Orte des Erinnerns

Noch heute liegen etwa 8.000 Minen an der dänischen Küste bei Skallingen. Während des Zweiten Weltkriegs haben deutsche Truppen die gesamte Westküste vermint, um die Invasion der Alliierten zu erschweren. Im Frühling 1945 kapitulieren die Deutschen. 1,5 Millionen Minen müssen so schnell wie möglich beseitigt werden – Quadratmeter für Quadratmeter. Doch wer soll diese lebensgefährliche Aktion übernehmen? (Text: SWR Fernsehen)

Eine karges Stück Erde mitten in der Ägäis: Die griechische Insel Yaros dient über Jahrhunderte als Ort der Verbannung. Wer den Herrschenden unbequem ist, den lassen sie auf die sogenannte „Teufelsinsel“ verschleppen. Noch 1967 wird Yaros für Tausende zum Alptraum: Als nach einem nächtlichen Putsch in Griechenland die Militärs an die Macht kommen, werden Andersdenkende gefangen genommen und auf die verlassene Insel verschifft … (Text: SWR Fernsehen)

Im August 1944 rückt die Rote Armee Richtung Warschau vor, das noch immer unter deutscher Besatzung steht. Während auf den Straßen gekämpft wird, formiert sich im Untergrund ein Heer von Freiwilligen, darunter viele junge Frauen und Männer – die polnische „Heimatarmee“. Als Versteck dient den Aufständischen die Warschauer Kanalisation. Hier in den weit verzweigten unterirdischen Gängen rüsten sie sich für den Widerstand, für einen kurzen und heftigen Kampf gegen ihre Unterdrücker. (Text: SWR Fernsehen)

In einem Eisenbahnwaggon wird 1943 türkische Geschichte geschrieben: Der „weiße Zug“, der in der Kleinstadt Yenice Station macht, ist geheimer Treffpunkt des britischen Premiers Winston Churchill und des türkischen Staatschefs Ismet Inönü. Während Churchill den Kriegseintritt der Türkei fordert, setzt Inönü auf Frieden und Neutralität. (Text: SWR Fernsehen)

Fünf Forts, die in den Berg gesprengt wurden, nur 110 Kilometer südlich des Polarkreises. Tausende von Bollwerken und Befestigungsanlagen, mittendrin die schwedische Stadt Boden, bilden das einstige Herz der schwedischen Landesverteidigung. Lange Zeit ist die Festung von Boden die geheimste militärische Einrichtung Schwedens. Hier lernen Soldaten, wie man bei minus 40 Grad Krieg führt, gegen den damals immer gleichen Feind, die Sowjetunion … (Text: SWR Fernsehen)

Wenige Kilometer vor Helsinki, geschützt vor neugierigen Blicken, wird 1956 in Tamminiemi eine Sauna erbaut. Auftraggeber ist Finnlands neuer Staatspräsident Urho Kekkonen. Das Badehaus gibt bald Anlass zu Spekulationen: Gipfeltreffen mit hohen Regierungschefs sollen hier stattfinden, auch aus der benachbarten UdSSR. Klar wird erst später: Präsident Kekkonen weiß mitten im Kalten Krieg die Wirkung von Dampf und Hitze geschickt zu nutzen. (Text: SWR Fernsehen)

Kaum ein Ort in der DDR war so geheim wie das Gefängnis des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in Berlin Hohenschönhausen. Auf keinem Stadtplan war es verzeichnet. Die Untersuchungshäftlinge, die dort einsaßen, wussten nicht, wo sie sich befanden; oft wussten sie nicht einmal, in welcher Stadt sie waren. In der Sendung kommen Zeitzeugen beider Seiten zu Wort: ein Stasi-Vernehmer, für den das Untersuchungsgefängnis ein ganz normaler Arbeitsplatz war, und Häftlinge, die sich hier zu verantworten hatten. (Text: SWR Fernsehen)