bisher 8 Folgen, Folge 1–8

  • Folge 1 (45 Min.)
    Er war der erste Mordkommissar der Welt: Ernst Gennat, der Buddha vom Alex, der Dicke, der volle Ernst – so benannt, weil er drei Zentner wog. Bis in die 20er Jahre gab es in der Polizeiarbeit kein Morddezernat, keine Verhörprotokolle und keine Obduktionsberichte. Ernst Gennat straffte und strukturierte die Ermittlungsmethoden und erreichte eine überdurchschnittlich hohe Aufklärungsquote. 1926 gründete er am Berliner Alexanderplatz die erste Mordkommission der Welt, die legendäre Inspektion M. Bei den Ermittlungen zum bekanntesten Kriminalfall der Weimarer Republik, dem Fall des Serienmörders Peter Kürten, des „Vampirs von Düsseldorf“, zu dem Gennat von der Spree an den Rhein geholt wurde, entwickelte er die ersten Profilermethoden.
    Fritz Lang verarbeitete den Fall in „M – eine Stadt sucht einen Mörder“ und setzte Gennat damit ein filmisches Denkmal. Er war so berühmt, dass Edgar Wallace und Charlie Chaplin nach Berlin kamen, um sich von ihm die neuen Ermittlungsmethoden erklären zu lassen. An Originalschauplätzen in Berlin und Düsseldorf erzählen Gabi Schlag und Benno Wenz die spannende Geschichte Ernst Gennats, des kriminalistischen Erneuerers und ersten Profilers der Welt. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereMo 21.11.2011rbb
  • Folge 2 (45 Min.)
    Es ist eines der unheimlichsten Kapitel in der Berliner Kriminalgeschichte: die Geschichte des S-Bahn-Mörders Paul Ogorzow, die Geschichte einer beispiellosen kriminalistischen Fahndung, die fast zwei Jahre erfolglos bleibt. Es ist eine Geschichte aus dem nationalsozialistischen Deutschland, in dem es keine Verbrechen geben darf, schon gar keine Lustmorde, und in dem deshalb eine systematische kriminalistische Arbeit nicht möglich ist. Und es ist auch die Geschichte der Berliner S-Bahn entlang einer Linie, die es heute noch gibt: die S3 Ostkreuz – Erkner. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-PremiereMo 26.11.2012rbb
  • Folge 3 (45 Min.)
    Der geistig behinderte Bruno Lüdke galt als schlimmster Serienmörder Deutschlands: Nach Angaben der Polizei sollte er in Berlin, aber auch in anderen Teilen Deutschlands 53 Menschen brutal ermordet haben. 1944 starb er unter ungeklärten Umständen im Kriminal-Medizinischen-Institut in Wien, wo zahlreiche Versuche an ihm vorgenommen worden waren. Die Öffentlichkeit erfuhr erst nach dem Krieg von diesem „Monster in Menschengestalt“, wie die Medien ihn nannten. Bruno Lüdke wurde – unter anderem von den Kriminalisten, die ihn bereits im Dritten Reich verfolgt hatten – zum Mythos des größten Serienmörders der deutschen Geschichte aufgebaut. Unterstützt von dem 1957 produzierten Film „Nachts, wenn der Teufel kam“, hielt sich dieser Mythos hartnäckig bis 1991 – bis der holländische Kriminalist Jan Blaauw nachforschte, ob der geistig zurückgebliebene Bruno Lüdke überhaupt je einen einzigen Mord begangen haben konnte. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-PremiereMo 04.11.2013rbb
  • Folge 4 (45 Min.)
    Der Film zeigt die Geschichte des Vergewaltigers und Mörders Willi Kimmritz, der in den Jahren 1946 bis 1948 in den Wäldern rings um Berlin sein Unwesen trieb. 33 räuberische Überfälle, 45 Vergewaltigungen und vier Morde gehen auf sein Konto. Die Opfer waren ausnahmslos Frauen, die im Berliner Umland auf Hamstertour unterwegs waren und sich von dem sympathisch und freundlich auftretenden Mann in den Wald locken ließen. Trotz der größten Fahndungsaktion der Nachkriegszeit, der „Aktion Roland“, gelang es der Polizei nicht, den Täter zu fassen. Denn die Polizei war in dieser Zeit nahezu handlungsunfähig: In die vier Sektoren der Siegermächte aufgeteilt, bekriegten sich die Ordnungshüter untereinander und hätten sich an den jeweiligen Sektorengrenzen am liebsten gegenseitig verhaftet.
    Ein Dorado für Verbrecher und Mörder, die ihre Opfer in den Ruinen verschwinden ließen. Willi Kimmritz konnte nur durch einen Zufall in Berlin gefasst werden. Er wurde in Potsdam zum Tode verurteilt und starb am 26. Mai 1950 in Frankfurt (Oder) unter dem Fallbeil. Die Dokumentation stellt an Originalschauplätzen mit Zeitzeugen, umfangreichem Archivmaterial und Spielszenen den Fall des Willi Kimmritz dar. Sie wirft ein Schlaglicht auf den Alltag und die Polizeiarbeit in den Wirren der Nachkriegsjahre und erhellt ein besonderes Kapitel der Kriminal- und Ermittlungsgeschichte. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereMo 17.11.2014rbb
  • Folge 5 (45 Min.)
    Für den westdeutschen Geheimdienst war Elli Barczatis eine Top-Agentin. Für die DDR-Regierung die perfekte Sekretärin vom Ministerpräsidenten Otto Grotewohl – und dann eine Verräterin. Vor 60 Jahren wurde Elli Barczatis in einem Geheimprozess in Berlin zum Tode verurteilt. 6 Jahre Liebe in Zeiten des Kalten Krieges soll die Sekretärin von Otto Grotewohl mit dem Tod bezahlen. Sie ist die letzte Frau, die in der DDR hingerichtet wurde. Wer diese Frau war und warum sie sterben musste, ergründet die Schauspielerin Ulrike Folkerts. Es ist das erste Mal, dass Ulrike Folkerts (bekannt als Tatort-Kommissarin Lena Odenthal) in einen realen Fall „ermittelt“ – und noch dazu einen Fall aus den 1950er Jahren als sie noch nicht geboren war.
    Sie hört Tonbänder ab, liest Stasiakten und geht an die Orte, an denen Elli Barczatis gelebt hat. Ulrike Folkerts will wissen, warum der Geliebte von Elli Barczatis als Jurist in der jungen DDR keine Arbeit findet und dadurch in den Agentenjob getrieben wird. Dass seine Geliebte Elli Barczatis ist, die im Machtzentrum der DDR arbeitet, eröffnet ihm diese Möglichkeit. Und warum ist Elli blind vor Liebe? Aus Angst, durch den Männermangel nach dem 2. Weltkrieg eine hysterische alte Jungfer zu werden? Manche Dinge kann Ulrike Folkerts nur vermuten, in Frage stellen, nachempfinden.
    Elli Barczatis war die Sekretärin des Ministerpräsidenten, des ehemaligen Sozialdemokraten Otto Grotewohl. War das Todesurteil ein Seitenhieb auf seine Person – oder erfolgte es aus dem Karrieredenken des Richters? Was Ellis Geliebter an den westdeutschen Geheimdienst weitergibt, sind keine großen Staatsgeheimnisse. Doch es gibt keine Gnade. Elli Barczatis wird im November 1955 mit der Guillotine hingerichtet. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDi 13.10.2015rbb
  • Folge 6 (45 Min.)
    Der Film erzählt die Geschichte von Werner Gladow. Dem berüchtigten Berliner Bandenchef, der im Alter von 17 Jahren eine der „erfolgreichsten“ und erbarmungslosesten Verbrecherbanden der Nachkriegszeit anführte. Erzählt wird auch die Geschichte orientierungsloser Jugendlicher, die Halt und Anerkennung suchten in einer kriminellen Gruppierung. Gladow, fasziniert durch die Lektüre über den legendären Gangster Al Capone, hielt Ende der vierziger Jahre mit seinen Komplizen die Berliner Polizei in Atem. Über 350 Straftaten, darunter zwei Morde und 15 Mordversuche, gingen schließlich auf das Konto der Bande. Der Film erzählt aber auch die Geschichte wahrer Männer-Freundschaft. Werner Papke, das letzte lebende Mitglied der Gladowbande, erinnert sich an seinen besten Freund Werner Gladow, der 1950 zum Tode verurteilt wurde. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereMo 09.11.2015rbb
  • Folge 7 (45 Min.)
    Es war einer der spektakulärsten Nachkriegsskandale der jungen Bundesrepublik. 20. Juli 1954 West-Berlin: Otto John, der erste Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz in der Bundesrepublik Deutschland, verschwindet. Spurlos. Drei Tage wird fieberhaft nach ihm gesucht, dann ist er im DDR-Rundfunk zu hören. Ging er freiwillig nach Ost-Berlin? Oder wurde er entführt? Die letzte Spur, die sich finden lässt, führt zu einem dubiosen Westberliner Arzt. Es ist eine Schlappe für den Geheimdienst, eine Blamage für Bonn: Mitten im Kalten Krieg taucht der Chef eines Geheimdienstes im Lager des Gegners auf.
    Im Westen geht die Angst vor der Enttarnung von Spionen um. Sein politischer Konkurrent der Nachrichtendienstler Reinhard Gehlen (Organisation Gehlen) aber ist froh. Er ist den ehemaligen Widerständler, der am „20. Juli“ beteiligt war, los. John war vielen Alt-Nazis in der jungen Republik unbequem. Heute deutet vieles darauf hin, dass John entführt wurde. Und sich erst später mit den Entführern arrangiert hat. Nach einem Monat wird er in die Sowjetunion ausgeflogen.
    Unter Palmen am Schwarzen Meer, bei Champagner und Kaviar soll er Geheimnisse der West-Nachrichtendienste ausplaudern. Doch was John sagt, ist unergiebig. Er hat nicht mehr Informationen, als der KGB durch seine Spitzel im Westen. Der KGB gibt John „zurück“ an die Stasi. Und Ostberlin nutzt den Vorzeige-Überläufer für Propaganda-Auftritte. In seiner Villa am See wird John Tag und Nacht bewacht, reichlich mit Cognac versorgt und immer wieder stolz rumgezeigt. Nach 1 ½ Jahren gelingt John die Flucht zurück nach West-Berlin.
    Er wird sofort verhaftet. Den Ruf, ein Landesverräter zu sein, wird er nicht mehr los: Einmal Verräter, immer Verräter, sagt sein Feind, sagt Reinhard Gehlen. Vor 60 Jahren, im Dezember 1956, wurde John im Westen wegen Landesverrat zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt. Was geschah wirklich am 20. Juli 1954? Dieser Frage geht die Schauspielerin Ulrike Folkerts nach. Es ist das zweite Mal, dass Ulrike Folkerts (bekannt als Tatort-Kommissarin Lena Odenthal) einen realen Fall „ermittelt“ – einen Fall aus den 1950er Jahren, als sie noch nicht geboren war. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDi 06.12.2016rbb
  • Folge 8 (45 Min.)
    Es ist eine bemerkenswerte Geschichte, wie die Brüder Franz und Erich Sass Ende der 1920er Jahre Berlin in Atem halten. Sie werden von der Kriminalpolizei gejagt, von Presse und Bevölkerung geliebt und bejubelt wie Filmstars. Ihr Ziel: die Schätze der Reichen. Mit Chuzpe versuchen sie, eine Bank nach der anderen zu knacken. Berliner Jungs, die mit spektakulären Brüchen, die Reichen bestehlen und den Armen (angeblich) geben. Kaum eine Bank scheint in Berlin vor den Sass sicher. Einer der sensationellsten Bankeinbrüche, der je in Deutschland verübt wurde, ist der Einbruch der Sass-Brüder in die als „sicherste Bank der Welt“ geltende Diskontobank am Wittenbergplatz.
    Doch 1933 kommt eine neue Zeit – auch für die Meisterdiebe aus Moabit. Aus den Gentlemen-Ganoven werden jetzt „Volksschädlinge“ gemacht, die „ausgemerzt“ werden müssen. Die Sass’ setzen sich nach Dänemark ab, das Berliner Pflaster ist ihnen zu heiß geworden. Doch in Kopenhagen werden sie geschnappt und schließlich nach Deutschland ausgeliefert. Die Nazis ermorden sie im Konzentrationslager Sachsenhausen. Der Film erzählt die spannende Geschichte der Brüder Sass. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 08.01.2018Das Erste

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