Staffel 1, Folge 1–5

Staffel 1 von „Wanderlust!“ startete am 04.08.2014 bei arte.
  • Staffel 1, Folge 1 (43 Min.)
    Das Meer ist immer im Blick. Der Küstenpfad im englischen Cornwall bietet Klippen, Buchten, Fischerdörfer, dazu englische Lebensart und maritime Geschichte. Er umrundet die gesamte Südwestspitze Englands, 1.014 Kilometer weit. Bradley Mayhew wandert die schönsten 280 Kilometer vom Künstlerstädtchen St. Ives über Land’s End bis zur Hafenstadt Plymouth. Dabei interessiert sich Bradley Mayhew für das echte Cornwall. Er begegnet Menschen, die für Geschichte, den Alltag und das Lebensgefühl Cornwalls stehen. Er trifft sie zwischen geschichtsträchtigen Schlössern, einstigen Schmugglerverstecken und den berühmten Gärten.
    Der Küstenweg entstand aus den Pfaden der Schmuggler und Wrackplünderer. Dafür war die Küste einst berüchtigt. Unzählige gesunkene Schiffe liegen auf dem Meeresgrund. Nicht alle hat der Sturm auf die Klippen getrieben, hört Bradley. Viele wurden absichtlich fehlgeleitet. Nach St. Ives quert der Weg eine Region, in der einst Zinn, Silber und Kupfer geschürft wurden – in Stollen, die unter dem Meeresboden lagen. Nach Land’s End, der äußersten Südwestspitze Englands, wendet sich der Wanderweg nach Osten. Nach einem frühen Blick auf die Fischauktion von Newlyn, dem größten Fischereihafen Cornwalls, liegt die Festungsinsel St.
    Michael’s Mount am Pfad. Der Verwalter ist ein Schulfreund Bradleys und führt ihn exklusiv durch den Adelswohnsitz. Der Pfad streift viele „Landmarks“ von Cornwall: Kynance Cove, den Leuchtturm Lizard Point und etliche cornische Gärten aus viktorianischer Zeit, darunter die „Vergessenen Gärten von Heligan“. 70 Jahre ließ man das Areal verkommen, heute ist die Anlage rekonstruiert, mit Dschungel und Nutzgärten. Dank des Golfstroms gedeihen sogar tropische Pflanzen. Nicht die pure Idylle und nicht die Castles haben Bradley auf seiner zweiwöchigen Wanderung bis nach Plymouth am besten gefallen, sondern die spannenden Typen am Weg. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 04.08.2014arte
  • Staffel 1, Folge 2 (43 Min.)
    Der Saar-Hunsrück-Steig ist kein historischer Weg, sondern wurde erst 2007 „erfunden“. Er beginnt am Dreiländereck Frankreich- Deutschland-Luxemburg und führt über etwa 220 Kilometer bis mit einem Abstecher via Trier nach Idar-Oberstein. Derzeit wird er bis zum Rhein verlängert. Der Weg zieht jährlich rund 100.000 Wanderer an und ist längst ein Wirtschaftsfaktor im abgelegenen und industriearmen Hunsrück. Der Reiseführerautor Bradley Mayhew hat noch nie vom Hunsrück, dem Mittelgebirge zwischen Rhein und Mosel am Südwestrand Deutschlands, gehört.
    Ein Freund hat ihm die Trierer Geografin Kerstin Schneekloth als Wandergefährtin vermittelt. Und Bradley Mayhew ist gespannt. Lieblich und unspektakulär ist der Weg, doch so angenehm in die Landschaft inszeniert, dass es entspannend ist, ihn zu gehen. Ein „Gute-Laune-Hike“, findet Bradley, der viel erlebt im Hunsrück. Die Saarschleife, einen Backclub der Frauen von Waldhölzbach mit einem Mönch aus Thailand. Er trifft auf den Chefdesigner des Keramikherstellers Villeroy & Boch, genießt die Akustik des Doms zu Trier und trifft den Kellermeister von Schloss Marienlay im Ruwertal.
    Der Riesling ist herrlich, nur der Rucksack ist danach doppelt schwer. Bald treffen Bradley und seine Begleiterin Kerstin einen „gemischten Männerchor“ aus Saarbrücken, der nur aus Männern besteht. Dann stehen 30 Männer im Wald, mittelalterliche „Heckenzeichen“ in der Hand, ziehen für einen „Rosenkranz“ Lose aus dem Hut.
    „Pretty exotic“, meint Bradley. Leider muss Kerstin irgendwann zurück zur Arbeit. Bradley wandert allein über Wiesen, Felder und Hochmoore, quert den Viadukt der stillgelegten Hunsrückbahn und verläuft sich. Andreas Jaschok vom Bornwiesenhof nimmt Bradley mit zum Kühetreiben, Melken und einem Frühstück unterm Apfelbaum. Beim Wandern kann man was erleben! Vorbei ist die Zeit, als Wandern ein Rentnersport war. Heute ist es jung, grün und trendy. Am besten in Erinnerung blieben die Begegnungen, meint Bradley: „Nah dran ist man nur zu Fuß.“ (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 05.08.2014arte
  • Staffel 1, Folge 3 (43 Min.)
    Abseits des Massentourismus hat Mallorca eine unbekannte Seite, eine Wanderseite. Der Film begleitet Bradley Mayhew auf Mallorcas Trockenmauerweg. In sechs Etappen führt er entlang des Küstengebirges, durch Steineichenwälder und Olivenhaine, über Felsgrate und durch schöne Dörfer, immer mit bester Aussicht auf Berge und Meer. Meist folgt die „Ruta de Pedra en Sec“, der „Weg aus trocken verlegten Steinen“, den alten Post- und Reitwegen Mallorcas, deren Geschichte bis auf das 13. Jahrhundert zurückgeht. Sie führen durch alte Kulturlandschaft und die Geschichte der Insel.
    Das Dorf Banyalbufar liegt inmitten steiler Terrassen über dem Meer. Hier wächst die Malvasia-Weintraube. Von Valldemossa bis ins Künstlerdorf Deià wandert Bradley auf den Spuren des „Archiduque“. Der Erzherzog Ludwig Salvator von Österreich-Toskana, ein Weltreisender und Naturforscher, ließ im 19. Jahrhundert entlang von Felsabstürzen mit grandiosen Ausblicken einen Reitweg anlegen, auf dem es sich heute wandern lässt. Die Küste entlang geht es bis zum Leuchtturm von Cap Gros. Von hier fährt eine alte Straßenbahn hoch nach Sóller, in die Stadt der Orangenhändler.
    Durch die Schlucht von Biniaraix geht es 800 Höhenmeter hoch auf das Dach der Serra de Tramuntana. Steil bergab führt eine spektakuläre Schlucht direkt ans Meer. Auf einem „Schneesammlerweg“ wandert Bradley zum Sanktuarium von Lluc, dem heiligen Kloster Mallorcas. Hier wird die Schutzheilige der Insel, eine schwarze Marienstatue, aufbewahrt. Ihr zu Ehren singt ein Chor jeden Tag das Salve Regina. Auf der Plaza Mayor von Pollença endet die Tour. Abgesehen vom Flughafen hat Bradley nichts von Ballermann-Tourismus mitbekommen. Mallorca ist wanderbar! (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 06.08.2014arte
  • Staffel 1, Folge 4 (43 Min.)
    1878 streifte der schottische Schriftsteller Robert Louis Stevenson, Autor der „Schatzinsel“, zwölf Tage lang durch die Berge des französischen Zentralmassivs und schrieb das Buch „Reise mit dem Esel durch die Cevennen““, die erste Wanderliteratur überhaupt. Der englische Reiseführerautor Bradley Mayhew folgt nun der Originalroute Stevensons. Sie führt in zwölf Etappen von der Vulkanlandschaft des Velay 220 Kilometer weit über die Berge des Lozère bis nach Saint-Jean-du-Gard in den Cevennen. Im Städtchen Le Puy-en-Velay mit seiner imposanten Kathedrale startet Bradley, der von seiner Freundin Laura begleitet wird.
    Erstes Ziel ist Le Monastier-sur-Gazeille, ein Ort mit trutzigem Kloster. Hier traf Stevenson seine Reisevorbereitungen und hier fand er seine „Modestine“, eine eigenwillige Eselin. Heute gibt es Leihesel für die Wanderer, auch Bradley mietet sich ein Grautier namens Makumba. Der Weg folgt dem Oberlauf der Loire, passiert Weiler, die von Burgen überragt werden, quert ein Hochplateau. Im Städtchen Pradelles hört Bradley, dass vor 250 Jahren hier das sogenannte Untier von Gévaudan sein Unwesen trieb und Dutzende Menschen tötete.
    Wie Stevenson übernachtet Bradley im Schweigekloster Notre-Dame des Neiges. Dann steigt er auf den Mont Lozère, den höchsten Punkt der Tour. Er trifft Hirten, die ihre Herden wie ehedem auf die Sommerweiden treiben. Die Globalisierung scheint hier noch nicht angekommen. Am gesamten Stevensonweg atmet das gute, alte, langsame Frankreich. Bradley hört vom Mangel an Arbeitsplätzen, genießt dennoch das gute Essen und die Atmosphäre.
    Nun geht es durch die Cevennen, zunächst bergab, in das tiefe Flusstal der Tarn. In Le Pont-de-Montvert begann der Krieg der Camisarden. Stevenson beschreibt ausführlich die hugenottischen Protestanten und ihren Kampf für Religionsfreiheit. Bradley trifft Wassermüller, Bienenzüchter und Ziegenhirten. Und den Bauern Jean-Christophe Barthes, der den Pélardon, den berühmte Rohmilchkäse der Cevennen, produziert. Bradley beendet nach zwölf Tagen wie einst Stevenson die Tour in Saint-Jean-du-Gard, einem Städtchen am Fluss Gardon. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 07.08.2014arte
  • Staffel 1, Folge 5 (43 Min.)
    Ein Geheimtipp in der neuen Wanderszene ist der E4 auf Kreta. Der Fernwanderweg durchquert die größte Insel Griechenlands von West nach Ost. Im Südwesten ragt das Bergmassiv Lefka Ori etwa 2.500 Meter hoch auf und stürzt dann steil ins Meer. Der E4 bietet spektakuläre Blicke und kretische Gastfreundschaft. Bradley Mayhew ist mit der kretischen Wanderführerin Penelope unterwegs. Denn der Europäische Fernwanderweg Nr. 4 ist nicht überall gut markiert. Wandertourismus entsteht auf Kreta gerade erst. Der Pfad beginnt auf den Höhen der Westküste. Weit reicht der Blick über das tiefblaue Meer, bevor Bradley und Penelope absteigen und im Kloster Chrissoskalitissa vorbeischauen.
    Zwei Stunden später sieht es aus wie in der Karibik. Türkis leuchtet das Meer in der Lagune Elafonissi. Die beiden Wanderfreunde hängen die Bergschuhe über den Rucksack und wandern knietief durchs Wasser. An der Südküste fallen die Bergflanken steil ins Meer, so dass für Straßen kein Platz bleibt. Nur per Schiff oder wandernd kommt man voran. Der E4 folgt nun alten Dorfverbindungswegen. Das Meer ist stets im Blick.
    Charakteristisch für Kreta sind die tief eingeschnittenen Schluchten, die Berge und Küste verbinden. Penelope führt Bradley die Samaria-Schlucht hoch, 1.200 Meter Anstieg auf fast 18 Kilometern Länge, das ist anstrengend. Abends in den Bergen werden die Wanderer zu Lamm und Rotwein eingeladen und lauschen den Gesängen der Männer, die Rizitika, Freiheitslieder, anstimmen. Bradley muss nun allein weiter. Er steigt auf zur Kallergiberghütte und quert in zwei Tagen das karstige Gebirgsmassiv Lefka Ori, die „Weißen Berge“. An manchen Stellen sieht es aus wie auf dem Mond.
    Beim Dorf Aradena, das wegen einer Blutfehde verlassen ist, trifft er Marianna, die ihn durch den nahe gelegenen Canyon begleitet. „Die Schlucht wurde von Rebellen als Versteck genutzt“, erfährt Bradley und begreift, dass Kreter ebenso gastfreundlich wie freigeistig sind. Sfakia heißt die Region. Die vielen Eroberer Kretas, Byzantiner, Sarazenen, Osmanen haben sie nie völlig kontrolliert. Das Schöne an Kretas Schluchten: Sie führen direkt zum Meer. So endet der Tag für Bradley an der winzigen Marmara-Bucht mit bestem Essen und einem Sprung ins Wasser. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 08.08.2014arte

weiter

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Wanderlust! online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…