2017, Folge 17–37

  • Folge 17
    Wilhelm Schmid ist führender Vertreter einer Philosophie der Lebenskunst, in der er sich sehr erfolgreich mit existentiellen praktischen Lebensfragen in einer unübersichtlichen, schnelllebigen Welt auseinandersetzt. In seinem Buch „Von den Freuden der Eltern und Großeltern“ beschäftigen ihn Fragen zur Lebensform Familie und den damit verbundenen Freuden und Schwierigkeiten. Andreas Bönte spürt mit Wilhelm Schmid aus philosophischer Sicht ganz lebensnahen Fragen nach, wie: Was bedeutet Familie heute? Wie bewahrt man sich in unserer schnelllebigen Zeit die Freude, mit einem Kind das Leben neu zu entdecken? Und welche Vorteile hat es, Kinder als Großeltern zu genießen? (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 23.01.2017BR Fernsehen
  • Folge 18
    Die Autorin und Philosophin Ariadne von Schirach veröffentlichte 2016 ihr neues Buch „Ich und du und Müllers Kuh“, eine kleine Charakterkunde mit sechs verschiedenen Charakterskizzen für alle, die sich selbst und andere besser verstehen wollen. Aber kann man sich selbst überhaupt ganz verstehen? In ihrem Buch stellt Ariadne von Schirach folgende sechs Charaktere vor: den Narzisst, den Schizoiden, den Depressiven, den Zwanghaften, den Phobiker und den Hysteriker. Abgeleitet ist ihr Konzept aus der idealtypischen Charakterkunde von Fritz Riemann und Karl König.
    Die Beschreibung der Charaktere erfolgt hinsichtlich ihres emotionalen, kommunikativen und beruflichen Verhaltens, dabei ist der Umgang mit sich selbst und mit anderen stets im Fokus. Wie jedoch geht der einzelne Charaktertyp mit den bestehenden Werten, Regeln und Traditionen um, die eine bestehende Ordnung bilden? Und welcher Charaktertyp passt in der heutigen Zeit am Besten in Führungspositionen oder welcher ist auf Social-Media Plattformen besonders beliebt? Darüber spricht Andreas Bönte mit Ariadne von Schirach. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 30.01.2017BR Fernsehen
  • Folge 19
    Professor Dr. Ulrich Dirnagl und Dr. Jochen Müller haben gemeinsam das Buch „Ich glaub mich trifft der Schlag – Warum das Gehirn tut, was es tut, oder manchmal auch nicht“ verfasst. Es ist ein Buch über Hirnforschung, dargestellt anhand von sechs Krankheiten des Gehirns, nicht für ein medizinisches Fachpublikum ausgerichtet, sondern unterhaltsam und für jeden verständlich. Die Funktionsweise unseres menschlichen Gehirns ist eine hochkomplexe Materie, die in vielen Bereichen noch stets unverstanden bleibt. Aber es sind gerade die Krankheiten und Fehlfunktionen, die Forschern und Medizinern die Hinweise liefern, um ein Verständnis über dessen Funktion zu erlangen.
    Professor Dr. Ulrich Dirnagl ist Neurowissenschaftler und Leiter der Abteilung für Experimentelle Neurologie und des Centrums für Schlaganfallforschung an der Charité Berlin. Dr. Jochen Müller ist Neurobiologe, mehrfacher Science-Slam-Gewinner, freier Journalist und Autor. Beide verfolgen die Aufgabe, Wissenschaft und Forschung, und was diese leistet, auf einem greifbaren Level zu vermitteln und verständlich zu machen. Auch, um in der Gesellschaft eine Sensibilisierung gegenüber Gesundheitsnachrichten, die meist als „Durchbrüche“ tituliert werden, zu schaffen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 13.02.2017BR Fernsehen
  • Folge 20
    Der Wald ist seit Jahrhunderten ein deutscher Sehnsuchtsort. In ihm findet man Stille, ein Naturspektakel aus Fauna und Flora und die Nähe zum Ursprünglichen. Mit seinen Geräuschen, Licht- und Sonneneinfällen, mystischen Nebelbänken und moosigen Bodenflächen bedeutet Wald aber auch immer ein Stück Zauber, der vielen Künstlern, Musikern und Kreativen eine große Bandbreite an Ideen und Orientierung bei der Ausübung von Kunst und Musik bietet. Peter Wohlleben ist studierter Forstwirt und Bestsellerautor. Nach seinem Studium und einer Überbrückungszeit mit einem Bürojob bekam Peter Wohlleben endlich sein lang ersehntes, erstes Forstrevier. Schnell jedoch merkte er, dass die klassische Forstwirtschaft in Zeiten von Gewinnmaximierung und Effizienz sowie ständigem Druck vom Landesforst keinen Platz findet.
    Nach der Kündigung seiner Stelle erleidet Peter Wohlleben eine Erschöpfungsdepression und begibt sich in Psychotherapie. Er schreibt mehrere kritische Bücher über die Lage der modernen Forstwirtschaft. Außerdem stellt er einen Buchenwald unter Schutz und nutzt diesen als Friedwald, in dem er Raum für Managerkurse und Führungskräfte-Seminare findet. Was Peter Wohlleben am Wald fasziniert, wie er sich den perfekten Wald vorstellt und warum es ihm so wichtig ist, seine Eindrücke an ein breites Publikum zu vermitteln, erzählt er im Gespräch mit Andreas Bönte in der nacht:sicht. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 20.02.2017BR Fernsehen
  • Folge 21
    Deutsche TV-PremiereMo 13.03.2017BR Fernsehen
  • Folge 22
    Friedrich Schillers vertrat schon die These „Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt“. Die heutige Hirnforschung zeigt, dass das Gehirn gerade im Spiel tatsächlich zu Höchstformen aufläuft und nicht nur die in uns angelegten Potentiale entfaltet, sondern auch Kreativität. Der Neurologe Gerald Hüther und der Philosoph Christoph Quarch sehen aber in der Kommerzialisierung des Spiels durch Computerspiele oder Glücksspiel, die Möglichkeit, das Leben spielerisch anzugehen und damit unsere Lebendigkeit und Kultur, in Gefahr. Gerald Hüther und Christoph Quarch haben deshalb zusammen das Buch „Rettet das Spiel! Weil Leben mehr als Funktionieren ist“ veröffentlicht. Sie möchten damit auf die Gefahr aufmerksam machen, welche die fortschreitende Funktionalisierung und Ökonomisierung unseres Lebens, die Freiheit und Schönheit in den Hintergrund stellt. Die These des Buches ist, mit Hilfe des Spiel wieder mehr Leichtigkeit, Lebendigkeit und Freude in unser Leben zu bringen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 20.03.2017BR Fernsehen
  • Folge 23
    Mit dem ersten Frühjahrsvollmond beginnt für Menschen jüdischen Glaubens das wichtige Pessachfest. Acht Tage lang wird der Auszug der Israeliten aus Ägypten und die Flucht vor der Unterdrückung gefeiert – in diesem Jahr vom 11. bis 18. April. Der Auftaktabend zum Pessachfest bildet der Sederabend. Für die Holocaust-Überlebende Ruth Melcer ist Pessach auch das Fest der Familie, des Erinnerns und des gemeinsamen Genusses. Zusammen mit Ellen Presser, Leiterin des Kulturzentrums der Israelitischen Gemeinde Münchens, hat Ruth Melcer ein Buch geschrieben, in dem sie Rezepte ihrer Familie zusammengetragen hat. Den speziellen Pessach-Speisen ist ein eigenes Kapitel im Buch gewidmet. Aber das Kochbuch ist mehr als eine Rezeptsammlung.
    Es erzählt die Geschichte einer Familie, die wie so viele andere jüdische Familien durch den Holocaust fast alles verloren hat. Das Erbe aber sind die Traditionen und die Überlieferungen, Anekdoten, Geschichten und Gerichte. Mit dem Pessachfest wird die Freiheit gefeiert – die Befreiung aus der Sklaverei. Pessach ist auch ein Frühlingsfest sowie das Fest der ungesäuerten Brote, der „Mazze“, die entstanden, da man beim Aufbruch aus Ägypten keine Zeit mehr hatte zu warten, bis der Brotteig lange genug geruht hatte. Andreas Bönte spricht mit Ruth Melcer und Ellen Presser in der aktuellen nacht:sicht über die Bedeutung des Sederabends und über die Frage, inwieweit Erinnern auch durch den Magen geht. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 10.04.2017BR Fernsehen
  • Folge 24
    Das Weltall ist faszinierend, gespenstisch, unvorstellbar, erzählt viele Geschichten und lässt noch mehr Geheimnisse offen. Viele Menschen haben es bereits seit Jahrhunderten erforscht und erforschen es noch immer. Ulrich Walter, Diplom-Physiker, Wissenschafts-Astronaut und Ordinarius für Raumfahrttechnik an der Technischen Universität München hat das Weltall nicht nur erforscht, sondern selbst schon erkundet. Im November 1987 begann Walter sein sechsjähriges Astronautentraining, bei dem er zum Nutzlastspezialisten für die Spacelab-D2 Flugmannschaft ausgebildet wurde und umkreiste zehn Tage lang die Erde.
    In seinem Buch „Im schwarzen Loch ist der Teufel los“ klärt Ulrich Walter über das Weltall auf: Wie ist es entstanden, und was sind schwarze Löcher? Wie muss man Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie verstehen, und was ist eigentlich dunkle Materie? Wie Erfahrung der Weltumkreisung seine Sicht auf die Welt wortwörtlich veränderte, und was er auf dieser Reise erlebte, darüber spricht er mit Andreas Bönte. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 24.04.2017BR Fernsehen
  • Folge 25
    „Natürlich gehört zur Zivilisation oder auch zur Demokratie das Bemühen um das Einhegen von Aggression, das Einhegen von Vernichtungsfantasien oder auch Hass. Deswegen ist es für mich existentiell, dass wir darüber nachdenken, wie die Mechanik dieses Hasses funktioniert. Was passiert, wenn Menschen feindliche Gefühle gegenüber anderen entwickeln, und was können wir tun, um es wieder abzubauen?“ Spätestens seit dem Friedenspreis des deutschen Buchhandels 2016 ist die engagierte freie Publizisten Carolin Emcke auch einem breiteren Publikum bekannt geworden. In ihrem viel gelobten Buch „Gegen des Hass“ beschreibt sie dogmatisches Denkmuster, die Zwischentöne, Andersartigkeit und damit gesellschaftliche Vielfalt zersetzen.
    Emckes analytische Genauigkeit und die Verweigerung sich auf die lauten Platituden derjenigen einzulassen, die Rassismus, Fanatismus und die Demokratiefeindlichkeit vorantreiben, setzen ein Zeichen in einer Öffentlichkeit, die immer mehr von Hass und Hetze getrieben wird. Warum es sich aber lohnt, sich mit Vorurteilen und dem zunehmenden Hass in unserer vielfältigen Gesellschaft zu beschäftigen, warum es unabdingbar ist diese zu verteidigen, darüber sprechen Andreas Bönte und Carolin Emcke in der aktuellen Ausgabe der „nacht:sicht“. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 15.05.2017BR Fernsehen
  • Folge 26
    Romani Rose ist Zentralratsvorsitzender der deutschen Sinti und Roma. Er hat sein Leben dem Kampf für Bürgerrechte gewidmet: Etwa 500.000 Angehörige der Minderheit wurden während des NS-Regimes in Konzentrationslagern systematisch ermordet. Auch in der Zeit nach dem Nationalsozialismus gingen die massiven rassistischen Diskriminierungen gegen die Angehörigen der Überlebenden weiter und halten teilweise bis heute an. Die Autorin Behar Heinemann hat Romani Rose nun ein Buch gewidmet: Sein Vater Oskar und der Onkel Vinzenz Rose haben das NS-Regime und seine Gräueltaten überlebt und haben es zu ihrer Aufgabe gemacht, sich für die Bürgerrechte ihrer Minderheit einzusetzen – ein bis dahin einmaliges Vorhaben in der langen Geschichte der Sinti und Roma, welches Romani Rose als Sohn bis heute fortführt.
    Andreas Bönte spricht mit Romani Rose in der nacht:sicht über die Geschichte seiner Familie, warum Sinti und Roma lange nicht offiziell als Opfer des Nationalsozialismus anerkannt wurden und warum viele Angehörige bis heute ihre Identität verbergen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 22.05.2017BR Fernsehen
    deutsche Erstausstrahlung ursprünglich für den 29.05.2017 angekündigt
  • Folge 27
    Ernährung ist ein großes Thema: Geschmack, Herkunft, Nachhaltigkeit, Ernährungsvarianten und Diäten – kaum ein Thema bringt so viele grundlegenden Fragen und widersprüchliche Ideologien mit sich. Doch was ist gutes und gesundes Essen? Nestlé ist der größte Lebensmittelkonzern der Welt mit 2000 verschiedene Marken aus 418 Produktionsstätten in 86 Ländern, 328.000 Mitarbeiter und einen Jahresumsatz im Jahr 2016 von 89,5 Mrd. CHF. Peter Brabeck-Letmathe war 17 Jahre lang für das Unternehmen Nestlé tätig, war CEO und Präsident des Verwaltungsrates. Seine umstrittenste Position nimmt er bis heute zum Thema Wasser ein: „Meine Meinung ist: Fünf Liter Wasser zum Trinken und 25 Liter zur Minimumhygiene sind ein Menschenrecht; die restlichen 98,5 Prozent, die wir verschwenden, sind keines.
    Dem müsste man einen höheren Wert geben. Höher als Erdöl.“ Prof. Hubert Weiger ist Vorsitzender des BUND Naturschutz Bayern über Ernährung, gesunde Lebensmittel, Massenproduktion und wie Ernährung. Er warnt davor, Unternehmen wie Nestlé die Zukunft unserer Ernährung zu überlassen. Mit diesen beiden Gästen spricht Andreas Bönte über dieses kontroverse Thema. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 29.05.2017BR Fernsehen
  • Folge 28
    Unter einem gesunden Menschenverstand versteht der Autor Nikil Mukerji die Fähigkeit des logischen oder schlussfolgernden Denkens. Es handelt sich um die Fähigkeit, aus gegebenen Informationen Schlussfolgerungen abzuleiten und zu bestimmen, was man glauben, und was man tun sollte. In seinem Buch „ Die 10 Gebote des gesunden Menschenverstands“ gibt er eine Anleitung, wie kritisches Denken auch in aktuellen Debatten gelingen kann. Nikil Mukerji ist Geschäftsführer des Executive-Studiengangs Philosophie Politik Wirtschaft (PPW) an der Ludwig-Maximilians-Universität München und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Philosophie und politische Theorie. Zudem arbeitet er als freiberuflicher Unternehmens- und Politikberater für das Institut für Argumentation in München. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 04.09.2017BR Fernsehen
  • Folge 29
    Christiane Heinicke und Andreas Bönte im Gespräch zur Mars-Mission „HI-SEAS – Hawaii Space Exploration Analog and Simulation“ Die Geophysikerin Dr. Christiane Heinicke wurde als einzige Deutsche von der NASA ausgewählt, an einer simulierten Mars-Mission auf Hawaii teilzunehmen. Ein Experiment, bei dem ein Jahr lang mit fünf weiteren Crewmitgliedern das Leben auf engstem Raum bei mars-ähnlichen Bedingungen und isoliert von der Außenwelt getestet wurde. Das Experiment, welches ursprünglich in der Arktis stattfinden sollte, wurde aus organisatorischen Gründen nach Hawaii am Fuße des aktiven Vulkans Mauna Loa verlegt – in einen kuppelförmigen Bau „Habitat“ in 2.500m Höhe, umgeben von vegetationslosem Lavagestein in einer geröllartigen Landschaft.
    Der Habitat konnte nur für Außeneinsätze mit Raumanzügen mittels einer Luftschleuse verlassen werden. Der Kontakt zur „Bodenstation“ beschränkte sich auf Email-Verkehr, zeitverzögert um 20 Minuten, kein Telefon, Skype oder Medien. Christiane Heinicke verfasste nach dieser Erfahrung das Buch „Leben auf dem Mars: Mein Jahr in einer außerirdischen Wohngemeinschaft“, in dem sie das Erlebte während der Mission schildert: das Miteinander, Simulation von Wasserknappheit, das wenig angenehme Reinigen der Komposttoiletten, aber auch der erste Ausflug in eine unterirdische Höhle aus Lavagestein, Thanksgiving und Weihnachten im Habitat. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 11.09.2017BR Fernsehen
  • Folge 30
    In ihrem ersten Buch „Unorthodox“ berichtete Deborah Feldman vom restriktivem Leben als chassidische Jüdin der Satmar-Gemeinde in New York, aus der ihr 2009 der Ausstieg gelingt. In ihrem aktuellen Werk „Überbitten“ erzählt Feldman von ihrem Leben nach dem Fortgang aus der Satmar-Gemeinde. Es ist eine aufreibende Suche nach Identität, die in einem säkularem Leben ausgerechnet als deutsche Staatsbürgerin in Berlin mündet. Die Satmar-Gemeinde in Williamsburg ist die strengste, ultraorthodoxe jüdische Gemeinde der Welt und zählt rund 120.000 Mitglieder – ein Leben unter der Aufgabe nahezu aller Freiheiten: Viele Bücher sind verboten, Ehen werden arrangiert und lediglich ein Mindestmaß an Bildung wird gewährt.
    Das Leben in der Gemeinde mitten in New York ist nahezu komplett von der restlichen Gesellschaft abgeschottet. Deborah Feldman gelingt es 2009 kurz nach einem glimpflich verlaufenen Autounfall in einem gemieteten Auto und dank der Kontakte einer College-Kommilitonin zu fliehen. Sie erwirkte im Frühjahr 2012 ihre fast aussichtslose Scheidung und findet schließlich im Jahr 2014 mit ihrem Sohn in Berlin eine neue Heimat. Über den steinigen und schweren Weg in ein normales Leben spricht Andreas Bönte mit Deborah Feldman in der aktuellen „nacht:sicht“. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 26.09.2017BR Fernsehen
  • Folge 31
    Oft wird zu schnell zu viel gemacht, wobei der Grundsatz „Viel hilft viel“ beim Körper nach hinten losgehen kann. „Fragen Sie weder Arzt oder Apotheker“, so lautet denn auch der Titel des Buches und die These der beiden Medizinjournalisten Ragnhild und Jan Schweizer. Die beiden Mediziner plädieren bei einfachen Beschwerden anstatt auf einen Arzt auf die Selbstheilungskräfte des eigenen Körpers zu vertrauen. Der Anlass zu diesem kritischen Buch war die Krankheitsgeschichte des eigenen Sohnes, dem die Eltern durch übermäßige Vorsorge und Krankengymnastik in jungen Jahren eine vermeidbare Leisten-OP einhandelten.
    Eine Vielzahl von Ratgebern empfiehlt, die verschiedensten Vorgehensweisen und Behandlungsmethoden bei allen möglichen Symptomen. Und auch unser Optimierungsgedanke treibt uns oft dazu an, sofort zum Arzt zu rennen, sobald wir nicht mehr richtig funktionieren. Viele Ärzte wiederrum – so die These der beiden Medizinjournalisten – verschreiben jedoch voreilig Behandlungen, um dem Patienten schnellstmöglich zu helfen, aber auch aus eigenem ökonomischen Interesse. Andreas Bönte diskutiert mit den beiden Ärzten über das richtige Maß bei der eigenen Gesundheitsvorsorge. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 10.10.2017BR Fernsehen
  • Folge 32
    Am 29. Oktober 2017 wird Charlotte Knobloch 85 Jahre alt. Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern überlebte als jüdisches Kind die Shoah auf dem Land bei Bauern in Mittelfranken, verbrachte ihre Jugend in München und ist seit über 35 Jahren im unermüdlicher Einsatz für die jüdisch-christliche Verständigung. Über 20 Jahre hat Knobloch für die Ohel-Jakob-Synagoge am Jakobsplatz gekämpft, ihr Lebenswerk, das am 9. November 2006 eingeweiht wurde. 68 Jahre zuvor, am 9. November 1938, erhält ihr Vater, der Münchner Rechtsanwalt Fritz Neuland, einen Warnanruf und hastet mit seiner damals 6-jährigen Tochter durch München, um das Mädchen in Sicherheit zu bringen.
    Charlotte sieht mit eigenen Augen den Brand in der Synagoge in der Herzog-Rudolf-Straße. Die Bilder der Reichspogromnacht haben sich in ihre Erinnerung tief eingebrannt. Heute blickt die Holocaustüberlebende auf über 30-jährige politische und gesellschaftliche Arbeit gegen Antisemitismus und Rassismus zurück. Eine friedliche Zukunft der nachfolgenden Generationen und ein selbstverständliches Miteinander zwischen den unterschiedlichen Religionen liegen ihr sehr am Herzen. Was es braucht, um diese Vorstellung der Zukunft zu gestalten, darüber spricht Charlotte Knobloch mit Andreas Bönte in der „nacht:sicht“. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 24.10.2017BR Fernsehen
  • Folge 33
    Die Reformation hat rückblickend vieles verändert und bewirkt, wie die Trennung von Staat und Kirche und die Besinnung auf den Glauben in der Konzentration auf das Wesentliche. Doch in den vergangenen Jahren stieg die Zahl derer, die der Kirche den Rücken gekehrt haben. Allein 2014 gab es 240.000 Austritte aus der evangelischen Kirche. Viele Menschen suchen in Philosophie und esoterischen Angeboten eine Alternative. Reform oder Revolution – Was braucht es, um die Kirche aus der Krise zu holen? Hat das Jubiläumsjahr zur Reformation mit seinen Festlichkeiten seinen Teil dazu beigetragen? Was braucht eine mutige und moderne Kirche in der heutigen Zeit? Darüber spricht Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm mit Andreas Bönte in der nacht:sicht. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 31.10.2017BR Fernsehen
  • Folge 34
    Vor 40 Jahren ereignete sich der „Deutsche Herbst“. Fast ein halbes Jahrhundert danach wühlen die Erlebnisse die Menschen immer noch auf. Dr. Hans Jochen Vogel war zu dieser Zeit Justizminister der Bundesrepublik Deutschland und Mitglied des Krisenstabs, der sogenannten „Kleinen Lage“. Er erlebte als engster Berater von Kanzler Helmut Schmidt die Ereignisse hautnah mit. Durch Maßnahmen gegen Protestierende und vermeintliche Verfassungsfeinde geriet die Politik zu Beginn des Jahres 1977 unter massive Kritik von liberalen Juristen und Politikern.
    Mitten in diese Debatte begann die linksterroristische „Rote Armee Fraktion“ (RAF) im Frühjahr ihre sogenannte „Offensive 77“, die eine bisher nicht bekannte Brutalität mitbringt: Der Generalbundesanwalt Siegfried Buback und zwei seiner Begleiter werden am Gründonnerstag, den 7. April in Karlsruhe erschossen. Ende Juli wird der Vorstandssprecher der Dresdner Bank in seinem Zuhause überfallen und erschossen. Vier Wochen später scheitert ein Attentat auf das Karlsruher Gebäude der Bundesanwaltschaft nur knapp.
    Am 5. September 1977 wird der deutsche Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer in Köln entführt und in einer Hochhauswohnung festgehalten. Am gleichen Abend verkündet Helmut Schmidt, der Staat müsse mit „notwendiger Härte vorgehen“ und „mit allen verfügbaren Mitteln gegen den Terrorismus Front machen“. Nachdem die Regierung den Terroristen mit nicht verhandelbarer Härte entgegnete und Hanns Martin Schleyer im Oktober 1977 immer noch in den Händen der Entführer war, handelten die Terroristen: Ein vierköpfiges, palästinensisches Kommando entführt die Lufthansa-Maschine „Landshut“ – an Bord sind 86 Passagiere und fünf Besatzungsmitglieder – und versucht eine Freipressung.
    Am 18. Oktober schließlich stürmt die GSG 9 Spezialeinheit den entführten Flieger. Hanns-Martin Schleyer wird daraufhin ermordet. Andreas Bönte spricht in der nacht:sicht mit Dr. Hans-Jochen Vogel über seine Erlebnisse vor Ort, die nicht enden wollenden 44 Tage des Ausnahmezustands, und darüber, wie ihn diese Geschehnisse heute noch beschäftigen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 21.11.2017BR Fernsehen
  • Folge 35
    Wolfgang Schmidbauer gehört zu den aktivsten Fachschriftstellern in Deutschland und schreibt diverse Kolumnen und Artikel für Fach- und Publikumszeitschriften wie DIE ZEIT, Spiegel und Süddeutsche Zeitung. Als „Minifanatismus in Tugendmaske“ und „Tagseite von Rache und Terror“ beschreibt Wolfgang Schmidbauer, Psychologe und Psychoanalytiker, den Begriff „Helikoptermoral“. Damit gemeint ist die Neigung der Mediengesellschaft zum überstürzten, selbstgefälligen und einfühlungslosen Moralisieren. Ethische Haltungen wie Unschuldsvermutung, Verhältnismäßigkeit und Spätfolgen werden meist komplett ignoriert. Andreas Bönte spricht mit Wolfgang Schmidbauer über die Helikoptermoral, wie sie entstand, und was für Gefahren sie birgt. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 28.11.2017BR Fernsehen
  • Folge 36
    Aufmerksamkeits- Defizit Hyperaktivitäts- Störung, kurz ADHS, ist eine in Deutschland immer häufiger diagnostizierte Krankheit. Aber es ist auch eine Diagnose, an der sich die Geister scheiden. Ist ADHS nun eine Krankheit oder doch nur ein Konstrukt der modernen Medizin? In den Jahren von 2006 bis 2011 konnte man laut Arztreport der BARMER GEK 2013 einen Zuwachs diagnostizierter ADHS Fälle bei Kindern und Jugendlichen unter 19 Jahren von 42 Prozent nachweisen, altersübergreifend sogar um 49 Prozent. Besonders hoch sind die Diagnosezahlen zum Ende des Grundschulalters vor dem Übergang auf weiterführende Schulen, so die Reportautoren Dr. Thomas Grobe und Prof. Dr. Friedrich Schwartz vom Institut Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitssystemforschung in Hannover.
    Doch woran liegt das? Spiegelt die Diagnose etwa die Erwartungshaltungen der Eltern wieder? Werden Erziehungsprobleme als ADHS diagnostiziert und mit Pillen und Psychopharmaka behandelt? Ist der Zappelphilipp in unserer auf Effizienz ausgerichteten Gesellschaft nicht mehr erwünscht und wird daher pathologisiert? Andreas Bönte spricht darüber mit Prof. Dr. Marcel Romanos, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie Würzburg und Prof. Dr. Manfred Döpfner, leitender Diplom-Psychologe der Kinder- und Jugendpsychiatrie am Zentrum der Uniklinik Köln – zwei Koryphäen auf dem Gebiet Kinder- und Jugendpsychiatrie. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 12.12.2017BR Fernsehen
  • Folge 37
    Gibt es eine Vorbestimmung oder ist unser Leben von Zufällen geprägt? Sind wir das Ergebnis von genetischen Protokollen, die weit zurückreichen, oder bestimmen wir selbst über unseren Körper und Geist? Um diese spannenden Fragen geht es in der „nacht:sicht“. Der Mediziner und Theologe Prof. Dr. Johannes Huber, dessen neues Buch den Titel „Der holistische Mensch – Wir sind mehr als die Summe unserer Organe“ trägt, erklärt: „Die Holistik sieht den Menschen nicht bloß als körperliches Wesen mit ein paar Gefühlen als Garnitur, sie versucht vielmehr ihn in seiner Gesamtheit zu verstehen: die Seele, das Vorher, das Danach. Sie setzt sich bereits über Begriffe wie Raum und Zeit hinweg, wagt sich damit auf unbekanntes Terrain und stellt Fragen, die bisher in der Wissenschaft verpönt waren: Wer oder was waren wir vor unserem diesseitigen Leben? Was bekamen wir vererbt, ohne es zu wissen? Was kommt danach? Was hinterlassen wir als Vermächtnis? Bleibt überhaupt etwas? Und vor allem: Wie lässt sich das alles beweisen?“ Doch, wenn alles miteinander zusammenhängt und nichts dem Zufall überlassen ist, besitzen wir dann noch einen freien Willen? Können wir selbst einlenken und unserem Selbst eine neue Wendung geben? Das Gespräch mit Prof. Dr. Johannes Huber ist ein spannender Gedankenaustausch über die Chaostheorie in der Medizin, neue Forschungsgebiete wie die Epigenetik und die Frage, wie Religion und Holistik zusammen passen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDi 19.12.2017BR Fernsehen

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