9 Folgen, Folge 1–9

  • Folge 1
    Seit über 20 Jahren im Sommer immer das gleiche Theater. Das knapp 200-Seelen-Dorf Netzeband in der Ostprignitz wird von einer bunten Schauspielertruppe geentert. Sie bauen ihre Wohnwagen im Gutspark auf, spielen mit überlebensgroßen Figuren und sprechen weltläufige Texte in den blauen brandenburgischen Himmel. Seit ihrem ersten Auftauchen begann sich der Ort zu verwandeln. Dörfler wurden Schauspieler und Schauspieler Dörfler. Der Anführer der Truppe, der Schauspieler Frank Matthus, wohnt seit ein paar Jahren mit seiner Familie in diesem einst gottverlassenen Nest, das heute deutschlandweit als Theaterdorf für Schlagzeilen sorgt.
    Einen Sommer lang begleiten wir ihn und die Schauspieler, erleben sie als Richard III. und Lady Anne zwischen Rhododendronsträuchern unter jahrhundertealten Rotbuchen. Beim Skat mit den Einheimischen in Rainers Kneipe geht’s dann beim Bier ums große Welttheater. Die Kunst, das Leben und die Politik, das alles mischt sich in Netzeband und macht den Zauber dieser Sommerwochen aus. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDo 20.08.2015rbb
  • Folge 2
    Jedes Jahr im Herbst verwandelt sich das Kreishaus in Eberwalde zu einem Zentrum für Filmemacher aus aller Welt: Es ist Provinziale-Zeit! Zum 12. Mal findet das Filmfest in Eberswalde in diesem Jahr statt. Die Organisatoren haben es geschafft, ihr Festival zu einem relevanten Festival zu machen. Aus Australien, den USA oder Kirgisistan kommen Filmemacher angereist. Thematischer Schwerpunkt ist die Provinz: Wie sieht der Alltag eines Fischers auf Lampedusa aus? Wie geht das Leben im irakischen Shingal-Gebirge weiter, nach dem grausamen Überfall der ISIS-Terroristen? Und warum ist der Cowboy-Tanz Line Dance gerade in Brandenburg so beliebt? Knut Elstermann trifft die Organisatoren, Filmemacher und die Eberswalder, ohne die das Festival nicht möglich wäre.
    Denn die Provinziale lebt von und für ihr Publikum, Unterstützung kommt auch von örtlichen Handwerksbetriebenund vielen freiwilligen Helfern. Die stilbruch-reportage ist dabei, wenn sich Eberswalde für zehn Tage in eine Filmstadt verwandelt. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDo 08.10.2015rbb
  • Folge 3
    Zum fünfundzwanzigsten Mal will das Filmfestival Cottbus einen Einblick in das Leben in Osteuropa geben. Das Spannende in diesem Jahr: Angesichts der großen Zahl der Flüchtlinge und der Reaktionen in beispielweise Ungarn, Polen und der Slowakei werden Politik und Gesellschaft der osteuropäischen Länder besonders diskutiert. Das Thema „Islam in Osteuropa“ wird einer der Schwerpunkte sein. Ein anderer Programmpunkt – das „Osteuropa der Städte“. Hier wird gezeigt, wie sich Metropolen angesichts von Landflucht und Gentrifizierung entwickeln. Aber auch regionale Aspekte werden wieder in Cottbus aufgegriffen. Die „Stilbruch-Reportage“ begleitet Macher und Regisseure. Knut Elstermann führt durch das Festival und trifft interessante Filmschaffende. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDo 05.11.2015rbb
  • Folge 4
    Ein Jahr nachdem die Grenzen für Flüchtlinge geöffnet wurden, wollen wir zeigen, wie geflüchtete Schriftsteller, Musiker, Künstler oder Studenten hier leben. Mit welchen Werte- und Sehnsuchtsvorstellungen sind sie in Berlin angekommen? Wie leben sie? Oder wo lernen sie Freunde kennen? Was ist ihnen fremd? Was vertraut? Der Moderator Jaafar Abdul Karim führt uns durch Berlin und trifft interessante Künstler, die aus Syrien geflohen sind: Salma Jreige kommt aus Damaskus. Sie hat dort ihren Bachelor in Jura gemacht und will in Berlin weiterstudieren, Menschenrechte oder International Law.
    Mit dem Studienabschluss will sie später in Syrien helfen, das Land aufzubauen. Aber jetzt kellnert sie, führt als Museums Guide andere Flüchtlinge durch das Deutsche Historische Museum und lernt Deutsch, das sie mittlerweile beinahe perfekt beherrscht. Wir treffen auch Ammar Al-Beik. Er lebt seit anderthalb Jahren in Berlin und dreht Filme, wie vorher auch in Syrien. Mit seinen Filmen, die Revolution und Krieg in Syrien reflektieren, war er schon zur Berlinale oder zu den Filmfestspielen in Venedig eingeladen.
    Die ersten Monate in Deutschland hat er in einem Flüchtlingsheim verbracht und dort mit dem Handy gedreht. Aus dem Material entsteht einer neuer Film. Wir wollen wissen, wie lebt es sich als Filmemacher in Deutschland? Wie ist es mit dem Ankommen? Die Künstlerin und Autorin Kefah Ali Deeb ist nach mehrfacher Inhaftierung als Oppositionelle gegen das Assad-Regime im November 2014 nach Deutschland geflohen. Jaafar Abdul Karim wird sie in ihrem Atelier besuchen, wo sie an ihren neuesten Gemälden arbeitet.
    Außerdem begleitet er Kefah Ali Deeb in die Asylothek im Flüchtlingsheim Tempelhof, wo die Autorin aus ihrem preisgekrönten Kinderbuch „Picknick mit Schildkröte“ auf Arabisch Flüchtlingskindern vorliest. Auch den Fotografen Hayyan Al-Yousouf aus Deir ez-Zor wird Jaafar Abdul treffen. Seine Geburtsstadt ist zu großen Teilen vom IS besetzt, er wurde sogar von IS-Leuten kontaktiert, irgendwann wurde ihm klar, dass er fliehen muss, wenn er überleben will.
    Über die Balkanroute hat er sich auf den Weg nach Deutschland gemacht. In Berlin hat er seine erste Ausstellung, er zeigt Fotos aus seiner Heimatstadt, Fotos, die zeigen, wie der Krieg das Leben bestimmt. Zum Schluss treffen wir noch die Sängerin Enana. Als lesbische Frau hatte sie kein einfaches Leben in Syrien: Sie wurde immer wieder Opfer von Anfeindungen und sogar körperlicher Gewalt. Hier in Berlin ist sie Teil der queeren Szene der Stadt geworden und hat mittlerweile jede Menge eigene Auftritte als Sängerin. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDo 15.09.2016rbb
  • Folge 5
    Die Young Voices Brandenburg, ein Chor von 20 jungen Brandenburgern und Berlinern, gehen auf Tournee. Im Sommer 2016 liegt das Ziel nicht im Ausland und die Sänger sind auch nicht mit dem Reisebus oder Flugzeug unterwegs. Es wird gewandert – und zwar direkt vor der Haustür, in Brandenburg. Zwei Wochen lang. Von dem Städtchen Calau im Süden über Bad Saarow und Buckow bis Chorin im Norden. Das sind etwa 200 Kilometer. Für die Konzerte auf dieser Wanderung haben die Young Voices ein Musikprogramm vorbereitet, das in die Landschaft passt: Es geht um Heimat.
    Sie haben in den Monaten zuvor Popsongs und klassische Lieder mit neuem Text versehen und auch selbst neue Lieder komponiert. Spannend zu erfahren, wie die Protagonisten, der Neubrandenburger Sebastian aus Mexiko oder Willi aus Bad Saarow über das Thema Heimat denken und wie sie sich ihm in Text und Melodie nähern. Arrangiert für Chor und eine kleine Instrumentalcombo werden diese neuen Heimatlieder während der Wanderetappen in den brandenburgischen Himmel geschmettert. Die Young Voices Brandenburg haben die wahrscheinlich ungewöhnlichste Tournee ihrer Geschichte vor sich.
    Es wird nicht immer bequem werden, für die meisten ist die Wanderung eine Ausnahmesituation und eine echte Herausforderung. Kann man überhaupt noch perfekt singen nach einem Tagesmarsch? Wie reagiert das Publikum in Beeskow oder Müncheberg? Wie fühlt es sich an, jeden Abend das Zelt aufbauen zu müssen? Wer steigt als Erster auf den Pferdewagen, der eigentlich nur die Instrumente, Gepäck und Verpflegung transportiert? Und: Wie verändern diese zwei Wanderwochen durch Brandenburg die Wanderer selbst und den Blick auf die Landschaft? (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDo 22.09.2016rbb
  • Folge 6
    „UM“ steht für Uckermark: Alle zwei Jahre bringt das „UM Festival“ Kunst in eine der schönsten, aber auch am dünnsten besiedelten Landstriche Deutschlands. Dann wachsen in der Weite der Landschaft fragile Installationen aus dem Boden, werden Scheunen zu „Showrooms“ und auf sonst einsamen Alleen stauen sich die Autos dann kommt zusammen, was nicht unbedingt zusammen gehört: Extrovertierte Hauptstadt-Kreative und einsilbige Alteingesessene, Konzeptkunst und Kuhstall. Dann beginnt in der Uckermark genauer: in und um Fergitz, einem Örtchen von gut fünfzig Einwohnern das spannendste Wochenende des Jahres.
    Die Dokumentation erzählt davon, wie die Kunst aufs Dorf kommt: wie das mittlerweile fünfte UM-Festival entsteht, von der ersten Idee bis zur großen Abschluss-Sause. Wie die Kunst das Landleben verändert und das Landleben die Kunst. Wir begleiten die Organisatoren dieser „Uckermark-Biennale“ um die Künstlerin Ilona Kalnoky und das Musikerpaar Gudrun Gut und Thomas Fehlmann, stromern mit den Künstlern über die Dörfer, auf der Suche nach Inspiration, sprechen mit „Ur-Einwohnern“ und „Wochenend-Uckermärkern“ über die Kunst und das Leben auf dem Land. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDo 13.10.2016rbb
  • Folge 7
    Senftenberg, die Kleinstadt in der Niederlausitz, ist seit Jahrzehnten ein Geheimtipp. Mitten im Kohlerevier behauptet sich ein Stadttheater, auf das keiner verzichten will. Fast jede Vorstellung ist ausgebucht, es kommen Junge und Alte, auch dem Großstadtpublikum aus Berlin und Dresden ist der Weg nicht zu weit. Was läuft hier anders als anderswo? Gibt’s fliegende Elefanten? Spielen die Akteure auf dem Kopf stehend? Werden hippe Lichtshows geboten? Nichts von alledem. Die NEUE BÜHNE SENFTENBERG besticht mit einem ganz einfachen, aber klaren Konzept: sie holen die Zuschauer bei ihren Wünschen, ihren Bedürfnissen ab – ob Schlagerette mit DDR-Schlagern, die Musicalkomödie „Ladies Night“, Flüchtlingsdramen oder ein Kammerspiel übers Altwerden.
    Ob Theaterkino, Kabarett oder Lesung – die Zuschauer erleben in Senftenberg ein Ensemble, in dem jeder (fast) alles können muss – und bodenständig bleibt. Da spielt ein Inspizient gefühlt alle Instrumente, kann tanzen, singen und sprechen, der ehemalige Intendant verirrt sich gern in die Schlosserei und schweißt. Und Manuel Soubeyrand, seit zwei Jahren Intendant, läuft über den Wochenmarkt als sei er hier wirklich zu Hause? Das Theater Senftenberg ist immer mehr als nur ein Theater.
    Es ist ein Ort der Begegnung, der Experimente, der Aufklärung und des heiteren Spektakels. Zum 1. Mai gibt es seit Jahren ein Volksfest im Theater – und Tausende kommen. Die Schauspieler ziehen mit ihren Stücken von Klassenzimmer zu Klassenzimmer – und begeistern Kinder und Jugendliche. Der Senioren- und Jugendtheaterclub, angeleitet von jungen Schauspielern, entwickelt gemeinsam Stücke – aus der eigenen Geschichte.
    Und Grundschüler aus der Region zeigen im Theaterprojekt „Neue Unternehmer braucht das Land“, welche innovativen Ideen sie haben – vom Schutz für Delphine bis zu Solarampeln. Das Theater Senftenberg ist eine Bühne fürs Leben. Seit 70 Jahren. Zum Jubiläum gibt es ein Fest-Spektakel – eine rauschende Ballnacht mit Damenkapelle. Mit vier neuen Inszenierungen, die zurück und nach vorn schauen. Es begann 1946 in einer Turnhalle, wurde in DDR-Zeiten zum Theater der Bergarbeiter und heißt heute Neue Bühne Senftenberg. Ein Theater, das beständig bleibt, weil es sich verändert? (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDo 20.10.2016rbb
  • Folge 8
    Welche Filmemacher und Schauspieler produzieren in Osteuropa zur Zeit die wichtigsten Filme? Welche Themen interessieren Sie? Und wie reagiert das Publikum? In einer 30-minütigen Reportage sendet die stilbruch-reportage die Höhepunkte vom diesjährigen Filmfestival Cottbus. Knut Elstermann führt durch das Festival und trifft interessante Filmschaffende. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDo 10.11.2016rbb
  • Folge 9
    Zum 27. Mal findet in Cottbus das wichtigste Festival für Kinofilme aus Osteuropa statt: Die Stadt wird zum internationalen Treffpunkt für Schauspieler und Regisseure. Weißrussland ist eines der Schwerpunktländer in diesem Jahr. Was bedeutet es, in dem autokratischen Land Filme zu machen? Im Focus „Vietnam in Europa“ beleuchten Filme die Migrationsgeschichte der vietnamesischen Vertragsarbeiter. Aber der Blick geht auch in die Region: Die Rubrik „Heimat“ zeigt sorbisches Kino. Knut Elstermann berichtet über die Höhepunkte des Filmfestivals und trifft Macher und Besucher. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDo 09.11.2017rbb

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