2015/2016, Folge 54–70

  • Folge 54 (28 Min.)
    (1): Lebensmittelsicherheit: Überall wird geschummelt Zwei Jahre nach dem Skandal um Pferdefleisch-Lasagne geht es in dieser Sendung erneut um die Lebensmittelsicherheit, dieses Mal um den Betrug bei Fischprodukten in Belgien. Was landet tatsächlich auf dem heimischen Esstisch? Meeresfrüchte und Fisch waren 2014 mit insgesamt 325 Meldungen die häufigste Ursache für Hygieneprobleme bei Lebensmitteln und rangierten damit weit vor Fleischprodukten. Im Hafen von Antwerpen sind nur 10 Zollangestellte für die Begutachtung von täglich 300 Tonnen Fischereiprodukte verantwortlich.
    Die Industrie überprüft sich unter der Aufsicht der belgischen Bundesbehörde für Lebensmittelsicherheit und kontrolle selbst. Als einzige Konsequenz aus dem Pferdefleischskandal führte die Europäische Union eine genauere Etikettierung ein. Doch es gibt noch viele Schlupfwinkel und nicht nur Endprodukte wie Fertigmahlzeiten rutschen durch das Netz, die Industrie gibt auch gerne einen Fisch für einen anderen aus. So wird zum Beispiel billiger Schellfisch als Kabeljau verkauft.
    Die Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission gibt zu, dass die Lebensmittelindustrie alles daran setzt, Veränderungen hinauszuzögern. Doch die Kommission führt dieses Jahr erstmals eine großangelegte Untersuchung zu Weißfisch durch, deren Ergebnisse den Sorgen der Nichtregierungsorganisationen neue Nahrung geben könnten. Interview in Stuttgart (Deutschland): Evelyne Gebhardt, deutsche Europaabgeordnete (SPD) und Mitglied der Kommission Binnenmarkt und Verbraucherschutz
    (2): Tschechische Republik: Die letzten Waisenhäuser Europas Unsere Korrespondentin in Prag berichtet über den Kampf verschiedener Nichtregierungsorganisationen für die Schließung der tschechischen Waisenhäuser. Diese Überbleibsel aus dem Kommunismus nehmen mehr Kinder auf als in jedem anderen Land Europas. Die Schützlinge wurden der Obhut ihrer Eltern entzogen, weil diese zu wenig Geld verdienen oder die Wohnsituation unzumutbar ist. Langsam setzt sich eine Unterbringung in Pflegefamilien durch, auch weil die Europäische Union der Tschechischen Republik seit 2014 untersagt, Subventionen für die Förderung von Kindern für die Renovierung von Waisenhäusern zu verwenden. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 06.09.2015arte
  • Folge 55 (28 Min.)
    Schwerpunkt dieser Sendung ist eine Recherche über den Umgang mit minderjährigen Immigranten in Italien. Immer mehr Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren kommen ohne ihre Familien an den italienischen Küsten an. 2014 zählten die Behörden mehr als 13.000 junge Einwanderer. Diese Minderjährigen sollten besonders behutsam behandelt werden und werden daher in speziellen Zentren aufgenommen, in denen sie Hilfe und Unterstützung für den Integrationsprozess finden sollen. Italiens Gesetze sehen einen großzügigen Umgang mit ihnen vor und das Land hat für ihre Betreuung 90 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Doch die Aufnahmezentren scheinen Probleme magisch anzuziehen.
    Manche werden von Betrügern verwaltet, die das Geld in die eigene Tasche stecken, andere warten vergeblich darauf, dass die Gemeinden die staatlichen Zuwendungen an sie weiterleiten. Die illegalen Minderjährigen drohen in die Fänge krimineller Netzwerke zu geraten. Bevor sie sich in ein anderes europäisches Land aufmachen, sind sie nur von dem einen Gedanken beherrscht, die Schleuser zu bezahlen. Für ein paar Euro prostituieren sie sich oder dealen mit Drogen. Eine andere Lösung ist Schwarzarbeit auf den Märkten – die trotz aller Verbote bis in die höchsten Instanzen des Staats toleriert wird … Im Interview in Modena, Italien, ist diese Woche Cécile Kyenge Kashetu, sozialdemokratische Europaabgeordnete und ehemalige Integrationsministerin Italiens (2013–2014).
    Unsere Korrespondentin in Prag berichtet über Seznam, eine lokale Suchmaschine, die Google Konkurrenz macht. Die Tschechische Republik ist das einzige Land in Europa, in dem sich der amerikanische Internetriese nicht durchsetzen konnte. Das Erfolgsgeheimnis von Seznam sind regional orientierte Dienstleistungen, die den Bedürfnissen der tschechischen User entgegenkommen. Und wie immer begleiten ARTE-Korrespondenten die aktuellen EU-Themen der Woche in der Sendung und im Internet mit Stellungnahmen aus ihren jeweiligen Ländern. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 13.09.2015arte
  • Folge 56 (28 Min.)
    (1): Ermittlung der Woche: Ärzte als Leiharbeiter Die Ermittlung der Woche führt dieses Mal nach Frankreich zu Arbeitsvermittlungs- und Leiharbeitsfirmen im Gesundheitswesen. Man weiß fast nichts über sie. Sie werden von niemandem kontrolliert. Und doch gibt es in Frankreich immer mehr Arbeitsvermittlungs- und Leiharbeitsfirmen für Ärzte. Ihre Dienstleistungen bieten sie vor allem Gemeinden an, in denen Ärztemangel herrscht. Für 7.000 bis 20.000 Euro Entgelt suchen sie im Ausland – meist in Rumänien, aber auch in Portugal oder Belgien – einen Arzt, der dann die Arztpraxis der Gemeinde übernimmt.
    Doch zum einen halten die Vermittler ihre Versprechen nicht immer, und zum anderen überprüfen sie die ärztlichen Qualifikationen der Bewerber nicht unbedingt. So konnte zum Beispiel ein Zahnarzt, der aus der Ärztekammer seines Landes ausgeschlossen worden war, diesem Beruf in Frankreich wieder nachgehen, wo er Dutzenden Patienten Schaden zufügte. Doch auch große Krankenhäuser haben oft Probleme, Ärzte dauerhaft zu verpflichten, und greifen deshalb ebenfalls auf die Dienste von Leiharbeitsfirmen zurück.
    Mitunter wirkt sich dies auf die Qualität der Patientenversorgung aus. Doch in erster Linie leidet der öffentliche Haushalt darunter: Denn Leiharbeiter, die oft aus Frankreich selbst kommen, werden doppelt so hoch vergütet wie regulär angestellte Ärzte. Außerdem verlangen die Leiharbeitsfirmen eine Provision in Höhe von zehn Prozent des Gehalts der entsandten Mediziner. Diese „Privatisierung“ der Krankenhausversorgung kommt den Staat mit zusätzlichen Ausgaben in Höhe von 500 Millionen Euro teuer zu stehen.
    (2): Im Interview: Yves Rebufat Im Interview in Nantes (Frankreich): Yves Rebufat, Anästhesist und Präsident der nationalen französischen Gewerkschaft der Krankenhausanästhesisten.
    (3): Vox Report: Bulgarien: Bedrohung der freien Presse Der „Vox Pop“-Korrespondent in Sofia berichtet von den Gefahren, denen Journalisten in Bulgarien ausgesetzt sind. Seit dem EU-Beitritt im Jahr 2007 ist Bulgarien auf der Rangliste der Pressefreiheit von „Reporter ohne Grenzen“ vom 51. auf den 106. Platz abgestiegen. Journalisten, die investigativ berichten, werden zusammengeschlagen, und große Medienkonzerne, wie der des verrufenen Politikers Deljan Peewski, ersticken, genau wie der bulgarische Staat selbst, die Bemühungen freier Journalisten im Keim. Und wie immer begleiten ARTE-Korrespondenten die EU-Themen der Woche in der Sendung und im Internet mit aktuellen Stellungnahmen aus ihren jeweiligen Ländern. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 20.09.2015arte
  • Folge 57 (28 Min.)
    (1): Ermittlung der Woche: Abholzung in Rumänien Im Mittelpunkt dieser Sendung steht der Handel mit illegal gefälltem Holz in Rumänien. Der östliche Landesteil Transsylvanien ist dicht bewaldet und dort befindet sich auch der letzte Urwald Europas. Doch sein üppiges Grün ist bedroht: Seit Beginn der 2000er Jahre wurde die Gegend mit dem Segen der rumänischen Regierung, die alles daran setzte, neue Investoren zu finden, von einigen lokalen und ausländischen Gesellschaften massiv ausgebeutet. Der österreichische Holzgigant Schweighofer hat fünf Sägewerke in Rumänien errichtet, beschäftigt fast 3.000 Angestellte und hat seine Gewinne seit 2010 vervierfacht.
    Umweltschützer werfen der Firma vor, den Anreiz zu illegalem Holzschlag im Land verstärkt und gezielt davon profitiert zu haben. Schweighofer wies dies zurück. Von den 6,6 Millionen Hektar Wald in Rumänien verschwinden nach Schätzung von Greenpeace stündlich drei Hektar. Angesichts des Ausmaßes der Zerstörung der Wälder hat Rumäniens Parlament ein neues Forstwirtschaftsgesetz beschlossen. Das Gesetz wurde von Umweltschützern gutgeheißen, rief aber bei der Holz-Lobby starke Proteste hervor.
    (2): Im Interview: Andrea Crosta Im Interview: Andrea Crosta, Gründer von WildLeaks, einer Internet-Plattform, auf der Umweltverbrechen aufgedeckt werden.
    (3): Vox Report: Schweden Die ARTE-Korrespondentin in Stockholm berichtet, wie und warum ein Teil der Schweden das Bargeld abschaffen möchte. Dort wird im europäischen Vergleich am wenigsten Bargeld verwendet. Nur 20 Prozent aller Einkäufe werden bar bezahlt und die Händler haben sogar das Recht, eine Barzahlung zu verweigern. Während die Banken am liebsten ganz auf elektronisches Geld umstellen würden, kämpfen einige Bürger darum, die Schwedische Krone um jeden Preis zu erhalten. Und wie immer begleiten ARTE-Korrespondenten die aktuellen Themen der Woche in der Sendung und im Internet mit den neuesten Nachrichten aus ihren jeweiligen Ländern. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 27.09.2015arte
  • Folge 58 (28 Min.)
    Am Freitag, den 2. Oktober 2015, kommen Angela Merkel, François Hollande, Wladimir Putin und Petro Poroschenko in Paris zu einem Gipfeltreffen zusammen, das für die Ukraine und die Beziehungen zwischen Europa und Russland von historischer Bedeutung sein könnte. Vox Pop, das europäische investigative Magazin von ARTE, widmet diesem Ereignis eine Sonderausgabe. Vox Pop blickt hinter die Kulissen des Pariser Friedensgipfels, zu denen normalerweise nur der Protokolldienst und die diplomatischen Berater des französischen Staatspräsidenten Zugang haben. Nach dem Gipfeltreffen führt Moderator John Paul Lepers ein Exklusivinterview mit Frankreichs Präsident François Hollande.
    Beim Gipfel der vier Staats- und Regierungschefs geht es um die Lage in der Ostukraine und die Umsetzung des am 12. Februar 2015 unterzeichneten Friedensabkommens Minsk II. Für Wladimir Putin ist es der erste Besuch in einer europäischen Hauptstadt seit Beginn des Ukraine-Konflikts und der Krim-Annexion durch Russland. Nach der UN-Vollversammlung, bei der ein gemeinsames Vorgehen gegen den IS in Syrien im Vordergrund stand, ist der Gipfel in Paris nun entscheidend für das Kräfteverhältnis zwischen Europa und Putins Russland sowie die Schlüsselrolle des deutsch-französischen Tandems.
    Vox Pop berichtet außerdem vor Ort über den prekären Frieden in der Ukraine. Das Team spricht mit OSZE-Beobachtern und Antikorruptionsbeauftragten der Regierung, begegnet aber auch bewaffneten Ultranationalisten, die sich verkauft fühlen und diesen Frieden ablehnen. Zum Abschluss der Sondersendung stellen drei Vox Pop-Europakorrespondenten dem französischen Präsidenten jeweils eine Frage, die in ihrem Land aktuell von Bedeutung ist. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 04.10.2015arte
  • Folge 59 (28 Min.)
    (1): Ermittlung der Woche: Für die Legalisierung der Prostitution? Die Ermittlung dieser Woche führt nach Deutschland, in die Welt der Prostitution. Mit fast 250.000 Prostituierten, 3.500 Bordellen und einem jährlichen Umsatz von 6 bis 15 Milliarden Euro boomt hier das Sex-Geschäft. Das als „Freudenhaus Europas“ bezeichnete Land hatte im Jahr 2002 ein permissives Gesetz verabschiedet, das den Sexarbeiterinnen erstmals einen Status zuerkannte: Sie dürfen einen Arbeitsvertrag unterzeichnen, haben Anspruch auf eine Krankenversicherung und bei Problemen mit ihren Freiern sogar die Möglichkeit, diese zu verklagen. Das Gesetz sollte die Kriminalisierung des Berufes eindämmen und die Prostituierten besser schützen.
    Vorrangiges Ziel war jedoch die Zerschlagung illegaler Prostitutionsringe. Etwa zehn Jahre später waren nur 44 Frauen tatsächlich als Sexarbeiterinnen registriert, und es wird deutlich, dass die deutsche Gesetzgebung vor allem Menschenhändlern zugutekommt. Im Zuge der Osterweiterung Europas reisen massenhaft junge Mädchen ein, und das Sex-Business floriert wie nie zuvor. Die Arbeitsbedingungen der Prostituierten haben sich dagegen verschlechtert. Ein neuer Gesetzentwurf der Bundesregierung sieht nun vor, die Kontrollen zu verschärfen und das Mindestalter für Prostitution anzuheben. Doch weder Prostituiertenverbände noch Bordellbetreiber begrüßen den Vorstoß – und ihre Lobby ist ein wichtiger Player der deutschen Wirtschaft.
    (2): Im Interview: Sònia Martínez Im Interview: Sònia Martínez, Bürgermeisterin von dem kleinen spanischen Ort La Jonquera, wo das größte Bordell Europas eröffnet wurde.
    (3): Vox Report: Ungarn Unsere Korrespondentin in Budapest erklärt, wie Ungarn alles daran setzt, kleine Städte vor der Verödung zu bewahren. Einige Gemeinden sind dabei ausgesprochen erfinderisch: So können Touristen zum Beispiel ein ganzes Dorf namens Megyer mieten, und die Einwohner von Tök haben die Produktion eines lokalen Weines wieder angekurbelt. Und wie immer begleiten ARTE-Korrespondenten die aktuellen EU-Themen der Woche in der Sendung und im Internet mit Stellungnahmen aus ihren jeweiligen Ländern. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 11.10.2015arte
    ursprünglich für den 04.10.2015 angekündigt
  • Folge 60 (28 Min.)
    (1): Ermittlung der Woche: Eine neue Niere über Facebook Im Mittelpunkt dieser Sendung stehen private Organspenden, zu denen immer häufiger über die sozialen Netzwerke aufgerufen wird. In den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich sind derlei Spenden zwischen nicht verwandten oder anderweitig miteinander verbundenen Personen zwar erlaubt, werden allerdings streng kontrolliert. In London ermittelt „Vox Pop“ über die Hintergründe der neue „Organbörse“ Facebook, die mit der Möglichkeit lockt, die im Schnitt vierjährige Wartezeit zu umgehen.
    Familien auf der Suche nach einer Niere setzen sich geschickt in Szene, um Aufmerksamkeit und Mitleid potenzieller Spender zu erwecken. Zwar gibt es tatsächlich einige altruistische, großzügige Seelen, aber nicht selten verstecken sich hinter solchen Anzeigen unlautere kommerzielle Angebote. Gegen Bezahlung von rund 50.000 Euro bieten „Broker“ ein „Gesamtpaket“ an: Reise, Hotel, Niere und Operation, häufig in Sri Lanka. Die Folgen sind oft katastrophal und es gab bereits Todesfälle. Der Gesundheitsminister unterstützt die Nierenspende – jedoch mit anonymen Spendern.
    (2): Im Interview: Richard Berry Richard Berry, Schauspieler und Regisseur im Interview. Er spendete vor zehn Jahren eine Niere an seine Schwester.
    (3): Vox Report: Leitungswasser in Irland Unser Dublin-Korrespondent erklärt, warum die Entscheidung, für Leitungswasser zahlen zu müssen, das bisher über Steuern finanziert wurde, in Irland auf solch heftigen Protest stieß. Ist diese neue, von der Troika auferlegte Sparmaßnahme der erste Schritt in Richtung Privatisierung? Und wie immer begleiten ARTE-Korrespondenten die EU-Themen der Woche in der Sendung und im Internet mit Stellungnahmen aus ihren jeweiligen Ländern. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 18.10.2015arte
    ursprünglich für den 11.10.2015 angekündigt
  • Folge 61 (28 Min.)
    (1): Ermittlung der Woche: Auf dem Weg zu einem europäischen Islam? Die Ermittlung der Woche führt nach Österreich, wo islamische Einrichtungen mit ausländischen Geldern finanziert werden. Tatsächlich setzen sich mehrere europäische Länder mit der Frage auseinander, wie ein „Islam made in Europe“ – d.h. losgelöst vom Einfluss der Herkunftsländer der Gläubigen – aussehen könnte. Zur besseren Integration muslimischer Gemeinschaften hat Österreich vor kurzem ein Gesetz verabschiedet, das diesen Mitbürgern mehr Rechte verleiht: Anerkennung islamischer Feiertage, Einführung von Halal-Gerichten in öffentlichen Kantinen, Anlegen von muslimischen Friedhöfen usw.
    Im Gegenzug befand es das Parlament für notwendig, die Geldflüsse aus dem Ausland für den Betriebshaushalt zahlreicher Moscheen zu kontrollieren. Die Ermittlung befasst sich mit Direktbeihilfen der Türkei an türkischstämmige Muslime im Ausland. Über das türkische Amt für Religiöse Angelegenheiten Diyanet, – zweitgrößtes Budget im Staatshaushalt – schickt Ankara verbeamtete Imams zum Predigen in 65 österreichische Moscheen.
    Die Türkei exportiert damit ihre eher konservative Auslegung des Islams, und parallel dazu fordert Präsident Erdogan türkischstämmige Österreicher auf, sich nicht zu assimilieren. Das neue Gesetz verbietet ab März 2016 die Präsenz dieser Imam-Beamten aus der Türkei, aber auch aus anderen Ländern wie Ägypten und Bosnien. „Wir wollen einen freien Islam in einem freien Land“, erklärt einer der Verfasser des Gesetzes, nach dessen Dafürhalten die Abhängigkeit von ausländischen Finanzquellen die Entstehung eines „österreichischen Islams“ verhindert.
    (2): Interview der Woche: Necla Kelek: Necla Kelek ist eine deutsche Sozialwissenschaftlerin und Publizistin türkischer Abstammung. Sie setzt sich für einen europäischen Islam ein, der sich an die Konzepte der Aufklärung anlehnt – allen voran die Freiheit.
    (3): Vox Report: Kroatien: Vergewaltigung als Kriegsverbrechen: Unser Korrespondent aus Zagreb berichtet, dass Kroatien als erstes Land Vergewaltigung als Kriegsverbrechen anerkennt. Über zweihundert Frauen dürften demnächst als Opfer von während des vor 20 Jahren beendeten Unabhängigkeitskrieges begangenen Verbrechen anerkannt werden. Und wie immer begleiten ARTE-Korrespondenten die EU-Themen der Woche in der Sendung und im Internet mit Stellungnahmen aus ihren jeweiligen Ländern. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 25.10.2015arte
    ursprünglich für den 18.10.2015 angekündigt
  • Folge 62 (28 Min.)
    Vor dem Hintergrund der seit der Ukraine-Krise 2014 angespannten Beziehungen zwischen Europa und Russland und des russischen Embargos als Antwort Moskaus auf die Sanktionen aus Brüssel hat sich Griechenland unter der Regierung Tsipras deutlich an Russland angenähert. Gleich nach seinem Amtsantritt galt Alexis Tsipras’ erstes Treffen dem russischen Botschafter. Der aus dem linksradikalen Lager stammende griechische Premierminister hatte zudem letzten April die Brüsseler Sanktionen gegen Russland kritisiert und die Idee einer Gaspipeline, die über Griechenland nach Europa führen solle, wieder aufleben lassen.
    Die beiden Länder, die unter anderem eine gemeinsame Religion sowie ähnliche geostrategische Interessen verbinden, pflegen seit Langem besondere Beziehungen. Nun gingen sie einen Schritt weiter – oder zu weit? „Vox Pop“ untersucht die Beziehungen, die führende Syriza-Mitglieder zu Kreml-Ratgebern aufbauten, bevor die Partei an die Regierung kam. Es zeigt sich, dass die russische Botschaft in Athen vertrauliche Informationen aus Tsipras’ nächster Umgebung erhielt. Ist Griechenland Russlands Trojanisches Pferd? (2): Im Interview: Jean-Pierre Chevènement Im Interview Jean-Pierre Chevènement, französischer Russlandbeauftragter.
    (3): Vox Report: Palma de Mallorca Unsere Korrespondentin in Palma de Mallorca berichtet, wie die Aficionados versuchen, die von der Linken bedrohte Corrida zu retten. Unter dem Einfluss von „Podemos“ weigern sich viele Städte und Gemeinden, diese spanische Tradition, die zudem immer weniger Publikum anzieht, weiter zu subventionieren. Und wie immer begleiten ARTE-Korrespondenten die aktuellen EU-Themen der Woche in der Sendung und im Internet mit Stellungnahmen aus ihren jeweiligen Ländern. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 01.11.2015arte
  • Folge 63 (28 Min.)
    Die Ermittlung der Woche führt „Vox Pop“ nach Schweden, dem europäischen Land, das in puncto Robotik am weitesten fortgeschritten ist. Der Markt für Roboter zur Unterstützung hilfsbedürftiger Personen explodiert förmlich – für die kommenden Jahre werden Umsatzzahlen in zweistelliger Milliardenhöhe prognostiziert, und Schweden investiert massiv in diesen Sektor. 100 Kilometer von Stockholm entfernt liegt das schwedische „Roboter Valley“. Hier werden höchst innovative Maschinen entwickelt, die die Betreuung von Senioren und Menschen mit Behinderungen revolutionieren könnten.
    Die meisten dieser technischen Glanzstücke befinden sich zwar erst im Stadium des Prototypen, aber einige Roboter konnten bereits erfolgreich getestet werden. So zum Beispiel Giraff, ein Telepräsenzroboter, der von Ärzten und Senioren einhellig befürwortet wird. Mit Giraff ist das Altenpflegeheim kein Muss mehr. Roboter als Pflegeassistenten stellen die Weichen für eine neue Gesellschaft. Das Interview der Woche gibt der spanische Filmemacher Gabe Ibáñez, dessen Film „Autómata“ auf dem letzten Internationalen Filmfestival von San Sebastian viel Lob erhielt.
    Die „Vox-Pop“ Italien-Korrespondentin berichtet über die Olivenölkrise. Italien ist das zweitgrößte Exportland weltweit, und italienisches Olivenöl ist für seine Qualität bekannt. Aber im letzten Sommer sorgte ein Befall durch die Olivenstechmücke für landesweite Missernten. Manche Regionen wie zum Beispiel die Toskana fordern die Anerkennung des Schadens als „Naturkatastrophe“ ein. Und wie immer begleiten ARTE-Korrespondenten die EU-Themen der Woche in der Sendung und im Internet mit Stellungnahmen aus ihren jeweiligen Ländern. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 08.11.2015arte
  • Folge 64 (28 Min.)
    2015 rechnen die Behörden mit mehr als einer Million Zuwanderer, die ihr Heimatland aus wirtschaftlichen oder politischen Gründen verlassen und nach Europa kommen. Das sind drei- bis viermal so viele wie 2014. Über die menschlichen Tragödien und die durch die massive Flüchtlingswelle in den meisten EU-Ländern ausgelösten Spannungen hinaus sehen Experten die Einwanderung als Chance für Europa. „Vox Pop“ hat sich in Deutschland umgehört, wo Arbeitgeber die Zuwanderer mit offenen Armen empfangen, weil sie in ihnen neue und vielleicht auch billige Arbeitskräfte sehen. Unmittelbar nach der Einreise wird geprüft, ob die Einwanderer möglichst zügig in den deutschen Arbeitsmarkt integriert werden können.
    Zum Beispiel haben junge Hochschulabsolventen zusätzlich zu Sprachkursen Anspruch auf eine kostenlose Weiterbildung. Wenn sie in einem Mangelberuf qualifiziert sind, findet das ansonsten für Ausländer geltende Prinzip der Gemeinschaftspräferenz auf sie keine Anwendung und sie können eine entsprechende freie Stelle sofort besetzen. Die anderen müssen sich auf eine längere Jobsuche einstellen. Manche arbeiten auch erst einmal schwarz. Interview mit Michelle Leighton. Die Leiterin der Abteilung für Migration in der Internationalen Arbeitsorganisation ILO geht davon aus, dass „die Einwanderer die demografische Lücke in den reichen Ländern werden schließen müssen“.
    Vox Report: Der „Vox Pop“-Korrespondent in Belfast erklärt, warum ein Mord, hinter dem die IRA vermutet wird, schlimmste Erinnerungen an die Zeit des bewaffneten Konflikts weckt und eine politische Krise in Nordirland auslöst. Und wie immer begleiten ARTE-Korrespondenten die aktuellen EU-Themen der Woche in der Sendung und im Internet mit Stellungnahmen aus ihren jeweiligen Ländern. In der Sendung berichten sie aus Portugal und dem Vereinigten Königreich über die Eingliederung von politischen Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 15.11.2015arte
  • Folge 65 (28 Min.)
    Ermittlung der Woche: Der israelisch-französische Unternehmer Patrick Drahi stillt seinen Investitions-Heißhunger aktuell durch den Kauf von Kabel- und Telekommunikationsunternehmen in ganz Europa. Der 52-jährige Ingenieur lebt seit 1999 in der Schweiz und wurde in Frankreich durch die Übernahme des Telekommunikationsanbieters SFR bekannt, den er 2014 für 17 Milliarden Euro erwarb. Es folgten die Übernahme der Portugal Telecom sowie weitere Unternehmensbeteiligungen in der Schweiz, Belgien und Luxemburg. In der Sendung geht es vor allem um die Methode, die Drahi zur Erweiterung seines Portfolios anwendet.
    Der clevere Geschäftsmann nimmt nämlich milliardenhohe Kredite auf den Finanzmärkten auf, um Unternehmen aufzukaufen, aus denen er durch drastische Einsparungsmaßnahmen maximalen Gewinn ziehen will. Drahi flößt Regierenden und Gewerkschaften Angst ein, wird aber von der Geschäftswelt gefeiert. Wird es ihm gelingen, mit einem Schuldenberg von 50 Milliarden Euro, den seine Unternehmensgruppe Altice in nur wenigen Jahren angehäuft hat, geschäftlich zu überleben? Im Interview: Alain Weill, CEO des Unternehmens NextRadioTV, zu dem auch die beiden Radiosender RMC und BFM zählen.
    Er ist neuer Geschäftspartner von Patrick Drahi und sieht in ihm einen der künftigen Herrscher über das weltweite Kabelnetz. Vox Report: Die „Vox Pop“-Korrespondentin in Skopje berichtet, wie die seit zehn Jahren an der Macht befindliche nationalistische Regierung das Zentrum der mazedonischen Hauptstadt nach antiken Vorbildern historisierend umgestalten lässt. Und damit ihre Minderheiten, ihre griechischen Nachbarn und viele Ästheten vor den Kopf stößt. Und wie immer begleiten ARTE-Korrespondenten die aktuellen EU-Themen der Woche in der Sendung und im Internet mit Stellungnahmen aus ihren jeweiligen Ländern. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 22.11.2015arte
  • Folge 66 (28 Min.)
    „Vox Pop“ ermittelt in Frankreich. Bis 2010 lag das Monopol für Lotterien und Sportwetten bei der Lotterie „Française de jeux“ und dem Wettanbieter „PMU“. Fünf Jahre später ist von der anfänglichen Euphorie nicht mehr viel zu spüren, die privaten Internetwettanbieter sind desillusioniert. Nur wenige Pokerspiele stehen ihnen offen, das Kasino und zahlreiche Sportwetten bleiben ihnen weiterhin versagt. Zudem werden die Spieler auf ihre Einsätze besteuert, ob sie gewinnen oder verlieren. Hat Frankreich den Markt also wirklich geöffnet? Die Spieler scheinen vom Gegenteil überzeugt zu sein, denn jeder Zweite nutzt offiziell verbotene, im Internet jedoch leicht zugängliche illegale Webseiten.
    Die dem Wirtschaftsministerium unterstellte Kontrollbehörde ARJEL gibt heute zu, dass die Auflagen und Einschränkungen den Glücksspielmarkt geknebelt haben. Anschließend geht es nach Malta, dem Paradies für europäische Spieler und Webseitenbetreiber. Die Malta Gaming Authority hat ihre liebe Mühe, die Einhaltung des geltenden Rechts zu gewährleisten. Im Interview: Xavier Hürstel, Direktor des Wettanbieters Pari Mutuel Urbain (PMU), der neben Pferdewetten auch Sportwetten und Onlinepoker anbietet.
    Vox Report: Italien Die Italienkorrespondentin berichtet, dass Italienerinnen immer mehr Probleme haben, ein Krankenhaus zu finden, das noch Abtreibungen vornimmt. In Rom und Neapel verweigern inzwischen 90 % der Mediziner den Eingriff „aus Gewissensgründen“. Und wie immer begleiten ARTE-Korrespondenten die aktuellen EU-Themen der Woche in der Sendung und im Internet mit Stellungnahmen aus ihren jeweiligen Ländern. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 29.11.2015arte
  • Folge 67 (28 Min.)
    In dieser Sendung geht es um die undurchsichtige Etikettierung in Europa verkaufter Textilien. Anders als zum Beispiel in den USA sind europäische Hersteller und Vertriebe gesetzlich nicht dazu verpflichtet, die Verbraucher über die Herkunft von Kleidung und Accessoires zu informieren. Nachdem vor zwei Jahren in Bangladesch beim Einsturz des achtstöckigen Rana Plaza, in dem sich die Schneiderwerkstätten großer europäischer Bekleidungsmarken befanden, 1.127 Menschen ums Leben kamen, wollen viele Konsumenten wissen, unter welchen Bedingungen die von ihnen erworbenen Güter hergestellt wurden.
    Vor allem, seit im September bekannt wurde, dass in Europa verkaufte T-Shirts syrische Baumwolle „Made in IS“ enthalten, wird die Forderung nach Rückverfolgbarkeit immer lauter. Nun soll ein Gesetzentwurf des Straßburger Europaparlaments die Angabe des Herkunftslandes verpflichtend machen. Ein weiterer Gesetzentwurf in Frankreich sieht die Bestrafung europäischer Auftraggeber vor, die Arbeiter in armen Ländern unter gefährlichen Bedingungen beschäftigen und ausbeuten. Doch diese Gesetzesinitiativen stoßen bei vielen Vertretern der Textilbranche auf Widerstand, denn sie halten solche Verbraucherinformationen für „überflüssig“.
    „Vox Pop“ ermittelt in Frankreich und Belgien, wo NGOs und Lobbys einander bekriegen. Interview: Dominique Jacomet, Generaldirektor des Institut Français de la Mode Vox Report: Die ARTE-Korrespondentin in den Niederlanden berichtet über eine Premiere in Europa: Die 90.000 Bankangestellten des Landes werden fortan verpflichtet, einen Aufrichtigkeitseid abzulegen. Und wie immer begleiten ARTE-Korrespondenten das EU-Thema der Woche, dieses Mal in Rumänien und Italien. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 06.12.2015arte
  • Folge 68 (28 Min.)
    In der Recherche geht es diese Woche um den auf Immobilien spezialisierten amerikanischen Investmentfond Blackstone. Die Gesellschaft mit einem Kapital von 92 Milliarden Dollar wurde von ehemaligen Bankern von Lehmann Brothers gegründet und hat sich unter der Devise „Buy It, Fix It, Sell It“ auf den Aufkauf von strauchelnden Unternehmen und Schrottanleihen spezialisiert. Der Spekulationsfonds war zunächst in den Vereinigten Staaten und dann in Großbritannien aktiv, jetzt interessiert er sich für das europäische Festland. Der Fond hat bankrotten einheimischen Banken die Immobilienkredite von tausenden spanischen Eigentümern abgekauft. Die Reportage in Barcelona beschäftigt sich mit dem Engagement von Bürgern, die diesem „Geierfonds“ die Suppe versalzen wollen.
    Die neue Bürgermeisterin der katalanischen Hauptstadt, eine linke Politikerin, die sich gegen Häuserräumungen einsetzt, hat sich dem Kampf angeschlossen und verhindert per Dekret Spekulation und Zwangsräumungen. Interview: Ines Arrimadas, Abgeordnete für die 2006 von Bürgern gegründete liberaldemokratische Parti Ciudadanos im katalanischen Parlament. Vox Reportage: Die ARTE-Korrespondentin im schwedischen Göteborg berichtet über den Test der 30 Stunden Woche in der zweitgrößten Stadt des Landes – für höheres Wohlbefinden und gegen die Arbeitslosigkeit. Und wie immer begleiten ARTE-Korrespondenten die aktuellen Themen der Woche in der Sendung und im Internet mit den neuesten Nachrichten aus ihren jeweiligen Ländern. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 13.12.2015arte
  • Folge 69 (28 Min.)
    Letzten Sommer gingen die französischen Schweinezüchter auf die Straße. Sie forderten höhere Verkaufspreise in Schlachthäusern und im Handel. Das russische Embargo und die Konkurrenz anderer europäischer Länder stellen das französische Modell infrage, das bereits seit zehn Jahren in Schwierigkeiten steckt. In dieser Zeit gelang es Spanien und Deutschland, ihren französischen Nachbarn zu überholen. „Vox Pop“ hat sich das deutsche Modell angeschaut, das besser zu funktionieren scheint als die anderen. Dänische und niederländische Züchter schicken jährlich rund zwölf Millionen Tiere in deutsche Schlachthäuser. Dort erhalten sie bessere Preise – und schon einige Cents mehr pro Kilo machen den Unterschied.
    Doch die wahren Helden der deutschen Schweinefleischindustrie sind die osteuropäischen Arbeiter aus Polen und Rumänien. Sie sind im besten Falle entsandte Arbeitnehmer, werden aber nicht selten ausgebeutet. Ihr Lohn von bis zu drei Euro pro Stunde ist nur halb so hoch, wie der Tarifvertrag vorsieht. Ein entscheidender Faktor in diesem System sind die Leiharbeitsfirmen, die Arbeitskräfte für einen begrenzten Zeitraum an die Schlachthäuser vermitteln und einen erheblichen Prozentsatz ihres Gehalts einbehalten. Ist der niedersächsische „Speckgürtel“ längst in den Händen einer Schweinefleischmafia? Interview: Xavier Beulin, Präsident der französischen Landwirtschaftsgewerkschaft (FNSEA), in der 60 % der Schweinezüchter organisiert sind.
    Vox Report: Die ARTE – Korrespondentin in Polen erklärt, warum der polnische Nachwuchs auf Diät gesetzt wird: Die Regierung will mit einer salz-, fett- und zuckerarmen Kost gegen das grassierende Übergewicht bei Kindern vorgehen. Und wie immer begleiten ARTE-Korrespondenten die aktuellen EU-Themen der Woche in der Sendung und im Internet mit Stellungnahmen aus ihren jeweiligen Ländern. Heute erzählen sie, wie es den Schweinen in Spanien und Rumänien geht. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 10.01.2016arte
  • Folge 70 (28 Min.)
    Die meisten Gesellschaften teilen die Menschheit wie selbstverständlich in „männlich“ und „weiblich“ ein. Doch dieses binäre System wird nicht allen gerecht: Manche Menschen besitzen von Geburt an männliche und weibliche Geschlechtsmerkmale oder sind aus anderen Gründen nicht eindeutig als Mann oder Frau zu erkennen, andere haben sich bewusst einer Geschlechtsumwandlung unterzogen. Vor wenigen Wochen genehmigte ein französisches Gericht die Forderung eines Mannes, sein Geschlecht beim Standesamt auf „neutral“ ändern zu lassen. „Vox Pop“ hat Intersexuelle und Transsexuelle in Frankreich dazu befragt.
    Manche Menschen fühlen sich „im falschen Körper geboren“ und versuchen, ihr Aussehen mit Hormonbehandlungen und chirurgischen Eingriffen dem Wahlgeschlecht anzupassen. Andere kommen mit männlichen und weiblichen Geschlechtsmerkmalen zur Welt und werden oft schon frühzeitig operiert. Doch was, wenn das so „hergestellte“ Geschlecht gar nicht das richtige ist? Dem Europarat zufolge fallen viele geschlechtsangleichende Eingriffe, auch in Frankreich, unter das Folter- und Misshandlungsverbot. Er fordert, den amtlichen Geschlechtswechsel einfacher zu gestalten. Interview: Silvan Agius kommt aus Malta und war maßgeblich an der Gestaltung eines Gesetzes gegen die Diskriminierung von Intersexuellen und Transgendern beteiligt.
    Vox Report: Die ARTE-Korrespondentin in Italien erzählt von einem Skandal in ihrem Land: In San Remo schummelte anscheinend ein Drittel der städtischen Angestellten bei der Angabe ihrer Arbeitszeit. Polizeiliche Überwachungskameras haben sie schließlich überführt. Und wie immer begleiten ARTE-Korrespondenten die aktuellen EU-Themen der Woche in der Sendung und im Internet mit Stellungnahmen aus ihren jeweiligen Ländern. Heute berichten sie, wie man in Deutschland und Irland mit dem dritten Geschlecht umgeht. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 17.01.2016arte

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