Und dann kam die Flut – Fischbeck im Jahr danach

Monique und Silko Worm haben Tränen in den Augen, als sie ihr geliebtes Haus nach der Flut sehen. Erst vor acht Jahren haben die Friseurin und der KFZ-Mechaniker es mit viel eigener Arbeitskraft und unter Entbehrungen fertiggebaut. Nun können sie sämtliche Möbel wegschmeißen, das Haus muss grundsaniert werden. Und sie sorgen sich um ihre sechsjährige Tochter Vivien. Wie wird sie diese Katastrophe verkraften? Sie kommt in die Schule und hat damit eigentlich genug Veränderung. Nun hat sie plötzlich kein Zuhause mehr.
Elke und Rüdiger Reimann stehen vor den Trümmern ihres Lehmhauses. Hier ist nichts mehr zu retten. Das Haus muss abgerissen werden, ihre Möbel, Fotos, Kleidung – alles liegt auf einem großen Müllberg. Die Mitfünfziger müssen noch einmal ganz von vorn anfangen. Ein enormer Kraftakt, der vor allem Rüdiger schwerfällt. Er ist leukämiekrank und jede Infektion oder Überanstrengung eine Gefahr für sein Leben. Ihre Familie unterstützt sie zum Glück tatkräftig – beim Entkernen des geliebten Hauses und beim Einzug in eine Plattenbauwohnung, in die sie nie wollten. Jetzt haben sie hier aber wenigstens vorläufig ein Dach über dem Kopf.
Peter Risse ist auch während der Flut in Fischbeck geblieben. Er war Teil eines Krisenteams, das gerettet hat, was noch zu retten war. Nun räumt er mit auf: auf den Straßen wurde Sand angeschwemmt, das Grundwasser steht immer noch hoch und fließt nicht ab. Eigentlich würde er jetzt im Ernteeinsatz sein. Denn der Maschinenbauer arbeitet beim größten Landwirt des Ortes. Doch die Ernten sind hinüber, ob die Felder wenigstens bis zur nächsten Ernte wieder bearbeitet werden können, ist unklar. Existenzen stehen auf dem Spiel. (Text: mdr)

Monique und Silko Worm müssen ihr Haus komplett entkernen und sanieren. Ohne ihre Freunde würden sie das gar nicht schaffen. Denn Firmen können sich die Friseurin und der KFZ-Mechaniker nicht leisten – sie waren nicht gegen Hochwasser versichert, müssen alles in Eigenleistung aufbringen. Nach vielen kraftzehrenden und schweißtreibenden Arbeiten am Haus, folgt das Warten. Denn das Haus muss nun wochenlang trocknen. Eine nervenaufreibende Geduldprobe.
Bei Elke und Rüdiger Reimann wird das Dach ihres Hauses abgetragen. Die Ziegel sind erst zwei Jahre alt und sollen vor dem Hausabriss gerettet werden. Ihr Pflegesohn Guido und Elkes Bruder helfen mit. Denn Rüdiger geht es durch seine Leukämie schlecht. Er hat sich in den letzten Tagen kräftemäßig übernommen. Denn auch die Übergangswohnung der beiden muss weiter eingerichtet werden.
Peter Risse versucht mit seinem Chef Dieter Northe die überfluteten Felder frei zu räumen. Der Landwirt muss sie nach der vernichteten Ernte so schnell es geht wieder fruchtbar machen. Doch das entpuppt sich als schwieriger als gedacht. Nach den vielen Aufräumarbeiten in der Gemeinde kommt Maschinenbauer Peter nun aber endlich dazu, auch mal seinen eigenen überfluteten Keller zu entkernen. Schimmel macht sich hier breit. Und mit der ungeplanten Renovierung des Kellers kommt auch die Wut über die fehlende Deichpflege der letzten Jahre. Hätte der Deichbruch doch verhindert werden können? (Text: mdr)

Große Aufregung bei Elke und Rüdiger Reimann. Sie erwarten hohen Besuch an ihrem entkernten Haus. Angela Merkel will sich mit einigen anderen Politikern selbst einen Eindruck in Fischbeck verschaffen und ausgerechnet sie dabei sprechen. Ein paar Tage später steht der Abriss ihres Hauses an. 25 Jahre haben die Reimanns hier gelebt.
Monique und Silko Worm warten immer noch darauf, dass ihr Haus endlich wieder trocken ist und die Arbeiten voran gehen können. Der Besuch von Angela Merkel wühlt Silko innerlich noch einmal sehr auf. Dann wenig später können die ersten neuen Möbel gekauft werden. Und noch ein freudiger Tag naht: Tochter Vivien kommt in die Schule. An sich schon ein Großereignis. Aber ohne die gewohnte Ordnung, ohne Tische, ohne eigenes Geschirr wird der umso mehr zur Herausforderung. (Text: mdr)

Bei Friseurin Monique und Kfz-Mechaniker Silko geht es in großen Schritten voran: Ihr Haus ist endlich trocken und die Maler, Fliesenleger und natürlich auch sie selbst können mit dem Innenausbau beginnen. Schwierig wird es, als Silko die neue Küche aufbauen will. Elke und Rüdiger Reimann müssen ein neues Haus kaufen, nachdem ihr altes durch das Hochwasser abgerissen werden musste. Nun stehen viele Entscheidungen an: Wie groß soll es werden? Was darf es kosten und welche Badewanne ist die beste? Ein Neuanfang mit Mitte 50, vor allem für den leukämiekranken Rüdiger bedeutet das enormen Stress. Peter Risse und sein Chef Landwirt Dieter Northe warten immer noch auf Hilfsgelder vom Land, um die Ernte- und Umsatzeinbußen durch den Deichbruch auszugleichen. Doch es gibt leider keine guten Nachrichten. (Text: mdr)

Kurz vor Weihnachten ist die Stimmung bei Elke und Rüdiger Reimann am Tiefpunkt: Sie mussten ihr Haus abreißen und nun haben sie in ihrer Übergangswohnung auch noch Schimmel. Eklig und gesundheitsgefährdend. Aber eine gute Nachricht erhalten sie dann doch noch. Monique, Silko und ihre Tochter Vivien können endlich wieder in ihr Haus einziehen. Ein letzter Kraftakt. Und auf Monique wartet in der ersten Nacht im Haus eine romantische Überraschung. Peter Risse und Dieter Northe können auf den Feldern jetzt im Winter nichts mehr tun – Zeit, die durchs Hochwasser zerstörten Maschinen zu reparieren. Doch das gestaltet sich schwieriger als gedacht. (Text: mdr)