Nächster Halt

Erste Etappe von Entdeckerin Emmanuelle Gaume auf ihrer viertägigen Tour durch Buenos Aires ist das Teatro Colón, die Kulturhochburg der argentinischen Hauptstadt. Seit über 100 Jahren empfängt das Theater mit der beeindruckenden Architektur die größten Opernstars der Welt. Zusammen mit den „Madres“ umrundet Emmanuelle anschließend die Plaza de Mayo. Jede Woche fordern hier weißbetuchte Frauen unermüdlich die Wahrheit über den Verbleib ihrer während der Militärdiktatur verschwundenen Kinder.
Dagegen ist das Szeneviertel Palermo die Heimat der argentinischen Boheme. Hier treffen sich Künstler, Philosophen, Schauspieler und Designer in den hippsten Bars der Stadt. Emmanuelle Gaume folgt den Spuren des berühmten Schriftstellers Jorge Luis Borges und lüftet die Geheimnisse der „Porteño“-Seele, der Hauptstadtbewohner, die man auch als „Porteños“ bezeichnet. Zum Schluss bewundert sie die atemberaubenden Tanzdarbietungen auf der Feria de Mataderos, dem gigantischen Volksfest im Zentrum von Buenos Aires. (Text: arte)

Das italienisch geprägte Hafenviertel La Boca ist die Wiege des Tangos. Hier gingen Einwanderer aus aller Welt von Bord ihrer Schiffe und betraten zum ersten Mal argentinischen Boden. An diesem Ort beginnt Emmanuelle Gaume ihre zweite Tour, um den Tango, diesen ursprünglich rein männlichen Tanz, in all seinen Facetten kennenzulernen. Der Rhythmus der Candombe-Trommeln begleitet sie ins Viertel von San Telmo, deren Straßen den Tangotänzern als Bühne dienen. Bei einer rasanten Taxifahrt bringt ihr der sangesfreudige Fahrer persönlich ein traditionelles Ständchen.
Nach der Tanzstunde in einer berühmten Tangoakademie lernt Emmanuelle Gaume die zeitgenössische Form des traditionellen Tanzes kennen. Der virtuose Tango der Gruppe „Fernandez Fierro“, deren Mitglieder kaum älter als 25 Jahre sind, mischt vertraute Klänge mit wilden Rock- und Jazzelementen. Und natürlich beschließt Emmanuelle ihre musikalische Tour in einer Milonga, einer der traditionellen Bars. Dort drehen sich die Paare bis in die Nacht zu den Klängen des Tangos. (Text: arte)

Buenos Aires ist zweifellos eine Megacity für Industrie, Wirtschaft und Kultur. Doch die argentinische Metropole hat auch ein ganz besonderes Verhältnis zur Natur. Gleich vor der Stadt liegt das Viertel von Liniers mit seinem riesigen Viehmarkt. Hier atmet die Reisende Emmanuelle Gaume Gaucho-Spirit und mischt sich unter kritische Käufer und Liebhaber des Campo-Flairs.
Auf einem Lebensmittelboot schippert sie weiter zum Tigre-Delta, denn die prächtigen Sommervillen an seinen Ufern sind nur mit dem Boot zu erreichen. Die herrliche Natur an der Mündung des Rio Paraná und des Rio de la Plata bietet eine geruhsame Abwechslung von der lärmenden Stadt.
Anschließend besucht die Argentinien-Reisende Emmanuelle Gaume die besten Polospieler der Welt. Dieser Sport, der von der Bedeutung des Pferdes in der argentinischen Kultur zeugt, ist längst nicht mehr den Eliten vorbehalten. Eifrig verfolgen alle „Porteños“ die Spiele und diskutieren das Potenzial der Pferde. Am Abend kehrt Emmanuelle Gaume in ein vegetarisches Restaurant in Chacaritas grünem Stadtzentrum ein. Hier lässt sie sich von dem argentinischen Besitzer des Lokals mit exquisiten Kräutern und Gewürzen aus aller Welt verwöhnen. (Text: arte)

Die Bewohner der Hauptstadt, die „Porteños“, gelten als unverbesserliche Schönredner. Emmanuelle Gaume trifft einige originelle Exemplare dieser Spezies – ideale Botschafter der Porteño-Mentalität. Ihre Tour beginnt im Stadion von Quilmes AC bei einem der sagenumwobenen Fußballderbys. Hier geht es um mehr als nur um Sport! Der Fußball ist die Religion des argentinischen Volkes, und die Fans integrieren auch das soziale und politische Geschehen des Landes in ihre leidenschaftlichen Gesänge. Im Stadion sitzt Emmanuelle an der Seite von Kommentatorenikone Victor Hugo Morales, dessen „Goooooool“-Rufe in der ganzen Welt bekannt sind.
Dann geht es ans andere Ende der Stadt zu einer Übertragung von „La Colifata“, dem „Radio der Verrückten“. Seit 2001 moderieren die Patienten einer psychiatrischen Klinik hier ihre eigene Radioshow, deren Titelmelodie aus der Feder von Sänger Manu Chao stammt.
Anschließend besucht Emmanuelle Gaume den Bildhauer Carlos Regazzoni. In seinem heillos chaotischen Atelier führt der korpulente Künstler – eine Art argentinischer Rodin – sie durch sein überdimensionales Werk.
Ihren Abschluss findet die Tour durch Argentiniens Hauptstadt im Viertel Barracas bei einer kollektiven und originellen Theatererfahrung. In einer Stadt, in der täglich Hunderte von Werken auf den Spielplänen stehen, werden für einen Abend lang die Bewohner der Nachbarschaft zu gefeierten Schauspielern. (Text: arte)