Dokumentation in 3 Teilen, Folge 1–3

  • Folge 1 (45 Min.)
    Kaum jemand dachte an den Ausbruch eines großen Krieges, als die Welt am 28. Juni 1914 von der Ermordung des österreichisch-ungarischen Thronfolgers Franz Ferdinand in Sarajewo erfuhr. Doch als vier Wochen nach dem Attentat Österreich-Ungarn Serbien den Krieg erklärte, löste es damit eine Kettenreaktion aus, an deren Ende ganz Europa und die Welt brannten. Die Menschen auf den Straßen der europäischen Großstädte begrüßten anfangs den Kriegsausbruch als „reinigendes Gewitter“. Sie ahnten nicht, dass am Morgen des 4. August 1914 das große Sterben beginnen sollte – als die kaiserliche Armee in das neutrale Belgien einmarschierte und daraufhin Großbritannien zu dessen Schutz in den Krieg eintrat.
    Die deutschen Militärstrategen hatten den Weg über Belgien gewählt, um die gegnerischen Festungen an der deutsch-französischen Grenze zu umgehen. Nur so schien eine Chance zu bestehen, Frankreich schnell zu besiegen, nur so konnte man einen „Zweifrontenkrieg“ gegen Frankreich im Westen und das russische Zarenreich im Osten vermeiden. Das Kalkül des kaiserlichen General-stabes war riskant und ging von Anfang an nicht auf.
    Ende Oktober 1914 zog auch der Schütze Hitler in den Krieg. Als größte Zeit seines „irdischen Lebens“ verklärt er später seine Zeit an der Front. Hitlers erster Einsatz an der Front sollte sein einziger bleiben. Er fand danach als Meldegänger ein warmes Plätzchen im Regimentshauptquartier. Auf der anderen Seite entging der britische Leutnant Montgomery nur knapp dem Tod. Deutsche Scharfschützen verletzten ihn lebensgefährlich. Drei Jahrzehnte später sollten sich die Gegner des Ersten Weltkrieges erneut gegenüberstehen: Ende April 1945 gestand Hitler mit seinem Selbstmord die totale Niederlage ein, wenige Tage später nahm Montgomery in der Lüneburger Heide die erste deutsche Kapitulation entgegen.
    Auch am Beispiel von Hitler und Montgomery zeichnet die ersten Folge der Dokumentarreihe „Weltenbrand“ nach, wie eine ganze Generation vom Kriegs-erlebnis geprägt wurde und wie schon 1914 die Weichen für einen mehr als 30 Jahre währenden Konflikt gestellt wurden – denn der Zweite Weltkrieg speiste sich aus dem Ersten. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 18.09.2012ZDF
  • Folge 2 (45 Min.)
    Der Name der französischen Festungsstadt Verdun wurde 1916 zum Menetekel für das Massensterben auf den Schlachtfeldern des 20. Jahrhunderts. Die hohen Militärs sprachen von einer „Blutpumpe“, die Frontsoldaten nannten es die „Hölle von Verdun“. Mehr als 700 000 Soldaten starben, wurden verwundet oder blieben vermisst, ohne dass sich der Frontverlauf wesentlich änderte.
    Ein junger französischer Offizier hatte Glück im Unglück. Zwei Wochen nach Beginn der Kämpfe um Verdun wurde seine Einheit aufgerieben, doch er selbst war nur verwundet und geriet in deutsche Gefangenschaft. Sein Name: Charles de Gaulle. Der Mann, der 1944 als Sieger über die deutschen Besatzer durch Paris schritt, war knapp drei Jahrzehnte zuvor als Kriegsgefangener nach Deutschland gebracht worden. Mehrmals versuchte er auszubrechen. Das Bild, das sich De Gaulle von den Deutschen machte, erfuhr im Ersten Weltkrieg seine erste Prägung.
    Aus einer anderen Perspektive erlebte 1916 ein deutscher Offizier die Schlacht um Verdun – als Pilot einer Aufklärungsmaschine kundschaftete er die Truppenstärke des Gegners aus. In den neu entstehenden Luftstreitkräften wuchs – fernab vom Elend der blutgetränkten Schlachtfelder – die Legende vom „ritterlichen Krieg“. Hochdekorierte Kampfflieger wie Hermann Göring ließen sich als Helden feiern. Seine Popularität machte den „Pour-le-Mérite“-Träger Göring später zu einem willkommenen Helfer Hitlers.
    Die Schlacht bei Verdun war nicht das einzige Schlüsselereignis des Jahres 1916. Am 1. Juli begann an der Somme der Sturm-Angriff auf die deutschen Linien. Allein in der ersten halben Stunde starben über 8000 britische Soldaten, einer der blutigsten Momente der Militärgeschichte. In dieser Schlacht wurde auch der Meldegänger Adolf Hitler verwundet. Er wurde ins Lazarett Beelitz bei Berlin geschickt. Seit 1914 war er nicht mehr in Deutschland gewesen. Der Besuch der Hauptstadt wurde für ihn zu einem eindrücklichen Erlebnis. Er stellte fest, dass die anfängliche Kriegsbegeisterung längst bitterer Ernüchterung gewichen war. Allenthalben herrschte Nahrungsmittelknappheit, die Arbeiter in den Munitions-fabriken begehrten auf. Hitler witterte überall Defätismus, Feigheit und Verrat – Stoff für die Legende vom Dolchstoß im Rücken der kämpfenden Front, die er später als NS-Agitator gegen all jene in Stellung brachte, die das sinnlose Sterben schließlich beendeten.
    Im Schatten der Großereignisse an der Westfront stand der Kriegsschauplatz im Osten. Im Juni 1916 brachte eine Angriffsoperation der russischen Zaren-Armee die deutschen Verbände in Bedrängnis. Die so genannte Brussilow-Offensive war mit den westlichen Bündnispartnern, die den Zweifrontenkrieg gegen Deutschland verschärfen wollten, abgestimmt. Nach anfänglichen Erfolgen führte jedoch die mangelnde Versorgung des russischen Heeres bald zu dessen Auflösung – und zur Erosion des feudalen Zaren-Regimes, das schon bald von einer Revolution hinweggefegt werden sollte.
    Die Dokumentation zeigt eindringlich, wie eine ganze Generation durch das „Fegefeuer“ des Krieges ging. Augenzeugenberichte legen Zeugnis ab vom Leid und den Entbehrungen; in aufwändigen Spielszenen wird deutlich, wie der Krieg die Anschauungen von Protagonisten wie Charles De Gaulle und Hermann Göring – mit ganz unterschiedlichen Konsequenzen – prägte. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 25.09.2012ZDF
  • Folge 3 (45 Min.)
    Der Frühling begann mit einem Paukenschlag. Eingeleitet durch ein fünfstündiges Trommelfeuer aus 6600 Geschützrohren, traten am 21. März 1918 über eine Million deutsche Soldaten zu einer massierten Offensive in Frankreich an – Deckname „Michael“. Die deutsche Armeeführung erhoffte sich von diesem Befreiungsschlag den Durchbruch im vierten Jahr eines Stellungskrieges, der unermessliche Todesopfer gefordert hatte, ohne Boden gutzumachen. Zusätzliche Truppen, die nach dem Friedensschluss mit Lenins neuem Sowjetregime von der Ostfront herbeordert wurden, verstärkten das deutsche Aufgebot. Die Zeit drängte, zumal immer mehr frische US-Truppen die Westalliierten verstärkten. Nach Verlusten, Auszehrung und Hunger erhöhte zudem die zunehmende Kriegsmüdigkeit in der Heimat und an der Front den Druck, nun mit allen Mitteln die Entscheidung zu suchen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 02.10.2012ZDF

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