Dokumentation in 2 Teilen, Folge 1–2

  • Folge 1 (90 Min.)
    Erdölraffinerie in Lingen im Emsland. – Bild: NDR/​doc.station GmbH
    Erdölraffinerie in Lingen im Emsland.
    Beeindruckende Luftaufnahmen, aufgenommen mit Spezialkamera und Hubschrauber, Flugbilder von Küsten, Seen- und Moorlandschaften, Wäldern und Flussauen zeigen „Norddeutschland von oben“. Gedreht wurde die zweiteilige Reihe von April bis November 2014. Diese Folge zeigt fantastische Bilder und Geschichten von Menschen von der Nordsee bis an die Ems. Die innovativen Ideen der Bewohner verändern das Leben dort, ihr Einsatz für Natur und Tiere sichert den Bestand, sie bewahren alte landestypische Traditionen. Den Menschen liegt die Zukunft ihrer Heimat am Herzen.
    Im Nationalpark Wattenmeer treffen Autor Marcus Fischötter und die Kameramänner Michael Dreyer und Reiner Bauer den Biologen und Naturfotografen Martin Stock. Seit 30 Jahren macht er Fotos vom Watt und ist jeden Tag aufs Neue fasziniert. In der Kieler Förde züchtet die Meeresbiologin Inez Linke die Braunalge Laminaria. Die Pionierin glaubt fest an die Zukunft der marinen Biotechnologie für Kosmetika und Arzneimittel. In Schleswig-Holstein erzeugen etwa 3.000 Windräder Strom, eine gute Einnahmequelle für viele Landwirte.
    Aber die Windparks sind auch eine Gefahr für Fledermäuse und Greifvögel. Thomas Grünkorn und Stefan Wolff achten darauf, dass im Umkreis von einem Kilometer um einen Greifvogelhorst keine neuen Windräder aufgestellt werden. Thomas Neudecker ist auf einem Krabbenkutter in der Nordsee unterwegs. Seine Sorge gilt den Krabbenbeständen. Deshalb sind er und seine Mitarbeiter des Hamburger Thünen-Instituts für Seefischerei auf der Suche nach der optimalen Masche: mit dem Ziel, den Beifang bei der Krabbenfischerei zu minimieren.
    Martina Winkler liebt alte Nutztierrassen, besonders das Rotbunte Husumer Schwein. Manche Tierart wäre ohne ihren und den Einsatz einiger Gleichgesinnter längst ausgestorben, verdrängt von hochgezüchteten Masttieren. Auf der Grimmershörn fahren Sven Kaltenborn und Manfred Schriever etwa 16.000 Peilkilometer im Jahr. Das Schiff ist mit Echolot ausgestattet, damit suchen sie nach Untiefen in der Fahrrinne der Elbe. Wenn sie fündig werden, schickt das Wasser- und Schifffahrtsamt Bagger, denn die in den Seekarten eingetragenen Fahrrinnentiefen müssen garantiert werden können.
    Im Kehdinger Land, zwischen Elbe und Oste, ist der Boden voller Ton, ideal für die Produktion von Ziegelsteinen. Matthias Rusch betreibt eine Ziegelei in Drochtersen. In vierter Generation werden hier Klinkersteine im einzigen noch bestehenden Ringofen Europas hergestellt. Es ist keine Massenware, jeder Stein ein Unikat. Im Technologiepark Bremen tüfteln junge Forscher an einem Haushaltsroboter. Popcorn machen, kann „PR2“ schon ganz allein. Aber zur alltagtauglichen Haushaltshilfe ist es noch ein langer Weg.
    Olaf Sommers und Marco Hugens achten auf die Süßwasserlinse auf Langeoog. Das Trinkwasser der Insel stammt aus Niederschlägen, die im Sandboden versickern. Da Süßwasser leichter ist als Salzwasser, schwimmt es wie ein Fettauge auf dem die Insel umgebenden Salzwasser. Die beiden Wassersorten dürfen sich auf keinen Fall mischen. Die Teststrecke des Transrapid durchzieht wie ein steinernes Denkmal das Emsland. Das Zukunftsprojekt der Superlative ist seit 2011 stillgelegt. Aber die Magnetbahntechnologie ist nicht verschwunden.
    Ralf Effenberger und sein Team wollen die induktive Ladetechnik, bei der Energie drahtlos übertragen wird, für Elektroautos nutzbar machen. Das Emsland und die angrenzenden Kreise Cloppenburg und Vechta haben die größte Dichte an Mastbetrieben in Deutschland. Die anfallende Gülle wird auf den Äckern als Dünger ausgebracht. Gewässer und Grundwasser leiden an der Überdüngung. Blaualgenplagen und Fischsterben im Dümmer waren die Folge. Naturschützer und der einzige Berufsfischer am Dümmer haben deshalb ein Experiment gestartet mit dem Ziel, den Fischbestand in dem See zu erhöhen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 03.04.2015NDRFree-TV-PremiereMo 18.03.20193sat
  • Folge 2 (90 Min.)
    NDR Fernsehen NORDDEUTSCHLAND VON OBEN, „Von der Ostsee in den Harz“, am Montag (06.04.15) um 16:45 Uhr. Die Bohrkerne geben dem Geologen Carsten Obst Auskunft über die erdgeschichtliche Entwicklung.
    Beeindruckende Luftaufnahmen, aufgenommen mit Spezialkamera und Hubschrauber, Flugbilder von Küsten, Seen- und Moorlandschaften, Wäldern und Flussauen zeigen „Norddeutschland von oben“. Gedreht wurde die zweiteilige Reihe von April bis November 2014. Die Menschen dort, die ihre norddeutsche Heimat lieben, bewahren Traditionen, schützen Natur und Tiere und entwickeln Perspektiven für die Zukunft. Die Ostsee gibt sich ruhiger als die Nordsee. Weiße Sandstrände säumen die Küste in Mecklenburg-Vorpommern. Im Binnenland bricht sich auf den Oberflächen der großen Seenplatten das Sonnenlicht.
    In der Region verteilt gibt es etwa 2.000 Schlösser und Herrenhäuser, so viele wie nirgendwo sonst in Europa. Das flache Land verändert sich südöstlich von Hannover mit schroffen Felsen, Bergwiesen und Wäldern: der Harz. Im Westen liegt das Weserbergland mit Hügeln und Fachwerkstädten entlang der Weser, auch das alles ist Norddeutschland. In der Ostsee vor dem Seebad Nienhagen ist in den vergangenen zwölf Jahren eine ungewöhnliche Unterwasserwelt entstanden. Thomas Mohr und sein Team haben dort Tausende Betonringe versenkt.
    Das künstlich angelegte Riff soll Fischen Schutz bieten, denn trotz Fangquoten geht der Bestand, besonders an Dorschen, seit Jahren zurück. Je rauer die Ostsee vor Hiddensee wird, desto erfolgversprechender ist die Ausbeute von Henry Engels. Denn bei kräftigem Wind aus Nordwest gibt das Meer das „Gold der Ostsee“ frei. Dann steht der Bernsteinfischer mit Watthose und Kescher im Spülsaum am Strand von Hiddensee in der Hoffnung auf den großen Fang. Schon die Mächtigen in der DDR träumten davon, Öl in Mecklenburg-Vorpommern zu fördern, um dadurch von internationalen Märkten unabhängig zu sein.
    In der Geologischen Landessammlung in Sternberg zeugen heute etwa 70.000 Bohrkerne von der Pionierarbeit. Ein Schatz für den Geologen Karsten Obst. Auch heutzutage wird wieder gebohrt; Experten vermuten fünf Millionen Tonnen Rohöl unter der Erde. Strand, Seen, Naturschutzgebiete und mittendrin riesige Hühner- und Schweinställe: Auch das ist ist Mecklenburg-Vorpommern. In Klein Daberkow entsteht eine Hähnchenmastanlage für 400.000 Tiere. Die Künstlerin Carolin Große wohnt gleich nebenan und versucht sich mit Kunst und Demonstrationen dagegen zu wehren, damit ihre Heimat kein zweites Cloppenburg wird.
    „Ich bin die Quotenfrau in der Fischerei“, sagt Sabine Reimer-Meißner und grinst. In vierter Generation hat sie das Familienunternehmen am Rödliner See, nordöstlich von Neustrelitz, übernommen. Ein Leben ohne ihre Reusen und den Seeadler kann sie sich trotz der schweren körperlichen Arbeit nicht vorstellen. Seit mehr als 30 Jahren wird der Sanddorn in Ludwigslust kultiviert. In der DDR sollte er teure Zitrusfrüchte ersetzen.
    „Der Vitamin C Gehalt ist siebenmal höher als bei der Zitrone“, erklärt Friedrich Höhne, Obstbauexperte der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern. Er und seine Kollegen forschen, welche Früchte für den Anbau in der Region besonders gut geeignet sind. Jörg-Rüdiger Tilk kann sich für eine Galoppspur im Sand des Truppenübungsplatzes begeistern. Er ist Wolfsberater des Landes Niedersachsen und den Wölfen auf den Truppenübungsplätzen in Bergen und Munster auf der Spur. Die Wölfe sind in Niedersachsen wieder heimisch geworden, dennoch bekommt er die scheuen Tiere nur mithilfe seiner Fotofallen zu Gesicht.
    Imker Gustav Helm ist von seinem Heidehonig überzeugt. Er teilt seine Leidenschaft für Bienen mit Tochter Silke. Sie hat sich auf Königinnenzucht spezialisiert. Aber den Bienen droht Gefahr, die Völker sind von Varroa-Milben befallen. Reinhard Löhmer kämpft um seit 40 Jahren um den Erhalt der Moore. Im Herbst ziehen er und seine Unterstützer in Gruppen zum Entkusseln ins Moor. Eine wahre Sisyphusarbeit. Denn erst wenn Bäume entfernt, Entwässerungsgräben zugeschüttet und die Flächen wieder nass sind, hat das Moor eine Zukunft.
    Die Region um Braunschweig ist bekannt für seinen Spargel. Vier Monate im Jahr ist Saison, von März bis Juni. Wenn es zu kalt ist, beheizt Bauer Friedrich Pape den Boden. Besonders der erste Spargel ist bei den Kunden beliebt. Die Jäger und Förster der Rotwild-Hegegemeinschaft wollen wissen, wie viele Hirsche es im Solling gibt. Nur dann kann die Abschussquote festgelegt werden. Wildbiologe Karsten Hupe fährt deshalb nachts mit Scheinwerfern los, leuchtet in Waldränder, auf Wiesen und Felder und zählt die Tiere, die in den Lichtkegel geraten. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 06.04.2015NDRFree-TV-PremiereMo 18.03.20193sat

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