2011, Folge 8–12

  • Folge 8 (15 Min.)
    Seit 20 Jahren betreibt Wilfried Kagel den Maränenhof am Arendsee, im nördlichsten Zipfel Sachsen-Anhalts, in eigener Regie. Er ist Fischer aus Leidenschaft und ein echter Naturmensch. Mit seiner Meinung hält er nicht hinter dem Berg: „Im Supermarkt gibt es ja nur noch Filets oder Fischstäbchen“, sagt er, „die Leute wissen ja gar nicht mehr, wie ein Fisch aussieht.“ Da wird der gebürtige Mecklenburger zum Fisch-Missionar. Und ein Fisch liegt ihm besonders am Herzen: Die kleine Maräne. Schon seit Jahren kümmert sich Wilfried Kagel um die Nachzucht dieses aus der Familie der Forellen stammenden Speisefisches, der als Besatz für Tagebaurestlöcher bestens geeignet ist.
    In seinem Arendsee sind die Lebensbedingungen für die Maräne ideal und deshalb sind Kagels Fischzüge oft erfolgreich. Gemeinsam mit seinem Angestellten Fabian Stegner legt er abends seine Spezialnetze und Reusen aus, um am Morgen danach die Ernte einzuholen. Sein Fang wird zum Teil geräuchert, zum Teil direkt und frisch verkauft. Besonders die Maräne findet so immer mehr Verehrer und Verzehrer. Mit seinem anstrengenden und naturverbundenen Beruf pflegt Fischer Kagel eine alte Tradition und sorgt für kulinarische Leckerbissen, die er selbst am allerliebsten verkostet.
    Am Abend brät dann seine Frau die leckeren Maränen für die ganze Familie. Dass Essen etwas mit Leben, mit Lebensart, mit Kultur zu tun hat, ist längst bekannt. Die Küche einer Region, eines Ortes oder einer Familie ist also weit mehr als eine bloße Rezeptsammlung. In den typischen, speziellen und einzigartigen Gerichten spiegeln sich Tradition, Vorlieben und Charakter der Menschen, zu deren Alltag sie gehören. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 19.11.2011MDR
  • Folge 9 (15 Min.)
    Der König des Mutzbratens Ein Film von Alexander Zimmeck Der Schmöllner Gastwirt und Fleischer André Schakaleski hat es zum ungekrönten König des Mutzbratens gebracht. Der 41-Jährige weiß, wie man die Thüringer Grillspezialität aus reinem Schweinefleisch über Birkenholzfeuer zubereitet und hat das regionale Gericht europaweit salonfähig gemacht. Den ganzen Sommer über ist er mit seinen Ständen in Italien unterwegs. Die Südländer zwischen Florenz und Turin sind ganz verrückt nach dem Schulterstück aus dem Altenburger Land.
    Das alles hatte schon zu DDR-Zeiten ganz klein als Familienbetrieb angefangen. Vater Alfred nahm André als kleinen Jungen mit, wenn er mit seinem handgefertigten Grill auf die Stadtfeste und Märkte zog. Dort musste der Teenager oft allein seinen Mann stehen, wenn das ausgehungerte Volk in langen Schlangen für ein Stück Schweinefleisch anstand. Nach der Wende machte André sich selbständig und baute sein Mutzbraten-Imperium auf. Heute sind die Stände des reisenden Grillfürsten von den großen Festen im Sendegebiet nicht mehr wegzudenken.
    Aber getreu seinem Werbespruch „riecht man den Braten“ inzwischen bis nach Italien. Dass Essen etwas mit Leben, mit Lebensart und Kultur zu tun hat, ist längst bekannt. Die Küche einer Region, eines Ortes oder einer Familie ist also weit mehr als eine bloße Rezeptsammlung. In den typischen, speziellen und einzigartigen Gerichten spiegeln sich Tradition, Vorlieben und Charakter der Menschen, zu deren Alltag sie gehören. Und die sind es, die im Mittelpunkt der Sendereihe stehen: unsere Menschen. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 26.11.2011MDR
  • Folge 10 (15 Min.)
    Schlesisches Himmelreich Ein Film von Alexander Zimmeck Roswitha Richters Eltern betrieben im schlesischen Mühlbock im heutigen Polen eine Gastwirtschaft. Am Ende des Zweiten Weltkrieges musste die Familie fliehen und sich im deutschen Teil Schlesiens eine neue Existenz aufbauen. Die Gastwirtstochter Roswitha konnte sich noch gut an die schlesischen Rezepte erinnern, die sie von ihrer Mutter gelernt hatte. So war es kein Wunder, dass sich das junge Mädchen für eine Ausbildung in der Gastronomie entschied.
    Nach ihrer Lehre wurde Roswitha zu einer ausgewiesene Spezialistin für die regionale Küche Schlesiens. In diesem Jahr steht nun ihre Goldene Hochzeit mit Ehemann Lothar an. Dazu wird die ganze Familie nach Diehsa eingeladen. In diesem kleinen Ort bei Görlitz war Roswitha zur Schule gegangen. Zur Goldenen Hochzeit will Roswitha ihr schlesisches Traumgericht zubereiten: Kartoffelsuppe, Schlesisches Himmelreich und Mohnklöße. Für die etwas empfindlichen Mägen soll es eine leichtere Variante mit Kassler und Streuselkuchen geben.
    In der Region sind noch viele Familienangehörige beheimatet, die ihren Beitrag zum Fest leisten wollen. Bruder Reiner leitet das örtliche Kartoffellager und weiß genau, welche Sorte sich für Klöße eignen und welche für die Suppe geeignet sind. Neffe Frank betreibt eine Feinbäckerei in Niesky und will den typischen schlesischen Streuselkuchen beisteuern. Man darf gespannt sein auf ein original schlesisches Familienfest mit echt schlesischen Rezepten. Am Morgen danach will die Familie den Ort besuchen, an dem die kulinarische und gastronomische Begeisterung Roswithas ihren Anfang nahm und fährt daher zu ihrem Geburtshaus in Mühlbock/​Polen.
    Dass Essen etwas mit Leben, mit Lebensart, mit Kultur zu tun hat, ist längst bekannt. Die Küche einer Region, eines Ortes oder einer Familie ist also weit mehr als eine bloße Rezeptsammlung. In den typischen, speziellen und einzigartigen Gerichten spiegeln sich Tradition, Vorlieben und Charakter der Menschen, zu deren Alltag sie gehören. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 03.12.2011MDR
  • Folge 11 (15 Min.)
    Die resolute 60-jährige Birgit Schulz aus Kleinkrossen bei Rudolstadt schwärmt für Naturprodukte aus dem Thüringer Land. Ob bei Milchpartys in den örtlichen Schulen oder bei kulinarischen Ausflügen für reisende Landfrauen, Birgits Begeisterung für die lokale Küche reißt alle mit. Besonders heiß wird ihr bei der Zubereitung einer original thüringischen Spezialität: den Kartoffeldetschern. Diese pfannkuchenartigen Gebilde werden direkt auf einem Holzkohleofen ohne jegliches Fett zubereitet. Frau Schulz besitzt selbst so ein Ungetüm. Es steht in ihrem Garten und der liegt direkt am Ufer der Saale. Zum Flößerfest, das alle zwei Jahre stattfindet, bereitet Birgit in alter Tradition ihre Detscher zu.
    Wenn die mutigen Flößer von ihrer halsbrecherischen Fahrt heimkehren, können sie gar nicht genug bekommen von der köstlich-deftigen Spezialität. Da muss die ganze Familie mitwirken, um genügend Kartoffeldetscher zu produzieren. Dass Essen etwas mit Leben, mit Lebensart, mit Kultur zu tun hat, ist längst bekannt. Die Küche einer Region, eines Ortes oder einer Familie ist also weit mehr als eine bloße Rezeptsammlung. In den typischen, speziellen und einzigartigen Gerichten spiegeln sich Tradition, Vorlieben und Charakter der Menschen, zu deren Alltag sie gehören. Und die sind es, die im Mittelpunkt der Sendereihe stehen: unsere Menschen. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 10.12.2011MDR
  • Folge 12 (15 Min.)
    Eine Wildsau am Spieß, das war bei den Volksfesten vergangener Tage das Größte. Weidmännisch erlegt und fachmännisch gebrutzelt, da lief nicht nur dem Jäger das Wasser im Mund zusammen. Eine Delikatesse, die auch heute noch ihre Verehrer findet. Schon als kleiner Junge wollte Helmut Reise mit auf die Jagd gehen. Aber auch zu DDR-Zeiten war das ein Privileg, denn nicht jeder wurde in eine Jagdgesellschaft aufgenommen. So musste der gelernte Küchenmeister lange warten, bis er zum ersten Mal mit Flinte auf den Ansitz durfte. Inzwischen hat er längst sein eigenes Revier und nutzt jede freie Minute, um mit Cliff, seinem Deutsch Stichelhaar, auf die Pirsch zu gehen oder an einer Treibjagd teilzunehmen.
    Auch beruflich hat er sich auf die Jagd spezialisiert: Sein Fachgeschäft für Wildspezialitäten bietet die ganze Palette von jagdbarem Wild aus der Region, das ihm von ortsansässigen Jägern zur Verarbeitung gebracht wird. Zum 20-jährigen Jubiläum seines erfolgreichen Betriebes will er in alter Tradition eine kapitale Sau auf den Spieß stecken. Freunde und Kollegen sind geladen, um sich das Borstenvieh schmecken zu lassen. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 17.12.2011MDR

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