Dokumentation in 3 Teilen, Folge 1–3

    • Alternativtitel: Feuer und Eis
    Folge 1 (45 Min.)
    Clepsydra Geysir. – Bild: ORF/​BBC/​Paul D. Stewart
    Clepsydra Geysir.
    Es war im Winter 1807, als ein Trapper auf der Suche nach wertvollen Pelztieren ins Herz der Rocky Mountains vordrang. Was er dort an den Ufern des Yellowstone River entdeckte, war ein Stück unberührte Natur, eine vergessene Welt. 65 Jahre später, 1872, wurde dieser Flecken Erde mit seinen vulkanischen Geysiren und heißen Quellen zum Nationalpark erklärt – dem allerersten der Welt. Amerikas beste Idee, sagen einige, weil sie den Grundstein legte für den Naturschutzgedanken. Der Yellowstone-Nationalpark ist größer als so mancher Bundesstaat der USA – und geprägt vom Gegensatz zwischen Feuer und Eis: Im Winter sorgt vulkanische Aktivität im Untergrund für offene Wasserstellen, während die Landschaft ringsum bei 40 Grad unter null in Frost und Kälte erstarrt.
    Bison und Bär, Wolf und Wapiti, Otter und Biber – sie alle finden noch Rückzugsgebiete im größten intakten Ökosystem der gemäßigten Breiten. Ein Leben allerdings, das geprägt ist vom Wechsel der Extreme. Über ein halbes Jahr liegt der Park unter einer Schneedecke, die bis zu 15 Meter hoch werden kann, und einer dicken Eisschicht. Wie kommen die Tiere mit diesen extremen Lebensbedingungen zurecht? Der meterhohe Schnee macht die Wege mühsam und Energie zehrend für Wapitis und Bisons, zu fressen gibt es so gut wie nichts.
    Füchse jagen Mäuse unter Schnee, Otter suchen über Kilometer eine offene Wasserstelle, in der sie fischen können. Nur die Wölfe kommen in dieser Zeit auf ihre Kosten, denn ihre Beutetiere werden im Lauf des Winters immer schwächer. Linderung schaffen nur die heißen Quellen und Geysire, die dem Yellowstone-Park sein unverwechselbares Gesicht geben. Instinktiv suchen die Bisons, wenn es zu kalt wird, einen ganz bestimmten Fluss auf, der von warmem Wasser aus der Tiefe gespeist und damit eisfrei gehalten wird.
    Der Fluss leitet die Bisonherde in ein Gebiet voller Geysire, deren heißes Wasser den Boden ringsum schneefrei hält – und das verdorrte Gras zugänglich. Die dynamische Geschichte des Yellowstone-Plateaus im Zentrum des Parks begann mit unvorstellbar gewaltigen vulkanischen Eruptionen, die halb Nordamerika unter einem Ascheregen begruben. Bis heute ist einer der größten Vulkane der Welt nicht zur Ruhe gekommen – und kann jederzeit wieder ausbrechen. Schneefall, Eiseskälte, Schneestürme, alles hängt von der Kraft des unterirdischen Vulkans ab. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 12.01.2010WDR
    • Alternativtitel: Leben auf dem Vulkan
    Folge 2 (45 Min.)
    Bison Herde.
    Wenn im Yellowstone National Park, dem ältesten Nationalpark der Welt, endlich der Sommer ins Land kommt, dauert er nur wenige Wochen. In kürzester Zeit hat sich die eiskalte Hochebene in blumenbedeckte Weidegründe verwandelt, die zu den fruchtbarsten in ganz Amerika gehören. Sobald die Tage wärmer werden, kehren Rudel von mächtigen Wapitihirschen und Herden der pfeilschnellen Gabelböcke auf das Hochplateau zurück. Die Hirsche hatten in den Wäldern am Rande des Nationalparks Schutz vor der Kälte gesucht, die Gabelböcke haben eine Wanderung von beinahe 200 Kilometern hinter sich.
    Die Winterquartiere der schnellsten Sprinter Amerikas liegen fernab der unwirtlichen Hochtäler. Den Wildtieren bleiben nur die wenigen Wochen im Sommer, um den Nachwuchs aufzuziehen. Der Yellowstone National Park wird zur Kinderstube: Bisons, Wapitis oder Gabelböcke, sie alle bekommen nun ihre Jungen. Darauf haben die Wölfe und Kojoten nur gewartet, denn auch sie müssen ihre neugeborenen Kleinen durchbringen, bevor diese sich selbst versorgen können. Vor allem die Grizzlybären bringen ihren Jungen alles bei, was sie zum Überleben in Yellowstone brauchen, wie Fische in noch vereisten Flüssen gefangen werden, wann die beste Zeit für die Wanderung aus den Tälern in die Sommerwälder ist und was die Gipfel der Rocky Mountains jungen Bären zum Fressen bieten.
    Die Bären, geborene Opportunisten, ziehen in die Berge, um zwischen Geröll nach Insekten zu suchen. 20.000 Kalorien können sie damit am Tag aufnehmen, ein gutes Polster. Denn schon bald sind die Wiesen wieder dürr und die zundertrockenen Nadelwälder von Waldbrand bedroht.
    Verheerende Flammen zerstören immer wieder große Areale, schaffen aber auch Platz für neues Leben. Der August ist der einzige Monat, in dem es in Yellowstone nicht schneit. Und schon wird es wieder Zeit für die Tiere, sich auf den nächsten Winter vorzubereiten. Auch im zweiten Teil der Serie beeindrucken die Bilder dieser einzigartigen Landschaft, ihrer Bewohner und ihrer Naturwunder. Der Yellowstone National Park – ein Stück unberührter Wildnis, in der sich fühlen lässt, wie es früher einmal war. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 19.01.2010WDR
    • Alternativtitel: Zeit des Wandels
    Folge 3 (45 Min.)
    Lamar Valley.
    Nach einem kurzen Sommer erlebt Yellowstone erneut eine Zeit des Wandels. Der Herbst hält Einzug, ein besonderes Schauspiel beginnt. Bei der Brunft der mächtigen Wapitihirsche kommt es zu spektakulären Kämpfen um die Vorherrschaft über Weibchen und Revier. Biber überprüfen und reparieren ihre kunstvollen Dämme, mit denen sie Bäche zu Seen stauen. Vögel und Eichhörnchen sammeln Vorräte für die kalte Jahreszeit, Grizzlybären fressen sich schnell noch zusätzliches Fett an für den langen Winterschlaf, bevor sie sich in ihre Höhlen zurückziehen.
    Schon fällt in den Bergen der erste Schnee und die Hänge leuchten in den Farben des Herbstes. Kaum irgendwo sonst auf der Welt ist die Färbung der Herbstblätter so intensiv wie im Yellowstone National Park. Gabelböcke und Wapitis ziehen in langen Trecks hinaus auf die umliegenden Weiden und Äcker, wenn sie spüren, dass sich der Winter ankündigt. Dabei verlassen sie die Sicherheit, die ihnen der älteste Nationalpark der Welt bietet. Wildtiere kümmern sich nicht um Parkgrenzen und vom Menschen willkürlich festgelegte Zonen. Außerhalb der Parkgrenzen sind die Wapitis „vogelfrei“ und dürfen geschossen werden.
    Die Hirsche machen sich im angrenzenden Farmland über das spärliche Futter für Rinder und Pferde her, sehr zum Leidwesen der Cowboys. Von den erst 1995 wieder angesiedelten Wölfen folgen viele den Wapitihirschen über die Parkgrenzen hinaus. Einige Farmer, die um ihre Rinder fürchten, greifen zur Waffe, manche belassen es jedoch bei Warnschüssen. Auf den Winterweiden der Gabelböcke liegen heute die größten Gasfelder der USA, von Straßen zerschnitten. Den darauf rasenden Autos sind selbst die schnellsten Antilopen der Welt nicht gewachsen, viele werden überfahren.
    Die Hirsche haben in den Wäldern am Rand des Nationalparks Schutz vor der Kälte gesucht, die Gabelböcke haben eine Wanderung von beinahe 200 Kilometern hinter sich. Die Winterquartiere der schnellsten Sprinter Amerikas liegen fernab der unwirtlichen Hochtäler. Gerade im dritten Teil dieser Serie wird klar, wie eng die Überlebensräume für die Wildtiere geworden sind. Und wie wertvoll der älteste Nationalpark der Welt ist, mit seiner einzigartigen Landschaft, seinen Bewohnern und seinen Naturwundern. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 26.01.2010WDR

weiter

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Yellowstone online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…