Dokumentation in 10 Teilen, Folge 1–10

  • Folge 1 (26 Min.)
    Es gibt wohl keine Frau, die den Titel „Queen of Soul“ so sehr verdient hat wie Aretha Franklin. In der Kindheit durch die Gospelmusik in der Kirche ihres Vaters geprägt, kommt sie schon früh mit dem Soul in Berührung. Mit zehn Jahren wird sie Vorsängerin des Kirchenchores. Ihr weiterer Lebensweg ist von biografischen Brüchen und Hindernissen gezeichnet, doch die in ihrer Musik ausgedrückte Forderungen nach Respekt und Akzeptanz von Minderheiten bleiben nicht ungehört. Spätestens 1967 mit dem Plattenvertrag bei Atlantic Records erhält sie auch vom breiten Publikum den gebührenden Erfolg. Doch ihre Wurzeln vergisst sie nie und selbst in ihren größten Erfolgen, „Respect“ und „Chain of Fools“, lässt sie den Gospel aus der Kirche ihres Vaters mitklingen.
    Lautstark nutzt sie ihre mächtige Stimme, um gegen Rassismus, Sexismus und Apartheid auf der ganzen Welt zu kämpfen und engagiert sich wie ihr Vater in der Bürgerrechtsbewegung. Aretha Franklin ist eine Frau mit einem unverkennbaren schwarzen und weiblichen Selbstbewusstsein, die vielen Afroamerikanern und Afroamerikanerinnen die Tür in eine neue Welt öffnete. Die Dokumentation zeigt, wie eng das Leben der Künstlerin und ihr musikalischer Werdegang mit den Entwicklungen insbesondere der Bürgerrechtsbewegung verwoben sind und spannt einen Bogen von der politischen Wirkung Martin Luther Kings bis zu der Amtseinführung Barack Obamas. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 18.07.2011arte
  • Folge 2
    Das Billboard-Magazin hat sie zur „Entertainerin des Jahrhunderts“ gekürt – und in der Tat hat Diana Ross in ihren 40 Karrierejahren alles erreicht, was es im Musik-, Show- und Filmbusiness zu erreichen gibt. Angefangen hat alles in der Motown-Hitfabrik in Detroit. Zwei Jahre hatte es dort gedauert, bis sie den Sound für Diana Ross & The Supremes gefunden hatten. Mit „Where Did Our Love Go“ landeten sie ihren ersten Nummer 1-Hit, dem in den nächsten Jahren noch elf weitere folgen sollten. Nach ersten Spannungen innerhalb der Gruppe setzt Diana Ross ihre Karriere als Solokünstlerin fort – nicht nur als Sängerin, sondern auch als Schauspielerin, die für ihre Rolle als Billie Holiday in „Lady Sings the Blues“ für den Oscar nominiert wird.
    Ihr Erfolg macht sie in den USA zur interkulturellen Integrationsfigur und zur nationalen Ikone. Die Dokumentation macht das Leben und die Lieder der Diana Ross vor dem Hintergrund der sozialen und künstlerischen Veränderungen der 60er und 70er Jahre lebendig. Gleichzeitig spürt er dem Kampf einer außergewöhnlich talentierten und disziplinierten Frau und Mutter von fünf Kindern nach. Ihre Songs sind bis heute fester Bestandteil des kollektiven Pop-Gedächtnisses und haben nichts von ihrer Aktualität verloren. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 19.07.2011arte
  • Folge 3
    Donna Summer ist die Königin in silbernen Plateauschuhen, die das Lebensgefühl der 70er Jahre wie keine Zweite verkörpert. „Disco“ war der Inbegriff für das Ende von Zwängen und Tabus, eine von der Polizei verfolgte „Minderheitenmusik“, die in urbanen Schwulenclubs die ersten Anhänger fand. LaDonna Adrian Gaines stammt aus einer äußert religiösen Familie, wird dann aber bekannt mit dem Song „Love to Love You Baby“, einem Riesenhit als musikalisch überhöhtes Dauerstöhnen. Charttauglich gemacht wurde das von dem Produzenten Giorgio Moroder. Doch die Diva kann auch anders: Mit der Hymne „MacArthur’s Park“ singt sie großes Entertainment, in „She Works Hard for the Money“ von proletarischem Stolz.
    Und sie ist auch souverän genug, dem Pop-Business, in dem sie für sich und ihre Familie keinen Platz sieht, fast zwei Jahrzehnte Ade zu sagen – um nahtlos erfolgreich wieder zurückzukommen. Die Dokumentation verfolgt den Weg von Donna Summer aus dem puritanischen Nordosten der USA bis in das München der 70er Jahre, wo sie für „Hair“ auf der Bühne stand – und feiert diese oft unterschätzte Künstlerin, die dem „Disco“ Stimme und Gesicht verlieh. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 20.07.2011arte
  • Folge 4
    Auch wenn sich der „Genie“-Begriff für weibliche Popstars noch nicht verbreitet hat – bei Kate Bush lässt sich die Genialität schwer von der Hand weisen. Zu schlüssig ist bei der britischen Musikerin das visionäre Zusammenspiel von Melodie, Rhythmik, Instrumentierung und Gesang. Sie hat sich mit ihrer Musik und ihren Texten ein ganz eigenes traumhaftes Universum aus verstörenden Bildern und Bewegungen geschaffen. Mit dem Titelsong des Albums „Wuthering Heights“ landete die gerade 19-Jährige den ersten britischen Nummer-Eins-Hit, der von einer Frau geschrieben wurde. Weitere Klassiker wie „Cloudbusting“, „Running Up That Hill“, „Babooshka“, „Hounds of Love“ oder „Don’t Give Up“ (im Duett mit Peter Gabriel) folgten.
    Die Bandbreite ihrer Texte, die von ungeborenen Babys, Vergewaltigung, Menstruation, Maskerade, Aborigines, Wilhelm Reich, Peter Pan oder dem Atomkrieg handeln, zeigen immer wieder den solitären Charakter der Künstlerin. Sie hat sich ihre eigene musikalische Welt erschaffen, wollte weder einem Trend noch den Vorgaben eines Produzenten folgen und veränderte damit das musikalische Universum. Die zarte Queen of Britsh Pop ist die Stimme der späten 70er und frühen 80er Jahre. Kate Bush setzt auf Inhalte, macht sich zur Stimme einer hochpolitischen Zeit und verweigert sich bis heute konsequent den Anforderungen der Medienwelt an einen Popstar. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 21.07.2011arte
  • Folge 5
    Heilige und Hure, Musikerin und Mutter, Powerseller und Popqueen – Madonna fasziniert und brilliert in jeder Rolle. Mit formwandlerischer Sicherheit schneidert sie sich die verschiedensten Rollen auf den Leib und verkörpert diese für die Dauer eines Albums und der damit verbundenen Welttour. Klickt man sich durch die Diashow ihrer mittlerweile über 25 Jahre währenden Karriere, stößt man auf eine unglaubliche Bandbreite an idealtypischen weiblichen – teils auch männlichen – Rollenvorlagen: naives Blondchen, ketzerische Rebellin, strenge Businessfrau, First Lady, Mädchen von nebenan, Mutter, Diva, Domina, Cowgirl, um nur einige zu nennen. Die Glaubwürdigkeit von Madonna Louise Veronica Ciccone rührt nicht zuletzt von ihrer eigenen Geschichte her, die fantastischer nicht klingen könnte.
    Sie hat aus einem jungen Mädchen aus einer Kleinstadt und Suburbia den bislang größten und einflussreichsten weiblichen Popstar aller Zeiten gemacht. Die Dokumentation zeigt, wie Madonna den Thron der Popwelt bestiegen und bis heute nicht freigegeben hat. Seit fast 30 Jahren hält die Italo-Amerikanerin das mediale Zepter fest in der Hand. Sie spielt das Prinzip des ständigen Imagewechsels mit aller Konsequenz durch, erfindet sich immer wieder neu und setzt von Beginn an ganz auf die sexuell selbstbewusste Frau. Wer es an die Spitze des Showgeschäfts schaffen will, blickt in der Regel ehrfürchtig zu ihr auf … (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 22.07.2011arte
  • Folge 6
    Die ständigen Kämpfe mit ihrer Mutter um das richtige Outfit sind längst vergessen. Aus dem kleinen, amerikanischen Mädchen ist längst eine Stilikone geworden. Und eine echte Queen of Pop: Debbie Harry. Frontfrau der Band „Blondie“. Mit über 65 Jahren ist sie damals wie heute Vorbild für viele Frauen. Für ihr eher konservatives Elternhaus wächst sie in den 50er Jahren verhältnismäßig unbeschwert auf, kann sich frei entfalten und machte sich früh auf den Weg ins Beatniks-Mekka von New York. Der pulsierende Zeitgeist und die Nähe zu kreativen Köpfen wie Andy Warhol zieht sie magisch an. In ihrer Brust schlägt das Herz einer Musikerin im Takt schwarzer R&B-Rhythmen. Und der Wunsch nach Veränderung bringt sie schnell auf die Bühnen verramschter Downtown-Clubs.
    Über ihre schräge Mädchenband „Stilettos“ lernt sie den Musiker Chris Stein kennen – „Blondie“ ist geboren und tritt seinen Siegeszug um die Welt an. Der Sound: wild; der Look: neu und einzigartig. Punk ist das Zauberwort der Stunde. Wilde Jahre folgen mit allen Ups and Downs einer aufregenden Karriere. Ob Charterfolge, Drogenerfahrungen oder Gelegenheitsjob als Playboy-Bunny – eins bleibt Debbie Harry stets: sich und ihren Idealen treu. Wenn in diesem Sommer ihr neuestes „Blondie“-Album erscheint, steckt dahinter eine geerdete, eher bescheidene Frau im besten Alter, die nichts von ihrer Faszination verloren hat und ihren Platz im Popolymp noch lange nicht räumt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 25.07.2011arte
  • Folge 7
    Britney Spears, das „All American Girl“ mit perfektem „No sex before marriage“- Image, Superstar, Teenie-Idol: ein bewusst inszenierter Lolitatraum. Dann gefallener Engel, der vor den Augen der Medienwelt um das Sorgerecht für seine zwei Kinder kämpft. Als nettes Mädchen von nebenan fängt Britney Spears beim Mickey-Mouse-Club an. Aber mit dem Beginn ihrer Musikkarriere werden die Outfits kürzer und die Songtexte konkreter. Die Videos zu „Slave 4 U“ und „Toxic“ werden Riesenerfolge. Ihr freizügiges Auftreten lässt die Fassade des „Nice-Girls“ bröckeln. Und ihre privaten Probleme werden zu einem willkommenen Fressen für eine gierige Öffentlichkeit. Die Situation eskaliert, als sich Britney ihre Haare abrasieren lässt und ihr das Sorgerecht für ihre Söhne entzogen wird.
    Gefeiert und verehrt – vor allem von den jungen Mädchen – aber zur gleichen Zeit verniedlicht und nicht ernst genommen von Presse und Kritik – zwischen diesen Polen pendelt Britney Spears hin und her. Sie erklimmt den Popolymp zu einer Zeit, zu welcher der Kapitalismus als alternativlos erklärt wird und in der sich das Privatleben der Stars in der Öffentlichkeit abspielt. Der Film dokumentiert den bilderbuchgleichen Aufstieg, aber auch den Fall eines der erfolgreichsten Teeniestars in der amerikanischen Geschichte. Ein Porträt eines Mädchens von nebenan, das in die große weite Welt des Pop auszog und in kürzester Zeit alle Höhen und Tiefen des Showbusiness kennenlernte. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 26.07.2011arte
  • Folge 8
    Wahnsinnsstimme, runde Kurven und Sex-Appeal – selten wusste eine Frau ihre weiblichen Waffen so effektiv einzusetzen wie Mariah Carey. Schon als Dreijährige soll die in Long Island geborene Tochter einer irischen Opernsängerin und eines afro-venezolanischen Flugzeugtechnikers begonnen haben, ihre Gesangstechniken zu trainieren. Das Ergebnis: ein Stimmumfang von fünf Oktaven. Auch wenn die Kritik ihre vokalen Leistungen mitunter als reine Stimmartistik ohne echtes Gefühl rügt – Mariah Carey ist nach wie vor eine der schillerndsten Figuren des Pop. Und eine der erfolgreichsten mit 200 Millionen verkauften Platten.
    Ihre Selbststilisierung als Kitschprinzessin mit Schmetterlings- und Regenbogensymbolik und einem turbulenten Privatleben ist Garant für ein nie erlahmendes öffentliches Interesse. 2009 gelingt ihr ein vielbeachteter Auftritt als unglamouröse, ungeschminkte Sozialarbeiterin in dem Film „Precious“, in dem die Sängerin beweist, dass sie lange nicht so weltfremd ist, wie ihr immer wieder unterstellt wird. Die Dokumentation erzählt vom kometenhaften Aufstieg der Goldmarie – ein Höhenflug, den nur wenige Frauen im Popbusiness hingelegt haben. Keiner spielt die Rolle der exzentrischen Popdiva so überzeugend wie Mariah Carey. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 27.07.2011arte
  • Folge 9
    Sie ist Sängerin, Tänzerin, Songwriter, Videoproduzentin, Designerin und vor allem eines: Lady Gaga ist Künstlerin. Sie hat eine gute Stimme, kann Klavier spielen und hat eine unglaubliche Lust an der Performance. Schon mit 25 Jahren hat sich das New Yorker Uptown-Mädchen zu einer der präsentesten Medienfiguren des 21. Jahrhunderts entwickelt. Eine Medien-Kunstfigur, die sich für das berüchtigte „Sex sells“ nicht geniert, sondern es mit höchst körperlicher Präsenz einsetzt. Selbstbewusst streut sie die Gerüchte und Spekulationen, die über sie kursieren sollen. Durch ihre Künstlichkeit schafft sie sich aber auch Anonymität. Manch ein Gaga-Fan würde die Ikone auf der Straße ohne Kostüm und Schminke nicht erkennen.
    Lady Gaga ist eine junge Frau, die sich immer wieder neu entdeckt und erfindet. Sie löst alles Authentische auf und opfert es auf dem Altar der auf die Spitze getriebenen Künstlichkeit. Aber neben der künstlerischen Lust am Tabubruch geht es auch um inhaltliche Anliegen wie die Verwischung von Geschlechts- und Genregrenzen, die sich unter anderem im Engagement für die Rechte Homosexueller im US-Militär niederschlagen. Die Dokumentation zeigt Lady Gaga als Phänomen der zeitgenössischen Medienwelt, als Megastar unserer Zeit, als Künstlerin und als Persönlichkeit mit politischem Engagement. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 28.07.2011arte
  • Folge 10
    „Destiny’s Child“ kann man getrost als die „Supremes“ der 90er Jahre bezeichnen: eine extrem erfolgreiche Girlsgroup, in deren Zentrum eine zukünftige Diva steht, und im Hintergrund ein ebenso visionäres wie unnachgiebiges Management. Beyoncé steht in einer langen Tradition stimmgewaltiger, afroamerikanischer Sängerinnen. Großes Gefühl transportieren kann sie, das hat sie zuletzt bewiesen, als sie bei Barack Obamas Amtseinführung „America the Beautiful“ und „At Last“ gesungen hat. Für ihre eigenen Shows hat sie sich das Alter Ego „Sasha Fierce“ zugelegt. Das ist nicht nur der Titel ihres dritten Studioalbums, sondern auch die Rolle, in der sie Songs für die Tanzfläche performt – sexy und beatorientiert.
    Wie kein anderer Star ist Beyoncé das afroamerikanische Symbol der Obama-Ära. Sie ist die Diva von nebenan – ohne Starallüren, geerdet und ungeheuer pragmatisch. Mit noch nicht einmal 30 Jahren hat sie es geschafft, die gegenläufigen Interessen zwischen Arm und Reich, Mann und Frau, Schwarz und Weiß auszubalancieren. Ein künstlerisches Ausgleichprodukt, das einen gesamtgesellschaftlichen Konsens zu verkörpern vermag – statt Avantgarde setzt Mainstream die Impulse. Es gibt derzeit keine Künstlerin, die die unterschiedlichen Strömungen innerhalb der amerikanischen Gesellschaft so perfekt unter einen Hut bringt wie Beyoncé. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 29.07.2011arte

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