Dokumentation in 2 Teilen, Folge 1–2

    • Alternativtitel: Von Vinh bis Vongsykeo
    Zweiteilige Dokumentation von Cornelia Volk Weit über 16 000 Kilometer umfasste der Ho-Chi-Minh-Pfad. Es ist kein geradliniger Weg, sondern ein gigantisches Netzwerk aus breiten Straßen, Pisten und Dschungelpfaden. Er gibt die Richtung vor für eine filmische Reise durch viele unbekannte Ecken von Vietnam, Laos und Kambodscha. Startpunkt ist Vinh, eine Stadt im nördlichen Vietnam, die als logistischer Ausgangspunkt des Versorgungsnetzwerks galt. Von dort führt der Weg im Zickzack durch die Wälder der Annamiten und weiter nach Süden. Die Kamera begleitet Biologen und Bauern, taucht in Höhlen ein und spürt den Sitten und Gebräuchen einiger Bergvölker nach.
    Der Film zeigt, wie die Menschen den Wandel in ihren Ländern erleben und wie sie ihn vorantreiben. Am Ziel der Reise ragen moderne Wolkenkratzer zwischen großformatigen Plakaten mit politischen Losungen empor. Ho-Chi-Minh-Stadt, das ehemalige Saigon. Hier ging der verheerende Vietnamkrieg nach fast 20 Jahren zu Ende. Und genau hier werden seither immer neue Weichen für die Zukunft gestellt. Fast liebevoll lässt Trung Cao den Egel in ein Röhrchen fallen.
    Der Biologieprofessor aus Vinh hat viel übrig für die kleinen Blutsauger. Sie helfen ihm, eines der seltensten Huftiere der Welt zu erforschen, das Saola. Es lebt ausschließlich in den Annamiten, einem mehr als tausend Kilometer langen Gebirgszug an der Grenze von Vietnam und Laos. Durch die dichten Wälder dieser Berge gelangten die nordvietnamesischen Soldaten einst zu den Kämpfern der südvietnamesischen Befreiungsfront, versorgten sie mit Waffen, Munition und Verpflegung. Manche Abschnitte des historischen Ho-Chi-Minh-Pfades sind inzwischen zu einer modernen Fernstraße ausgebaut.
    Andere wurden vom Urwald verschluckt oder – wie auf dem laotischen Nakai-Plateau – von einem Stausee. Er hat vieles verändert für etwa 140 Asiatischen Elefanten, aber auch für Bauern wie Eng und ihre Familie. Ihr altes Dorf ist untergegangen. Dafür gibt es im neuen Dorf Strom und eine Schule für die Kinder. „Das Leben ist jetzt schon besser“, sagt die 50-Jährige. Dass in ihrem Gemüsegarten alles so üppig gedeiht, liegt schließlich auch am Wasser, das aus dem Schlauch strömt, wann immer sie will.
    Wasser und tektonische Prozesse haben der Landschaft im vietnamesischen Nationalpark Phong-Nha-Ke-Bang ein unverwechselbares Gesicht gegeben: Dicht bewaldete Karsttürme – und in ihrem Inneren Grotten, Höhlen, kilometerlange Labyrinthe. Ho Khanhs Welt seit Kindertagen. Er erzählt, wie wichtig die Höhlen während des Krieges waren, weil sie Schutz boten vor den Bomben der US-Armee. Heute schaffen die Höhlen Arbeitsplätze: Ho Khanhs Heimat zählt längst zu den touristischen Hotspots in Vietnam.
    Davon ist das laotische Dorf Vongsykeo ein gutes Stück entfernt. Vieles scheint hier so zu sein wie es schon immer war bei den Katang, einem der Bergvölker in Laos. Die Frauen stampfen den Reis, die Männer gehen auf die Jagd. Seit Generationen kursieren die Geschichten vom Heiligen Wald und seinen Tabus. Aber ihre Welt verändert sich auch: Vor einem Jahr hat die Gemeinde eine Schule gebaut, und jetzt gerade beobachtet Jung und Alt gespannt, wie das Dorf ans Stromnetz angeschlossen wird. In diesem entlegenen Winkel von Laos endet der erste Teil der Reise am Ho-Chi-Minh-Pfad entlang. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 26.12.2015arte
    • Alternativtitel: Von Xépon bis Ho-Chi-Minh-Stadt
    Der Ho-Chi-Minh-Pfad verbindet Vietnam, Laos und Kambodscha, führt durch waldreiche Gebirge, überquert kraftvolle Flüsse und streift verschlafene und aufstrebende Ortschaften. Die ehemalige militärische Versorgungsroute verzweigt sich zu einem Geflecht aus Wegen, an denen sich manches entdecken lässt. Die junge Laotin Manyam sucht Munitionsreste aus dem Vietnamkrieg. Sie wünscht sich eine Heimat ohne Blindgänger, in der jeder ohne Furcht sein Feld bestellen kann. Millionen Tonnen Streumunition hatten die USA über Laos abgeworfen. Die Gegend um die Stadt Xépôn, in der Manyam mit ihrer Familie wohnt, war besonders stark betroffen. Dort liefen wichtige Versorgungslinien des Ho-Chi-Minh-Pfades zusammen.
    Das Bolaven-Plateau ist berühmt für seinen Kaffee. Vieng baut drei verschiedene Sorten an, alle in Bio-Qualität. Rund 100 Kilometer weiter südlich liegt Kambodscha, das Land der Khmer. Der Osten war während des Vietnamkrieges von dichtem, unberührtem Wald bedeckt, der den Soldaten auf dem Weg nach Südvietnam Deckung gab. Heute reiht sich hier eine Großplantage von Gummibäumen und Kaschubäumen aneinander. Immer mehr Wanderarbeiter aus dem Westen suchen ihr Glück in Kambodschas Osten, zum Nachteil für die indigene Bevölkerung, die um Landrechte und den Erhalt ihrer Traditionen kämpft.
    Das Elephant-Valley-Project in Mondulkiri bietet ehemaligen Arbeitselefanten einen Altersruhesitz. Die Grenze zu Vietnam ist nah. Gleich dahinter nimmt der Verkehr zu, die Gebäude werden größer, immer mehr Leuchtreklamen zieren die Fassaden. Nur noch 80 Kilometer bis Ho-Chi-Minh-Stadt. Dort hat ein junger Fahrzeugtechniker den Trend zum Fahrrad entdeckt. In seiner Werkstatt baut er eigene Räder aus Bambus, dem Supergras, das schnell und überall in Vietnam wächst. Ökologisch und erfolgreich will er produzieren. Dafür ist Ho-Chi-Minh-Stadt, Vietnams Millionenmetropole mit dem rasanten Wirtschaftswachstum, genau das richtige Pflaster. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 26.12.2015arte

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