Dokumentation in 5 Teilen, Folge 1–5

  • Folge 1 (43 Min.)
    Seit Beginn des Weltraumzeitalters in den frühen 60er Jahren hat sich unsere Perspektive auf die Erde und auf die Menschheit entscheidend verändert. Plötzlich haben wir unseren Planeten als ein einsames Schiff im Weltraum gesehen. Dies löste einen Paradigmenwechsel aus. Wissenschaftler auf der ganzen Welt befassen sich heute mit ungelösten Fragen: Welcher Kraftstoff treibt das Raumschiff Erde an? Wie lange reicht der Proviant? Wie lange können wir so weiterreisen? Zuerst ein Blick auf den Treibstoff: Vier Milliarden Jahre wurde das Leben durch die Sonne angetrieben. Das Sonnenlicht hat einen Verlauf begünstigt, der wahrscheinlich die größte Entwicklung in der Geschichte unseres Planeten darstellt, und das ist die Photosynthese.
    Schließlich entstanden fossile Brennstoffe wie die Kohle. Das dauerte allerdings 500 Millionen bis eine Milliarde Jahre. Um 1850 war unser einziger fossiler Brennstoff die Kohle. Das erste Erdöl wurde 1858 in Kanada gefördert. Heute verbrauchen wir rund 32 Milliarden Barrel Öl im Jahr, wir finden aber kaum noch neue große Ölfelder. Heute muss sich die Welt – gestützt auf Satellitenaufnahmen aus dem Weltall – eingestehen, dass wir für Kohle, und auch für Erdgas und Erdöl, einem enormen Versorgungsdefizit gegenüberstehen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 18.04.2016arte
  • Folge 2 (43 Min.)
    Heute wissen wir, dass das Verbrennen von fossilen Brennstoffen die Erdatmosphäre erwärmt. Messungen der NASA in der Atmosphäre beweisen den starken Anstieg des Klimakillers Kohlendioxid. Das wirft unser Planetensystem zurück – in Urzeiten, Zeiten vor der Evolution. Überall auf der Welt sind die Auswirkungen der globalen Erwärmung spürbar. In der Arktis ist die Erderwärmung am deutlichsten sichtbar. Das Ökosystem kollabiert – immer mehr Wissenschaftler erleben dies in Echtzeit. Die Arktis hat sich rund dreimal so schnell erwärmt wie die Erde insgesamt. Mehr denn je werden verlässliche Daten über den Zustand der Welt benötigt: Deshalb analysieren Forscher aus der ganzen Welt in der Arktis den auftauenden Permafrost oder das Verhalten der Tiere, das sich im Zuge der Klimaerwärmung verändert.
    Angesichts der rasanten und massiven Umweltveränderungen steht die junge Forschergeneration vor der Aufgabe, neu erhobene Daten mit altem Wissen zu vergleichen und so aktuelle Prognosen zu ermöglichen. Sie gehen davon aus, dass das Eis bereits in wenigen Jahren während der Sommermonate ganz aus dem Nordpolarmeer verschwunden sein wird. Dadurch wird der Meeresspiegel in den kommenden Jahren weiter steigen, was an den Küsten zu verheerenden Überflutungen führen wird. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 19.04.2016arte
  • Folge 3 (43 Min.)
    Dramatische Klimaveränderungen und zunehmende Brennstoffknappheit bedrohen die Menschheit. Auf dem Raumschiff Erde suchen die Ingenieure nach Wegen, unsere Zivilisation mit Energie zu versorgen. Aber sind diese erneuerbaren Energien auch in der Lage, die Ansprüche der modernen Gesellschaft zu erfüllen, die im Zeitalter der fossilen Brennstoffe entstanden sind? Die heraufziehende Krise der Energieversorgung zwingt viele Länder, ihre eigenen Ressourcen besser auszuschöpfen. In Brasilien geschieht dies vor allem mit Wasserkraft. Das Potenzial dieser erneuerbaren Energie wird weltweit bislang nur zu einem Drittel genutzt. Allerdings haben diese Wasserkraftwerke ihre ganz eigenen Umweltrisiken, wie das größte Hydro-Projekt Brasiliens zeigt: Es wird am Amazonas-Nebenfluss Xingu gebaut.
    Aus drei riesigen Stauseen sollen elf Millionen Megawatt Strom produziert werden. Kritikern und Umweltschützern zufolge zerstört das den Fluss und den angrenzenden Regenwald. Island hingegen kann erneuerbare Energien ohne schädliche Nebenwirkungen nutzen. Das kleine Land hat geothermische Energie geschickt genutzt, etwa 30 Prozent des Stroms basiert in Island auf Geothermie. Bei der Heizung sind es sogar über 90 Prozent. Deutschland ist mit seinen riesigen Windparks weltführend in Sachen erneuerbare Energien. Aber in all diesen Ländern stehen die vorhandenen Alternativen derzeit in keinem Verhältnis zum tatsächlichen Energiebedarf. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 20.04.2016arte
  • Folge 4 (43 Min.)
    Fossile Brennstoffe haben die Passagiere des Raumschiffs Erde an hohen Wohlstand und Luxus gewöhnt und damit unsere Gesellschaft verändert. Unsere heutige Art zu leben, beruht auf dem Verbrennen fossiler Energieträger. Die Autoindustrie und der Straßenbau haben Hochkonjunktur. Erdöl wurde zum entscheidenden Wirtschaftsfaktor der modernen Gesellschaft. Auch das rasante Wachstum der Weltbevölkerung wäre ohne den Einsatz fossiler Brennstoffe nicht in diesem Maße möglich gewesen. Reiche Länder verfügen über so viel billige Energie, dass ein Großteil davon vergeudet wird.
    Die Welt verbraucht heute mehr als 50-mal so viel Energie wie zu Anfang der Gewinnung fossiler Brennstoffe im 19. Jahrhundert. Als Hauptverursacher der globalen Erwärmung gilt das Transportwesen. Ob Biokraftstoff oder Elektroautos – viele Unternehmer setzen auf neue Wirtschaftszweige und Energien, deren Klimaneutralität jedoch teilweise auch umstritten ist. Amsterdam setzt auf ein neues Nahverkehrsnetz und ist inzwischen ein Mekka für Fahrradfahrer.
    Die Stadt Totnes in England steht für die Transition-Town-Bewegung. Dort gestalten Umwelt- und Nachhaltigkeitsinitiativen den geplanten Übergang in eine postfossile, relokalisierte Wirtschaft. Frankfurt am Main ist Vorreiter, was den Bau von Passivhäusern angeht. Der Fahrplan für die „Dekarbonisierung“ sah vor, dass ab 2007 alle neugebauten öffentlichen Gebäude den Passivhaus-Standards entsprechen müssen. Bald sollen in der Stadt nur noch regenerative Energien zum Einsatz kommen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 21.04.2016arte
  • Folge 5 (43 Min.)
    Heute steht die Menschheit kurz davor, den Kampf gegen den Klimawandel zu verlieren. Doch das Raumschiff Erde hat keinen Notausgang. Lässt sich seine Richtung noch ändern? Der Blick aus dem Weltall macht deutlich, dass alle Bewohner unseres Planeten zusammenarbeiten müssen. Nur gemeinsam kann es gelingen, die zerstörerischen Entwicklungen aufzuhalten und das Überleben der Menschheit zu sichern. Unsere Zivilisation hat die Zeichen erkannt: Weltweit sammeln Wissenschaftler Beweise für noch nie dagewesene Veränderungen.
    In der Arktis dokumentieren sie das rasend schnell schmelzende Eis. Die Permafrostgebiete tauen auf. Das Treibhausgas Methan wird freigesetzt. Arten sterben aus. Im All messen Satelliten eine immer dichter werdende CO2-Schicht in der Atmosphäre. Extreme Wetterereignisse wie Stürme, Überschwemmungen, Dürren und Hitzewellen häufen sich. Die Folgen der globalen Erwärmung bringen das Klimasystem der Erde aus dem Gleichgewicht. Deutschland hat im Jahr 2011 die Energiewende beschlossen: fossile werden durch erneuerbare Energien ersetzt.
    Das ist das Gebot der Stunde. In der letzten Episode setzt sich „Raumschiff Erde“ mit den Beschlüssen der Klimakonferenzen auseinander. Neue Technologien sind notwendig, helfen aber nicht allein: Die Dokumentation zeigt auf, was nötig ist, um das Raumschiff Erde in Richtung Öko-Zivilisation zu steuern und die gesamte Welt für Klimaschutz und ein nachhaltiges Leben zu mobilisieren. Die Menschheit müsste sich als Teil der Besatzung, als verantwortungsbewusster Teil der Crew, verstehen, nicht als bloßer Passagier. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 22.04.2016arte

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