6 Folgen, Folge 1–6

  • Folge 1 (45 Min.)
    Rothirsche bewohnen den halboffenen Wald von Lille Vildmose – zur Brunftzeit bewacht der Platzhirsch fast ununterbrochen seine Weibchen. – Bild: HR/​NDR/​Nautilusfilm/​NDR Naturfilm
    Rothirsche bewohnen den halboffenen Wald von Lille Vildmose – zur Brunftzeit bewacht der Platzhirsch fast ununterbrochen seine Weibchen.
    Lange Strände, mildes Klima und die quirlige Hauptstadt Kopenhagen – so kennen Touristen Dänemark. Doch das Königreich hat noch viel mehr zu bieten. Die dänische Meeresfläche ist zweieinhalbmal so groß wie das Festland, das Land besteht aus über 400 Inseln. Urwälder, in denen Rothirsche, Wildschweine und Kraniche leben, Strände und Sandbänke, auf denen sich Robben tummeln und Feuchtwiesen, auf denen Kampfläufer sehenswerte Balzkämpfe aufführen, prägen die Landschaften. Die Wälder von Lille Vildmose im nördlichen Jütland gehören zu den artenreichsten Nordeuropas.
    Hier bringen Wildschweine ihren Nachwuchs zur Welt und pflügen effizient den Boden um. Damit schaffen sie gute Keimbedingungen für viele seltene Pflanzen. Auch Rothirsche fühlen sich in dem Schutzgebiet zu Hause. Sie leben schon seit der letzten Eiszeit in diesen Wäldern. Dänemark wurde früh besiedelt: Die Wikinger entdeckten das Land für sich und holzten große Teile der Wälder ab, um ihre Drachenboote zu bauen. Auf den küstennahen Feuchtwiesen, die von Rindern und Schafen kurzgehalten werden, leben auch Watt- und Wiesenvögel, zum Beispiel Kampfläufer.
    Im Frühjahr und Herbst sind die Flächen Rastplatz für Tausende von Zugvögeln. Die Vielfalt Dänemarks ist überraschend: Die wilden Wälder von Lille Vildmose und die schneeweißen Kreidekliffs der Insel Møn sind einzigartig – wie auch Dänemarks „Außenposten“, die Insel Bornholm, an deren schroffen Felsen die Wellen brechen. Und mit „Råbjerg Mile“ findet sich in Dänemark eine der größten Wanderdünen Europas. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 14.02.2011arte
  • Folge 2 (45 Min.)
    Der warme Golfstrom hält die Fjorde Norwegens das ganze Jahr über vom Eis frei. Beste Bedingungen für den jagenden Seeadler.
    Neuschnee im Sommer – in Norwegens Tundren und auf den Hochebenen, den „Fjells“, ist das nicht selten. Das nördlichste Land Europas hat sich ein wenig Eiszeit bewahrt. Gewaltige Gletscher haben vor langer Zeit die Gebirge abgeschliffen und die Fjorde geformt. Norwegens atemberaubende, raue Natur wirkt mit ihren baumlosen Ebenen, durch die Rentierherden und Moschusochsen ziehen, als wäre die Zeit vor 10.000 Jahren stehengeblieben. Moschusochsen konnten erst in den 40er Jahren wieder erfolgreich in Norwegen angesiedelt werden. Auf den windigen Bergkuppen fühlen sie sich wohl.
    Der Film begleitet eine der Herden durchs Jahr, folgt ihr auf ihren Wanderungen, zeigt die Tiere bei der Paarung, der Aufzucht der Jungen und bei den erbitterten und gewalttätigen Brunftkämpfen im Herbst. Anmutiger geht es bei den Ohrentauchern zu, die im Frühjahr um die besten Plätze für ihr Schwimmnest zanken. Im Gegensatz zu den Gebirgen herrscht entlang der Küste Norwegens bis weit in den Norden ein mildes Klima. Der warme Golfstrom lässt die Fjorde nicht zufrieren. An ihren Ufern gedeihen selbst unweit des Polarkreises noch Apfelbäume. Auf dem Meer gehen majestätische Seeadler auf die Jagd nach Fischen.
    In den küstennahen Wäldern pirscht der Luchs auf der Suche nach Beute durchs Unterholz. In den Bergen zieht sich der Winter endlos hin und im Sommer prangt das Hochland in den Farben unzähliger Blumen. Die schönste Zeit des Jahres aber ist der kurze und frühe Herbst, wenn alles in roten und gelben Farben glüht. Wenn die Brunft bei den Rentieren und Moschusochsen vorüber ist, kehrt Stille ein, der Schnee legt sich über das Land, die Bergtundra, die Fjorde und die Wälder der Küsten Norwegens, der letzten Bastion der Eiszeit. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 15.02.2011arte
  • Folge 3 (45 Min.)
    Kleine Bären ganz groß – neugierig stellen sich die Jungtiere auf die Hinterbeine, um mehr von ihrer Umgebung zu entdecken.
    Ganz im Osten Skandinaviens erstreckt sich ein Mosaik aus Wasser und Wald. Hier in Finnland leben verhältnismäßig wenige Menschen, gerade einmal fünf Millionen auf einer Fläche so groß wie Deutschland. Dafür gibt es in dem Land am Polarkreis bis heute Tiere, die aus dichter besiedelten Gebieten längst vertrieben wurden. Bis ins 18. Jahrhundert hinein verehrten die Finnen den Bären als Gottheit. Noch immer ist er ein Nationalsymbol. Heute leben etwa 1.000 Braunbären im Land. Einmalige Aufnahmen zeigen die pelzigen Allesfresser bei der Paarung, Aufzucht ihrer Jungen und der Seerosenernte.
    Hauptsächlich fressen Bären Pflanzen, aber die Jungtiere müssen erst lernen, welche Gewächse schmecken und nahrhaft sind. Auch Tierkadavern sind die Bären nicht abgeneigt, um diese gibt es allerdings erbitterte Kämpfe mit anderen Aasfressern. So trauen sich die Wölfe im Rudel durchaus zu, einen Braunbären um seine Beute zu bringen. Zur Paarungszeit hallen die Schreie der Sterntaucher über die nebelverhangenen Gewässer, im Frühjahr treffen sich auch die Auerhähne zur Balz.
    Bemerkenswert nehmen sich die Bemühungen des Gleithörnchens um die Gunst eines Weibchens aus: Sobald das Weibchen seinen Baum mit Kot markiert hat, treffen die ersten Verehrer ein. Mit ihrer Flughaut, die sich zwischen Vorder- und Hinterbeinen spannt, können die Nager erstaunlich große Distanzen überwinden. Die Filmemacher Oliver Goetzl und Ivo Nörenberg konnten über drei Jahre hinweg das Verhalten der Tiere mit der Kamera beobachten. Dadurch entstanden erstaunliche Einblicke in das faszinierende Leben wilder Gleithörnchen, Bären, Wölfe und Vielfraße. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 16.02.2011arte
  • Folge 4 (45 Min.)
    Der Eishai gehört zu den geheimnisvollsten Bewohnern der Gewässer vor Grönlands Küsten. Er taucht mehrere tausend Meter tief und wird vermutlich einige hundert Jahre alt.
    Kalbende Gletscher, schwimmende Eisberge und Polarlichter prägen Grönland, die größte Insel der Erde. Sie hat ein Herz aus Eis: 1,7 Millionen Quadratkilometer groß und bis zu drei Kilometern dick ist Grönlands Eiskappe. Nach dem antarktischen Eis ist das die zweitgrößte Eismasse auf der Erde. Sie bestimmt Grönlands Klima und die Lebensbedingungen der dortigen Tierwelt. Im Nordosten Grönlands liegt der weltweit größte Nationalpark, seine Fläche ist größer als die von Frankreich und Großbritannien zusammen. Der Park ist bis heute ein sicheres Refugium für Eisbären, Moschusochsen, Polarfüchse und Walrosse.
    In den menschenleeren Weiten kaum zu entdecken, leben dort auch einige wenige weiße Wölfe. Die Zahl der Seevögel ist dafür umso größer: Millionen von Krabbentauchern brüten jedes Jahr an Grönlands Küsten. Lange, dunkle Winter mit eisigen Schneestürmen machen Grönland zu einem unwirtlichen Lebensraum. Selbst die mächtigen Moschusochsen geraten dann an ihre Grenzen, der Nahrungsmangel macht ihnen zu schaffen. Nur die Stärksten überleben bis zum Frühjahr, wenn der Schnee schmilzt und die Tundra zu blühen beginnt.
    Anders als für Moschusochsen, Polarfüchse und die in der Tundra brütenden Vögel ist der arktische Sommer für die Eisbären eine schwierige Jahreszeit. Ihre Beute sind Robben, die sie vom Meereis aus jagen. Wenn das Treibeis schmilzt, wird die Nahrung knapp. Viele Bären ziehen deshalb Hunderte von Kilometern nach Norden, um bessere Jagdgründe zu erreichen. Teils stark abgemagert, geben sie sich sogar mit winzigen Vogeleiern zufrieden, die sie Eierdieben wie den Raben abjagen. Berlinale 2011 (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 17.02.2011arte
  • Folge 5 (45 Min.)
    Kaum eine Region Europas ist so wild und ursprünglich wie der Norden Schwedens – das Rapadalen im Sarek Nationalpark.
    Island ist voller alter Sagen, Mythen und verwunschener Orte. Eine Insel, auf der wilde Pferde durchs Hochland galoppieren, Polarfüchse ihre Jungen aufziehen und versteinerte Trolle eindrucksvoll die Gipfel säumen. Vor 17 Millionen Jahren formten gewaltige Eruptionen die Insel im Nordatlantik, noch heute zeugen rund 200 Vulkane von dem Ursprung Islands. Eine riesige unterirdische Magmakammer speist die für Island typischen Geysire, Fumarolen und Vulkane. Landsäugetiere gibt es auf Island nur wenige. Vor rund 10.000 Jahren gelangten die ersten Polarfüchse auf Eisschollen treibend an die Strände der Insel.
    Der Film gibt seltene Einblicke in das Familienleben der Tiere, zeigt ihr stürmisches Liebesspiel, die Aufzucht der Jungen im Fuchsbau und deren erste Jagd. Vor gut 1.000 Jahren kamen die berühmten Islandpferde an Bord norwegischer Wikingerschiffe auf die Insel. Mittlerweile ist diese Pferderasse streng geschützt. Kein anderes Pferd darf nach Island gebracht werden, und kein Islandpferd, das die Insel einmal verlassen hat, darf in seine alte Heimat zurückkehren.
    Obwohl sie eigentlich nicht an arktische Temperaturen angepasst sind, trotzen die robusten Tiere bis heute dem frostigen Klima. Eines der größten Naturwunder Islands ist die Silfra-Spalte, ein bis zu 40 Meter tiefer Canyon, der die Insel in zwei Hälften teilt. Hier driften die amerikanische und die europäische Kontinentalplatte etwa zwei Zentimeter pro Jahr auseinander. Die gigantische Spalte ist gefüllt mit dem wohl klarsten Wasser der Welt. Es stammt aus den Gletschern im Norden und wurde auf seinem jahrelangen Weg durch poröse Lavafelder von allen Verunreinigungen befreit.
    Eisige Gletscher, kochend heiße Geysire und Fumarolen, die Dämpfe ausstoßen, kann man auf Island jeden Tag beobachten. Zu einem Vulkanausbruch aber kommt es seltener, zuletzt im März 2010. Entlang einer riesigen Spalte stößt der Eyjafjallajökull große Mengen Lava aus und macht Islands Ruf als Vulkaninsel alle Ehre: Über Wochen legte der Vulkan mit riesigen Aschewolken Europas Flugverkehr lahm. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 18.02.2011arte
  • Folge 6 (45 Min.)
    Zur ARTE-Sendung Wildes Skandinavien: Schweden 8: Ende Mai kommen die KŠlber der Elche zur Welt Đ die Mutter leckt Ihr Neugeborenes trocken. © NDR Naturfilm/​Goetzl/​Nšrenberg Foto: NDR
    In den Hochlagen des schwedischen Sarek-Nationalparks liegt oft sechs Monate im Jahr Schnee. Der Bartkauz hat sich daran angepasst: Die große Eule hört eine Wühlmaus sogar unter der Schneedecke deutlich genug, um sie zu fangen. Der größte Hirsch der Erde, der Elch, hat gelernt, sich im Winter zu beschränken. Dann gibt es statt nahrhafter Blätter nur magere Zweige und Rinde für ihn. Der Vielfraß ist im tiefsten Winter ebenfalls auf der Suche nach Nahrung. Meist bedient er sich an den Kadavern erfrorener Tiere. Auf Schritt und Tritt folgen ihm hungrige Raben. Die Ostsee ist zu weiten Teilen vereist, wenn auf den Schäreninseln die Kegelrobben ihre Jungen zur Welt bringen.
    Doch die Kleinen sind vom ersten Tag an in Gefahr, wenn die Männchen die wieder paarungsbereiten Robbenmütter erobern wollen und dabei nicht selten ein Robbenbaby zerquetschen. Auf solche Gelegenheiten warten die Seeadler. Schwedens Seen sind ebenfalls noch vereist, wenn die Singschwäne ihre Brutreviere besetzen. Kommt ein Pärchen einem anderen ins Gehege, kann das zu ernsthaften Auseinandersetzungen führen. Auch bei den Birkhühnern geht es zur Balz im Frühjahr um alles. Immer wieder attackieren die kämpfenden Birkhähne die „Rosen“, die roten Wülste über den Augen des Gegners, bis sich einer von beiden geschlagen gibt.
    Wenn Schnee und Eis endlich weichen, kommen im Mai die Elchkälber zur Welt. Jetzt beginnen üppige Zeiten in Schwedens Wäldern und Sümpfen. Nicht nur an den Bäumen finden die Elche reichlich zu fressen, sondern auch im Wasser. Denn Seerosen sind eine Delikatesse, die gerade Elchbullen zu schätzen wissen, da die in ihnen enthaltenen Mineralien das Wachstum ihres Geweihs fördern. Zu Mittsommer geht die Sonne in Schweden gar nicht mehr unter. Doch schon bald kündigen die Brunftschreie der Elche wieder den Herbst an. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 18.02.2011arte

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