2010, Folge 33–42

  • Folge 33
    Tausende zum Volkssturm eingezogene Jugendliche fanden in den letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs den Tod. Adolf Hitlers Jugend, die letzte Reserve, diente gemäß der Parole „Kampf bis zum letzten Mann“ als Kanonenfutter. Die Dokumentation „’Heil Hitler, Herr Lehrer’“ aus der Reihe „Der 2. Weltkrieg“ schildert das Leben in der Hitlerjugend und dem Bund deutscher Mädchen sowie die Methoden, den Geist der Menschen im Dienste der „arischen Volksgemeinschaft“ zu manipulieren und zu kollektivieren und die Körper der jungen Männer „hart wie Krupp-Stahl“ und damit kriegstüchtig zu machen. Sie analysiert die ideologische Verstaatlichung sozialer und privater Beziehungen der damals jungen Generation, beleuchtet Strategien der ideellen Gleichschaltung, den Abbau des Individualismus sowie den Aufbau von Feindbildern und die Betonung soldatischer Tugenden wie Kampfgeist, Tapferkeit, blinder Gehorsam und Opferbereitschaft. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 08.05.20113satOriginal-TV-PremiereDo 20.05.2010ORF 2
  • Folge 34
    Während der Jahre der NS-Herrschaft und erst recht in der Phase des Krieges war die SS das wichtigste Zwangsinstrument zur Stabilisierung der Diktatur, der Beseitigung von Systemgegnern und der Durchführung des ethnischen Vernichtungskrieges. Mit dem Angriff auf Polen beginnt der Aufstieg der Waffen-SS zur militärischen Parallelarmee. Ihre Mitglieder sollten sich nicht lediglich als Kriegskämpfer, sondern auch als politische Soldaten verstehen, als fanatische Fahnenträger der NS-Weltanschauung im Fronteinsatz. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 25.05.2010ORF 2
  • Folge 35
    „Der erste Tote – das ist schlimm! Darauf ist man nicht vorbereitet!“ sagt Andreas Maurer, Panzerfahrer, Altlandeshauptmann von Niederösterreich. Töten war Pflicht für die mehr als eine Million Österreicher im Zweiten Weltkrieg, ob als Bomberpilot oder Artilleriebeobachter anonym aus der Entfernung, oder im Kampf Mann gegen Mann. „Ich wollte ihn nicht töten!“ Adolf Peyerl ging mit 15 zur Wehrmacht. Die Männer, die ab 1939 eingezogen wurden, waren mit der als „fünftes Gebot“ bekannten katholischen Moralnorm aufgewachsen: Du sollst nicht töten! Während des Krieges, vor allem ab 1941 in den Kämpfen gegen die Rote Armee, verkehrte sich dieser Grundsatz ins Gegenteil: Du musst töten! Die Brutalisierung der Männer war zentrales Ziel der NS-Ideologie.
    Auf Befehl Hitlers überschritten die Soldaten eine Grenze, unterdrückten die eigene Tötungshemmung, vernichteten, oft unter Einsatz des eigenen Lebens, das Leben anderer millionenfach. Für die Dokumentation „Du sollst nicht töten“ hat Robert Gokl mit Männern gesprochen, die im Zweiten Weltkrieg getötet haben – auf Befehl, aus Fanatismus, aus Hass, aus Angst ums eigene Leben. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDo 01.09.20113satOriginal-TV-PremiereDo 27.05.2010ORF 2
  • Folge 36
    Am 10. September 1919 unterzeichneten Österreich und die Alliierten den Vertrag von St. Germain, der die Auflösung Österreich-Ungarns regelte und die politischen Bedingungen für die neue Republik festhielt. Aus dem Vielvölkerstaat wurde ein Rumpfstaat mit 6,5 Millionen Einwohnern, in der damaligen öffentlichen Meinung kaum lebensfähig. – Der Film zeichnet die Ereignisse nach. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 08.01.20113satOriginal-TV-PremiereFr 08.10.2010ORF 2
  • Folge 37 (55 Min.)
    Es war die größte Lawinen-Katastrophe in den Alpen. Im Jänner 1954 vernichteten insgesamt 13 Lawinen das Dorf Blons im Großen Walsertal. Mehr als 50 Menschen starben unter den Schneemassen. Es war dies die größte Katastrophe im Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg. Bei den Rettungsmaßnahmen setzten die französischen Besatzungssoldaten Helikopter ein. Auch amerikanische Soldaten halfen. Mit der Katastrophe von Blons begann die technische Schutzverbauung der Alpen. Jahrhunderte hatten die Bewohner der Alpentäler mit dem „Weißen Tod“ gelebt, Lawinen als Schicksal hingenommen.
    Die hochgelegenen Dörfer des Walsertals bewahren bis heute einen Einblick in ein fast archaisches Leben der Bergbevölkerung. Überlebende der Katastrophe von Blons erzählen über das Leben und Sterben damals, wie Warnungen ignoriert, Gefahren missachtet und das Leid überwunden wurde. Die Dokumentation knüpft an den Buch-Bestseller des einstigen Austro-Pop-Sängers Reinhold Bilgeri („Atem des Himmels“) an. Bilgeri, dessen Mutter damals in Blons die Lawinenkatastrophe überlebte, führt durch sein Dorf und seine Vergangenheit. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDi 26.02.20133satOriginal-TV-PremiereDo 21.10.2010ORF 2
  • Folge 38
    Am 27. Dezember 1985 verübte ein Kommando der damals berüchtigten Gruppe Abu Nidal einen Anschlag auf den El-Al-Schalter am Flughafen Wien-Schwechat. Die blutige Bilanz: 3 Tote, Dutzende Verletzte. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDo 25.04.20133satOriginal-TV-PremiereDo 28.10.2010ORF 2
  • Folge 39 (50 Min.)
    Bei einem Brand im Tunnel der Gletscherbahn Kaprun kamen am 11. November 2000 150 der 162 Passagiere durch Rauchgasvergiftungen zu Tode. Es handelte sich dabei um den größten Unfall, der sich bis dahin in Österreich seit dem Zweiten Weltkrieg ereignet hat. Insgesamt starben 155 Menschen, neben Passagieren auch der Zugführer und ein Tourist im Gegenzug sowie drei Personen auf der Bergstation. War es grobe Fahrlässigkeit, wie es im Verfahren um die Brandkatastrophe von Kaprun den 16 Beschuldigten vorgeworfen wurde, oder eine Verkettung unglücklicher Umstände? Für die Hinterbliebenen waren die Freisprüche jedenfalls ein harter Schlag.
    Die Dokumentation „Katastrophentage: Inferno im Gletschertunnel“ schildert die Chronologie der Ereignisse und lässt Betroffene zu Wort kommen. Sie sprechen über ihre Trauer, ihren Schmerz, ihren Zorn und wie sie mit den Folgen der Katastrophe leben gelernt haben. Auch die Kapruner Bevölkerung trägt schwer an dem Unglück, sie hat ebenfalls Opfer zu beklagen. Für Günther Brennsteiner, im Prozess freigesprochener ehemaliger Betriebsleiter der Gletscherbahnen Kaprun, ist nichts mehr wie vorher. Ihn quälen Zweifel und Schuldgefühle, die er nur mit professioneller Hilfe in den Griff bekommen konnte. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMi 06.11.20133satOriginal-TV-PremiereDo 04.11.2010ORF 2
  • Folge 40
    Während des Zweiten Weltkriegs war er berühmt und berüchtigt: Otto Skorzeny (1908 – 1975), Kriegsverbrecher und Befreier des „Duce“ Benito Mussolini. Nach 1945 galt er als Kopf von ODESSA, einer Hilfsorganisation für ehemalige SS-Angehörige und NS-Verbrecher. Das machte ihn zur zentralen Figur der internationalen Alt- und Neonazi-Szene. Die Dokumentation „Idole der Nazis: Otto Skorzeny – SS-Agent für Hitler“ rollt das Leben des ehemaligen SS-Mannes auf. Der Historiker Robert Gokl sichtete dazu nicht nur Skorzenys persönlichen Nachlass, sondern auch unzählige Unterlagen des britischen und amerikanischen Geheimdienstes. Zeitzeugen berichten über ihre Begegnungen mit dem SS-Agenten. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 26.08.20133satOriginal-TV-PremiereDo 02.12.2010ORF 2
  • Folge 41
    Als erste Frau erhielt Hanna Reitsch das Eiserne Kreuz 2. Klasse und später als einzige Frau auch das Eiserne Kreuz 1. Klasse. Sie flog den ersten funktionsfähigen Hubschrauber der Welt, testete das erste Überschallflugzeug der Geschichte und entwickelte Hitlers Geheimwaffen mit. Sie wollte den Krieg mit Kamikazeflügen entscheiden. Am 26. April 1945 startet Hanna Reitsch zum Flug ihres Lebens: mitten durch russischen Beschuss ins eingeschlossene Berlin zu Hitler in den Führerbunker. Danach sollte sie den Makel der Nazifliegerin nie mehr loswerden. Reitsch selbst hat sich nie glaubhaft vom Nationalsozialismus distanziert. Die Dokumentation „Idole der Nazis: Hanna Reitsch – Hitlers Fliegerin“ entwirft ein kritisches Bild der Pilotin. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 26.08.20133satOriginal-TV-PremiereDo 09.12.2010ORF 2
  • Folge 42
    Sie war temperamentvoll, unverwüstlich und ehrgeizig, das süße Mädel mit ungarischem Akzent, als Tänzerin eine Jahrhundertbegabung: Marika Rökk. Als Hitler 1933 an die Macht kam, war sie bereits am Weg zum Star. Als das Dritte Reich unterging hatte sie die Filmindustrie des NS-Staates zum Idol einer ganzen Generation modelliert. Fast unbeschadet ging ihre Karriere nach dem Krieg weiter, abermals mit Revuefilmen, TV-Shows, Musicals, Operetten und Konzerten. Marika Rökks Talent war nicht an Systeme und Ideologien gebunden, der NS-Staat hat es vereinnahmt. Am Beispiel von Marika Rökk setzt sich die Dokumentation von Andreas Novak mit den unterschiedlichsten Mechanismen der Instrumentalisierung von Kunst und Künstlern während der NS-Zeit auseinander. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 16.12.2010ORF 2

zurückweiter

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Menschen & Mächte online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…