2014/2015, Folge 149–173

  • Folge 149 (30 Min.)
    In Frankreich steht das Wort „jouissance“ – auf Deutsch: Genießen – seit Jacques Lacan hauptsächlich für die unmittelbare Befriedigung sexueller Bedürfnisse. Die juristische Bedeutung des Nießbrauchs geriet darüber fast in Vergessenheit. Und natürlich bereiten auch andere, nicht sexuell konnotierte Dinge Genuss. Wie kam es zu diesem Bedeutungswandel, und was charakterisiert einen Genussmenschen? Raphaël Enthoven diskutiert diese Fragen mit seinem Gast Adèle Van Reeth. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.09.2014arte
  • Folge 150 (30 Min.)
    Seit der Antike nehmen wir uns als „vernunftbegabte Wesen“ wahr. Demnach wäre der Mensch entweder ein Lebewesen wie viele andere, oder er ist Teil einer eigenen, neuen Kategorie. Da die Geschichte des Menschen seither von einer ständigen Veränderung seiner Selbstwahrnehmung geprägt ist, muss die richtige Frage lauten: Was bedeutet es heute, Mensch zu sein? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 14.09.2014arte
  • Folge 151 (30 Min.)
    Warum können Menschen nicht einfach nur irgendwo leben, sondern müssen den Ort, an dem sie ansässig sind, wahrhaftig bewohnen? Sollte man eher zwischen ländlichem und städtischem Habitat differenzieren oder zwischen kollektivem Wohnen und Isolation? Viele Städte sind heute in sich geschlossene Systeme – trennt das Wohnen in einer solchen Metropole den Menschen nicht immer mehr vom Rest der Welt? Wie lassen sich „urbi“ und „orbi“ in Einklang bringen? Diese Fragen diskutiert Raphaël Enthoven heute mit seinem Gast Thierry Paquot. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 21.09.2014arte
  • Folge 152 (26 Min.)
    Kann der Mensch wissen, was Liebe ist? Liebe ganz allgemein? Es gibt unendlich viele Gründe zu lieben und es gibt ebenso viele Formen der Liebe wie Liebende. Liebe ist ein Gefühl, das man per definitionem nicht „weiß“, sondern empfindet. Es scheint deshalb absurd, Liebe mittels philosophischer Denkansätze erklären zu wollen. Zu Gast ist in der heutigen Sendung Luc Ferry, Professor für Philosophie, ehemaliger Minister für Jugend, Bildung und Forschung und stellvertretender Vorsitzender des Rates für Gesellschaftsanalyse. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 12.10.2014arte
  • Folge 153 (26 Min.)
    Verhüllt Kleidung wirklich den Körper oder lediglich seine kulturelle Bedeutung? Wie viel Körper muss man verstecken und warum? Schamgefühl ist ein Paradox. Immerhin wird der Leib bereits von Haut bedeckt und seine Formen unterscheiden sich von Individuum zu Individuum nur unwesentlich. Nacktheit gibt also im Grunde keinerlei Eigenarten eines Menschen preis. Dennoch versteckt man den Körper, als würde er eben darüber Aufschluss geben. Ändert sich das Schamempfinden, je nachdem ob es sich um eine Frau oder einen Mann handelt? Und wird eine Frau nicht völlig auf ihre sexuellen Aspekte reduziert, wenn man ihre komplette Verschleierung fordert? Diese Fragen diskutiert Raphaël Enthoven heute mit seinem Gast Delphine Horvilleur. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 19.10.2014arte
  • Folge 154 (26 Min.)
    Das Verhältnis zwischen Frankreich und den USA ist ein echtes Paradoxon: Obwohl sich beide Länder nie in einem Krieg gegenüberstanden und es kaum jemals ernsthafte Spannungen zwischen ihnen gab, stehen viele Franzosen den USA ablehnend gegenüber. Um diesen Antiamerikanismus zu verstehen, muss man zunächst einmal die Franzosen verstehen. Zu Gast in der heutigen Sendung ist der französische Historiker und Chefredakteur der Fachzeitschrift „Critique“, Philippe Roger. Er ist ein hervorragender Kenner des 18. Jahrhunderts und der Ideengeschichte. Er ist als Wissenschaftler an der angesehenen Pariser Hochschule für Sozialwissenschaften (EHESS) tätig und lehrt außerdem an der Universität Lumière Lyon 2. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 26.10.2014arte
  • Folge 155 (26 Min.)
    William Shakespeare (1564–1616) gehört zu den bedeutendsten Dramatikern der Weltliteratur. Sein Gesamtwerk umfasst 38 Theaterstücke, darunter „Romeo und Julia“, „Hamlet“ oder „Macbeth“. Hinzu kommen epische Versdichtungen und eine Sammlung von 154 Sonetten. Doch Shakespeares Identität wird kontrovers diskutiert: Für die einen ist er der wichtigste Bühnenautor aller Zeiten – andere zweifeln, ob es ihn wirklich gab: Seit dem 19. Jahrhundert gibt es Theorien, dass William Shakespeare nicht der war, für den er weitgehend gehalten wird.
    So glauben einige Forscher, seine Stücke seien von anderen geschrieben worden. Wer war Shakespeare wirklich? Was lehren uns seine Dramen über Schein und Sein? Spiegelt Shakespeares Theater die Welt wider oder ist die Welt letztendlich nur die Bühne für ein großes Theater? Diese Fragen diskutiert Raphaël Enthoven heute mit seinem Gast François Laroque, der an der Universität Paris III englische Literatur unterrichtet und zahlreiche Stücke von Shakespeare ins Französische übersetzt hat. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 16.11.2014arte
  • Folge 156 (26 Min.)
    Ist Schönheit eine rein subjektive Wahrnehmung oder liegen ihrer Beurteilung objektive Kriterien zugrunde? Jeder fühlt sich in der Lage, Schönes von weniger Schönem zu unterscheiden. Aber keiner kann sich dabei tatsächlich auf eine allgemeingültige Definition festlegen, die er mit anderen teilen könnte. Heißt „etwas schön zu finden“ also nicht unweigerlich zu urteilen, ohne zu wissen? Diese Fragen diskutiert Raphaël Enthoven heute mit seinem Gast Charles Pépin. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 23.11.2014arte
  • Folge 157 (26 Min.)
    Zwischen gesundem Menschenverstand und unerschütterlichen Prinzipien liegen manchmal Welten. Wenn Kranke unerträglich leiden und ohnehin nur noch kurze Zeit zu leben haben, scheint der Griff zur Sterbehilfe dem gesunden Menschenverstand gar nicht mehr so abwegig. Und ist der freie Wille nicht des Menschen höchstes Gut? Doch die absichtliche Herbeiführung des Todes als vollkommen legal anzusehen, ist noch immer schwer vorstellbar. Bernard-Marie Dupont ist Universitätsmediziner, Professor für Philosophie und Jurist, Spezialist für Medizinische Ethik und bekannter Verfechter der Weiterentwicklung palliativmedizinischer Methoden. Er lehrt Palliativmedizin an der Universität Rennes und war von 2000 bis 2006 Mitglied des Ethikkomitees des Nationalen Instituts für Gesundheit und Medizinische Forschung (INSERM). 2013 wurde er Präsident des Europäischen Instituts für Gesundheitsethik und Mitglied des Wissenschaftlichen Rates des Europäischen Forums für Bioethik in Brüssel. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 30.11.2014arte
  • Folge 158 (26 Min.)
    Gibt es die eine richtige Auslegung des Korans? Worin besteht wahre Loyalität: in blinder Treue zum Text oder zur Tradition, oder in deren kritischer Prüfung? Lässt sich auf das Studium des Korans das Nietzsche-Zitat aus „Die fröhliche Wissenschaft“ anwenden: „Geh nur dir selber treulich nach: – So folgst du mir – gemach! gemach!“? Ist im Islam eine politische Philosophie und eine aufklärerische Tradition enthalten? Diese Fragen diskutiert Raphaël Enthoven heute mit seinem Studiogast Souleymane Bachir Diagne. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 11.01.2015arte
  • Folge 159 (26 Min.)
    Sagt Musik wirklich etwas aus, oder handelt es sich um eine reine Formensprache? Welchen Beitrag leisten Instrumente zum Wesen der Musik? Was unterscheidet den Besuch eines Live-Konzerts vom Anhören einer Aufzeichnung? Diese Fragen diskutiert Raphaël Enthoven heute mit seinem Gast Bernard Sève, Professor für Ästhetik und Kunstphilosophie in Lille. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 18.01.2015arte
  • Folge 160 (26 Min.)
    Warum bestätigen drei von zehn Kindern als Ausnahmen die Regel der sozialen Reproduktion? Ist es nicht bezeichnend, dass gerade Pierre Bourdieu – einer der bekanntesten Theoretiker der sozialen Reproduktion – ein Beispiel für gesellschaftliche Mobilität ist? Sind Ehrgeiz, Entschlossenheit und harte Arbeit wirklich maßgeblich für den sozialen Aufstieg? Diese Fragen diskutiert Moderator Raphaël Enthoven mit Chantal Jaquet, Doktorin der Philosophie und Professorin an der Universität Paris 1 (Sorbonne). (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 25.01.2015arte
  • Folge 161 (26 Min.)
    Was bedeutet es eigentlich, Zeit zu verlieren? Ist Zeit, die wir mit reiner Muße, Fernsehen oder Urlaub verbringen, tatsächlich freie Zeit, wenn man bedenkt, dass man sie innerhalb eines bestimmten, im Voraus geplanten Zeitabschnitts verbringt und dass sie eine Art ökonomische Funktion der „Erholung“ erfüllt? Und: Kann verlorene Zeit organisiert werden? Diese Fragen diskutiert Raphaël Enthoven heute mit seinem Gast Pierre Cassou-Noguès, der Professor für Philosophie ist und im Jahr 2013 ein Buch über gute Gründe geschrieben hat, warum wir manchmal einfach auch Zeit verlieren sollten. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 01.02.2015arte
  • Folge 162 (26 Min.)
    Warum ist es so wichtig, einer Dame den Vortritt zu lassen und ritterlich „Nach Ihnen“ zu sagen? Bringt sich derjenige, der „Nach Ihnen“ sagt, in eine Demuts- oder eine Überlegenheitsposition? Diese Frage schwingt mit, wenn sich ein Mann gegenüber einer Frau galant verhält. Ist die Galanterie nicht ein Kampf, bei dem das Geschlecht, das sich als „stark“ erlebt, am Ende das sogenannte „schwache“ Geschlecht besiegt? Führt hier nicht ein Geschlecht, das sich seiner Stärke sicher ist, einen eigenartigen Kampf mit einem Geschlecht, das von der ihm zugeschriebenen Schwäche geradezu physisch „durchdrungen“ ist? Ist Galanterie letztendlich also ein Ausdruck für Frauenfeindlichkeit? Und kann man so weit gehen zu behaupten, dass sich dahinter manchmal sogar Rassismus verbirgt? Diese Fragen diskutiert Raphaël Enthoven heute mit dem Schriftsteller, Philosophen und Essayisten Alain Finkielkraut. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 08.02.2015arte
  • Folge 163 (26 Min.)
    Ein französisches Sprichwort sagt: „Es nützt nichts zu rennen“. Aber wie ist das zu verstehen? Ist damit gemeint, Rennen sei nur hektische Betriebsamkeit im Sinne des deutschen Sprichwortes „Blinder Eifer schadet nur“? Oder soll damit gesagt werden, dass es heilsam ist, sich von der utilitaristischen Denkweise zu lösen, also aus dem System des Nützlichen auszubrechen? Diese Fragen diskutiert Raphaël Enthoven heute mit Guillaume Le Blanc. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 15.02.2015arte
  • Folge 164 (26 Min.)
    Schirmt ein Bildschirm ab? Unter welchen Bedingungen ist die Technik als Fortschritt denkbar? Stellt sie nicht undurchsichtige Benutzeroberflächen und Informationsschnittstellen zwischen uns und die Wirklichkeit, uns und die anderen, uns und uns selbst? Diese Fragen diskutiert Raphaël Enthoven heute mit Stéphane Vial, der sich in seinen Publikationen mit der Philosophie der digitalen Welt auseinandersetzt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 22.02.2015arte
  • Folge 165 (26 Min.)
    Als Gegensatz zur profanen, also weltlichen Wirklichkeit des Alltags wirkt das Heilige oft abstrakt, unerreichbar und irgendwie überholt. Könnte das Heilige dennoch eine neue Blüte erleben? Welche Rolle spielt das Heilige in der modernen Welt? Was ist der Unterschied zwischen heilig und sakrosankt? Können zeitgenössische Dinge als heilig verehrt werden, oder verweist das Heilige stets auf eine für unantastbar erklärte Vergangenheit? Diesen Fragen stellt sich Raphaël Enthoven heute gemeinsam mit dem französischen Journalisten, Schriftsteller und Philosophen Régis Debray. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 12.04.2015arte
  • Folge 166 (26 Min.)
    Gleich zwei Binsenweisheiten vorweg: Management ist keine Philosophie, aber ein Manager kann sich beim Ausüben seiner Tätigkeit von einer bestimmten Philosophie leiten lassen. Unterschiedliche Philosophien wiederum bringen verschiedene Managementformen hervor. Ist Management also die Wissenschaft, die die Verhaltensweisen egoistischer, vor allem vom Selbsterhaltungstrieb bestimmter Individuen zum Gegenstand hat? Oder ein Kodex, der das Verhalten des Einzelnen gegenüber anderen normiert? Oder etwa das Wissen um „politische“ Spielregeln zur erfolgreichen Leitung einer Arbeitsgruppe? Über diese Fragen spricht Raphaël Enthoven heute mit seinem Gast Ghislain Deslandes, der unter anderem Professor an der europäischen Wirtschaftshochschule ESCP ist. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 19.04.2015arte
    ursprünglich für den 14.12.2014 angekündigt
  • Folge 167 (26 Min.)
    Die Liebesheirat ist ein relativ modernes Phänomen. Die Liebe aber ist ein leicht entflammbares Gefühl, das schnell wieder verfliegen kann. Plädoyers zugunsten der Ehe sind verschwindend gering im Verhältnis zu all den Witzen über sie. Raphaël Enthovens Gast Denis Moreau verteidigt das Prinzip der Ehe, gibt aber in seinem Werk auch ihren Gegnern das Wort, nach denen die Ehe die Totenglocke des Gefühls ist. Deren Aussagen sind jedoch oft widersprüchlich: Auch Nietzsche wettert in „Also sprach Zarathustra“ über die Ehe, spricht aber im gleichen Werk positiv über den „Garten der Ehe“. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 26.04.2015arte
  • Folge 168 (26 Min.)
    Was taugt das Konzept Glück? Ist es nicht sogar gefährlich, wenn es zum politischen Ziel erhoben wird und der Staat den Bürgern seine Vorstellung vom Glück aufzwingt? Und kommt in der individuellen Suche nach dem Glück nicht die Traurigkeit unseres Menschseins zum Ausdruck? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 10.05.2015arte
  • Folge 169 (26 Min.)
    Wie bleibt man authentisch? Und welche Rolle spielen Konventionen? Wie gelingt es trotz allem, authentisch zu sein? Diese Fragen diskutiert Raphaël Enthoven heute mit seinem Gast Philippe Cabestan, Philosophie-Lehrer und Phänomenologe, und zudem Autor mehrerer Werke über Sartre. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 17.05.2015arte
  • Folge 170 (26 Min.)
    Wie viel Vorbereitung erfordert Improvisation? Wie bekommt man die Fähigkeit zum spontanen Musizieren? Hat man beim Improvisieren völlige Freiheit? Woher kommt dann der Eindruck, dass genau das erwartete Ergebnis eingetreten ist? Diese Fragen diskutiert Raphaël Enthoven heute mit seinem Gast, dem Musikwissenschaftler und Philosophen Karol Beffa. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 24.05.2015arte
  • Folge 171 (26 Min.)
    In seinem philosophischen Essay „Der Mythos des Sisyphos“ zeigt Albert Camus die tiefe Kluft zwischen den existenziellen Fragen des Menschen und dem Schweigen der Welt. Da scheint Selbstmord die einzig logische Konsequenz zu sein: Wenn das Leben keinen Sinn hat, muss man ihm ein Ende setzen. Doch Selbstmord ist keineswegs die Lösung des Problems, denn nur wenn wir leben, können wir die Erfahrung des Absurden machen. Wie kann diese Erfahrung dann zum Ausgangspunkt für eine notwendige Revolte werden? Diese Frage diskutiert Raphaël Enthoven heute mit der Camus-Spezialistin Marylin Maeso. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 31.05.2015arte
  • Folge 172 (26 Min.)
    Kann Toleranz die Demokratie gefährden? Ist es richtig, intolerante Kräfte zu tolerieren und zum Beispiel Demokratie-Gegnern den Einzug ins Parlament zu ermöglichen? Und bedeutet „Toleranz“ nicht eigentlich zähneknirschendes Dulden? Was wäre also echte, rückhaltlose Akzeptanz? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.06.2015arte
  • Folge 173 (26 Min.)
    Im kollektiven Bewusstsein gilt ein Darwinist als böse, weil er das Recht des Stärkeren verteidigt. Doch gerade da wird es kompliziert, denn dasselbe kollektive Bewusstsein glaubt, dass alle Nicht-Darwinisten im Unrecht sind, weil sie der Evidenz der Evolutionstheorie widersprechen. Raphaël Enthoven diskutiert heute mit seinem Gast Jean Claude Ameisen die Frage, woher diese Widerspruch rührt. Warum halten wir Darwin für böse, sind aber gleichzeitig davon überzeugt, dass er recht hatte? Wie kommt es, dass wir ihn ächten und ihm dennoch recht geben? Ist es etwa ein Irrglaube, Darwin habe vom Recht des Stärkeren gesprochen, vom Überleben des Stärkeren? Welchen Bezug gibt es zwischen seinen biologischen Thesen und dem Sozialdarwinismus? Jean Claude Ameisen ist Arzt, Forscher und Professor für Immunologie an der Universität Paris Diderot.
    Er beteiligt sich an der Ethik-Debatte und bei der Entwicklung der Beziehungen zwischen Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft. Seit 2012 ist er Präsident der französischen Ethikkommission CCNE (Comité Consultatif National d’Ethique). Außerdem leitet er das Centre d’Etudes du Vivant (Institut des Humanités de Paris – Université Paris Diderot) und ist Mitglied des wissenschaftlichen Beirats am Pariser Collège International de Philosophie.
    Zu seinen französischen Veröffentlichungen zählen: „La sculpture du vivant. Le suicide cellulaire ou la mort créatrice“ (1999); „Dans la lumière et les ombres. Darwin et le bouleversement du monde“ (2008); „Les couleurs de l’oubli“ (2008); „Sur les épaules de Darwin. Les battements du temps“ (2012); „Sur les épaules de Darwin. Je t’offrirai des spectacles admirables“ (2013). Auf Deutsch ist „Das Schöne und die Wissenschaft“ erschienen (2008). (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 14.06.2015arte

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