• Folge 261 (30 Min.)
    Eine Cheftrainerin im Fußball wie Kim Kulig ist selten. Davon gibt es in Deutschland nicht viele. In der Fußball-Bundesliga der Frauen gibt es mit Theresa Merk (SC Freiburg) nur eine Frau auf den insgesamt zwölf Chefposten. Kim Kulig ist seit Sommer 2023 Trainerin beim Schweizer Erstligisten FC Basel. Sie würde sich aber über mehr Frauenpower an der Seitenlinie auch in Deutschland freuen. Beim Hamburger SV war die Mittelfeldspielerin schon mit 18 Jahren zur Nationalspielerin geworden. 2009 wurde sie mit der A-Nationalmannschaft Europameisterin, ein Jahr später mit der U20 an der Seite von Alexandra Popp, Dzsenifer Marozsán und vielen Mitspielerinnen ihrer Generation, die zu Stars im Frauenfußball geworden sind, Weltmeisterin.
    Für Silvia Neid, Trainerin der Frauen-Nationalmannschaft bis 2016, war klar: „Das ist unsere Spielerin für die nächsten 15 Jahre.“ Doch es kam alles ganz anders. Bei der Heim-WM 2011 verletzte sich Kulig schwer am Knie, der Anfang vom Ende. Nach zahlreichen Comeback-Versuchen musste sie 2015 mit gerade einmal 25 Jahren ihre Karriere beenden. Von der gefeierten Heldin zum Pechvogel. Was sie als Spielerin nicht erreichen konnte, will Kim Kulig nun als Trainerin nachholen.
    Doch der Weg ist für Frauen in Deutschland beschwerlich, selbst im Frauenbereich. In der ersten Schweizer Liga betrug in dieser Saison das Verhältnis zwischen weiblichen Trainerinnen zu ihren männlichen Kollegen 50 Prozent. In Deutschland sind es gerade einmal acht Prozent. Der DFB hat das Problem erkannt und versucht, mit diversen Maßnahmen gegenzusteuern. Er setzt darauf, dass junge Trainerinnen wie Kim Kulig zu Vorbildern werden. Wenn es nach Neid geht, könnte ihre ehemalige Spielerin auf absehbare Zeit auch bei der deutschen Frauen-Nationalmannschaft in ihre Fußstapfen als Bundestrainerin treten. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 28.04.2024NDR
  • Folge 262 (30 Min.)
    Ganz im Norden von Bremen liegt der Stadtteil Blumenthal. Dort leben viele ausländische Mitbürger, es gibt wenig Arbeit. Das Zentrum des Stadtteils: der Burgwall. Auf diesem Hügel liegt das Stadion vom Blumenthaler SV. Ein Verein ohne große Erfolge und mit noch weniger Kohle. Und hier spielen die Fußballer in der U17-Bundesliga. Gegen Clubs wie RB Leipzig, VfL Wolfsburg oder den SV Werder Bremen. Der einzige Amateurverein in der U17-Bundesliga-Nord. Der Verein will einmal mit den „Großen“ spielen, Sponsoren finden, einen künftigen Bundesligaspieler ausbilden und irgendwann mal abkassieren.
    Alles ehrenamtlich und im großen Gegensatz zu den modernen Kaderschmieden, den Nachwuchsleistungszentren der Bundesligisten. Jedes Spiel ist ein Clash der Kulturen. Nicht auf Augenhöhe, aber zumindest in derselben Liga. Die Mannschaft: ein Haufen verstoßener Jugendlicher. Junge Typen, die es anderswo nicht geschafft haben, die von der Bundesliga träumen. Der Blumenthaler SV als letzte Chance auf eine Karriere als Fußballer. In der Dokumentation wird das Team vom Blumenthaler SV hautnah die gesamte Saison über begleitet, mit Höhen und Tiefen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.05.2024NDR

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