35 Folgen (ARD), Folge 1–18

  • Folge 1
    „Der kleine Bruder des Krieges“, so nannten die Indianer ihr altes Spiel in ihrer Sprache – „Lacrosse“ heißt es heute und ist in Kanada fast so populär wie Eishockey. Lacrosse ist ein sehr schnelles Feldspiel – eine Mischung aus Hockey und Handball. Der Ball wird gefangen und gepasst mit einem Schläger, an dessen Ende ein kleines Netz befestigt ist. Seinen Ursprung hat die heutige „Boomsportart“ an den großen Seen Nordamerikas. Der Legende nach haben die Ureinwohner das Spiel vom „Großen Schöpfer“ geschenkt bekommen. Für die Indianer war es immer mehr als nur ein Spiel: Es war eine rituelle Handlung. Die Missionare wollten den Indianern das „heidnische“ Spiel verbieten, doch es überlebte. Denn bald spielten es auch die weißen Eindringlinge sehr gerne.
    Doch je mehr die Weißen dieses Spiel für sich entdeckten, umso schwieriger wurde es für die Indianer daran teilzunehmen. 1880 wurden sie ganz vom Spielbetrieb ausgeschlossen. Neben Exkursionen in die Geschichte begleitet der Film die Spieler zweier Mannschaften auf dem Weg ins Finale der nationalen Meisterschaft: die Whitby Warriors, eine erfolgreiche „weiße“ Lacrosse-Manschaft, und die „Arrows“, die Mannschaft des Six Nation Reservats. (Text: SWR Fernsehen)
  • Folge 2
    Viet Vo dao, vietnamesische Kampfkünste, sind über 2.000 Jahre alt. Die junge Variante Vovinam entstand in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts im Widerstand gegen die Kolonialmacht Frankreich. Der Gründer der Vovinam-Bewegung, Nguyen Loc, analysierte westliche und fernöstliche Kampftechniken und entwickelte Abwehr- und Angriffsstrategien gegen sie. Dabei achtete er darauf, dass die kleinen, aber schnellen und drahtigen Vietnamesen eine möglichst große Wirkung erzielten. Das Ergebnis ist spektakulär: Sie schleichen sich an wie eine Schlange, steigen hoch wie ein Kranich und stürzen sich wie ein Tiger brüllend auf den Gegner. (Text: SWR Fernsehen)
  • Folge 3
    Die Wikinger – aus Norwegen kommend – besiedeln um 900 nach Christus Island, ein Land, das mit weiten Weideflächen und reichen Fanggründen lockt und Freiheit und Unabhängigkeit verheißt. Über die Zeit der Landnahme berichten uns die vielen isländischen Familiensagas. In allen Sagas wird gekämpft, manchmal um Leben und Tod, oft jedoch nur, um die Kräfte zu messen – im „Glima“, wie die Isländer ihren Zweikampf nennen. Der isländische Nationalsport findet schon in den Sagas Erwähnung: Glima, ein Ringkampf mit fast 1.000-jähriger Tradition. (Text: SWR Fernsehen)
  • Folge 4
    Ende des 17. Jahrhunderts hat sich auf den „Mas“, den Höfen im Delta der Rhone, ein ganz spezieller Volkssport entwickelt: „La course libre“ – ein sonntäglicher, sportlicher Zeitvertreib und eine Mutprobe der besonderen Art. Auf den weit verstreuten Höfen in den damaligen Sümpfen der „Petite Camargue“ wurden Stieren kleine Trophäen aus Stoff an die Hörner gebunden. Die jungen Landarbeiter versuchten mit großem Geschick den aufgebrachten Tieren die Trophäen zu entreißen. Ein waghalsiges Unterfangen und ein eindrücklicher Beweis für männlichen Mut. Schauplatz des gefährlichen Spiels waren die Innenhöfe der „Domaines“. Die Stiere wurden von den „Patrons“, den Besitzern der Höfe, als Zeichen ihrer „Noblesse“ und ihres Wohlstandes aufgezogen. Auch heute lebt diese Tradition in südfranzösischen Dörfern weiter. Einmal im Jahr findet das Fest der „Course Camarguaise“ statt, ein besonderer Tag für alle Dorfbewohnerinnen und -bewohner. (Text: SWR Fernsehen)
  • Folge 5
    Am fünften Tag des fünften Mondmonats im Jahre 278 vor Christus machten sich im Süden Chinas Fischer auf die Suche nach einem berühmten Leichnam. Der Dichter Qu Yuan hatte sich im Milou-Fluss ertränkt – aus Kummer über sein korruptes Vaterland. Die Fischer wollten seinen Körper bergen, doch die Suche war vergebens. Von da an wurden jedes Jahr um diese Zeit Drachenbootrennen im Gedenken an den beliebten Dichter veranstaltet – so die Legende. (Text: SWR Fernsehen)
  • Folge 6
    Die Friesen sind ein wehrhaftes Volk. Seeräuber und andere feindlich gesonnene Eindringlinge hat man hier einst mit wohlgezielten Lehmkugeln oder Steinen verjagt. Das Werfen musste geübt werden – so erklärt man heute in Friesland die urtümliche Wochenendbeschäftigung. Beim friesischen Nationalsport, dem Klootschießen und dem Boßeln, fliegen und rollen die Kugeln bis heute. Was früher Dorfkampf war, ausgetragen von Männern in langen weißen Unterhosen, ist heute auch zum „Leistungssport“ geworden. Jung und Alt trainieren hart. Auch wenn friesische Bauern ihre Knechte heute nicht mehr nur nach ihrer „Boßelfähigkeit“ einstellen, hat das Boßeln in Friesland nach wie vor Konjunktur. Alle Verbote, Fürstenedikte und Warnungen des Pfarrers vor dem „greulichen Kugelspiel“ haben nicht gefruchtet. (Text: SWR Fernsehen)
  • Folge 7
    Hurling ist ein zutiefst irischer Sport, der außerhalb der grünen Insel kaum gespielt wird. In Irland jedoch begeistert er die Massen. Hurling aber ist nicht nur ein Sport – das älteste Mannschaftsspiel der Welt ist Teil der irischen Identität. Hurling hat die Iren in ihrer Geschichte immer begleitet, und im Kampf gegen die Engländer bekam das Spiel sogar eine politische Bedeutung. (Text: SWR Fernsehen)
  • Folge 8
    Hornussen ist eine „unschuldig Leibsübung“ oder auch ein „schädlich Ding, ein unseelig Sonntagsvergnügen, das die Jugend verderbe und von der Predigt abhalte“, wie es von der Kanzel klang, verschieden je nach Zeitpunkt und Pfarrer. Ganz sicher ist es ein traditionelles Schweizer Mannschaftsspiel, das besonders in der geographischen Mitte der Schweiz, zwischen Alpen und Jura, sehr beliebt ist. Seit dem 17. Jahrhundert ist das Hornussen im Emmental feste Sitte und wird dort bis heute eifrig gespielt. (Text: SWR Fernsehen)
  • Folge 9
    „Land der offenen Feuer“ nennt man die Rhön. Der Film zeigt ihre eigenartige und raue Landschaft aus der Perspektive der Segelflieger. Die Rhön gilt als die Wiege des Segelflugs. Die Nachricht vom „Vogelmenschen in der Rhön“ verbreitet sich 1922 blitzschnell, nachdem einer der ersten Flieger über eine Stunde in der Luft blieb und sogar über die hohe Wasserkuppe flog. Bis heute machen die kahlen, waldarmen Höhen, die weite Landschaft und vor allem der ständige Wind das Rhön-Massiv zum idealen Gebiet für Segelflieger. Die Grenznähe zur DDR allerdings schränkte den freien Flug lange Jahre ein. Porträtiert werden junge und alte Segelflieger, die von ihren Erfahrungen und ihrer Begeisterung für das Fliegen erzählen. (Text: SWR Fernsehen)
  • Folge 10
    Seit Jahrhunderten fasziniert die Menschen das „Spiel mit den Kugeln“. Boccia ist die italienische Variante. Menschen aller Altersgruppen und sozialer Herkunft treffen sich, um ihre „Bocce“ in die Nähe des „Pallino“ zu werfen – und um Wein zu trinken und die neuesten Skandale zu diskutieren. Boccia ist seit dem letzten Jahrhundert auch Sport – mit verbindlichen Regeln und internationalen Wettkämpfen. (Text: SWR Fernsehen)
  • Folge 11
    „Manche Leute glauben, beim Fußball geht es um Leben und Tod, doch das stimmt gar nicht. Es geht um viel mehr.“ Die Fans des Fußballclubs von West Bromwich lassen kein Spiel ihrer Mannschaft aus. Schon die Kleinsten kennen die Vereinsfarben ganz genau. Der geliebte Fußball bestimmt seit über 100 Jahren das Leben in Mittelengland. (Text: SWR Fernsehen)
  • Folge 12
    Polo ist der wohl älteste Mannschaftssport der Welt. Seine Ursprünge werden auf die Zeit um 600 vor Christus datiert und in Zentralasien vermutet. Anfangs war sein Zweck die militärische Ausbildung von Reiterkriegern. Aber schon bald wurde das Spiel zum Spiel der Könige – Alexander der Große und Dschingis Khan sollen begeisterte Polo-Spieler gewesen sein. Im Norden Pakistans wird Polo noch heute in seiner ursprünglichen Form gespielt. Auf dem Shandur-Pass treten einmal im Jahr die beiden weit auseinander liegenden Dörfer Gilgit und Chitral gegeneinander an. Der Gewinner genießt hohes Ansehen in der Region. (Text: 3sat)
  • Folge 13
    Wie ein Donnerschlag dröhnt das Feuerwerk durch die Stadt, die alten Mauern zittern, die Menschen jubeln. Die „Festa major“, das Fest zu Ehren des Schutzpatrons, beginnt. Selbst in den entlegensten Winkeln und Ecken Kataloniens knallt und pfeift es, wenn die Prozessionen durch Gassen und Straßen ziehen. Für die Katalanen sind Dorffest und Castells Zeichen ihrer Identität, wie die eigene Sprache, die sie sorgsam pflegen. (Text: SWR Fernsehen)
  • Folge 14
    Wenn eine mongolische Mutter in der Jurte ihr Kind in den Schlaf wiegt, summt und singt sie von der vergangenen Zeit, als die Mongolen die Welt beherrschten, als die Reiterheere Dschingis Khans auf ihren Pferden über Europa hinwegfegten und die treffsicheren Bogenschützen Angst und Schrecken verbreiteten. Die Steppennomaden der Mongolei sind heute ein friedliebendes Volk. Ihre kriegerischen Künste haben aber bis heute überlebt – in Wettkämpfen, die jedes mongolische Fest begleiten. Naadam: ein Fest mit traditionellen Ringkämpfen, Bogenschießen und natürlich den Pferderennen. Die Pferde sind der Mittelpunkt des Steppenlebens, sie liefern ein wichtiges mongolisches Nahrungsmittel, die Stutenmilch. Und gute Rennpferde sind der Stolz einer jeden Nomadenfamilie. So sind die Pferderennen auch die Hauptattraktion bei jedem Naadamfest. (Text: SWR Fernsehen)
  • Folge 15
    Varpa in Schweden: Ein Fest wird auf dem Bauernhof gefeiert. Man hat die Nachbarn von den weit entfernten Höfen eingeladen, und – man fordert sie zu einem Wettstreit heraus: zu „Varpa“, dem Werfen mit großen Feldsteinen. Diese ländliche Idylle auf der schwedischen Insel Gotland wird seit Jahrhunderten beschrieben. Varpa-Steine hat man schon in den Gräbern aus der Bronzezeit auf Gotland gefunden. (Text: SWR Fernsehen)
  • Folge 16
    In Argentinien zählt eine Pferdesportart zum nationalen Kulturgut: Bei dem Reiterspiel El Pato, das 1610 erstmals urkundlich erwähnt wird, stritten sich abenteuerlustige und verwegene Gauchos um eine Ente. Wer das Tier vor den gierigen Zugriffen der Mitstreiter verteidigen und seiner Liebsten überreichen konnte, galt als Held. 1822 wurde das blutige Spektakel verboten, doch heimlich lebte es weiter – allerdings in zivilisierter Form: Heute ist es ein seriöser Sport mit festen Spielregeln, den sich nur Wohlhabende leisten können, denn Pato-Pferde sind teuer. (Text: 3sat)
  • Folge 17
    Am Rande des Dorfplatzes prallen plötzlich Holzstöcke laut krachend aufeinander. Es sieht aus wie ein ernster Streit. Tatsächlich ist es nur ein Spiel: Jogo da Pau. Im Norden Portugals hat das Spiel mit dem Stock, dem „Pau“, eine lange Tradition. Werkzeug und Waffe in einem, war der „Pau“ jahrhundertelang selbstverständlicher Begleiter der Bauern und Hirten. Der lange herumwirbelnde Stock jagte jeden Räuber in die Flucht. Auch bei dörflichen Streitereien konnte man den „Pau“ gut gebrauchen. Der alte Stockschnitzer erinnert sich noch gut: „Als ich ein Junge war, da sind wir immer alle mit dem Weidenstock auf die Feste gegangen, mit diesen Stöcken hier. Denn irgendwann, nach ein bisschen Reden und ein wenig Wein, gab’s Prügeleien.“ Auch wenn das Stockfechten immer noch hart und rau ist, so geht es heute nicht mehr um das Ausfechten von Liebeshändeln und anderen Zwistigkeiten, jetzt ist Jogo da Pau ein Sport. (Text: SWR Fernsehen)
  • Folge 18
    Einst herrschten die Briten als Kolonialherren über Malaysia. Sie brachten den Malaien nicht nur ihre Kultur, sondern auch ihre Spiele: Hockey, Cricket, Golf, Tennis und Badminton. Das alte Spiel der Einheimischen hieß Sepak Raga. Bei diesem Spiel musste ein Rattanball möglichst lange mit den Füßen in der Luft jongliert werden. Irgendwann in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts kamen junge Malaien auf die Idee, Sepak Raga auf einem Badmintonfeld zu spielen, über das Netz. Es war die Geburtsstunde einer neuen, spektakulären Sportart, die in den folgenden Jahren einen Siegeszug durch Südostasien antrat. Sepak Takraw, was so viel bedeutet wie „den Ball kicken“, heißt das malaiische Nationalspiel heute. Ein schnelles Spiel, voller Spannung und Akrobatik.
    Der Ball ist nun aus Kunststoff und wird mit atemberaubenden Fallrückziehern auf über 140 Kilometer pro Stunde beschleunigt. Zwei Mannschaften mit jeweils drei Spielern treten gegeneinander an. Der Ball darf mit allen Körperteilen, außer mit den Armen und den Händen, gespielt werden. Gewonnen hat die Mannschaft, die zuerst 15 Punkte erreicht. Traum vieler Jungstars: im Grand Prix Finale die Krone des malaiischen Nationalsports zu erringen. (Text: SWR Fernsehen)

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