arbeitslos geworden ist und seinen Kredit nicht mehr abbezahlen kann, wird gern auf das Kleingedruckte verwiesen. Gezahlt wird nämlich nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen – und das sei den wenigsten Verbrauchern klar, beklagen auch Verbraucherschutzexperten. Mehr unter www.zoom.zdf.de (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 25.02.2015ZDF
  • Folge 143
    Nach Angaben des Deutschen Mieterbundes fehlen 500 000 Sozialwohnungen in Deutschland. Im Bundesbauministerium rechnet man frühestens in fünf bis zehn Jahren mit einer Verbesserung. Die meisten Wohnungsangebote richten sich nach Informationen eines Internetportals an Gutverdiener. Auch bei Neubauten sei das hochpreisige Segment überrepräsentiert. Jetzt soll die Mietpreisbremse für Entlastung sorgen. Viele Kritiker sind davon aber nicht überzeugt. In den 70er, 80er Jahren hatte man in der alten Bundesrepublik über vier Millionen Sozialwohnungen gebaut.
    Die haben jedoch eine begrenzte Laufzeit. Nach zwanzig bis dreißig Jahren endet die Sozialbindungsfrist. So will es das Gesetz. Jetzt fallen pro Jahr etwa 100 000 Wohnungen aus der so genannten Sozialbindung raus. Das heißt, bisher günstige Sozialwohnungen können dann frei vermietet werden. Die Folge: Oftmals werden die Mieten dann drastisch angehoben bis an die Grenze des Mietpreisspiegels. Das erlaubt die Mietpreisbremse. Da aber ab 1990 kaum noch neue Sozialwohnungen errichtet wurden, fehlt jetzt in vielen Städten der bezahlbare Wohnraum. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 04.03.2015ZDF
  • Folge 144
    Wie kaum ein anderer Verein steht Borussia Dortmund für Titel und Tränen, für Triumphe und Tragödien. Strahlenden Sternstunden wie in der Champions League stehen schmerzhafte Tiefpunkte gegenüber – von der drohenden Insolvenz bis zu historischen Derby-Niederlagen gegen den Erzfeind Schalke 04. In der laufenden Saison schwebt sogar wieder das Abstiegsgespenst über Dortmund. Schon immer wurde die Treue und Leidensfähigkeit der BVB-Anhänger auf die Probe gestellt. Der Film „Die Dortmund-Story“ zeigt, was sich hinter dem Phänomen BVB verbirgt, warum Fußball mehr als nur ein Sport ist. Er blickt zurück auf die bewegte Geschichte eines Kultvereins, in die Zeit vor über 100 Jahren, als sich im Dortmunder Norden eine verschworene Gemeinschaft fand, die heute den Slogan pflegt: „Echte Liebe“.
    Filmemacher Uli Weidenbach hat sich einem Verein genähert, dessen Fans legendär sind und dessen Mythos weltweit fasziniert. Weidenbach, selbst früher Vertragsfußballer und Trainer mit A-Lizenz, hat für die historische Dokumentation aktuelle Top-Spieler sowie die gesamte Führungsriege vor die Kamera bekommen: von Trainer Jürgen Klopp, über Sportdirektor Michael Zorc bis hin zu Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 18.03.2015ZDF
  • Folge 145
    Viele Tankstellenpächter kämpfen um ihre Existenz. Peter R. ist Pächter einer ARAL-Tankstelle. In „ZDFzoom“ erzählt er, dass die Mineralölgesellschaft einen immensen Druck auf ihn ausübe. Experten kennen viele Fälle von Tankstellenpächtern mit wirtschaftlichen Problemen. ARAL hingegen spricht von gut verdienenden Pächtern und hochwertigen Dienstleistungen. „ZDFzoom“ will wissen: Wie läuft das Geschäft mit den Tankstellen? Dem Autoren ist es gelungen mit Pächtern, Angestellten, Insidern und Experten aus einer Branche zu sprechen, in der mit harten Bandagen gekämpft wird.
    Rund 14.000 Tankstellen gibt es in Deutschland. Das Traditionsunternehmen ARAL ist seit 2002 Teil des Weltkonzerns BP und mit etwa 2500 Stationen Marktführer in Deutschland. Das Tankstellengeschäft, so Branchenkenner, sei geprägt von der Macht internationaler Mineralölkonzerne und von vielen Tankstellenbetreibern, die kaum von ihrem Geschäft leben können. Viele Angestellte müssten zudem unter schlechten Bedingungen arbeiten. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 01.04.2015ZDF
  • Folge 146
    Über 150 Millionen Euro Geldauflagen werden jedes Jahr an gemeinnützige Einrichtungen und die Staatskasse verteilt. „Euer Ehren“ entscheidet, wer es bekommt. „ZDFzoom“ fragt: Sind Richter beim Geldverteilen außer Kontrolle? Landgericht München, Sommer 2014: Das Bestechungsverfahren gegen Formel1-Chef Ecclestone wird eingestellt, gegen Zahlung von 100 Millionen Dollar. Neben der bayerischen Landeskasse wird eine Hospiz-Stiftung mit einer Million Dollar bedacht. Entschieden hat das allein der Richter. Doch nach welchen Maßstäben? Mit diesem Fall beginnt die Recherche der „ZDFzoom“-Autoren Michaela Krause und Friedemann Hottenbacher.
    Sie finden heraus: Immer wieder bedenken Richter und Staatsanwälte Einrichtungen, die ihnen nahe sind. Möglich macht eine solche Entscheidung die „richterliche Unabhängigkeit“. „Richter neigen sowieso dazu, das zu machen, was sie wollen. Die werden überhaupt nicht kontrolliert“, berichtet ein ehemaliger Amtsrichter in „ZDFzoom“. Kritik wird laut, dass aus der Unabhängigkeit eine Unantastbarkeit der Richter geworden sei.
    Inzwischen gibt es sogar Agenturen, die Vereine beim Geldauflagenmarketing professionell zur Seite stehen: Sie führen Buch über ertragreiche Verfahren und „sorgen selbstverständlich dafür, dass nach Möglichkeit (die Geldauflagen) auch bei Kunden von uns landen“, berichtet ein Agenturchef. Zwar wird die Kritik an der Verteilung der Bußgelder immer lauter – doch am bestehenden System änderte sich bislang wenig. „ZDFzoom“ über Bettelbriefe, Vetternwirtschaft und Korruptionsgefahr bei Gericht. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 08.04.2015ZDF
  • Folge 147
    In vielen Schulkantinen ist das Mittagessen mangelhaft: fett, ungesund, lauwarm und verkocht. Kinder essen deshalb lieber Döner und Pommes. ZDFzoom fragt: Warum ist Schulessen so schlecht? Der Fehler liegt im System: Vor zehn Jahren hatte der Bund das Ziel ausgerufen: Schülern ein gesundes Mittagessen anzubieten. Ein nationaler Aktionsplan wurde ins Leben gerufen. Doch umsetzen müssen ihn die chronisch unterfinanzierten Länder und Kommunen allein. Schuldirektoren aber sind keine Ernährungsspezialisten und mit dieser Aufgabe völlig überfordert.
    In ihrer Not engagieren sie Cateringunternehmen, die für wenig Geld mit billigen Lebensmitteln kochen. Weil diese Speisen oft stundenlang warmgehalten werden, leidet der Geschmack und auch von den Nährstoffen bleibt nicht mehr viel übrig. Niemand prüft die Qualität, es gibt keine behördliche Aufsicht. ZDFzoom zeigt: Wären sich Bund und Länder einig in der Umsetzung, könnte man mit den vorhandenen Finanzmitteln und mit klaren Vorgaben die Qualität beim Schulessen durchaus verbessern. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 15.04.2015ZDF
  • Folge 148
    Getränkekartons sind ökologisch besonders wertvoll. 70 Prozent werden recycelt, so die Hersteller. Gegen diese Behauptung laufen Umweltverbände Sturm: Das sei Verbrauchertäuschung. „ZDFzoom“ geht der Frage nach, wie Recyclingquoten berechnet werden und stellt fest, dass ein Fehler im System dafür sorgt, dass Getränkekartons in Ökobilanzen so gut abschneiden. Getränke in Milch- und Saftkartons sind beliebt. Denn sie sind im Gegensatz zu Glasflaschen eine bequeme Lösung: Die Getränke halten sich lange, die Kartons wiegen weniger, man muss kein Pfand zahlen – und recycelbar sind sie auch noch. Denn wenn sie leer sind, kann man sie ohne schlechtes Gewissen einfach im Gelben Sack entsorgen.
    So glauben es zumindest die meisten Verbraucher. Kein Wunder also, dass der Marktführer Tetra Pak weltweit 11,1 Milliarden Euro umsetzt und in Deutschland einen Marktanteil von 82 Prozent aufweist. Geld verdienen und gleichzeitig etwas für die Umwelt tun. Oberflächlich betrachtet macht die Firma alles richtig – und wirbt auf Milchkartons ganz offensiv mit ihrem Engagement für die Natur. Besonders wichtig ist den Getränkekartonherstellern dabei eine möglichst hohe Recyclingquote. Denn diese garantiert ihnen die so genannte „ökologische Vorteilhaftigkeit“ – und damit die Befreiung von einem Pflichtpfand, das zum Beispiel bei Plastik- und Glasmehrwegverpackungen fällig wird. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 22.04.2015ZDF
  • Folge 149
    Möbel braucht wirklich jeder. Schön zu wohnen, ist den Deutschen wichtig. Aber oft zählt nur der Preis: Ein Stuhl für 20 Euro, die Kommode für 100 Euro. Knapp 400 Euro gibt jeder von uns im Jahr für Möbel aus – und bekommt dafür eine ganze Menge. „ZDFzoom“-Autor Michael Höft geht der Frage nach, woher die Billigmöbel kommen. Er findet bei seinen Recherchen heraus: In manchen Möbeln steckt längst nicht das drin, was die Verpackung suggeriert – tropische Hölzer statt heimischer Kiefer sind nur ein Beispiel. Viele der günstigen Möbelhölzer stammen aus dem hohen Norden Russlands. In den letzten Urwäldern Europas wird zwar legal, aber mit Blick auf die Umwelt rücksichtslos gerodet.
    Umweltschützer wie Alexej Yaroshenko kämpfen seit Jahren für den Erhalt der nordischen Wälder und warnen: Wenn sich nichts ändert, „haben wir hier in zehn Jahren ein riesiges Problem“. Ein weiterer Grund für die Schnäppchenpreise mancher Einrichtungshäuser: In den Möbelfabriken Osteuropas schuften Arbeiter für einen Hungerlohn. „Das Geld reicht kaum zum Leben. Jedes Jahr kommen Kontrolleure in die Fabrik, aber sie prüfen nur die Qualität der Möbel. Für uns Arbeiter interessiert sich niemand“, kritisiert ein Gewerkschafter. Der Monatslohn liegt in Rumänien manchmal bei knapp 200 Euro. Löhne, wie man sie sonst nur aus Südostasien kennt (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 29.04.2015ZDF
  • Folge 150
    Jeder vierte Deutsche hat schon mal gekifft. Den Fahndern fällt es zunehmend schwer, den illegalen Cannabismarkt zu bekämpfen. Längst sind Anbau und Konsum quer durch die Republik Realität. Die Autoren Özgür Uludag und Daniel Bröckerhoff treffen verdeckte Anbauer und Händler, und erleben eines der größten Freigabe-Experimente der Welt in Colorado, USA. „ZDFzoom“ fragt: Hinkt Deutschland bei der Legalisierung hinterher? Seit 20 Jahren soll der Besitz von Haschisch und Cannabis zum Eigengebrauch nicht mehr verfolgt werden.
    In vielen Bundesländern wird der Besitz unter sechs Gramm nicht strafverfolgt, dafür die Fahrerlaubnis im Zweifel eingezogen. Parallel dazu dürfen ausgewählte Patienten auch in Deutschland mittlerweile THC-Produkte auf Rezept nehmen. Bezahlen müssen sie aber selbst, weil die Kassen diese Art von Medizin nicht übernehmen. Mehr als 120 Strafrechtsprofessoren fordern inzwischen die Legalisierung von Cannabis. Ausgerechnet die USA könnten ein Vorbild sein: Im Bundesstaat Colorado ist durch die Legalisierung ein wahrer Wirtschaftsboom in der Hanf-Industrie ausgelöst worden.
    Die Autoren treffen auf Menschen, die statt Feierabend-Bier Cannabis konsumieren. Und Polizisten, die sich fragen, ob man Millionen Steuergelder statt für die Verfolgung von Cannabis-Delikten nicht sinnvoller einsetzen könnte. Eine Verharmlosung ist nicht angebracht. Trotzdem wird die Forderung nach Legalisierung – vor allem auf lokaler Ebene – auch in Deutschland immer lauter. Mehr Infos unter www.zoom.zdf.de (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 12.05.2015ZDF
  • Folge 151
    Autos, Wohnungen, Werkzeuge nicht besitzen und trotzdem nutzen ein simples Versprechen, das wie nachhaltiges Wirtschaften klingt und oft nichts als brutaler Kapitalismus ist. „ZDFzoom“-Reporter Torsten Mehltretter durchleuchtet die neue Welt des Teilens. Wer sind die wahren Profiteure der „Share Economy“? Wo können Ressourcen geschont und Geld gespart werden? Und wo geht es nur noch ums Abzocken und Ausbeuten? Die Wirtschaft des Teilens sollte die Alternative zur Konsumgesellschaft werden: „Wenn wir Räume, Autos, Parkplätze, Werkzeuge, Bekleidung oder auch die Freizeit durch das Erbringen von einfachen Dienstleistungen gemeinschaftlich nutzen, also teilen, tauschen oder leihen, sinken Konsum und Energieverbrauch.
    Alle profitieren, weil alle etwas einsparen.“ Andreas Sternbergs Augen funkeln, wenn er über den Erfolg der inzwischen bundesweit aktiven Tauschbörsen spricht. Doch was als Konsumprotest nach der Bankenkrise 2008 begann, ist längst ein hart umkämpftes Geschäft. Dabei entwickelt die Ökonomie des Teilens eine ungeahnte wirtschaftspolitische Sprengkraft. „Uber oder Helpling sind der Einstieg in die moderne Sklaverei“, flucht DGB-Chef Reiner Hoffmann, wenn er über die Share Economy spricht.
    Sie verdienen bei jeder erfolgreichen Vermittlung mit. Ihnen geht es um die Summe der Geschäfte, nicht um das Wohl von Mitarbeitern: „Da wird Arbeitnehmern der Schutz eines großen Unternehmens vorgegaukelt und die große Selbstbestimmung versprochen, und in Wirklichkeit arbeiten die Menschen weit unter dem Mindestlohn und müssen zusätzlich alle Risiken tragen. Da ist die Altersarmut doch vorprogrammiert“, schimpft Hoffmann. „Die Gesetze sind aus einer Zeit, als es noch kein Internet gab!“, hält Deutschlands Uber-Sprecher Fabien Nestmann dagegen. Auch „Airbnb“ eckt an.
    Das Portal vermittelt weltweit Schlafräume an Urlaubsreisende. So erfolgreich, dass ganze Wohnblocks nur noch nächteweise zu mieten sind. In Großstädten geht deswegen Wohnraum verloren. Berlin hat bereits reagiert und will die Vermietung von Ferienwohnungen einschränken. Und ständig kommen neue Ideen, Dinge zu teilen, auf den Markt. Vieles spielt sich in rechtlichen Grauzonen ab. Die eigentlich nachhaltige gesellschaftliche Strömung, weg vom „besitzen wollen“ und hin zum trotzdem „nutzen können“, gerät in Verruf, weil skrupellose Unternehmer die gute Gesamtidee in persönlichen Profit umwandeln. Mehr Infos unter www.zoom.zdf.de (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 13.05.2015ZDF
  • Folge 152
    23 Millionen Deutsche leiden an chronischen Schmerzen. Sie finden oft keine Spezialisten oder müssen lange auf Termine warten. Das Problem der Unterversorgung ist seit Jahren bekannt. Von den ungefähr 5000 Ärzten mit der Weiterbildung „spezielle Schmerztherapie“ praktizieren nur 1000 im niedergelassenen Bereich. Ein Grund: zu wenig Geld. Einige Experten fordern seit langem die Einführung des besser bezahlten Facharztes für Schmerzmedizin. Der 51-jährige Stefan Gosch aus Nordfriesland lebt mit Dauerschmerzen, leidet am chronischen Schmerzsyndrom. Vor 30 Jahren hatte er einen schweren Motorradunfall, 25 Operationen folgten. Nur dank moderner Knieprothesen kann er überhaupt wieder laufen.
    Nach zehnjähriger Suche hatte er endlich einen Schmerzmediziner in Husum gefunden, der ihm helfen konnte und ihn mit Medikamenten so eingestellt hat, dass die Schmerzen erträglich wurden. Doch sein Arzt hat die Praxis jetzt aufgegeben und ist nach Norwegen gegangen, weil er die Schmerzmedizin nicht mehr sinnvoll praktizieren konnte, so sagt er. Einer der Gründe dafür ist die aus seiner Sicht unzureichende Vergütung. Gerade hat der „Bundesverband der Ärzte und Psychologischen Psychotherapeuten in der Schmerz- und Palliativmedizin“ Zahlen veröffentlicht, dass von den 23 Millionen Schmerzpatienten in Deutschland rund 2,8 Millionen unter schweren chronischen Schmerzen leiden.
    Und nur jeder Achte wird von einem Schmerzspezialisten behandelt. Auf dem Ärztetag 2014 wurde festgestellt, dass Betroffene vom Beginn ihrer chronischen Schmerzkrankheit bis zur richtigen Diagnose durchschnittlich zwei Jahre brauchen, vier Jahre sogar bis zu einem adäquaten Behandlungsansatz. Schmerzmediziner appellieren immer wieder an Kassenärztliche Bundesvereinigung, Bundesärztekammer und Bundesgesundheitsministerium, die Unterversorgung abzustellen, zum Beispiel durch die Einführung einer Bedarfsplanung. Doch die Verantwortlichen schieben sich den schwarzen Peter gegenseitig zu. Mehr Infos unter www.zoom.zdf.de (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 20.05.2015ZDF
  • Folge 153
    „Game of Thrones“, „Homeland“ oder „Fifty Shades of Grey“ – neue Filme, Serien oder Pornos online ansehen, ohne dafür zu bezahlen. Das ist reizvoll für viele Nutzer, kann jedoch teuer werden. Millionen Deutsche haben für die unerlaubte Verbreitung von Dateien deshalb eine Abmahnung vom Anwalt bekommen. Der Grund: Wer geschützte Dateien, Musik, Filme oder Serien über Tauschbörsen im Netz verbreitet, verletzt das Nutzungsrecht der Verwerter. Internetnutzer sollen dann zwischen 500 und 1000 Euro zahlen, Schadensersatz plus Anwaltskosten. Verbraucherschützer bemängeln, dass die geltend gemachten Ansprüche oft in keinem Verhältnis zum verursachten Schaden stünden. Außerdem würden zu häufig Unschuldige abgemahnt, denn die Internetnutzer seien technisch nicht immer fehlerfrei zu ermitteln. So bekam eine Frau aus Rheinland-Pfalz gleich zwei Abmahnungen für Online-Pornos, obwohl sie nachweislich zum Tatzeitpunkt keine Interverbindung hatte. Mehr Infos unter www.zoom.zdf.de (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 27.05.2015ZDF
  • Folge 154
    Kaum jemand kennt Cargill. Dabei mischt das Unternehmen überall mit: Ob Cornflakes, Katzenfutter, Schokolade oder Weizenmehl – der US-Konzern kauft und verkauft weltweit Agrarrohstoffe. Doch Cargill wird vorgeworfen, die lokale Landwirtschaftsproduktion zu zerstören. Wer ist der geheimnisvolle Rohstoffriese? Dieser Frage gehen die zwei französischen Reporter Stenka Quillet und Pedro Brito Da Fonseca für „ZDFzoom“ nach. Die Dokumentation zeigt, mit welchen Methoden Cargill weltweit arbeitet. Bei ihrer Spurensuche treffen die Filmautoren auf betrogene Bauern und auf Wissenschaftler, die vor einer massiven Umweltzerstörung warnen. Eindrucksvoll zeigen die Autoren, wie etwa der Anbau von Soja in Brasilien die Landschaft verändert und Monokulturen den Lebensraum der Bewohner bedrohen. Nach langem Zögern nimmt auch Cargill Stellung zu den Recherchen und weist die Vorwürfe zurück. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 03.06.2015ZDF
  • Folge 155
    Der Online-Handel boomt, allen voran: Amazon. Schon heute wird etwa ein Viertel des gesamten deutschen Handels von Amazon organisiert. Auch kaum ein Verkäufer kommt am US-Konzern vorbei. Der Grund: Amazon fährt eine Niedrigpreisstrategie, ist Preisbrecher für den Verbraucher. Doch was die Kunden freut, ist für Verkäufer bitter. Für sie bleibt kaum noch etwas übrig. „Handel über Amazon ist Cyberkrieg, in dem nur die Großen überleben“, klagen sie. 2014 hat der US-Konzern in Deutschland einen Umsatz von 11,9 Milliarden Dollar erzielt – 1,5 Milliarden mehr als im Vorjahr. Und praktisch jeder kann über die Amazon-Plattform verkaufen: anmelden, Ware einstellen, fertig – so verspricht es der US-Konzern. Genial einfach – und genial durchdacht.
    Auch Amazon hat viel davon, wenn Händler auf dem so genannten „Market Place“ anbieten: Kundendaten, Gratis-Marktforschung, Zugriff auf Waren aller Art. „ZDFzoom“-Autor Christian Bock trifft Händler, die sich von Amazon im Stich gelassen fühlen. Etwa, weil der Konzern mit Sperrung droht, wenn der Händler nicht spurt. Oder weil Händler, die ihre Ware allzu billig einstellen, regelmäßig von der Konkurrenz oder sogar von Amazon selbst unterboten werden – Preisroboter, so genannte „Repricer“, lassen gerade Anfängern oder kleinen Shops kaum eine Chance. Eine Einschätzung, die auch Handelsexperte Gerrit Heinemann teilt: „Erst fixen sie dich an, dann hungern sie dich langsam aus“, so der Wissenschaftler in „ZDFzoom“. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 17.06.2015ZDF

zurückweiter

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn ZDFzoom online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…