24 Folgen, Folge 1–24

  • Folge 1
    Seit der Bewerbung als Austragungsort der Olympischen Spiele 1992 hat sich Barcelona grundlegend gewandelt: Die Seeseite mit den veralteten, maroden Industrierevieren wurde nahezu vollständig abgetragen und damit die lebendige katalonische Hauptstadt wieder zum Meer geöffnet. Seither sind die Barcelonier einem hinreißenden Optimismus verfallen. Die quirlige Hauptstadt Kataloniens war 1992 Austragungsort der Olympischen Spiele. Für wenige Wochen stand Barcelona im Mittelpunkt des Weltinteresses. Aber schon seit Langem gilt die Stadt als bedeutendes geistiges und künstlerisches Zentrum Spaniens.
    Die Orientierung auf das Mittelmeer mag diese Entwicklung begünstigt haben, denn das Katalanische Reich umfasste einst auch Sizilien, Sardinien, Südfrankreich und die Küstenregion des iberischen Festlands bis nach Valencia. Aus allen Teilen des Reiches drangen neue Einflüsse in die Stadt. Als wendige Händler, geschickte Handwerker und weitsichtige Unternehmer erlangten die Barcelonier schon im Mittelalter Wohlstand und Weltmacht. Die Altstadt, das Barrio Gótico, mit seinen repräsentativen Adelspalästen rund um die hochaufragende Kathedrale und das Zisterzienser-Kloster Poblet südlich der Hauptstadt sind Zeugnis des bürgerlichen und königlichen Selbstverständnisses.
    Mit dem Zusammenbruch des Mittelmeerreichs und der Eroberung Amerikas erlosch die Bedeutung Barcelonas für Jahrhunderte, denn Sevilla wurde das Monopol für den Handel mit dem neuen Kontinent zugesprochen. Dennoch bewahrte sich Katalonien immer eine gewisse politische, vor allem aber eine kulturelle Eigenständigkeit. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 26.03.1998Bayerisches Fernsehen
  • Folge 2
    Aus der kargen, steinigen Meseta Zentralspaniens ragt die gewaltige, turmbewehrte Mauer Avilas auf. Sie umgibt die höchstgelegene Stadt des Landes, noch heute wird Avila darum die „Warte Kastiliens“ genannt. Die mittelalterliche Stadt ist ein Relikt der Reconquista, der fanatischen Rückeroberung Spaniens durch die Christen. Jede neue Ansiedlung der Ritter aus dem Norden der Halbinsel wurde durch mächtige Wehranlagen gegen die muslimischen Mauren im Süden geschützt. Selbst die Apsis der Kathedrale ist Teil der Befestigungsanlage, sie wurde in die Wehrmauer hineingebaut: Kirche und Kampf waren eins. Der hohe Turm aus Granit war einst stolzes Zeichen des christlichen Triumphes über den ungläubigen Feind.
    Der leicht erhöhte Stadtteil um die Kathedrale war das Viertel der Adeligen. In den engen Gassen reiht sich ein prächtiger Palast an den anderen. Avila wurde als gesamtes Architekturensemble von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Im ehemaligen Judenviertel der Stadt kam 1515 die heilige Teresa als Tochter eines angesehenen Adeligen zur Welt. Heute steht anstelle ihres Vaterhauses eine Kirche, ihr Geburtszimmer verwandelte sich in eine goldschimmernde Kapelle, in der Teresa in visionärer Ekstase dargestellt ist. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 02.04.1998Bayerisches Fernsehen
  • Folge 3
    In Kastilien ist die „Semana Santa“ keine Festwoche wie in Andalusien. Hier, im Hochland Spaniens, trägt sie immer noch Züge des strengen, mittelalterlichen Bußgangs. Abend für Abend ziehen in der Karwoche die Prozessionen durch Salamanca. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereFr 10.04.1998Bayerisches Fernsehen
  • Folge 4
    Deutsche TV-PremiereSo 12.07.1998Hessen Fernsehen
  • Folge 5
    Deutsche TV-PremiereSa 25.07.1998Phoenix
  • Folge 6
    Deutsche TV-PremiereSa 01.08.1998Phoenix
  • Folge 7
    Deutsche TV-PremiereMo 18.01.1999BR-alpha
  • Folge 8
    Deutsche TV-PremiereDi 19.01.1999BR-alpha
  • Folge 9
    Deutsche TV-PremiereMi 20.01.1999BR-alpha
  • Folge 10
    Deutsche TV-PremiereDo 21.01.1999BR-alpha
  • Folge 11
    Deutsche TV-PremiereDo 18.03.1999Bayerisches Fernsehen
  • Folge 12
    „Die Levante“ an Spaniens östlicher Mittelmeerküste ist ein schmaler, fruchtbarer Landstreifen, der von den Sturzbächen und Flüssen aus den hohen Randgebirgen aufgeschüttet wurde. Heute wird das Wasser in zahlreichen Stauseen gesammelt und über ein kompliziertes System von Kanälen und Leitungen in die berühmten „Huertas“, in die ausgedehnten Orangengärten, geleitet. In der reichen Hauptstadt Valencia tagt heute noch jede Woche das alte Wassergericht der Mauren, die das Land vor tausend Jahren kultiviert haben. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 25.03.1999Bayerisches Fernsehen
  • Folge 13
    Deutsche TV-PremiereDi 11.05.1999Bayerisches Fernsehen
  • Folge 14
    Der Jakobsweg nach Santiago de Compostela war im Mittelalter zeitweise die bedeutendste Pilgerstraße Europas. Von den Pässen der Pyrenäen hinab führt der „camino“ von Aragón und Navarra nach La Rioja, in das große, alte Weinland Spaniens. Hier gedeihen die edelsten Sorten, und ihre weltberühmten Namen sind alle mit Adelstiteln geschmückt. Auch die Pilger des Mittelalters schätzten den guten Wein, das kräftige Brot und die herzhaften Gerichte, die in den Gasthäusern den Müden und Erschöpften gereicht wurden. Unter ihnen galt La Rioja als das Land Gottes: Brunnen, Kapellen und Kreuze standen am Wegesrand und nach jedem Tagesabsschnitt fanden sie ein Städtchen mit Kloster und Kirche, Hospital und Pilgerheimen. Noch heute ist der Jakobsweg lebendig, und die Pilger ziehen zu Fuß oder auf dem Fahrrad die lange Straße nach Compostela. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMi 12.05.1999Bayerisches Fernsehen
  • Folge 15
    Die Costa Blanca hat sich, wie kaum eine andere Region Spaniens, im letzten Vierteljahrhundert grundlegend gewandelt: Der Bau gewaltiger Hotel- und Appartementanlagen, die Gettos ausländischer Ferienhausbesitzer, der Umbau der alten Fischerhäfen zu Liegeplätzen für die Yachten der Reichen aus ganz Europa, die Anlage moderner Straßen, Autobahnen und ausgedehnter Parkplätze prägen heute das Bild der Küste in der Provinz Alicante. Benidorm mit seinen turmartigen Wolkenkratzern, seinem überfüllten Strand und seinem Freizeitpark Mundomar ist das bekannteste Beispiel einer Entwicklung, die den Tourismus als Devisenbringer mit Vehemenz vorantrieb.
    Dennoch gibt es noch verschlafenen Nester am Mittelmeer, in denen die Garnelenfischer täglich ihren Fang anlanden, und alte, gewachsene Orte, wie Altea, die den nivellierenden Effekt des Fremdenverkehrs abwehren konnten. Und es gibt noch große Strandlagunen, in denen Hunderte von Flamingos staksen, auf der Suche nach den kleinen Krebsen im brackigen Wasser. In manchen der flachen Lagunen wird seit Alters her Salz gewonnen. Nur wenige Kilometer von der Küste entfernt, im wilden, gebirgigen Binnenland hat sich das Leben nur wenig verändert: Stille, mittelalterliche Dörfer dösen an den Berghängen, die jungen Leute sind schon lange abgewandert, auf den Feldterrassen stehen noch die Mandel- und Mispelbäume, und unten, im Tal, pflegen noch die Alten die Gemüsefelder und die Pfirsichgärten.
    Der größte zusammenhängende Palmenhain Europas ist die alte, maurische Oasenstadt Elche. Eine Burg und eine gewaltiges Tor erinnern immer noch an die orientalische Beherrschung des Landes, und sogar einige Palmengärten existieren noch, wie zu Zeiten des Emirs, der einst in Denia seinen Palast hatte. Auch Alicante mit seiner gewaltigen Burganlage wurde von den Mauren zu historischer Bedeutung entwickelt. Von hier aus bewachten die Muslime den ganzen südlichen Meeresabschnitt gegen Pirateneinfälle. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 07.10.1999Bayerisches Fernsehen
  • Folge 16
    Der Weg ans Ende der Welt ist der berühmte Pilgerweg nach Santiago de Compostela. Im Mittelalter war der Ort, neben Rom und Jerusalem, bedeutendstes Wallfahrtsziel der Christenheit. Der Film begleitet die Pilger auf dem letzten Abschnitt des „Camino“ zum legendären Grab des Heiligen Jakobus durch das grüne Galicien im äußersten Nordwesten der Iberischen Halbinsel. Die Motive der Wallfahrer haben sich im Laufe der Zeit verändert und differenziert. Während im Mittelalter religiöse Gründe vorherrschend waren, kommen heute auch säkulare Aspekte der Pilgerschaft hinzu: ein Schuss sportlicher Ehrgeiz, der zeitweilige und freiwillige Verzicht auf Konsum, Komfort und Luxus, kulturelle Neigungen und Interessen, das Erlebnis der Solidarität in der Gruppe, die Begegnung mit der Natur und eine Sehnsucht nach psychischer Reinigung. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 27.04.2000Bayerisches Fernsehen
  • Folge 17
    Im Mittelalter, so schätzt man, waren ständig etwa 30 Prozent der Bevölkerung Europas auf Wallfahrt. Es gab Hunderte von religiösen Stätten, an denen die Menschen Erlösung suchten. Rom und Santiago de Compostela waren die bedeutendsten Ziele: Dorthin pilgerten Abertausende von Gläubigen Jahr für Jahr. Santiago de Compostela geriet in den letzten Jahrhunderten in Vergessenheit. Heute wandern wieder viele den historischen Jakobsweg zum Grab des Apostels im fernen Galizien, im äußersten Nordwesten Spaniens. Filmautor Horst Lohmann begleitet die Pilger einen Abschnitt des Weges, von Santo Domingo de la Calzada im Weinland der Rioja bis hinauf in das zentralspanische Hochland, in die Meseta.
    Die bedeutendste Stadt Altkastiliens ist Burgos, noch heute Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. El Cid, der legendäre spanische Nationalheld, diente hier dem König im Kampf gegen die Mauren. In der Kathedrale liegt er begraben. Der Dom ist ein Meisterwerk der Hochgotik, dessen Türme einst die Pilger des Mittelalters staunend schon von weitem sehen konnten. Nicht weit von Burgos liegt Santo Domingo de Silos, eines der kunsthistorisch bedeutendsten romanischen Klöster Europas.
    Ganz in seiner Nähe befindet sich kleine Ort Covarrubias, der einstige Sitz der Grafen von Kastilien, aus deren Geschlecht über Jahrhunderte die Könige des spanischen Königreiches erwuchsen. Durch die karge und eintönige Landschaft Kastiliens mit ihren in der Mittagshitze flimmernden Getreidefeldern führt der Jakobsweg durch zahlreiche kleine Orte mit kostbaren mittelalterlichen Kirchen, Kapellen und Klöstern, in denen noch heute oft Herbergen für die Übernachtung eingerichtet sind. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 22.03.2001Bayerisches Fernsehen
  • Folge 18
    Der spanische Teil des Pilgerwegs nach Santiago de Compostela führt auch durch das ehemalige Königreich von León. Bei den Pilgern gilt die Strecke durch die zentrale Hochebene Spaniens als wahrer Bußgang, denn der Weg ist wegen seiner Monotonie und der glühenden Hitze des Sommers sehr anstrengend. Gerade deshalb bleibt er den meisten Wallfahrern am tiefsten ins Gedächtnis eingeprägt, so auch Karsten Sinning aus Dresden, der schon über neunzig Tage unterwegs ist. Er erzählt von seinen Erlebnissen auf der langen Pilgerschaft und betont, dass sie immer wieder auch eine Reise in die Geschichte ist, die man zu Fuß viel intensiver genießt. Dabei deutet er auf die Kathedrale von León, die vor allem wegen der prächtigen Glasfenster ihresgleichen in Spanien sucht.
    Der gewaltige Dom war religiöses Zentrum eines der frühen Königreiche, die später mit Kastilien vereint wurden. Am Rande der schlichten Altstadt, steht San Isidoro, die Lieblingskirche der Stadtbewohner. Sie ist Nationalheiligtum, nicht nur weil sie eine königliche Stiftung ist, sondern gleichzeitig Grabstätte der leonesischen Herrscher. Sie ruhen im „Panteón de los Reyes“, der mit prachtvollen Fresken geschmückt ist. Außerhalb der Stadt lag früher das „Hospital de San Marcos“. In diesem spätmittelalterlichen Krankenhaus wurden die Pilger gepflegt.
    Gleichzeitig war es Komturei des mächtigen Santiago-Ritterordens. Nachdem die Wallfahrer die alte Bischofsstadt Astorga hinter sich gelassen haben, geht es auf den einsamsten Abschnitt des „Camino“ hinauf in die Hügel der Maragatería mit ihren verlassenen Dörfern. Hier steht auf einem Steinhaufen, den die Pilger zur Buße zusammengetragen haben, das „cruz de ferro“, das Eisenkreuz auf einem hohen Holzmasten. Über die stillen Montes de León zieht sich der Jakobsweg bald talwärts nach Ponferrada, in das mittelalterliche Zentrum des reichen und einflussreichen Templerordens, dessen mächtige und malerische Burg noch heute eindrucksvoll ist. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMi 12.09.2001Bayerisches Fernsehen
  • Folge 19
    In Argamasilla del Alba hat Cervantes im Gefängnis gesessen und mit der Niederschrift seines weltberühmten Werks begonnen. Im Zentrum der Handlung steht Don Quijote, ein über fünfzig Jahre alter kleiner Adeliger, ein sogenannter „hidalgo“, der jede Minute seiner reichlichen Freizeit damit verbringt, die damals sehr beliebten Ritterromane zu verschlingen. Er ist in seiner Phantasie dermaßen auf die Vergangenheit, auf die Gestalten der Romane, auf die ritterlichen Sitten und Bräuche fixiert, daß er zwischen Literatur und äußerer Wirklichkeit nicht mehr unterscheiden kann.
    Wenn man so will, ist „Don Quijote“ der erste medienkritische Roman der Weltliteratur. Die Orte, die dem fiktiven Romangeschehen des Don Quijote zugeordnet werden können, stehen im Zentrum des Films, zu ihnen kehrt er immer wieder zurück. Er wird sich allerdings nicht auf die literarische Darstellung beschränken. Denn da ist Cuenca mit seinen „hängenden Häusern“ über den Abgründen, die der Río Heucar ins Kalkplateau geschnitten hat und von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde; da ist Almagro mit seinem herrlichen, mit Kolonnaden gesäumten Hauptplatz und dem Theater aus der Zeit von Cervantes; da sind die ausgedehnten Hügellandschaften der Mancha, in denen mehr Wein angebaut wird, als irgendwo sonst in Spanien; und da ist natürlich Toledo hoch oben auf einem Sporn des Río Tajo, die ehemalige Hauptstadt des Landes, Weltkulturerbe und „Stadt der drei Kulturen“, in der Mauren, Juden und Christen gleichermaßen ihre Spuren hinterlassen haben. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereMi 03.04.2002Bayerisches Fernsehen
  • Folge 20
    Deutsche TV-PremiereSa 23.10.2004rbb
  • Folge 21
    Deutsche TV-PremiereSa 30.10.2004rbb
  • Folge 22
    Im verwitterten Granit der Sierrea de la Demanda entspringt der Duero, einer der vier großen Ströme Spaniens. Sein Lauf führt westwärts durch ganz Kastilien, bis er in den Schluchten an der Grenze zu Portugal seinen Namen wechselt und als Douro in den Atlantik mündet. Der Gebirgsstock der Demanda, seine dichten Kiefernwälder und grüne Seen, seine geruhsamen Städte und verschlafenen Dörfer, seine wilden Schluchten und schließlich die gewaltigen Burgen beiderseits des Flusses aus der Zeit der „reconquista“ sind Stationen auf dem Weg des Duero durch altes kastilisches Land.
    Der Duero ist einer der vier großen Ströme der Iberischen Halbinsel. Er entspringt in einem waldigen Gebirgsstock der Sierra de la Demanda und fließt 600 Kilometer nach Westen durch ganz Kastilien, bis er in den Schluchten an der Grenze zu Portugal seinen Namen wechselt und als Douro bei Porto in den Atlantik mündet. Als kleiner Bach stürzt er die Granitfelsen hinunter und versorgt schon bald eine Reihe kleiner Dörfer mit frischem Wasser und Energie für die Sägewerke im Tal. Als stattlicher Fluss erreicht er Soria, die geruhsame Provinzhauptstadt. Hierher kamen immer schon die Dichter, um zu träumen.
    Besonders bekannt wurde Antonio Machado, der hier eine blutjunge Sorianerin heiratete, „die ihm der Tod genommen“. Nur wenige Jahre lebte Machado in dieser liebenswerten Duerostadt mit ihren Adelspalästen, mit ihrer lauschigen Plaza, mit ihren von Platanen bestandenen Plätzen, wo sich, wie überall in Spanien, am Abend die Menschen zum „Paseo“ versammeln. Die karge Landschaft südlich von Soria ist verarmt, die Dörfer fast menschenleer. Die Menschen wandern seit einem halben Jahrhundert ab. Madrid, die große, unersättliche Metropole, ist kaum zwei Autostunden entfernt und saugt alles auf.
    Dennoch hat sich hier schon vor zwanzig Jahren ein Lehrerehepaar niedergelassen, das gemeinsam mit Freunden das kleine Dorf Abioncillo wieder aufgebaut und dort ein pädagogisches Projekt entwickelt hat, das Kindern für Wochenkurse zur Verfügung steht. Hier erfahren sie spielerisch und selbst entdeckend ökologische Zusammenhänge und die Kultur ländlichen Lebens. Dort, wo der Río Ucero in den Duero mündet, stehen auf einer Anhöhe die Ruinen der gewaltigen Burg von Osma. Darunter breitet sich El Burgo de Osma aus, ein kleines Provinzstädtchen mit einer schnurgeraden Durchgangsstraße im klassischen kastilischen Stil: Alle Bürgerhäuser auf der Sonnenseite der Straße durchziehen offene, schattenspendende Galerien.
    Im Giebel des prachtvollen Rathauses sitzt ein steinerner Bischof, Symbol für den Stolz der Stadt darauf, dass sie seit westgotischer Zeit Bischofssitz ist. Der Palast des Kirchenfürsten und die gotische Kathedrale geben dem Ort nicht nur seine Prägung, sondern brachten ihm auch durch die Jahrhunderte hindurch Ansehen und Wohlstand. Kaum eine halbe Stunde Fußweg von Burgo de Osma entfernt liegt ein Naturschutzgebiet in der „Wolfsschlucht“, im Cañón de los Lobos, einer tief eingeschnittenen Schlucht, über der zahllose Geier verschiedenster Art kreisen.
    Der Duero war Jahrhunderte lang Grenzfluss zwischen Christen und Mauren. Beide errichteten an seinen Ufern riesige Burgen, gewaltige Bollwerke, die noch heute das Tal des Duero zum Burgenland Spaniens schlechthin machen. Mit der Burg Gormaz, einer der größten Anlagen Europas, und der weitläufigen Festung in Berlanga wehrten sich die Christen erfolgreich gegen ein nochmaliges Vordringen des Islam in Spanien. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereMo 27.12.20043sat
  • Folge 23
    Als die Christen im 11. Jahrhundert bis zum Duero vordrangen, musste das eroberte Land besiedelt werden: Dörfer und Städte, Kirchen und Klöster wurden errichtet, Straßen und Brücken gebaut. Das Tal des Duero war auf der kargen, trockenen Meseta ein bevorzugtes Siedlungsgebiet. Hier gedeiht neben dem Weizen auch vorzüglicher Wein, der ursprünglich von den großen Benediktiner-Abteien kultiviert, heute unter der Bezeichnung „Ribera del Duero“ weltweit nur in den besten Häusern serviert wird. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 28.12.20043sat
  • Folge 24
    Eine der bedeutendsten Großstädte Spaniens ist heute Valladolid. Zwar war es immer wieder einmal Residenzstadt der kastilischen Könige, barg immer schon prächtige Kirchen und Klöster, war seit Jahrhunderten stolz auf seine altehrwürdige Universität, seine „Casa Colón“, in der Kolumbus verbittert seine letzten Jahre verbrachte, zählte zu den Domizilen von Cervantes, des berühmtesten Dichters Spaniens, – aber heute ist Valladolid zu einer expandierenden Industriestadt geworden. Sie gibt sich modern und schnell und lebenslustig: Nach Jahrzehnten der Isolation während des Franco-Regimes will die Stadt anschließen an das reiche Europa.
    Im krassen Gegensatz dazu steht die äußerste Kargheit und Armut des Sayago: Ein dünn besiedeltes Hirtenland mit Steineichen, unter denen zahllose Schafherden weiden. Die Dörfer wirken wie Relikte einer längst vergangenen Zeit, und die Menschen hier sind fast alle alt: Ein Bild Spaniens, wie man es kaum noch antrifft: verloren, vergessen, irgendwo an der Grenze zu Portugal, dort wo der Duero in tiefen, dunklen Schluchten Kastilien verläßt und bald als portugiesischer Douro in den Atlantischen Ozean mündet. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereMi 29.12.20043sat

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