2017, Folge 309–332

  • Folge 309 (30 Min.)
    Peter Viergutz strahlt mit seinem weißen Rauschebart und milden Lächeln die Ruhe eines echten Königs aus. Besonders, wenn er in seiner kleinen Bude in Weseby an der Schlei steht und Bonbons verkauft. Er braucht diese Ruhe, für sich und seine kleinen Kunden. Die Kinder stehen oft lange Schlange vor seinem Kiosk. An manchen Tagen warten sie mehr als zwei Stunden, bis sie an der Reihe sind. Denn Peter Viergutz nimmt seinen Job und die Kunden ernst. „Naschikönig“ nennen sie ihn, und ihr „König“ zählt die Naschis einzeln in spitze Tüten, rechnet mit einem Abakus (jede Kugel fünf Cent) die Budgets der Kids geduldig herunter.
    Steht bei ihm ein Kind mit zehn Euro, dann dauert es auch schon mal eine halbe Stunde, bis die Tüte gefüllt ist. Denn der „Naschikönig“ verkauft nicht einfach nur Süßigkeiten. Er berät seine Kunden, lässt sie neues Naschwerk probieren und gibt Tipps, wie man es essen sollte, damit es am besten schmeckt. Für den „Naschikönig“ von Weseby ist Naschen eine Kunst, auch eine Überlebenskunst. Vor 15 Jahren ist Peter Viergutz mit Hannelore nach Weseby an die Schlei gekommen.
    Sie haben Haus und Autowerkstatt in Berlin verkauft, einige Bandscheibenvorfälle und drei Herzinfarkte haben Peter dazu gezwungen. Beide wollten aus der unruhigen Großstadt heraus. Schnell waren sie mitten drin im Dorfleben. Peter verkaufte kleine, selbst gepackte Naschitüten, um etwas Geld für die Kinder vom Sportverein zu verdienen. Weil er das so liebevoll machte, wurde er schnell der „Naschikönig“ von Weseby. Hannelore und Peter pachteten einen kleinen Kiosk an der Schlei. Damit bessern sie nun ihre Rente etwas auf. Reich werden sie von dem vielen Kleingeld aber nicht. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 05.01.2017NDR
  • Folge 310 (30 Min.)
    Die 1950er-Jahre leben wieder auf: In Hamburg gibt es immer mehr Anhänger, die ihre Haare mit Pomade formen, Petticoats tragen und gemeinsam im Partykeller Doo-Wop tanzen. Ein unbedingter Fan der Fünfzigerjahre ist Jürgen Schewior. Er hat aus seiner Leidenschaft eine Geschäftsidee gemacht, den einzigen Hamburger Rockabilly-Laden mit Kleidung und Accessoires aus dieser Zeit: Stiefel, Handtaschen und Tütenlampen. Sein Auto ist selbstverständlich auch aus dieser Zeit: ein Ford Sedan Country mit Galaxy-Ausstattung, Baujahr 1959. Auch Anke Höhne ist Fan der Fifties. In ihrem Salon Kavaliere & Stadtschönheiten in Hamburgs Norden legt die 31-Jährige ihren Kundinnen Victory-Rolls und andere Retrofrisuren.
    Wenn große 1950er-Jahre-Partys in der Stadt anstehen, hat sie besonders viel zu tun. Gerhard Dorn seine Frau Andrea haben sich ihre 90-Quadratmeterwohnung komplett im Stil der 1950er-Jahre eingerichtet: Wohnzimmer, Küche, ein Damenzimmer und eine Kellerbar. Quasi als eine Art Dauerausstellung ist sie offen für alle. Geplant sind Nähkurse und Frisurenworkshops im Stil der Zeit. Jürgen Schewior und Gerhard Dorn fahren regelmäßig mit ihren Oldtimern durch die Stadt, immer mit der Hoffnung, dass sich das Fünfzigerjahre-Fieber in Hamburg weiter ausbereitet. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 12.01.2017NDR
  • Folge 311 (30 Min.)
    Wer die drei Antikscheunen von Sabine und Peter Reinhardt besucht, kommt aus dem Staunen nicht heraus: Auf fast 1.000 Quadratmetern stapeln sich vor und in den Gebäuden eines alten Rittergutes in Exten bei Rinteln alte Möbel, Trödel und alles, was die Reinhardts auf ihren Touren kreuz und quer durch Niedersachsen ergattern. Das Ehepaar zieht fast täglich von Dorf zu Dorf und von Hof zu Hof, um für Nachschub zu sorgen. Das Überlandfahren liegt Peter Reinhardt im Blut: Er stammt aus einer Sintifamilie und schnupperte schon als Kind „Trödelluft“, da sein Vater mit alten Teppichen handelte.
    Eigentlich wollte Peter Reinhardt eine Ausbildung zum Tischler machen; aber es gab so viel zu tun, dass er mit 16 Jahren ins Geschäft seines Vaters einsteigen musste. Heutzutage laufen die Geschäfte mit antiken Möbeln nicht mehr so gut. Die Reinhardts müssen sich etwas einfallen lassen, um Kunden auf ihren Hof zu ziehen. Peter Reinhardt besinnt sich auf seinen ursprünglichen Berufswunsch und fertigt aus altem Eichenholz Tische und Statuen, die er „windschiefe alte Knochen“ getauft hat. Sabine Reinhardt bewirbt die Objekte eifrig auf Facebook.
    Den Umgang mit neuen Medien hat ihr einer ihrer Söhne beigebracht. Sabine brachte einen Sohn mit in die Ehe, Peter Zwillinge. Ihr Enkel Kevin wohnt sogar bei ihnen. Das war ein einschneidendes Erlebnis für das Ehepaar, das sein Leben dadurch komplett umstrukturieren musste. Das Porträt aus der Reihe „Typisch!“ zeigt das ungewöhnliche Leben der Reinhardts, die mit viel Optimismus und Tatendrang immer wieder neue Ideen entwickeln, um ihr Trödelgeschäft anzukurbeln, gleichzeitig als „späte Eltern“ ihren Enkel aufziehen und eine große Patchworkfamilie zusammenhalten. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 19.01.2017NDR
  • Folge 312 (30 Min.)
    Die neunjährige Emilia leidet unter spinaler Muskelatrophie und muss deswegen im Rollstuhl sitzen. Bei dieser Krankheit werden nach und nach alle Muskelfunktionen schwächer, bis keine Atmung mehr möglich ist. Alle vier Monate wird der jungen Patientin die Wirbelsäule mithilfe von Magneten verlängert. Kleinere Infekte können lebensbedrohlich werden. Trotzdem hat Emilia einen Traum: Sie will reiten. Für die Eltern Andrea und Matthias Hertwig war die Diagnose anfangs ein Schock. Die Ärzte prophezeiten ihnen, dass ihre Tochter nicht einmal zehn Jahre alt werden würde. Der Kampf gegen die Krankheit begann, der Lebensmut der kleinen Rollstuhlfahrerin steckt an. Die ganze Familie hat ihr Leben umgestellt. Emilias Großmutter gab für ihre Enkeltochter den Job auf und putzt mit dem Großvater inzwischen nachts im Autohaus, damit sie tagsüber für das Mädchen da sein kann.
    Es braucht die Betreuung seitens der Familie, vom morgendlichen Schleim absaugen bis hin zur Hilfe beim Toilettengang. Bei aller Konzentration auf Emilia kommt der Bruder nicht zu kurz: Der sechsjährige Felix verbringt gern Zeit mit seiner Schwester. Neulich ist er sogar zurück in ihr Zimmer gezogen. Trotzdem bleiben kleinere Konflikte nicht aus. Auch wenn Emilia sich ihrer schweren Krankheit durchaus bewusst ist, will sie ihre Zukunft selbst gestalten. In der Schule verkündet sie, dass sie mal reiten wird. Gelingt ihr das bei dem gemeinsamen Familienurlaub? (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 26.01.2017NDR
  • Folge 313 (30 Min.)
    Christian Roll ist eigentlich Schauspieler, Gastronom und Großstadtmensch. Er lebt in Berlin. Aber als vor drei Jahren auf der kleinen, autofreien Nordseeinsel Spiekeroog ein neuer Pächter für die historische Pferdeeisenbahn gesucht wurde, packte Christian Roll die Koffer für einen Neuanfang im Watt. Für ihn geht es vor allem darum, das Lebenswerk seines Vaters zu erhalten: Hans Roll hatte die Museumspferdebahn in den 1980er-Jahren vor dem Aus bewahrt und ist lange Jahre selber gefahren. Für Spiekeroog ist die Bahn ein Wahrzeichen und natürlich eine wichtige Touristenattraktion. Die Strecke gibt es seit 1885. Weltweit fahren nur noch eine Handvoll Pferdebahnen. Die Sache mit den Pferden hat Großstadtmensch Christian Roll notgedrungen in Rekordzeit erlernt: Gemeinsam mit Wallach Tamme war er zum Fahrkurs im Emsland, um sich den Umgang mit Geschirr und Leinen und die wichtigsten Dinge über Pferdepflege anzueignen.
    Nun will Christian Roll ein neues Pferd für die Inselbahn kaufen und in den ungewöhnlichen Job eingewöhnen. Vor allem deswegen, damit Tinkerwallach Tamme auch mal entlastet wird. Aber bereits die Suche nach einem geeigneten Zugpferd erweist sich als schwierig. Das Porträt aus der Reihe „Typisch!“ begleitet Christian Roll durch ein spannendes Jahr: Im Frühjahr beim Saisonstart auf der Insel und als er sein neues Pferd nach Spiekeroog verschifft. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 02.02.2017NDR
  • Folge 314 (30 Min.)
    Reimer Dau übt einen nahezu einzigartigen Beruf aus. Er ist Reetdachdecker. Der Nordfriese macht seine Arbeit mit Herz, Leidenschaft und Fingerspitzengefühl. Mit seinem traditionellen Handwerk trägt er zum Erhalt des typischen Landschaftsbilds Schleswig-Holsteins bei. Darauf ist der 46-Jährige stolz. Reimer Dau ist einer der wenigen Reetdachdecker, der das Reet noch selber anbaut. Rund um Tönning bewirtschaftet er seine vier Reetflächen und erntet diese auch noch selbst. Mittlerweile zwar nicht mehr mit einer Sense wie vor Hunderten von Jahren, sondern mit einer eigens dafür umgebauten Schneepistenraupe.
    Nach erfolgter Ernte bringt Reimer das Reet in seine betriebseigene Halle zum Trocknen. Nach ein paar Wochen hat das geerntete Reet seinen maximalen Feuchtigkeitsgehalt von 18 Prozent erreicht. Dann wird es von Dachdecker Dau und seinen Mitarbeitern noch wie früher mit der Hand gesäubert und danach neu gebunden. Erst dann kommt es auf das Hausdach des Kunden. Der gelernte Dachdecker hat es vorwiegend mit historischen, alten und denkmalgeschützten Häusern zu tun. Aber er hat nun zusätzlich noch ein Großprojekt in Schobüll an der Nordseeküste zu bewerkstelligen: ein 940 Quadratmeter großes Reetdachhaus soll komplett neu gedeckt werden.
    Das bedeutet, das alte Reet muss herunter, die Dachlattung erneuert und dann das Dach wieder mit frischem Reet gedeckt werden. Auch für den erfahrenen Reimer Dau eine echte logistische Herausforderung. Schon mit zwölf Jahren hat Reimer Dau beim Reetschneiden mitgeholfen und früh seine Liebe zu diesem Naturprodukt entdeckt. Für ihn stand bereits damals fest, dass er Dachdecker werden will und sich auf Reet spezialisieren wird. 2008 machte sich Reimer Dau selbstständig. Die Mitarbeiterzahl hat sich inzwischen von drei auf 13 erhöht.
    Auch Sohn Daniel, gelernter Zimmermann, hat die Liebe zum Reet durch seinen Vater in die Wiege gelegt bekommen. Er arbeitet seit 2009 ebenfalls im väterlichen Betrieb. Reimers Ehefrau Beate hält sich allerdings aus dem Reetgeschäft ihrer Männer heraus. Reimer Dau ist nicht nur durch seinen Beruf, sondern auch privat ein sehr traditionsverbundener Mensch. Boßeln ist seine Leidenschaft. Das macht er seit seiner Kindheit. Wann immer es seine knapp bemessene Freizeit erlaubt, boßelt er mit seinem Verein BV Tetenbüll. Immer am dritten Wochenende im Januar ist er auf jeden Fall dabei, denn dann kommt es zum alljährlichen Wettkampf gegen den Boßelverein Eiderbund.
    Reimer Dau liebt seine schleswig-holsteinische Heimat und ist in Nordfriesland fest verwurzelt. Die Reportage aus der Sendereihe „Typisch!“ begleitet den Reetdachdecker Reimer Dau bei der Ernte seines eigenen Reets, bei Reetarbeiten und bei Kundenbesuchen. Er ist zur Stelle, wenn das Reetdach mal wieder von einem Vogel- oder Marderloch befallen ist, die Kehle erneuert werden soll oder das Moos vom Reetdach entfernt werden muss, damit die Langlebigkeit erhalten bleibt. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 09.02.2017NDR
  • Folge 315 (30 Min.)
    Touristen und die Einheimischen in Hamburg-Blankenese sind sich in einem Punkt einig: Sie lieben Monika Lühmanns Teestube. Die Touristen wegen des Gebäcks, die Blankeneser wegen der Wirtin, die sie auch „Johanna vom Süllberg“ nennen. Grundstücksspekulanten hätten dagegen gern, dass der Name Lühmann für immer aus jeder Chronik des malerischen Hamburger Nobelvororts getilgt wird. Wenn Monika Lühmann Milieuzerstörung aus schierer Gewinnsucht wittert, läuft sie nämlich zur Hochform auf und vermasselt Spekulanten regelmäßig das Geschäft.
    Aber nun sind alle in Aufruhr: Monika Lühmann hat verkündet, dass sie ihr Café aufgibt! Wie das gehen soll, können sich weder Touristen noch Blankeneser vorstellen. Was wird aus den Scones? Was aus den Spekulanten? Aber wie immer ist Monika Lühmann prinzipientreu, kein Mensch sei unersetzlich und man solle schließlich gehen, wenn es am schönsten sei. Außerdem trauen sich ein paar Bewerber die Nachfolge durchaus zu. Doch wissen sie wirklich, in welche großen Fußstapfen sie treten? (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 16.02.2017NDR
  • Folge 316 (30 Min.)
    Ein Motorradunfall, den er nur knapp überlebt hat, verändert alles für Karsten Paellecke. Sein rechter Arm bleibt gelähmt. Für einen Handwerker, der mit beiden Händen anpacken muss, eine Katastrophe. Aber statt aufzugeben, gibt Karsten Vollgas: Er eröffnet seine eigene Tischlerei, heiratet, wird Vater. Kaum einer hat ihm die Tischlerwerkstatt nach dem Unfall noch zugetraut. Umso stärker stellte er sich dem neuen „Lebens-Wind“: Es gibt immer einen Weg! Für Sohn Theo ist es Alltag, wenn Karsten sich die Schnürsenkel mit einer Hand, nur mit links, zubindet. Nur den Gang an die Unfallstelle, den hat Karsten bis heute vermieden. Das Porträt aus der Reihe „Typisch!“ begleitet Karsten Paellecke in seinem außergewöhnlichen Alltag. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 23.02.2017NDR
  • Folge 317 (30 Min.)
    Seine Kunden sind Professoren, Krankenschwestern, Rentner. Sie alle wissen, was schmeckt und wollen seine Mettwurst, seine Salami, seinen Schinken. Alexander Becker hat sich schon als kleiner Junge von seinem Großvater abgeguckt, wie das Wurstmachen geht. Dreimal im Jahr half er ihm während seiner Kindheit beim Schlachten, hatte automatisch schulfrei. Jetzt mit 40 Jahren hat er seine eigene kleine Manufaktur im abgelegenen Bassendorf bei Tribsees. Seine Wurst verkauft er selbst auf den Märkten in Wolgast, Stralsund und Warnemünde. An manchen Wochenenden treffen sich bei ihm Menschen aus Bayern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein.
    Dann lädt Alexander Becker zum Wurstkurs ein. Selbermachen ist in, da weiß man, was man isst. Und Alexander Becker hat seinen Spaß daran, die Gaumen der Leute sensibel zu machen für das, was gut ist. Nicht umsonst heißt sein Unternehmen: Vorsicht Geschmack! Auch wenn er nach zehn Jahren am Ziel angekommen ist, der Anfang seiner Selbstständigkeit war nicht einfach. Er musste viel tun, um über die Runden zu kommen. Schließlich ist er auch Vater von vier Kindern. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 02.03.2017NDR
  • Folge 318 (30 Min.)
    Wenn Farina Garlich von ihren Kühen spricht, strahlt die 26-jährige Tochter eines Landwirtes über das ganze Gesicht. Ihr Vater betreibt konventionelle Landwirtschaft mit Schwarzbunten Milchkühen. Doch sie und ihr Freund Lars wollen andere Wege gehen. Ihr Herz schlägt für die braunen Kühe von der britischen Kanalinsel Jersey. Mit zehn Jahren bekam Farina ein Jersey-Kalb geschenkt. Seitdem liebt sie die kleinen, schlanken Rinder. „Jerseys sind kleiner, umgänglicher und gesünder“, sagt die blonde Frau. Für Farina war klar: Wenn sie den Hof der Eltern übernimmt, dann nur mit der Kuhrasse der Kanalinsel. Vater Ralf war zunächst gar nicht begeistert von der Idee seiner Tochter, eine ehemalige Maschinenhalle auf dem Hof zum Stall für die Jersey-Kühe umzubauen.
    Auch Nachbarn und befreundete Landwirte sehen das Projekt skeptisch. Inzwischen haben Farina und Lars über 60 Jersey-Kühe. Wird sich das Geschäft mit den Jerseys wirklich rechnen? Denn die Kühe sind kleiner als die Schwarzbunten Rinder und geben weniger Milch. Wie vermarktet man die Kälber, die man selbst nicht braucht? Und die Milchpreise sind auch immer wieder im freien Fall, das bedeutet zusätzlichen Druck für die Jungbäuerin. Das Porträt aus der Reihe „Typisch“ zeigt eine Nachwuchslandwirtin, die mit ihrer Herde Jersey-Kühe ihren eigenen Weg gehen will. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 09.03.2017NDR
  • Folge 319 (30 Min.)
    Artur Dieckhoff ist seit 50 Jahren Drucker. Der Berufsstand droht auszusterben, denn moderne Kopiertechniken verdrängen die jahrhundertealte „Schwarze Kunst“ des Druckerhandwerks. Doch Artur Dieckhoff möchte sein Handwerk der Nachwelt erhalten und die einst weltberühmte Druckerei Augustin in Glückstadt vor dem Verfall retten. Er will auf alte Art und Weise mit seinem Lehrling zusammen einen Gedichtband mit Illustrationen herstellen und den Erlös in „seine“ alte Druckerei stecken. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 16.03.2017NDR
  • Folge 320 (30 Min.)
    Ole Wittmann ist lebendiges Kunstwerk und Kunsthistoriker in einer Person. Große Teile seines Körpers sind mit Tätowierungen verziert, seine Doktorarbeit hat er ebenfalls über dieses Thema geschrieben. Nun forscht er am Museum für Hamburgische Geschichte über den legendären Hamburger Tätowierer Christian Warlich. Auch 50 Jahre nach seinem Tod wird er noch von Tätowierern und Tattoo-Fans auf der ganzen Welt verehrt. Warlich gilt als Urvater der deutschen Tätowiererszene und hat als Erster hierzulande eine elektrische Tätowiermaschine verwendet. Auf Hamburg-St. Pauli führte er bis zu seinem Tod 1964 die Seemannskneipe Peerstall, in dessen Hinterzimmer er seine kunstvollen Motive gestochen hat. Das Filmteam begleitet Ole Wittmann auf den Spuren des legendären Hamburger Tätowierers und folgt ihm dabei in die Tiefen der Hamburger Tätowierszene. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 23.03.2017NDR
  • Folge 321 (30 Min.)
    Peter Knobloch hat ein Faible für Wild- und Gartenkräuter und ist der Mann, den sie auf Rügen alle den „Kräuterkoch“ nennen. Es ist Bärlauchzeit. Im Putbusser Stadtpark packt er ein dickes Bündel Bärlauchblätter und -knospen in seinen Korb und erzählt, wie er bei seiner Abschlussprüfung mit Bärlauch kochte und die Prüfer begeisterte. Der wilde Knoblauch schmeckt einfach ursprünglich. Diesmal ist er für Pesto und einen feinen Kräutersalat bestimmt, den er nachher in seiner Küche in der Villa mit Sonnenhof in Göhren auf Rügen gemeinsam mit seiner Frau Christina anrichten wird.
    Für den Salat werden auch Kräuter aus dem hauseigenen Garten verwendet, sogar Giersch, der Schrecken aller Gärtner. Das schöne Fleckchen Erde sollte mal ein Parkplatz werden und ist quasi von Peter und Christina gerettet worden. Ein Filmteam hat Peter Knobloch ein ganzes Jahr lang begleitet. Denn seit er die Kräuter für sich entdeckt hat, steckt jede Jahreszeit für ihn voller Abwechslungen.
    Das vermittelt er auch seinen Schülern, die er in Sassnitz am Regionalen Beruflichen Bildungszentrum seines Landkreises unterrichtet. Der Meisterkoch hat lange Zeit an Bord eines Schiffes und auch an Land als Küchenchef gearbeitet. Seit fast 40 Jahren ist er Ausbilder und liebt es, seine Schüler in der Kunst des Kochens zu unterweisen. Dabei geht es nicht nur um das richtige Rezept, sondern vielmehr um das Wissen über die Produkte, ihre Herkunft und Verarbeitung. Das erzählt er nun auch den Azubildenden aus Spanien und Griechenland, die dem sprühenden und nicht immer langsam redenden Ausbilder Knobloch zuhören.
    Gerade steht Weihnachtsente mit Knödeln und Rotkohl auf dem Plan. Sei es beim Kochkurs, am Komposthaufen in seinem Garten oder beim Kräutersammeln in der Natur: Peter Knobloch ist freigebig mit seinem Wissen. Und ein wenig schwingt bei seinen Ausführungen immer auch seine eigene Philosophie mit: Die Natur sorgt für den Menschen, wenn man sie kennt, und zwar zu jeder Jahreszeit. Das macht ihn glücklich. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 06.04.2017NDR
  • Folge 322 (30 Min.)
    Jeden Tag schließt irgendwo in Deutschland eine Bäckerei, weil sich das Handwerk wirtschaftlich kaum noch auszahlt. Bäckermeisterin Alexandra Vogt aber kämpft um ihren Betrieb. Mit Rezepten, die noch von ihrem Großvater stammen, mit guten Ideen, wie beispielsweise einem Internetversand für haltbare Produkte. Das bedeutet besonders lange Arbeitstage. Im Sommer, wenn am Oderhaff Hauptsaison ist, beginnt sie morgens um drei Uhr zu backen und bedient am Abend im Restaurant, das mit zu ihrem Betrieb gehört. In der Zwischenzeit kocht sie Marmeladen, backt Torten für ein Hochzeitsbuffet, veranstaltet Backkurse für Kinder und liefert ihre Produkte an Läden, Cafés und Marktstände in der Umgebung.
    In einer der schönsten Urlaubsregionen Deutschlands, nur einen Steinwurf vom Strand entfernt, ist die zweifache Mutter gemeinsam mit ihrem Ehemann, ihrer Mutter und ihrem Stiefvater in der Hauptsaison rund um die Uhr beschäftigt. Und das mit unverwüstlicher guter Laune und ohne zu klagen. Backen ist seit der Kindheit ihre Leidenschaft, obwohl sie beruflich erst etwas anderes machen wollte. Doch Alexandra brach das Abitur ab und machte sich mit ihrem Hobby selbstständig. Bereut hat sie ihre Entscheidung noch keine Sekunde. Und sie ist stolz darauf, dass sie auch heute noch backt wie zu Großvaters Zeiten: mit echter Butter, ohne Fertigbackmischungen und nach alten Rezepten. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 13.04.2017NDR
  • Folge 323 (30 Min.)
    Viktor Simonovsky aus Strande bei Kiel hat schwere Zeiten erlebt. Der selbstständige Tischler musste sich einen neuen Job suchen. Schuld war eine Holzallergie. Trotz der Diagnose hatte er eine coole Idee: Er will in Zukunft „Eis mit Stil“ machen und vom Tischler zum Packeis-Mann werden. Vor vier Jahren fing bei Viktor die Holzallergie an. Beim Tischler für Möbel und hochwertigen Innenausbau schwollen plötzlich die Schleimhäute an, er bekam Atembeschwerden und Hautausschläge. Schnell wurde dem 42-Jährigen klar, dass für ihn eine neue berufliche Betätigung wohl unumgänglich ist. Zusammen mit seinem Freund Claudio Ferraro, Besitzer eines Eiscafés in Schilksee, hatte er schon bald eine Idee: Er will hochwertiges, handgefertigtes Eis am Stiel verkaufen.
    Auch der Name fürs Produkt war schnell gefunden: Packeis. Es dauerte dann allerdings noch zwei Jahre, bis Viktor Simonovsky eine passende Eismaschine in Brasilien fand und kurzentschlossen bestellte. Im Juli 2014 wurde sie dann auch endlich geliefert. Sofort begannen Viktor und Claudio, Rezepte auszuprobieren, Sorten festzulegen, Verpackungen zu kreieren. Im darauffolgenden Sommer wurde Packeis dann erstmals an einem kleinen Stand mit Kühltruhe angeboten. Die Saison 2016 soll es nun zeigen: Kann Viktor wirklich den Beruf wechseln, vom Tischler zum Packeis-Mann? (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 20.04.2017NDR
  • Folge 324 (30 Min.)
    Der Senegalese Claas hat ein klares Ziel vor Augen: Wenn er in Deutschland mit seiner Ausbildung zum Landwirt fertig ist, will er auf jeden Fall zurück in die Heimat und biologisch- dynamische Landwirtschaft betreiben. Er will seinen eigenen Grund und Boden haben und diejenigen mit gesunder Nahrung versorgen, die es am nötigsten brauchen. Er wäre dann der erste Afrikaner mit einem Demeterhof. Auf dem Gut Rothenhausen bei Lübeck ist Claas im zweiten Lehrjahr im Bereich Milchwirtschaft. Er hat sich bewusst für eine freie Ausbildung der Bäuerlichen Gesellschaft, in der sich Demeterbetriebe zusammengeschlossen haben, entschieden.
    Der respektvolle Umgang mit der Natur und auch der „spirituelle“ Ansatz gefallen ihm. Darin sieht er Parallelen zur Kultur der Afrikaner. Eine konventionelle Ausbildung hat er schon im Senegal absolviert. Inzwischen spricht der stets gut gelaunte 25-Jährige sehr gut Deutsch. Und an das Klima und frühe Aufstehen hat er sich auch gewöhnt. Sein Tag beginnt kurz nach fünf Uhr morgens mit dem Melken der 33 Rotbunten, danach geht es mit den Kühen wieder auf die Weide.
    Er versorgt die kleinen Kälber und den Bullen Pate, dem tatsächlich noch die brünstigen Kühe zugeführt werden. Ausbilderin Anna freut sich, dass Claas Erfahrungen aus dem Senegal mitbringt. Auch Martin, ein weiterer Ausbilder, ist zufrieden mit ihm. Viele Besucher denken, dass die Hofgemeinschaft einen Flüchtling aufgenommen hat. Doch da haben sie sich geirrt. Claas ist ein ganz normaler Auszubildender wie die anderen drei, die auf Gut Rothenhausen leben und arbeiten.
    Fünf Familien und Altenteiler wirtschaften hier gemeinsam. In dieser Gruppe fühlt sich der junge Mann aus dem Senegal wohl. Er mag es, wenn mittags regelmäßig alle etwa 30 Bewohner zusammen essen, die Kinder zwischendurch toben, ein Hauch von dörflichen afrikanischen Verhältnissen. Heimweh kennt er nicht, sagt er, aber auf einen Besuch zu Hause, auf ein Wiedersehen mit seinen Eltern im Senegal freut er sich sehr. Nach fast zwei Jahren in der Fremde sieht er sie endlich wieder. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 04.05.2017NDR
  • Folge 325 (30 Min.)
    Helge Herrmann tüftelt am Fahrrad der Zukunft, mit dem man bis zu 100 Kilometer pro Stunde fahren kann. Bei Wind und Wetter. Davon hat Helge schon immer geträumt. Parallel zu seiner Arbeit als Fahrradhändler in Hannover hat er lange Jahre daran gebastelt. Das Fahrrad sieht aus wie eine gelbe Banane, hat drei Räder und wird durch seine Aerodynamik enorm schnell. Doch das Velomobil stellt den Fahrradhändler gleichzeitig vor große Herausforderungen. Bei jedem verkauften Rad muss er noch 1.000 Euro draufzahlen. Zeit, daran etwas zu ändern. Er versucht, die Produktion ins Ausland zu verlagern. Ob das gelingt? Das Porträt aus der Reihe „Typisch!“ begleitet den Fahrradhändler während des anstrengenden Saisonstarts in seinem Laden und stellt einen Fahrradtüftler vor, der mit ungebrochenem Perfektionismus Menschen mit Fahrrädern glücklich und die Welt ein Stück besser machen möchte. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 11.05.2017NDR
  • Folge 326 (30 Min.)
    Gebürtig kommt Dirk Nannen von der kleinsten Ostfriesischen Insel Baltrum. Auf der Nachbarinsel Spiekeroog hat er seine Lebensaufgabe gefunden: Das legendäre Ausflugslokal Old Laramie ist für ihn Auftrag und Schicksal zugleich. Das Café Old Laramie liegt versteckt in den Dünen im „wilden Westen“ der Ostfriesischen Insel Spiekeroog. Der Laden ist, je nach Tageszeit Café, Kneipe oder Club, und eine Institution im Watt. Denn das Haus hat eine lange Geschichte: Bereits 1899 wurde es als Warmbadeanstalt errichtet, im Krieg diente es als Flughafengebäude. Zeit und die salzhaltige Luft nagen an den alten Gemäuern.
    Jeden Winter muss Dirk Nannen gründlich sanieren. Er macht alles in Eigenregie, immer vorsichtig, damit die alte Bausubstanz erhalten bleibt. Dirk Nannen ist nicht einfach nur Wirt. Gelernt hat er Segelmacher und Takler. Für ihn kam nie etwas anderes als die Nordsee infrage. Als Zivildienstleistender kam er nach Spiekeroog und wurde Nationalparkbetreuer. Später übernahm er das Old Laramie und richtete eine Surf- und Kiteschule ein. Mittlerweile kann man dort auch das sogenannte Stand-up-Paddling-Yoga“ machen. Als engagierter Umweltschützer organisiert Dirk Nannen regelmäßig Müllsammelaktionen am Strand.
    Den „weltberühmten“ Käsekuchen in seinem Lokal backt der Chef persönlich. Die Bestuhlung besteht aus Unikaten, das meiste ist aus Sperrmüll und Strandgut selbst gebaut. Und obendrein muss sich Dirk Nannen gegen den Sand behaupten. Würde er nicht jedes Jahr aufs Neue fegen und schaufeln und schubkarrenweise Sand abfahren, würde das Old Laramie nämlich irgendwann unterm Dünensand verschwinden. Im Frühjahr sitzt Dirk Nannen die Zeit im Nacken. Denn Ostern soll eröffnet werden, dann beginnt auf Spiekeroog das Urlaubsgeschäft. Das Porträt aus der Reihe „Typisch!“ zeigt einen Lebenskünstler im Watt in der ersten heißen Phase des Jahres. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 18.05.2017NDR
  • Folge 327 (30 Min.)
    Der Hamburger Hafen ist traditionell eine Männerdomäne. Seit einigen Jahren arbeiten aber immer öfter Frauen auf Werften, Terminals und in Reedereien: als Technikerin oder Sicherheitsinspektorin zum Beispiel, zunehmend auch in hohen und höchsten Positionen. Etwa zehn Prozent der Arbeitsplätze im Hafen sind mit Frauen besetzt, deutlich seltener in Führungspositionen. Doch inzwischen gibt es die Frauen, die in einem Hafenunternehmen die Richtung vorgeben. Darunter ist zum Beispiel Natallia Dean, die Chefin der Pella-Sietas-Werft.
    Die bestens ausgebildete Managerin führt ihren Betrieb in einem Umfeld mit riesigen Herausforderungen. Es wird immer schwieriger, die Arbeitsplätze zu sichern. Die internationale Konkurrenz in der Schifffahrt macht Spezialisierung notwendig. Die Werftchefin kämpft um die Perspektive für ihr Unternehmen, der Hafen insgesamt um seine Zukunft. Mit den Frauen verändert sich der Ton im Hafen und auch das Handeln. Flache Hierarchien, Teamfähigkeit, arbeiten auf Augenhöhe, das sind die Werte, die Frauen in den Hafen bringen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 01.06.2017NDR
  • Folge 328 (30 Min.)
    Seit knapp 40 Jahren bewirtschaften Martina und Ernst Metzger-Petersen den Backensholzer Hof in der Nähe von Husum. Jetzt soll ihn die nächste Generation übernehmen. Die Söhne Jasper (32) und Thilo (29) stehen bereit, um den Betrieb mit 45 Mitarbeitern und die angeschlossene Käserei zu leiten. Jasper unterstützt schon seit fünf Jahren den Vater in der Landwirtschaft und sprudelt vor neuen Ideen: Backensholz auf Facebook, Züchtung von Husumer Protestschweinen oder der Anbau von exotischem Gemüse.
    Über die die Begeisterung seines Sohnes freut sich Senior Ernst, wenn sich Jasper nur nicht dabei übernimmt. Lange hatte niemand damit gerechnet, dass auch Sohn Thilo, leidenschaftlicher Kitesurfer, sich für Hof und Käserei entscheidet. Zuletzt hat er ein halbes Jahr lang in einem Hamburger Sternerestaurant mitgekocht. Jetzt übernimmt der Lebensmitteltechnologe Verantwortung in der renommierten Käserei, die seine Mutter in Eigenregie aufgebaut hat. Das erste gemeinsame Projekt der Brüder Jasper und Thilo ist der Bau eines Hof-Bistros, in dem sie selbst produzierte Lebensmittel anbieten wollen.
    Doch die Genehmigung lässt auf sich warten und stellt ihre Geduld auf die Probe. Diese Reportage begleitet die herzliche und diskussionsfreudige Familie bei der Hofübergabe: beim Käsen und Testkochen für das Bistro mit Thilo, beim Schnuppern der Hofluft mit Jasper bei den Husumer Protestschweinen und dem Milchvieh und nach Sylt, wo Martina Metzger-Petersen ihren Sohn bei Sternekoch Johannes King einführt. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 08.06.2017NDR
  • Folge 329 (30 Min.)
    Mit Feuer und heißen Eisen, Hammer und Amboss hantiert kaum noch ein Schmied heutzutage. Im heutigen Beruf Metallbauer wird eher mit großen Maschinen als mit den Händen gearbeitet. Handarbeit, das genau ist aber die Leidenschaft von Franz Radsack. Der junge Geselle kann Pferde beschlagen und mit historischen Werkstoffen arbeiten, aber er beherrscht auch modernen Metallbau. Die Mutter ist Silberschmiedin, der Vater Schmiedemeister. Die Schmiede in Franz Radsacks Familie gibt es seit Jahrhunderten. Doch diese Tradition kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sehr schwer ist, von dem Beruf zu leben, der fast ausgestorben ist. Denn kaum jemand will heute noch Geld für handgefertigte Unikate ausgeben. So dauert es beispielsweise einen ganzen Tag, um einen einzigen Geländerstab nach historischem Vorbild für das Barockschloss Bothmer in der Nähe von Boltenhagen anzufertigen.
    Franz Radsack und seine Familie müssen einen ständigen Spagat zwischen der Liebe zum Handwerk und dem Druck, Geld zu verdienen, vollbringen. Vor ein paar Jahren haben die Radsacks ihre bisherigen Jobs gekündigt, um sich zusammen mit der Schmiede selbstständig zu machen. Dafür haben sie sich bei Gadebusch im Westen Mecklenburg-Vorpommerns eine neue Werkstatt gebaut. Für Franz Radsack die perfekte Umgebung, um die Ausbildung bei seinem Vater erfolgreich zu beenden. Doch um die Investition und den Sprung in die Selbstständigkeit zu finanzieren, muss die Schmiedefamilie nun jeden Auftrag annehmen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 15.06.2017NDR
  • Folge 330 (30 Min.)
    Gerd Groon ist ein ostfriesischer „Knochenbrecher“. Mit seinen Händen renkt er in ganz Norddeutschland nach alter ostfriesischer Tradition die Gelenke von Tieren ein. Der gelernte Landwirt und Straßenbaumeister entdeckte durch Zufall seine Fähigkeit. Bei einem Turnier verunfallte ein Pferd: Verdacht auf Schulterbruch. Dem Tier drohte der Gnadenschuss. Gerd Groon konnte fühlen, dass nichts gebrochen war, renkte die Schulter ein und rettete so das Leben des Pferdes. Seitdem ist er als „Knochenbrecher“ unterwegs, seit ein paar Jahren hauptberuflich.
    Damit seine Patienten nicht extra zum ihm nach Großheide reisen müssen, hat er nun Behandlungsräume gemietet, die in Orten in ganz Niedersachsen verteilt sind: in Oyten, Hessisch-Oldendorf und Osnabrück. Nur Pferde behandelt er in ihren Heimatställen. Das Porträt aus der Reihe „Typisch!“ begleitet Gerd Groon bei seinen Einsätzen und seinem Versuch, ausschließlich von seiner Gabe als „Knochenbrecher“ in Norddeutschland zu leben und nicht mehr durch ganz Europa reisen zu müssen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 22.06.2017NDR
  • Folge 331 (30 Min.)
    Toni von Häfen liebt traditionelle Segelschiffe. Gemeinsam mit seiner Frau Doris ist er seit mehr als 20 Jahren mit dem Wattenmeersegler „Theepot“ auf den Kanälen unterwegs. Insgesamt ist das Ehepaar mehr als 21.600 Meilen gefahren. Jetzt machen sie mit dem liebevoll restaurierten Plattbodenschiff einen letzten Törn. Die Fahrt führt von Bremerhaven über Oldenburg nach Leer. Als Jugendlicher wollte Toni von Häfen zur Marine gehen und Kapitän werden. Aber aufgrund seiner Sehschwäche war das undenkbar. So heuerte er auf Bananendampfern an, half seinem Schwiegervater auf dem Bunkerboot und verbrachte jede freie Minute auf dem Wasser. Immer an seiner Seite: Doris. Ihre Liebe zur Seefahrt und zu alten Schiffen verbindet sie seit Jahrzehnten.
    Ihr Wattenmeersegler „Theepot“ ist neun Meter lang. Danach haben die beiden lange gesucht. Der Segler sollte nicht zu klein, nicht zu groß sein. Er sollte passend für lange Törns und händelbar sein. Aber es ist ein Leben auf engstem Raum. Doris hat ihren Platz auf dem Vorschiff, denn sie segelt. Toni fährt und navigiert. Sie kocht, er spült. Mittlerweile sind die beiden Skipper über 70 Jahre alt. Es ist an der Zeit aufzuhören. Ihren „Theepot“ geben sie jetzt in „gute Hände“ ab. Für Doris und Toni von Häfen beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Aber so ganz ohne „Wasser unterm Kiel“ wird es auch in Zukunft nicht gehen. Das Porträt aus der Reihe „Typisch!“ begleitet sie auf ihrer letzten Schiffsreise. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 29.06.2017NDR
  • Folge 332 (30 Min.)
    Seit über zwei Jahrzehnten ist Sabine Loose überzeugte Tierschützerin und arbeitet für die Stiftung VIER PFOTEN. Ihr Mann Dr. Marc Loose ist von Beruf Zahnarzt. Vor zehn Jahren fragte sie ihn, ob er auch Großtiere behandeln könne. Ein Notfall bei einem Tier im Bärenwald Müritz brachte Sabine und Marc Loose zu ihrem ersten gemeinsamen Einsatz. Seitdem ist Marc Loose zu einem der gefragtesten Tierzahnärzte Deutschlands geworden. Vier- bis sechsmal im Jahr behandelt er Bären, Löwen oder Tiger. Die Instrumente dafür baut er sich selbst. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 06.07.2017NDR

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