Dokumentation in 2 Teilen, Folge 1–2

  • Folge 1 (43 Min.)
    Myanmar, das einstige Birma, ist geprägt von dem mächtigen Strom Ayeyarwady. Über 2.170 Kilometer durchfließt er das Land – als Lebensader, Kulturstifter und zentraler Verkehrsweg. Er verbindet die wichtigsten historischen Orte Myanmars wie Mandalay, Bagan, Yangon und ist gesäumt von goldglänzenden Stupas, Tempeln und Pagoden. Die Kleinstadt Bhamo war schon zu Kolonialzeiten der letzte Außenposten im Norden des Landes und Endstation der Ayeyarwady-Dampfer. Bis hierher ist der Fluss schiffbar. Frühmorgens fährt eine altersschwache Regierungsfähre flussabwärts, passiert die „zweite Schlucht“.
    Arbeitselefanten sind hier ein alltägliches Bild und im Dorf Wei Ma werden sie ausgebildet. Nicht weit entfernt wird in einer Mine das Gold des Ayeyarwady geschürft. In Katha, der ersten kleinen Stadt am Oberlauf, verwalteten einst die Briten das gesamte „Obere Burma“. Hier war der britische Schriftsteller George Orwell als Polizist stationiert. Frühmorgens legt hier ein privates „Expressboot“ ab, eine junge Frau von 27 Jahren ist die Eignerin.
    Sie fürchtet den gefährlichen Frühnebel, denn der Ayeyarwady ist breit, aber nicht tief. Überall lauern wandernde Untiefen. Gegen Mittag stoppt sie wie viele andere Boote an der kleinen Tempelstadt Ti Giang. Deren Bewohner leben davon, für die vielen durchfahrenden Bootspassagiere köstliches Mittagessen zu kochen. Eine Tagesreise flussabwärts liegt das Dorf Myit Tan Gyi, ein „Delfindorf“. Dort hilft eine Population Süßwasserdelfine den Fischern bei der Arbeit.
    Die Delfine treiben ihnen Fische zu und geben mit der Rückenflosse Zeichen, die Netze zu werfen. Immer wieder sieht man auf dem Fluss große Bambusflöße, auf denen Familien campieren. Ihr Ziel ist Mandalay. Zauberhaft ist die zweitgrößte Stadt Myanmars und letzte Hauptstadt des birmanischen Königreiches umgeben von Tempeln und Klöstern. Hier betreibt die 30-jährige San San Shwe ein Geschäft, das es nur in Mandalay gibt. Ihre „Goldschläger“ hämmern jenes hauchfeine Blattgold, das die Buddha-Statuen im ganzen Land verziert. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 30.09.2013arte
  • Folge 2 (43 Min.)
    In Mandalay lehrt der erst 24-jährige Mönch Owen in einer Schule kritisches Denken im Sinne Buddhas. Mit seinen Schülern unternimmt er einen Ausflug zu den Hügeln von Sagaing, dem Zentrum buddhistischer Lehre im Land. Hoch über dem Fluss leben über 8.000 Mönche und Nonnen. Das größte Schiff auf dem Fluss, die „Mya-Ayeya“, kennt jedes Kind. Die 100 Jahre alte zweistöckige Fähre mit ihren zwei angetäuten Lastkähnen ist ein schwimmender Supermarkt, der viermal jährlich Birmas großen Strom herauf- und herunterfährt. Über die Schiffslautsprecher ertönt der „Marktbootsong“, wenn sich das Schiff einem Dorf nähert.
    Dann wird bis abends um zehn Uhr ein Markt abgehalten, eine Sensation für die entlegenen Dörfer. Leider will die Regierung das Marktboot stilllegen, heißt es. Mit der politischen Öffnung Myanmars setzt man auf Straßenbau. Yangon, das einst britische Rangun, ist der Heimathafen des Marktbootes und die größte Stadt des Landes. Direkt am Hafen liegt die Altstadt aus der Kolonialzeit. Von hier aus haben die Briten einst die Region regiert. Durch die lange Isolation des Landes ist die Stadt bis heute geprägt vom Charme der Kolonialgebäude.
    Manche sind marode, andere werden als Schulen, Krankenhäuser oder Gerichte bis heute genutzt, in allerbester Lage zumeist. Nun bieten Investoren viel Geld, um die kolonialen Erbstücke abzureißen und Hochhäuser zu bauen. Mit einer Marionetten-Theatergruppe verlässt der Film Yangon. Kurz vor der Mündung verzweigt sich der Strom in ein mächtiges Delta. An der Stelle, an der der längste Flussarm in den Golf von Bengalen mündet, steht die letzte goldene Pagode des Ayeyarwady. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 01.10.2013arte

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